Was vermisst ihr derzeit am meisten?
Momentan ist alles anders. Jeder schränkt sich ein wo er kann, normale Abläufe und Pläne sind kaum umsetzbar. Oft denke ich darüber nach, was ich jetzt gerne tun würde. Dabei merke ich immer wieder, dass mir das verreisen sehr fehlt, auch wenn es nur die kleinen Ausflüge oder kurzen Trips am Wochenende sind.
Mir fehlt das Gefühl von Abwechslung und es hat mich immer sehr belebt, auch wenn dies komisch klingen mag. Für mich war das immer ein wichtiger Energiespender. Wie ist das bei euch? Was fehlt euch? Was sollte wieder möglich sein?
Im normalen Alltag fühle ich mich trotz der deutlichen Einschränkungen ehrlich gesagt nur wenig belastet. Ich habe viele gute Freunde, mit denen ich über Telefon und Internet trotzdem gut vernetzt und oft im Gespräch oder in der Interaktion, beispielsweise beim gemeinsamen Spielen am PC, bin. Auch habe ich mehr als genug Hobbies, die früher häufig anderen Aktivitäten weichen mussten und an denen ich seit Wegfall so einiger Alternativen wieder viel Gefallen gefunden habe, sodass mir definitiv nicht so schnell langweilig wird. An meinem Arbeitsalltag hat sich trotz Corona nichts geändert, also gehe ich weiterhin zum Job und bin dort viel unter Leuten. Und nicht zuletzt habe ich ja meinen Partner, mit dem ich zusammenlebe, als ständigen Sozialkontakt.
Natürlich vermisse ich trotzdem einige Dinge. Weit vorne steht der Besuch meiner Familie, die im Ausland lebt und die ich nun seit über einem Jahr nicht mehr persönlich treffen konnte. Auch das Reisen an sich hat mir immer Spaß gemacht, selbst wenn es zeitlich nur ein- oder zweimal im Jahr geklappt hat und neben dem Beruf und allen anderen Pflichten zum Teil auch recht stressig war. Mit am meisten fehlt es mir, einfach abends mal gemütlich ins Restaurant oder am Wochenende zu irgendeiner Veranstaltung zu gehen, und auch Treffen mit mehreren Freunden zum Grillen oder zum Spieleabend vermisse ich natürlich. Zwar gibt es da Alternativen, aber das Gefühl ist selbstverständlich ein anderes, wenn man es „richtig“ machen kann. Trotzdem bleibt ja die Hoffnung, dass man nicht auf alle Zeiten darauf verzichten muss.
Ganz eindeutig den Wintersport. Auf dem Hausberg liegt Schnee, aber die Lifte sind nicht in Betrieb und einen Winterurlaub haben wir für dieses Jahr gar nicht erst gebucht. Ich hoffe auf ein bisschen Schnee im Flachland als Trost in den nächsten Tagen.
Aber nein, Wintersport sollte unter den aktuellen Umständen nicht wieder möglich sein. Man sieht doch überall wie unvernünftig die Leute sind. Seit Tagen wird bei uns appelliert, dass sich die Menschen nicht wie die bekloppten auf die geschlossenen Pisten stürzen und den kompletten Schwarzwald voll parken sollen. Bringt absolut nichts und ich warte schon auf die Meldung von dem ersten Idioten, der in eine Lawine geraten ist.
Ich war früher nicht so der Partygänger und wenn ich mich mit anderen getroffen habe, dann waren das meist nur einzelne Personen. Das mache ich auch weiterhin, denn einen anderen Haushalt darf man ja treffen. Nur muss ich mich dabei zeitlich einschränken. Es gibt bei uns wegen der hohen Zahlen eine nächtliche Ausgangssperre. Wenn ich früher jemanden besucht habe, dann bin ich da oft recht lange geblieben und erst kurz vor Mitternacht wieder weggefahren, je nachdem wann ich am nächsten Tag aufstehen musste.
Oder wenn abends der kleine Hunger kam, bin ich mitunter auch 23 Uhr nochmal schnell zu McDonalds gefahren usw. oder kurz vor 22 Uhr zu einem Supermarkt, der so lange offen hatte. Dass das nicht mehr geht, stört mich. Ich fühle mich da schon irgendwie limitiert, gerade weil ich eher ein Abendmensch bin und wenn ich früh keine Termine habe, dann schlafe ich recht lang und bin früher bis spät in die Nacht noch unterwegs gewesen, manchmal auch einfach nur, um aus Spaß mit dem Auto herumzufahren.
Die Regeln sind auch irgendwie nicht so eindeutig formuliert. In der Verordnung steht beispielsweise, dass der Besuch des Partners eine Ausnahme von der nächtlichen Ausgangssperre wäre, aber ich habe in der Zeitung gelesen, dass deswegen jemand ein Bußgeld bekommen habe. Das hat mich dann verunsichert. Entweder hat die Zeitung da was Falsches berichtet oder ich habe die Verordnung falsch verstanden. Dann habe ich zur Sicherheit mal bei der Hotline angerufen und gefragt und die meinten, nachts vom Partner zurück fahren sei ok. Aber so wirklich sicher bin ich mir nicht.
Neulich war ich nach 22 Uhr noch in meinem Büro und habe Möbel eingepackt, weil das Büro an einen anderen Standort verlegt wird und ich vorher einfach nicht genug Zeit zum Umräumen hatte. Ich hatte die ganze Zeit Angst, dass die Polizei vorbeikommt, das Licht sieht und ich mich rechtfertigen muss, was ich da mache. Normalerweise kann man ja in Räumen, die man anmietet, machen was und wann man will, aber aktuell bin ich mir da nicht sicher. Selbst wenn die Verordnung berufliche Tätigkeit während der nächtlichen Ausgangssperre erlaubt, finde ich es unangenehm, dann den meist ziemlich unfreundlichen Polizeibeamten irgendwas erklären zu müssen.
Auch bei Silvester, man wusste bis kurz vorher nicht, ob man nun hier im Landkreis böllern darf oder nicht. Das stört mich auch sehr, dass man einfach nicht mehr ohne ständig vorher irgendwelche Verordnungen zu lesen, leben kann. Ich habe schon mehrfach bei dieser Hotline angerufen, um zu erfahren, ob ich diese oder jene berufliche Tätigkeit noch ausüben kann usw. Man hört oft so viel Widersprüchliches, das ist beunruhigend. Ich wünsche mir einfach Sicherheit, dass man ganz klar weiß, was nun Sache ist und dass sich das dann nicht aller paar Tage ändert.
Ich glaube, dass mir in der Regel eher Sachen fehlen, die ich machen könnte, aber normalerweise vielleicht auch gar nicht gemacht habe. Oftmals fällt einem erst auf, dass man bestimmte Sachen vermisst, wenn man nicht mehr die Möglichkeit dazu hat. Zum Beispiel würde ich aktuell sehr sehr gerne ins Fitnessstudio gehen oder in die Schwimmhalle. Da war ich vorher nie sehr oft, aber seit Corona habe ich aktuell sehr stark das Bedürfnis danach.
Was mir auch fehlt ist meine Freunde zu treffen und mit ihnen mal entspannt irgendwo etwas essen zu gehen oder etwas trinken zu gehen. Auch das habe ich vor Corona nicht so oft gemacht, aber wenn man doch mal Lust darauf hat, dann fehlt einem die Möglichkeit. Dadurch, dass ich im Krankenhaus arbeite so wie viele meiner Freunde und ein Großteil meiner Familie auch, sehe ich diese trotzdem auf einer sehr regelmäßigen Basis und kann dort auch mit ihnen einen Automatenkaffee trinken, aber es ist eben doch nicht das Gleiche wie sich abends gemeinsam zum Essen zu treffen.
Auch fehlt mir allgemein die Möglichkeit für “Dates”. Ich habe meinen Freund während Corona kennen gelernt und bis auf zwei mal Essen gehen hatten wir nie wirklich die Möglichkeit auszugehen und haben uns immer bei einem von uns zu Hause beschäftigt. Das finde ich sehr schade, da es sehr viele Dinge gibt, die ich gerne mit ihm unternehmen würde. Grade am Anfang einer Beziehung ist es ja doch so, dass man gerne viel unternimmt und auch noch mehr wegfährt, was bei uns leider nicht möglich ist / war. Aber das wird dann eben alles nachgeholt, sobald es wieder möglich ist. Durch die aktuelle Situation sind wir eben noch mal ganz anders zusammengeschweißt worden.
Ich persönlich vermisse am meisten die Kultur, die ich gerade im Winterhalbjahr normalerweise ausgiebig nutzen würde. Ohne Corona würde ich derzeit viele Abende im Theater oder Kino und viele Wochenenden in Museen und Ausstellungen verbringen. Außerdem bin ich ein regelmäßiger Bibliotheksnutzer, doch die Büchereien sind auch geschlossen. Ich habe mitbekommen, dass die Abwesenheit von Kultur die meisten Menschen nicht allzu sehr kümmert, aber für mich persönlich ist es der gewichtigste Aspekt, der mir fehlt.
Zwar schaue ich derzeit ersatzweise viele Kultursendungen auf meinem neuen Fernseher (auch von Youtube), aber ehrlich gesagt macht mich das oft eher traurig, weil es meine Sehnsucht nach "echter" Kultur zusätzlich anregt, und ich es noch mehr vermisse.
Ich persönlich vermisse am meisten die vielen Freizeitangebote und Kulturveranstaltungen. Es kommt mir immer so vor, als wäre das Leben irgendwie im Winterschlaf und ohne solche "Luxus"-Sachen ist das Leben einfach langweilig.
Was mir auch sehr fehlt, ist es zu reisen. Ich bin zwar keine Weltenbummlerin, aber ich habe doch des Öfteren kurze Wochenendtrips in andere europäische Städte unternommen oder Freunde im Ausland besucht. All das vermisse ich besonders!
Ich vermisse das Fußballspielen mit den Freunden, die Proben mit der Blasmusik und das Bier danach. Weiter vermisse ich Besuche im Fußballstadion und Kino/Theater. Hoffentlich sind diese Dinge in diesem Jahr bald wieder möglich.
Mir fehlt das Spontane. Wir sind selten spontan irgendwohin gefahren, weil man mit Kindern doch immer planen muss. Da ist dann nichts kurzfristig. Dennoch habe ich aktuell einfach das Gefühl, dass man mir das nimmt. Ich würde sehr gerne einfach meine sieben Sachen packen und mal ein langes Wochenende an das Meer fahren. Einfach, weil ich es kann - und genau das geht natürlich gerade nicht. Ein schöner langer Strandurlaub wäre auch nicht verkehrt, aber dieses "Nicht weg können" belastet schon irgendwie.
Ins Kino gehen und ein Restaurant besuchen - auch das fehlt, aber ich finde, dass man darauf durchaus mal verzichten kann, wenn man muss. Ich hoffe allerdings sehr, dass auch das mal wieder möglich ist, auch wenn wir das wirklich selten machen.
Ach und einfach einkaufen gehen ohne Maske. Wie verrückt, dass mir das fehlt. Als Brillenträger ist es wirklich eine Qual, einkaufen zu gehen. Ich habe meine Einkäufe schon immer sehr kurz gehalten, aber aktuell fehlt mir wirklich immer die Hälfte, weil ich so schnell wie möglich wieder aus dem Laden raus will. Das hat dann zu Folge, dass ich quasi nochmal rein muss oder am nächsten Tag nochmal einkaufen gehen muss, weil ich wirklich wichtige Dinge nicht bekommen habe.
Derzeit vermisse ich nicht viel da ich eh ein relativ anspruchslos bin. Es gibt eigentlich nur zwei Dinge, welche mir fehlen, man jedoch auch nicht jeden Tag braucht. Zum einen fehlt es mir einfach nur mal spontan ins Kino zu gehen und sich dort einen Film anzuschauen. Zum Anderen fehlt mir das Besuchen von Trödel,- Flohmärkten sowie von kulturelle Veranstaltungen im Allgemeinen. Der größte Einschnitt ist für mich, nicht mehr so spontan agieren zu können. Das ist aber wohl ein Luxusproblem in der heutigen Zeit. Von daher will ich mich nicht beklagen und bin zufrieden mit dem, was ich habe.
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