Wenn der Hund seinen Fluchtinstinkt voll auslebt

vom 22.10.2023, 23:55 Uhr

Meine Freundin hat seit kurzem einen Hund aus dem Tierheim. Ein sehr liebes Tier, das enorm kuschelbedürftig ist, aber auch einen enormen Fluchtinstinkt hat.

Meine Freundin wohnt in einem eigenen Haus mit einem großen Garten, der auch umzäunt ist. Dort durfte sich der Hund am Anfang austoben. Nie hätte meine Freundin damit gerechnet, dass der Hund von dort ständig ausbüxt. Erst dachte die Familie, dass Tor sei nicht richtig zu gewesen oder der Hund sei halt abgehauen, als jemand rein kam. Aber scheinbar kann er über den Zaun springen.

Letztens haben sie den Hund ewig in der ganzen Nachbarschaft gesucht. Bis der erlösende Anruf vom Tierheim kam. Das liegt am anderen Ende der Stadt und der Hund ist scheinbar ein wenig Bus gefahren und ein aufmerksamer Fahrgast hat das Tierheim informiert.

Habt ihr auch schon so Erfahrungen bei euren Haustieren sammeln können? Meine Freundin lässt den Hund nun nicht mehr unbeaufsichtigt, aber sie ist natürlich erstaunt über seinen extremen Fluchtinstinkt. Vielleicht hat jemand Tipps, wie man damit besser umgehen kann.

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wie kommst du denn auf Fluchtinstinkt? Wenn der Hund im hauseigenen Garten so eine Angst vor einem Angreifer hätte, dass er blindlings um sein Leben rennt, dann gäbe es ein grundsätzliches Problem, oder? Aber das wird ja wohl kaum der Fall sein.

Hier bestehen eben verschiedene Probleme, die nur wenig mit dem Hund zu tun haben. Das fängt an mit einem nicht hundesicheren Zaun. Möchte man den Vierbeiner unbeaufsichtigt im Garten lassen, muss der Zaun eben noch genug, eventuell nach innen geneigt und unten vergraben sein. Sonst ist Hund halt weg, wenn er sich langweilt.

Und da kommt gleich der nächste Punkt: Es ist ja sehr großzügig, dass der Hund sich im Garten richtig austoben darf. Und was soll er da bitte machen? Soll er sein Territorialverhalten voll ausleben und geifernd und bellend auf alles losgehen, was auf der anderen Zaunseite passiert? Mäuschen jagen und dazu riesige Löcher buddeln? Einfach nur im Garten abhängen, das ist stinklangweilig. Natürlich guckt mancher Hund, ob es nicht anderswo interessanter ist.

Bei so viel Gleichgültigkeit hat es wohl nach der Anschaffung keine Bindungsarbeit gegeben. Nur weil der Köter jetzt da ist, gehört er noch lange nicht zur Familie. Das braucht Zeit und muss gefördert werden. Außerdem stellt sich die Frage, womit wird Hund denn sonst so beschäftigt? Am Anfang wäre wohl das Training des Grundgehorsams und der gemeinsame und für den Hund attraktive Aufenthalt im Garten sinnvoll. Was für diesen Hund attraktiv ist, hängt von seinen Anlagen und seinem Charakter ab.

» cooper75 » Beiträge: 13336 » Talkpoints: 500,20 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich habe nur sehr wenig Ahnung von Hunden, aber nach panischer Flucht klingt es für mich auch nicht, sondern eher danach, als würde sich das Tier, wie schon erwähnt, schlicht langweilen und deswegen auf Wanderschaft gehen. Oder es fehlt wieder die Hälfte der Geschichte und die Freundin macht in ihrem Garten gerne mal Zielübungen mit der Neunmillimeter und löst dadurch den "Fluchtinstinkt" des lieben Tiers aus, das vor lauter Schreck sogar Bus fahren lernt.

Mein Nachbarhund seligen Angedenkens ist auch immer wieder mal ausgebrochen und hat in der Nachbarschaft seine Freunde besucht, bis der Zaun ums Grundstück nach endlosen Bemühungen endgültig ausbruchsicher war. Der Fiffi war wie so oft schlichtweg intelligenter als seine Besitzer und hat das auch weidlich ausgenutzt. Zum Verhängnis wurden ihm schließlich die kurzen Beine und die Unfähigkeit, einen Schlüssel umzudrehen.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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