Welche Dinge sollten Eltern ihren Kindern verschweigen?

vom 07.02.2019, 05:46 Uhr

Es gibt ja durchaus Dinge, die man als Eltern seinem Kind nicht sagen sollte. Welche Dinge das sind, sind jedoch individuell sehr verschieden. So finde ich, dass man einem Kind niemals sagen sollte, dass man es eben nicht gewollt hat und überspitzt gesagt es nur behalten hat, weil es zu spät für eine Abtreibung hat (fiktiv gesprochen).

Welche Dinge sollten Eltern eurer Ansicht nach ihren Kindern grundsätzlich verschweigen und warum? Welche Beispiele fallen euch ein? Gibt es Dinge, die eure Eltern euch gesagt haben und die ihr lieber nie erfahren hättet?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich glaube, dass man sein Kind aus seinen Ehe- und Beziehungsproblemen raushalten sollte. Wenn die Mutter eine Affäre mit einem anderen Mann hat, dann versteht das Kind nicht aus welchen Gründen so etwas passiert oder hegt negative Gefühle der Mutter gegenüber, was auch verständlich ist, da man Betrug und Fremdgehen nicht rechtfertigen kann. Trotzdem müssen zwei Erwachsene sich da einig werden.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9223 » Talkpoints: 23,42 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Spontan würden mir finanzielle Sorgen einfallen, wobei es natürlich auch auf das Alter der Kinder und die Gesamtsituation ankommt. Es macht einen Unterschied, ob man einem 16-jährigen verklickern muss, dass das neueste Smartphone einfach nicht drin ist, oder ob ein Grundschüler Albträume bekommt, weil er Angst hat, dass die Familie obdachlos wird oder ähnliches. Generell ist natürlich eine altersgemäße Vermittlung immer wichtig.

Nicht verschweigen würde ich beispielsweise auch Krankheiten, egal ob körperlich oder psychisch, akut oder chronisch, auch wenn ich vielleicht nicht ins Detail gehen und jede Prognose gleich an meine minderjährigen Sprösslinge weitergeben würde. Dass Mama oder Oma gerade nicht so fit sind, bleibt ihnen sowieso nicht verborgen, sodass es nur Ängste schüren würde, wenn man ihnen gar nichts erzählt, was mit dem Familienmitglied gerade los ist.

Aber generell finde ich, dass man als ältere Generation immer daran denken sollte, Kinder und Jugendliche nicht in die Rolle zu drängen, den Erwachsenen beim Lösen ihrer Probleme helfen zu müssen, sei es als Kummerkasten bei privaten Sorgen oder als seelischer Mülleimer, wo man seine Alltagslasten abladen kann und sich darüber ausschütten, wie sehr es manchmal nervt, erwachsen und verantwortungsbewusst zu sein. Damit überfordert und stresst man junge Leute, die selber oft schon genug um die Ohren haben mit Schule, Freunden und Erwachsenwerden.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich bin schon für eine offene Kommunikation. Wenn man gegen ein Kind war, dann kann das sicherlich sehr verletzend sein darüber zu reden, aber ab einem gewissen Alter vielleicht auch ein ganz guter Ratgeber. Letztendlich hat man sich ja dennoch um das Kind gekümmert und liebt es. Auch finanzielle Dinge bekommt doch ein Kind mit, das kann man mir nicht sagen, dass das ein Kind nicht merkt, wenn bestimmte Anschaffungen nicht drin sind. Letztendlich kennt man sein Kind aber und sollte es auch gut einschätzen können.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Also verschweigen sollte man in meinen Augen nichts. Das heißt aber nicht, dass man als Mama oder Papa direkt mit der Tür ins Haus fallen muss. Immerhin ist es auch am Alter abhängig, wie offen und wie man mit dem Kind redet. Wohl kaum sollte man seinem Nachwuchs im Alter von 10 Jahren sagen, dass Papa mit der Sekretärin schläft und deswegen ist jetzt alles aus, wir lassen uns scheiden und gut ist. Man muss also schon aufpassen.

Ich bin aber dennoch ein Mensch, der findet, dass man mit Kindern altersentsprechend offen reden sollte. Man sollte ihnen die Dinge erklären, damit sie verstanden werden und schauen, wie weit man je nach Alter und Rückfragen der Kinder ins Detail gehen kann. Daran würde ich das jetzt abhängig machen. Es ist ja auch klar, dass man mit einem 16-jährigen anders spricht, als mit einem 10-jährigen.

Ich wurde zum Beispiel in allem ständig eingeweiht. Leider nicht immer altersentsprechend, was mich viel zu früh erwachsen werden ließ. Das ist natürlich der Nachteil, den man im Grunde nicht so gerne mit sich bringen möchte. Doch trotzdem bleibe ich dabei, dass man Kinder wirklich ehrlich und fair behandeln sollte, sie auf Augenhöhe ehrlich einweihen sollte und es entsprechend ihres Alters ausdrücken muss.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich denke auch, dass man einem Kind nicht sagen sollte, wenn es eben ein Unfall war und man es vielleicht anfangs nicht bekommen wollte. Oder auch aus Streitigkeiten der Eltern heraus halten sollte. Ich würde da schon vermeiden vor dem Kind eine Auseinandersetzung auszutragen. Ich denke aber auch, dass man ein Kind nicht vor allem bewahren kann und es bei manchen Sachen schon wichtig ist, dass diese nicht verschwiegen werden. Ich würde da so nah wie möglich an der Wahrheit bleiben und eben manche Details weglassen, die das Kind dann verstören oder ängstigen könnten.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Nach den Angaben der anderen habe ich ja wirklich viel Negatives abbekommen von meinen Eltern. :lol: Ich wurde unfreiwillig in die Geldprobleme reingezogen wegen sehr lautstarker Streitereien, die ich nicht überhören konnte. Überhaupt wurde sich bei uns zuhause oft angebrüllt und beschimpft, was auf meine Psyche einen sehr langanhaltenden schädlichen Einfluss hatte. Durch die Lautstärke erfuhr ich auch von sämtlichen Eheproblemen, außerdem lästerten meine Eltern gegenseitig über den anderen bei mir. Auch wusste ich, dass ich ein Unfall war. Na ja, immerhin waren meine Eltern damals schon verheiratet, dadurch hielt der (Image-)Schaden sich in Grenzen. Und ja, die meisten Dinge hätten sie mir wirklich verschweigen sollen, denn Vieles wirkt auch jetzt noch unterbewusst nach.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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