Wegen Corona Zootiere notschlachten?

vom 15.04.2020, 15:13 Uhr

Ich habe eben einen erschütternden Artikel im Spiegel online gelesen. Darin stand, dass es einen Plan gibt, in welcher Reihenfolge Tiere geschlachtet werden, wenn kein Geld für Futter mehr vorhanden ist. Gibt es denn keine andere Möglichkeit? Meint ihr nicht auch, dass man Zoos wieder öffnen sollte? Sie sind doch meistens so groß, dass die Abstandshaltung nicht schwer ist. Außerdem gehen doch meistens Familien dort hin und keine feiernden Partygesellschaften.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe einen solchen Artikel auch gelesen und war ähnlich erschüttert. Ich kann natürlich verstehen wenn Zoodirektoren nach Lösungen suchen und die Tiere erlösen wollen bevor sie jämmerlich verhungern müssen. Aber es muss doch wirklich auch noch andere Lösungen geben. Ähnlich wie für andere Wirtschaftsunternehmen sollte zumindest Unterstützung vom Staat kommen oder zu einem Spendenaufruf.

Auf deine Idee bin ich ehrlich gesagt noch gar nicht gekommen aber im Grunde genommen kann ich deiner Argumentation nur zustimmen. Familien dürfen ja in Stadtparks auch gemeinsam spazieren gehen da könnte man ja auch die Zoos &Wildparks wieder öffnen. Man kann die Anzahl der Besucher ja gut über den Eintrittsbereich kontrollieren und somit verhindern, dass sich die Zoobesucher auf die Füße treten.

Ich habe kürzlich auch eine Reportage von einem Wildpark gesehen. Da hat der Tierpfleger berichtet, dass die Schließung auch ganz schlimm für die Wildtiere sind, da sie spüren, dass was nicht stimmt. Sie müssen jetzt die Tiere anderweitig ablenken bzw. zum Beispiel Flugshows trotzdem durchführen um den Tieren einigermaßen gewohnten Alltag zu bieten.

Es ist ein schwieriges Thema. Natürlich befindet sich im Tierpark kein Partyvolk, aber man muss halt trotzdem darauf achten, dass man seine Kinder dann an der "langen Leine" hält. Kind neben Kind an der Fensterscheibe des Aquariums ist ja auch schon zu viel Kontakt. Vermutlich wird den Eltern nicht zugetraut, dass sie ihre Kinder insofern "bändigen" können. Das ist in meinen Augen der Grund warum dieser Versuch nicht gestartet wird.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde das wirklich schockierend und kann nicht verstehen, warum es zu solchen Gedanken kommen muss und man keine Hilfe bekommt. Das muss doch irgendwie möglich sein da zu helfen. Sicherlich würden Spendenaktionen durch Menschen etwas bringen, aber die große Hilfe muss vom Staat kommen finde ich. Man kann nicht alle einfach vor die Wand fahren lassen und damit meine ich jeden. Kurzarbeiter, wie Selbstständige und eben auch Zootiere und Tierparktiere brauchen Hilfe.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ihr seid ja niedlich! Was glaubt ihr eigentlich, so die niedlichen Zicklein aus dem Streichelzoo, das putzige Rehkitz oder die süße kleine Antilope im Herbst landen. Im Frühjahr geht es begeistert Jungtiere gucken, ohne die herzigen Kleinen würden massig Besucher und damit Einnahmen fehlen. Und am Ende der Saison landet Überzähliges in den Gehegen der Fleischfresser.

Wo sollen die denn auch sonst hin? Von den leicht züchtbaren Arten, die ziemlich ungefährlich sind, haben alle Zoos genug. Ohne diese Praxis wäre es den Gehegen enger als in einer konventionellen Legebatterie. Und Futter und Pflege wären unbezahlbar. Das scheint aber schietegal zu sein, aber wenn der knuddelige Bär dran glauben muss, ist die Aufregung groß? Dabei handelt es sich noch nicht einmal um normale Praxis wie das andere Schlachten, sondern um einen Notfallplan. Ich finde eure Empörung ziemlich verlogen.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich finde es eigentlich ganz nachvollziehbar, dass Zoos Notfallpläne haben, falls die artgerechte Haltung und Betreuung der Tiere aus irgendwelchen, finanziellen oder sonstigen Gründen, leider nicht mehr möglich sein sollte. Was soll man denn sonst machen? Das Viehzeug freilassen, damit es in der Natur für sich selber sorgen kann? Das wäre für die Pflanzenfresser ein längerer und qualvollerer Tod, und die Raubtiere müsste man sowieso töten. Wohlgemerkt (!), im Extremfall, also Kriege, Naturkatastrophen, genereller Zusammenbruch der Gesellschaft. Auch dafür sollte man einen Plan haben, bevor man Tiger und Elefanten in Gefangenschaft hält.

Dass die diversen Zicklein und sonstigen "Streicheltiere" auch zumindest teilweise in den Mägen der Raubtiere landen, kann ich mir durchaus vorstellen und das schockt mich auch nicht. Fleisch vom Schlachthof ist vermutlich teuer, und für die Raubtiere ist es sicher auch besser und gesünder, wenn sie auch mal einen ganzen Kadaver zum Herumzerren und Zerfleddern bekommen. Natürlich immer schön hinter den Kulissen, damit das Publikum auch weiter glaubt, dass der Löwe nur Milch aus einer Untertasse schlabbert.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^