Was kann man alles mit Eigenblut therapieren?

vom 18.01.2019, 12:47 Uhr

Meine Freundin hat ein Kind, welches Neurodermitis hatte als es ganz klein war. Der Kinderarzt damals hat das mit Eigenblut therapiert. Er hat ein wenig Blut abgenommen und dies wurde "geschleudert", wie sie erklärt bekam und auch noch, soweit ich verstanden habe, verdünnt. Bei dem nächsten Arztbesuch wurde dem Kleinen das dann gespritzt und die Neurodermitis ist nach kurzer Zeit verschwunden und er brauchte dann auch nur noch selten therapiert werden und jetzt, wo er erwachsen ist, braucht er gar nichts mehr und hat auch keine Neurodermitis mehr.

Nun habe ich auch im Fernsehen gesehen, dass man schmerzfrei werden kann, wenn man Verschleißprobleme in den Gelenken hat, wenn man sich einer Eigenbluttherapie unterzieht. Das kann ich aber nicht glauben. Wie wird das denn genau gemacht? Wird das Eigenblut dann in die Gelenke gespritzt?

Was kann man alles durch eine Eigenbluttherapie heilen? Habt ihr schon mal eine Eigenbluttherapie gemacht bzw. machen lassen? Wurden eure Beschwerden besser oder wurden sie geheilt? Oder ist das wie bei diesen Kügelchen (Globuli), dass man einfach dran glauben muss?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Es gibt unzählige Eigenbluttherapien, die unterschiedlich funktionieren, aber einen Nachweis der Wirksamkeit gibt es ebenso wenig wie eine Erklärung der möglichen Wirkung. Dafür gibt es einige Skandale, weil Patienten sich durch nicht sterile Verarbeitungsgeräte infiziert haben.

Da hätten wir beispielsweise die Eigenblut Nosoden. Ein Tropfen Blut aus Fingerkuppe oder Ohrläppchen wird nach homöopathischen Grundsätzen geschüttelt, gerührt und verdünnt und dann als Tropfen unter der Zunge eingenommen. Das wird gern auch mit Nabelschnurblut oder Plazentagewebe gemacht.

Man kann auch einfach Blut abnehmen und nach ein paar Stunden wieder spritzen. Man kann es erst gerinnen lassen und dann das Fibrin entfernen und es dann wieder spritzen. Man kann es mit UV-Licht bestrahlen und wieder spritzen. Aber was soll da groß im Körper passieren. Ein Bluterguss heilt auch keine Krankheiten, warum sollte er das tun, wenn das Blut vorher einige Zeit draußen rumgelegen hat?

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Für mich klingt das alles nach großem Humbug. Wie hier ja schon geschrieben wurde, was soll das bringen? Es handelt sich hierbei ja nicht um den kompletten Austausch des Blutes, sondern nur um ein bisschen Blut, was man dann wieder in den Körper transportiert. Eine kostspielige Sache ist das außerdem, aber sicherlich kann man mit ein bisschen Glaube Berge versetzen und durch die Psyche auch etwas erreichen. Vielleicht war es bei dem Kind ja irgendetwas anderes oder im Laufe der Jahre ist es einfach besser geworden, was ja durchaus auch sein kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Naja ob es nun Humbug ist oder nicht lässt sich schwer sagen. Mittlerweile ist die Eigenblutbehandlung ja auch in der Arthrosetherapie angekommen und bei vielen Sportverletzungen. Viele Profisportler lassen sich bei Verletzungen jeder Art ihr eigenes Blut irgendwohin spritzen. Das nennt sich dann PRP-Therapie. Dabei entnimmt man Blut, zentrifugiert es und spritzt dann daraus ein Konzentrat, dass vor allem Thrombozyten enthält. Diese können zur Freisetzung vieler Wachstumsfaktoren führen. Soweit ist das auch noch wissenschaftlich unterlegt. Ob das dann aber tatsächlich zu einer besseren oder schnelleren Heilung führt, ist aber noch nicht wirklich belegt.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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