Welchen außergewöhnlichen Job würdet ihr gerne ausüben?

vom 06.06.2023, 18:58 Uhr

Ich frage mich immer wieder, welche ungewöhnlichen Berufe da draußen existieren. Ihr wisst schon, die Art von Jobs, von denen man als Kind träumt oder die man in Filmen sieht. Welchen außergewöhnlichen Beruf würdet ihr gerne ausüben und warum? Gibt es vielleicht einen geheimen Wunsch in euch, der fernab der üblichen Karrierewege liegt?

» Jack R » Beiträge: 1229 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Grundsätzlich finde ich Berufe reizvoll, die sich überwiegend jenseits des klassischen Büroalltags abspielen. Denn davon habe ich inzwischen mehr als genug. Zu meinen Traumberufen gehören z.B. Geologen, Geowissenschaftler, Meeresforscher, die zumindest einen Teil ihres Arbeitslebens auf wissenschaftlichen Exkursionen verbringen. Eine andere Sparte von Traumberufen wäre z.B. die Aufgabe eines Museumskurators oder Theaterintendanten, weil mich Kunst und Kultur seit jeher faszinieren.

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


"Außergewöhnlich" ist natürlich hoch relativ. Ich selber habe einen unspektakulären Verwaltungsjob, aber insgeheim hätte mich schon immer interessiert, wie es im Theaterbetrieb so zugeht. Eine gewisse Faszination für die Bühne treibt mich durchaus um, wenngleich ich keinerlei Begabung in darstellerischer oder allgemein künstlerischer Richtung zeige.

Deswegen kann ich auch nicht behaupten, mir wirklich einen wie auch immer gearteten Job auf oder hinter einer Bühne zu "wünschen". Das ist schlichtweg unrealistisch und würde mich langfristig unglücklich machen. Ich kann zudem auch schlecht mit Menschen und schlecht mit Hektik und brauche eine Menge Routine, um mich langfristig wohlzufühlen.

Sprich, exakt das Gegenteil von einem Kulturbetrieb, bei dem Dutzende Menschen wuseln und wo ständig geprobt, geändert, diskutiert und wahrscheinlich auch gezickt wird, und wo ständig neue Deadlines aufploppen. Und in der Finanzverwaltung eines Theaters ist der Job sicher auch nicht wesentlich spannender als in einer ganz banalen Behörde.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Was man als außergewöhnliche Tätigkeit empfindet, hängt ja sehr vom jeweiligen Umfeld ab. Ich finde beispielsweise den ganzen Theaterbereich vollkommen uninteressant. Wenn ich mir das Leben befreundeter Künstler und Künstlerinnen angucke, besonders die Zeit vor 2014 und Tarifvertrag, dann gruselt es mich nur.

Da leben gar nicht so erfolglose Menschen unter äußerst fragwürdigen Bedingungen, weil die Kohle nie reicht. Ständig tauscht man die Behausungen, um ein Engagement wahrnehmen zu können. Und dann hat man endlich seine Nische an einer Bühne gefunden, dann wechselt der Intendant und der neue tauscht selbst die Reinigungskräfte aus. Wobei die Intendanz ja auch eher undankbar ist und die Management-Aufgaben deutlich überwiegen.

Ich habe gar nicht den großen Wunsch, irgendwelche exotischen Berufe auszuüben. Wobei ich als eine von rund 40.000 nun auch keine in Massen angebotene Dienstleistung abarbeite. In meinem ersten Berufsleben hatte ich noch 10.000 Kollegen und Kolleginnen weniger. Aber selten oder besonders finde ich das jetzt nicht.

» cooper75 » Beiträge: 13331 » Talkpoints: 498,86 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



cooper75 hat geschrieben:Was man als außergewöhnliche Tätigkeit empfindet, hängt ja sehr vom jeweiligen Umfeld ab. Ich finde beispielsweise den ganzen Theaterbereich vollkommen uninteressant. Wenn ich mir das Leben befreundeter Künstler und Künstlerinnen angucke, besonders die Zeit vor 2014 und Tarifvertrag, dann gruselt es mich nur.

Nun ja, davon leben möchte ich nun auch nicht. Aber wenn Geld sprichwörtlich keine Rolle spielen würde und ich als schwerreiche, exzentrische Wohltäterin sagen könnte: Ich finanziere dem Stadttheater eine komplette Saison "Rigoletto" unter der Bedingung, dass ich backstage überall herumschnüffeln und mir von der Kostümschneiderei bis zum Tonmischpult alles zeigen und erklären lassen kann, wäre ich sofort dabei. :lol:

Das fände ich mega interessant, wie auch andere Aspekte des Kunst- und Kulturbereichs. Aber dass sich die meisten Berufe dort nur für absolute Idealisten eignen, die - wie von dir schon erwähnt - auch mal drei Monate nach Wunsiedel ins Pensionszimmer ziehen, um dort Freilicht zu machen, ist mir spätestens seit einem Praktikum im Römermuseum sonnenklar.

Da geistern beispielsweise auch Leute mit Doktortitel rum und verdienen quasi Mindestlohn als freiberufliche Zeiger und Erklärer. Auch hier braucht man eine Menge Idealismus oder muss schlicht aufs Geld nicht angewiesen sein. Die Aufgaben und Anforderungen fände ich dagegen wiederum sehr interessant.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Gerbera hat geschrieben:Das fände ich mega interessant, wie auch andere Aspekte des Kunst- und Kulturbereichs.

Das geht mir ganz genauso. Ich fand Theaterbetriebe schon immer hochinteressante Betriebe und habe auch selbst schon als Hospitant, Statist oder Chorsänger ein wenig mitgemischt. Wenn ich es mir finanziell leisten könnte, wäre ich sofort dabei, mich quasi hauptamtlich in so einem Theater engagieren zu lassen.

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ach Lascar... Du hast mir in einem anderen Thread vorgeworfen, dass ich dich komisch finden würde. Das stimmt nicht! Ich finde dich tatsächlich anstrengend und jammerig. Warum solltest du dir das nicht leisten können? Du willst immer unheimlich vieles und hast dann ganz viele Ausreden, warum das nicht geht. Es ist vollkommen ok, etwas theoretisch toll zu finden und aufgrund der praktischen, auch unangenehmen Folgen darauf zu verzichten. Aber dann steh doch dazu!

Es ist doch ok, nicht so kunstbeseelt zu sein, dass man das prekäre Leben hinnimmt. Aber tu doch nicht so, als würdest du sofort loslegen, wenn du könntest. Du könntest ja, du willst nur nicht. Das ist wie bei dunkler Wohnung, Spaziergängen, Sport und vielen anderen Aspekten, über die du berichtest. Steh doch einfach dazu. Das ist viel sympathischer, als immer Gründe vorzuschieben und anderen oder den Umständen die Schuld zu geben. Und ja, ich bin auch anstrengend, übergriffig und nervig! Und ich möchte dich hier bestimmt nicht verletzen, aber ich verstehe, wenn du sauer bist.

Es gibt vieles, was ich hobbymäßig total gerne mache. Pferde ausbilden und auch durchaus zu verkaufen, das mache ich schon ewig. Trotzdem habe ich mehrere Angebote abgelehnt, Pferdewirtin zu werden. Schlechtes Gehalt, gesundheitliche Risiken und der Zwang, in kurzer Zeit ein Pferd fertig für die nächste Prüfungsstufe zu machen, ist etwas vollkommen anderes, als in der Freizeit in aller Ruhe die beste Lösung für diese eine Pferd zu finden und Schwächen behutsam zu verbessern.

Oder ich mag theoretisch die Optimierung von Milchviehhaltung. Stallkomfort, Fütterung, Melkzeitoptimierung sind super. Aber praktisch bin ich dann in Deutschland raus, weil die Wirtschaftlichkeit die Möglichkeiten und damit den Spaß daran ziemlich schrotten. In Irland sind die Bedingungen so anders, dass die wirtschaftlichen Zwänge viel weniger ein Problem sind.

Meinen jetzigen Job mag ich dagegen nicht. Aber er fällt mir total leicht. Er erfordert nur wenig Arbeitszeit. Ich kann mir notfalls die Kinder und meine Hobbys auch alleine leisten. Und ich habe viel Freizeit für die besagten Hobbys. Da stimmt dann einfach das Gesamtpaket, auch wenn ich durchaus andere Sachen lieber machen würde.

» cooper75 » Beiträge: 13331 » Talkpoints: 498,86 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



cooper75 hat geschrieben:Ach Lascar... Du hast mir in einem anderen Thread vorgeworfen, dass ich dich komisch finden würde. Das stimmt nicht! Ich finde dich tatsächlich anstrengend und jammerig.

Ach, cooper.... wenn wir also schon dabei sind, uns gegenseitig was vorzuwerfen, obwohl wir uns nicht kennen, dann bist du sicher auch einverstanden, wenn ich schreibe, dass ich dich nervig und penetrant finde. Normalerweise schreibe ich sowas nicht, aber mir scheint, dass Du eben gern so kommunizierst. Ich würde dir noch den Tipp geben: lies einfach nicht meine Beiträge, schon bleiben dir meine jammrigen Beiträge erspart. Wär das was? Jedenfalls werde ich hier weiterhin mitschreiben, was mir eben zu den jeweiligen Themen einfällt. Egal, ob es dir passt oder nicht.

So, nun werde ich noch ein wenig über das Theater schreiben. Wie gesagt bin ich schon häufiger mal in verschiedenen professionellen und Amateurtheaterbetrieben aktiv gewesen, und mich haben die verschiedenen Tätigkeiten immer fasziniert. Besonders reizvoll finde ich beispielsweise die Sparte Musiktheater, weil sie eine Kombination verschiedener künsterischer Ausdrucksformen ist: Musik, Gesang, Schauspiel, Kostüme, Bühnenbild, Lichtkunst, etc. Deswegen könnte ich mir trotz der Widrigkeiten eine berufliche Tätigkeit an einem Theater sehr reizvoll vorstellen.

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich habe eine Zeit lang als Bühnenstatistin gearbeitet und das war zumindest nach meinem Empfinden kein sonderlich spannender Job. Spannend waren eher die Proben, weil alles noch neu war und man viele neue Leute kennengelernt hat und so weiter, aber danach ist der Job genauso Routine wie jeden Morgen ins Büro gehen. Eigentlich sogar noch mehr, weil zumindest in meinem Bürojob regelmäßig irgendwas unerwartetes passiert.

Ich kann mir tatsächlich keinen wirklich außergewöhnlichen Job vorstellen, den ich gerne hätte. Vor allem nicht auf Dauer. Natürlich wäre es toll zum Beispiel eine von den wenigen Leuten zu sein, die für irgendeine Tourismus Aktion ausgewählt werden und dann dafür bezahlt werden monatelang professional Urlaub zu machen. Aber so was wird doch ziemlich schnell ziemlich langweilig.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Cloudy24 hat geschrieben:Ich habe eine Zeit lang als Bühnenstatistin gearbeitet und das war zumindest nach meinem Empfinden kein sonderlich spannender Job.

Ich fand es eigentlich schon spannend. Ich weiß nicht warum, aber ich fand es aufregend, auf der Bühne zu stehen. Auch als Amateurschauspieler aufzutreten, fand ich durchaus kribbelig-aufregend, was vielleicht auch ein wenig mit dem zugehörigen Lampenfieber zu tun hatte.

Ich habe mich auch als Inspizient und Regieassistent betätigt, und daran hat mir insbesondere die sehr vielfältige Tätigkeit gereizt: ich musste Termine organisieren, Requisiten besorgen, die Schauspieler und Sänger koordinieren, immer dafür sorgen, dass alle und alles zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Platz war. Das war manchmal stressig, aber auch oft wirklich schön, vor allem, wenn am Ende das Publikum begeistert war.

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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