Wenig Besitz bevorzugen, da das Putzen so einfacher ist?

vom 06.05.2020, 17:08 Uhr

Je mehr Zeug man hat, desto aufwändiger ist es oft auch, zu putzen und aufzuräumen. Mich nervt es selbst schon, wenn ich meine Bücherregale oder meinen Schminktisch richtig ausgiebig putzen will und dann quasi alles abräumen muss. Das ist natürlich sehr zeitaufwendig und da wäre man schneller und effektiver, wenn man weniger Zeug hätte.

Genau deshalb bevorzuge ich es aber im Normfall auch, nicht allzu viel Zeug anzusammeln, wobei es mir aber auch allgemein nicht mehr gefällt, wenn eine Wohnung so vollgestellt ist. Meine Bücherregale bilden da eine Ausnahme. Würdet ihr wenig Besitz in eurer Wohnung bevorzugen, da man sich so (oft) weniger Arbeit mit dem Putzen und dem Aufräumen macht?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Mag sein, dass es logischer klingt, weniger Sachen zu haben um weniger putzen zu müssen, aber praktikabel finde ich das nicht unbedingt, weil ich keine sinnlosen Dinge bei mir habe, sondern Dinge, an denen ich mich erfreue oder die ich nutze. Von daher putze ich lieber etwas mehr und fühle mich dann wohl, als weniger zu putzen und dann in einer kahlen Wohnung zu sitzen, immerhin möchte ich mich auch wohlfühlen.

Auch frage ich mich, was das ändern soll. Mit 2 Kindern habe ich den ganzen Tag zu putzen, auch wenn die beiden schon etwas mithelfen, sind sie dann doch gerne mal so, dass sie alles durcheinanderbringen und kleckern, da stört mich dann mein Kram, der da noch dazu kommt nicht wirklich.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Dein Beispiel mit den Büchern zeigt doch deutlich, dass das so nicht funktioniert. Wenn mir etwas wirklich wichtig ist, dann ist es egal, dass ich mehr Zeit zum Putzen oder Staub wischen aufwenden muss. Das nehme ich dann in Kauf um mich an meinen Büchern erfreuen zu können.

Und wenn ich mir denke, dass ich mich von etwas trennen möchte weil ich keine Lust mehr habe es zu putzen ist das doch ein sehr guter Indikator dafür, dass ich das Teil tatsächlich nicht brauche und aus meinem Haus entfernen sollte. Das liegt dann aber eigentlich gar nicht am Putzen, das Teil ist dann einfach grundsätzlich unnütz.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



So läuft es bei mir eigentlich. Ab einem gewissen Level finde ich, dass zu viel Besitz nur belastet. Was man nicht herumstehen hat, braucht man nicht abzustauben. Und ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass "wenig Besitz" hoch relativ ist und ich immer noch kubikmeterweise Krempel habe, den ich eigentlich gar nicht brauche und von dem die Mehrheit der Menschheit nicht mal träumen kann, weil ihr für den erfolgreichen Betrieb eines Haarglätters oder eines Pürierstabs die zuverlässige Stromversorgung fehlt. Um nur ein Beispiel zu nennen.

Und neben dem Putzen kommt es mir auch aufs Geld an. Schließlich muss der Kram auch gelagert werden, und jeder Kubikmeter Wohnfläche kostet nicht gerade wenig. Und dabei handelt es sich um Fläche, die ich nicht mal nutzen kann, weil sie zur reinen Aufbewahrung gebraucht wird.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich mag es nicht, wenn meine Wohnung zu voll ist. Aber die geringere Arbeit beim Putzen spielt dabei nicht die Hauptsache. Es ist eher ein schöner Nebeneffekt. Unsere Wohnung ist leicht geputzt, weil sie nicht viel Deko auf Fensterbrettern, Sideboards und so weiter hat. Auch in der Küche steht nicht viel offen herum. Ebenso das Bad ist übersichtlich eingeräumt. Zudem sind die Kinder aus dem Haus. Es entsteht also gar nicht so viel Unordnung wie früher.

Ein weiterer Grund, wenig Besitz zu bevorzugen ist für mich, dass ich in der Wohnung gerne viel freien Platz habe und mich nicht irgendwo durchschlängeln muss, um von einem Zimmer zum anderen zu kommen. Unsere fast einzige Dekoration sind Bilder an den Wänden. Auf die könnte ich nicht verzichten. Die könnte ich zwar auch regelmäßig oben am Bilderrahmen abstauben, aber das tue ich nicht. Außerdem haben wir große Zimmerpflanzen. Die stehen auf dem Boden und um die herum lässt es sich gut herumwischen oder staubsaugen.

Ich kenne eine alte Frau, die überall Nippes herumstehen hat. Wie in einem klischeehaften Film hat sie sogar einige Puppen auf ihrem Sofa sitzen und natürlich Unmengen von Kissen. Aber sie hat viel Zeit und scheint gerne mit dem Staubwedel herumzufuchteln. Es soll ja Leute geben, die gerne putzen. Ich gehöre definitiv nicht dazu, obwohl ich ganz gerne so ein Mensch sein möchte.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Immer wieder höre ich diese These, man müsste nur weniger haben, um weniger putzen zu müssen. Ich hatte mal eine Zeitlang mindestens zwanzig Prozent meines Besitz im Verlauf aussortiert, der Keller war annähernd leer, die Schränke und Schubladen nur noch halb so voll und unterm Bett hat fast gar nichts mehr zur Lagerung gelegen. Und musste ich deswegen weniger putzen? Nein.

Ob ich nun siebzig Bücher abstaube oder zweihundert macht zeitlich und dem Aufwand nach nicht so den Unterschied, dass diese zwei Minuten mehr oder weniger an Arbeit irgendeinen Einfluss hätten. Und putzen ist für mich vor allem Wischen, Saugen, Sanitäranlagen schrubben, den Kühlschrank reinigen, Backofen und Herd putzen, abwaschen und Fensterputzen. Wenn man ganz streberhaft ist, wäscht man die Zargen, Heizkörper, Fensterrahmen und Türen ab und wäscht jedes Wohntextil durch. Und wie sollte weniger Zeug auf all diese echten Arbeiten jetzt irgendeinen Einfluss haben?

Ja, zum Fensterputzen muss ich teilweise Pflanzen von der Fensterbank nehmen, was ich nicht müsste, wenn dort keine stünden. Aber das ändert an der eigentlichen Arbeit gar nichts. Genauso sieht es aus beim Waschbecken oder Badewannenrand saubermachen. Es sind einige Handgriffe mehr. Das einzige, wo das Argument für mich Sinn ergibt, ist das Abwaschen von Arbeitsflächen und das Staubwischen. Aber das kann man ja auch noch so gestalten, dass man nicht das Gefühl hat, sich zu Tode arbeiten zu müssen.

» Verbena » Beiträge: 4789 » Talkpoints: 3,77 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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