Würdet ihr Repair Cafés nutzen?

In der Stadt meines Freundes soll es seit kurzem eine Neuerung geben. Ich hörte neulich zufällig im Radio die Werbung für ein "Repair Café", in dem man defekte Elektrogeräte vorbei bringen kann und während man quasi einen Kaffee trinkt, werden die Geräte kostenlos von Mitarbeitern vor Ort repariert.

So ganz kostenlos wird das bestimmt nicht sein. Ich vermute, dass die eben bezahlt werden durch die Kosten für Kaffee und dergleichen. Sonst wäre das doch gar nicht machbar. Auch bin ich gar nicht sicher, welche Qualifikationen diese Mitarbeiter haben und wie effektiv die Reparatur sein wird.

Gibt es so ein Repair Cafe auch in eurer Stadt? Würdet ihr so etwas nutzen? Oder wisst ihr euch anderweitig zu helfen, wenn ihr Probleme mit Elektrogeräten habt? Würdet ihr Fremde an eure Geräte lassen oder eher Menschen, denen ihr genau vertrauen könnt?

Also bei uns tun sich seit einiger Zeit Repair Cafés auf, ferner sind Seniorengruppen unterwegs, die ebenfalls unabhängig von festen Terminen für Reparaturen "gebucht" werden können. Bei uns ist das so, dass Cafes an bestimmten Terminen Räume zur Verfügung stellen.

Die Reparaturleistung wird dabei von ehrenamtlichen Mitarbeitern vorgenommen, die das aus Spaß oder aus Gründen des Umweltschutzes machen. Oft ist es auch so, dass der "Kunde" beim Reparieren mithelfen soll. Ich denke, das Café verdient derweil an den Getränken. Die Reparatur kostet meines Wissens nach nichts. Die Cafés werden teilweise auch gefördert. Ich könnte mir aber vorstellen, dass man das Material bezahlen muss.

Die Seniorengruppe bei uns in der Stadt will für Reparaturen vor Ort sein, für die sich ein Handwerker nicht lohnt, bzw. für die kein Handwerker kommen würde. Hier sind auch andere Senioren eher die Zielgruppe. Die Anbieter sind über die Kirche organisiert und somit auch versicherungsrechtlich abgesichert, falls mal was kaputt geht. Soweit ich weiß, zahlt man als Kunde eine Servicegebühr von 5 Euro und den Materialwert.

Ich habe schon von solchen Repair Cafés gehört, wobei ich sagen muss, dass ich das Konzept eher so verstanden habe, dass man selber auch mithilft bei der Reparatur und das nicht nur die Mitarbeiter dort machen sollen. So soll weniger entsorgt werden und wenn alle sich gegenseitig bei ihren verschiedenen Geräten und Teilen helfen, dann kann man selber auch sehen, wie es geht.

Das Konzept finde ich schon interessant und ich könnte mir schon vorstellen, so etwas mal zu nutzen, wenn es so etwas hier in meiner Gegend geben würde. So kommt man mit anderen Menschen ins Gespräch und kann bei Reparaturen helfen und dabei sicher auch einiges lernen. Außerdem wird es auch Selbstvertrauen geben, sich an zukünftige Reparaturen vielleicht auch mal alleine heran zu wagen.

An meinem Wohnort werden verschiedene Repair-Cafes angeboten. Also an verschiedenen Orten. Ob die "Reparier" die selben sind, weiß ich allerdings nicht. Aber man könnte hier quasi an drei Samstagen im Monat in irgendein Repair-Cafe gehen. Der Dienst wird nämlich jeweils Samstags angeboten und eben an verschiedenen Samstagen.

Ich selber war im Juni in einem Repair-Cafe. Meine Nähmaschine zickt schon länger. Da hat zwar schon mal jemand nach gesehen, aber irgendwie war das ein wenig eigenartig. Eine Inspektion direkt bei Pfaff ist finanziell nicht unbedingt möglich. Wobei die von vorne herein sicherlich um die 100 Euro nehmen. Die ich nur investieren würde, wenn ich keine andere Möglichkeit sehen würde.

Hier sind die Repair-Cafes darauf ausgelegt, dass man helfen kann, beziehungsweise eben unter Anleitung selber Hand anlegt. In dem Repair Cafe in dem ich war, wurde um 10 Uhr begonnen. Man meldete sich an und wurde dann nach Liste in den Reparaturraum geführt. Da ich die Erste war, war ich auch als Erste dran. Wie das später lief, weiß ich nicht.

Man unterzeichnet aber an sich als erstes, noch bei der Anmeldung, einen Zettel, auf dem man jeglichen Haftungsgründen widerspricht. Die Reparatur erfolgt als auf eigenes Risiko. Was für mich nachvollziehbar und einleuchtend ist und ich hatte damit auch kein Problem.

In dem Repair-Cafe, in dem ich war, ist auch immer jemand da, der eben auf so Sachen wie Nähmaschinen spezialisiert ist. In der Regel eben jemand der Nähen kann und da auch ein wenig mehr kann. Die Dame schaute mit mir die Nähmaschine an und wir reinigten die Nähmaschine noch mal. Die war vorher bereits von einem Bekannten gereinigt worden. Sie gab mir noch ein paar Tipps.

Einer der Stiche bei meiner Nähmaschine zickt weiter hin. Die Dame meinte, dass ich ja ausweichen kann. Ansonsten müsste ich eben direkt zu Pfaff, aber das könnte teuer werden. Insgesamt waren wir vielleicht eine knappe halbe Stunde an der Nähmaschine tätig. Und ich habe klar dabei geholfen.

Man konnte in dem Cafe einen Kaffee trinken oder auch was essen. Ich war aber als Erste eben erst mal beschäftigt. Ich habe aber beim Gehen noch was dort gekauft. Die Leistungen des Repair-Cafes sind generell kostenlos. Man kann aber was spenden. Was ich an sich angemessen finde, da eben auch mal in Werkzeug und andere Dinge investiert werden muss. Ich habe schlussendlich fünf Euro in die Kasse geschmissen. Die stand dort und es hat auch keiner kontrolliert ob und was man da rein schmeißt.

Ich werde dieses Repair-Cafe mit Sicherheit wieder aufsuchen. Ich habe noch eine zweite Nähmaschine. An der ist aber eindeutig mehr dran. Da wird ein Elektriker nach sehen müssen. Fahrräder werden dort auch repariert und da denke ich noch drüber nach.

Ach ja, die Gäste die mit mir kamen - ein Pärchen hatte ein uraltes Telefon, mit Wählscheibe, welches irgendwie blinkt. Da wurde noch dran rum geschraubt, als ich ging. Eine andere Kundin hatte einen Akku-Staubsauger. Der Dame wurde aber dann gesagt, dass man da nichts machen kann, weil das vom Hersteller alles fest verschraubt ist. Zumindest bei dem Hersteller. Allerdings hat man da auch vorher nachgeschaut.