Wann ist Gewichtsabnahme nur durch Magen-Op möglich?

vom 16.06.2019, 19:46 Uhr

Bei Iris Abel von "Bauer sucht Frau" habe ich gelesen, dass für die eine Magenoperation der letzte Ausweg zu einer Gewichtsabnahme war. Sie hat sich daher den Magen verkleinern lassen und auch schon an Gewicht verloren. Auch in den Kommentaren zu dieser Meldung schrieben einige, dass sie diese Operation machen ließen und es nicht bereuen würden.

Bisher habe ich angenommen, dass eine Magenoperation nur bei extrem übergewichtigen Menschen vorgenommen wird, da diese schon ihr Leben gefährden und eben zwingend an Gewicht verlieren müssen.

Gibt es wirklich Menschen, bei denen nur noch eine Operation am Magen hilft, damit diese an Gewicht verlieren? Meint ihr, dass manche diese Operation als Unterstützung bei der Abnahme sehen oder sich es damit leichter machen oder vorstellen? Wann ist so eine Operation zwingend nötig? Kann sich jeder so einer Magenoperation unterziehen? Zählt diese zu den Schönheitsoperationen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich habe gelesen, dass man einen BMI von mindestens 35, wenn man bereits aus dem Gewicht resultierende Erkrankungen hat und ansonsten 40 haben muss, damit man diese Operation auch bekommt. Das wären zum Beispiel bei einer Körpergröße von 165 cm 110 Kilogramm, also schon wirklich sehr viel (BMI 40). Die Gewichtsabnahme passiert dann dadurch, dass man kaum noch etwas essen kann, da man sonst Gefahr läuft dass das alles wieder aufgeht und man nochmal operiert werden muss, wenn man das dann überhaupt noch schafft.

Ich finde man geht mit diesem Thema viel zu blauäugig und wohlwollend um. Es gibt einfach sehr viele Menschen, die ihr Leben nicht in den Griff bekommen und selber auch nicht konsequent genug sind, daran liegt es glaube ich eher. Man muss eben einen starken Willen haben um eine so große Wampe wieder weg zu bekommen, aber dann kommt man mit dem Essen eben auch zu einem Suchtverhalten und dieses muss dann unterbrochen werden, was natürlich nicht leicht ist. Eine Operation darf wirklich nur der letzte Weg sein, finde ich und auch nur dann, wenn man es wirklich schon so übertrieben hat mit dem Gewicht, dass man sonst sterben würde.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Um ehrlich zu sein halte ich das auch eher für eine Ausrede. Mag sein, dass es einen geringen Bruchteil gibt, wo das tatsächlich der Fall ist und anders nicht geholfen werden kann, an Gewicht zu verlieren. Ich denke aber, dass darüber hinaus aus Bequemlichkeit viel mehr Leute so einen Eingriff wünschen.

Ich habe mal beim Zappen die Serie entdeckt "mein Leben mit 300kg". Sicherlich wird vieles dramatisiert um die Zuschauer zu unterhalten, das leugne ich nicht. Ich denke aber, dass die Sendung einen wahren Kern hat. Denn dort geht es eben um stark übergewichtige Menschen, die sofort operieren wollen und dann meinen, hinterher schlank zu sein. Der behandelnde Arzt meint aber, dass das gar nichts bringen würde und das Risiko für eine Operation bei zu hohem Gewicht einfach zu stark ist und der Patient dabei versterben könnte. Das erscheint mir durchaus logisch.

Daher ist es in dieser Sendung so, dass die Patienten erst drastisch abnehmen müssen bevor sie überhaupt operiert werden können und der Arzt sich dazu bereit erklärt. Da sieht man ganz schön, dass das Gewicht auch ohne Operation purzeln kann und man bekommt da schon den Eindruck vermittelt, dass eine Operation eben viel bequemer und leichter ist als eine Ernährungsumstellung und Bewegung.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke schon, dass es Menschen gibt, die mit den ganzen gängigen Methoden nicht dauerhaft abnehmen können, aber die sind deshalb doch nicht alle faul und disziplinlos. Die Zahl der adipösen Menschen mit psychischen Problemen ist ziemlich hoch und man würde doch einem Magersüchtigen auch nicht vorwerfen, dass er zu faul oder zu bequem oder zu was auch immer zum essen sei. Da sind die meisten Menschen so weit, dass sie verstehen, dass eine psychische Erkrankung vorliegt, die behandelt werden muss.

Genau deshalb sehe ich diese Operationen sehr skeptisch. Immer wenn ich einen Bericht zu dem Thema sehe werden psychische Probleme höchstens am Rand behandelt und dann meistens nur als Folge des Übergewichts und nicht als Ursache. Bevor man ein gesundes Organ verstümmelt sollte man sich doch aber sehr sehr ausführlich mit den Ursachen des Übergewichts beschäftigen und eine Essstörung auf jeden Fall ausschließen. Denn die kann man nicht weg operieren.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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