Was sind die größten "Enttäuschungen" eurer Kindheit?

vom 13.01.2020, 00:26 Uhr

Bewahren kann man seine Kinder nicht vor allen Enttäuschungen, Misserfolgen, und Niederlagen - auch wenn man ihnen am liebsten nur eine heile Welt bieten würde. Das geht leider nicht und ist auch nicht wirklich hilfreich um diese auf das Leben vorzubereiten denn auch diese Erfahrungen gehören zum Leben dazu. Eltern müssen dagegen ihre Kinder dabei unterstützen Trauer, Niederlagen und Enttäuschungen zu verarbeiten. Wenn Kinder das gelernt haben dann beherrschen sie eine wichtige Schlüsselqualifikation für das Leben.

Laut einer Meinungsumfrage eines Onlinemagazins gehören folgende zehn Themen zu den Hauptursachen für "Enttäuschungen" in der Kindheit:

1. Bester Freund oder man selbst muss umziehen

2. Die eigenen Eltern trennen sich

3. Das Lieblingsspielzeug geht kaputt

4. Die Lieblings-Erzieherin verlässt Kita

5. Eigene Geburtstagswünsche werden nicht erfüllt

6. Alleine: Mama und Papa sind plötzlich weg

7. Jüngere Geschwister werden gefühlt oder tatsächlich mehr beachtet bzw. bevorzugt

8. Eigene Niederlage im Sport

9. Verlust einer Freundschaft - "Du bist nicht mehr mein Freund"

10. Todesfälle - egal ob Verwandschaft oder Haustiere

Welche der sogenannten "Enttäuschungen" habt ihr in der Kindheit erfahren und wie habt ihr diese verarbeitet? Konnten eure Eltern euch bei der Verarbeitung gut unterstützen oder habt ihr das mit euch selbst ausgemacht?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



In meiner Kindheit war oft eine Enttäuschung, dass meine Eltern mich immer so hingestellt haben als würden sie mir nichts zutrauen und als könnte ich nichts schaffen, sie haben mich schlecht behandelt. Natürlich gab es dann auch so Sachen dass jemand gestorben ist, was natürlich weh tat oder auch dass Freunde weggezogen sind und so weiter. Damit musste ich aber immer alleine klarkommen und hatte niemanden mit dem ich darüber hätte reden können, weil es meine Eltern einfach nicht interessiert hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ramones hat geschrieben:In meiner Kindheit war oft eine Enttäuschung, dass meine Eltern mich immer so hingestellt haben als würden sie mir nichts zutrauen und als könnte ich nichts schaffen,

Ich weiß nicht genau, ob ich es in die Kategorie "Enttäuschungen" packen würde, aber ganz ähnliche Entwertungen von meinen Eltern (hauptsächlich von meiner Mutter) habe ich als Kind und Jugendlicher sehr regelmäßig erlebt. "Lass mal, das kannst du sowieso nicht", war eine der gängigen Formulierungen, sobald ich helfen oder irgendwo mitmachen wollte. Aus ähnlichen Gründen wurde mir auch mein großer Wunsch nach Musikunterricht verweigert. Abwechselnd hieß es, das wäre zu teuer, und ich hätte sowieso kein Talent. Das hatte mich damals sehr enttäuscht, weil es eines meiner größten Wünsche meiner gesamten Kindheit gewesen war, Musik machen zu können.

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» lascar » Beiträge: 4412 » Talkpoints: 782,06 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Punkt 6 verstehe ich nicht so ganz, und generell finde ich die Zusammenstellung gelinde gesagt merkwürdig. Der Tod oder die Trennung der Eltern hat doch gerade auf Kinder ganz andere Auswirkungen als wenn das zum Geburtstag ersehnte Pony doch nicht geliefert wird. Geht es hier um die statistische Häufigkeit oder um die Intensität der Erfahrungen?

Für mich selber kann ich die Punkte 7, 8 und 9 ankreuzen, wobei der Härtegrad natürlich stark variiert. An die ewigen Niederlagen im Völkerball habe ich mich irgendwann gewöhnt, aber die pädagogischen Defizite meiner Eltern sowie die herrschenden Erziehungsmethoden der 1980er stecken mir immer noch ein wenig in den Knochen. Es wäre zudem schön gewesen, wenn ich als Grundschul-Mobbingopfer ("Du darfst heute nicht mitspielen!") auch ein bisschen mehr Hilfe bekommen hätte und nicht jeden Mist alleine hätte regeln müssen.

Entsprechend hatte ich auch keine "Lieblings"-Bezugsperson außerhalb der Familie, keine "beste Freundin", die wegziehen hätte können, und bin mit meinen Spielsachen immer sehr sorgsam umgegangen. Große Geburtstagswünsche hatte ich auch nie, dafür hat Punkt 7 in Kombination mit übertriebener Sparsamkeit gesorgt. Und ein bisschen Glück gehört natürlich auch dazu.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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