Wann ein Bullet Diary führen und für wen sinnvoll?

vom 28.12.2018, 10:45 Uhr

Es gibt sogenannte bullet diary für Handarbeiten wie stricken, nähen und häkeln, aber auch einfach, um sich diese Kalender selbst gestalten zu können. Wenn es sich um ein Bullet Diary für Handarbeiten handelt, kann man dort Körpermaße und auch Handarbeitsprojekte eintragen, die man schon gemacht hat oder noch umsetzen möchte.

Ich finde diese Bullet Diary ganz interessant und habe selbst auch schon überlegt, mir eines zu kaufen. Gerade für Nähprojekte fände ich das doch hilfreich, da ich eben auch Maße von Personen festhalten kann, für die ich etwas nähen möchte. Man kann das alles sehr übersichtlich gestalten.

Was meint ihr zu einem Bullet Diary? Führt ihr selbst eines? Für wen lohnt sich so ein Bullet Diary? Meint ihr, dass es nur sinnvoll ist, wenn man viel für andere herstellt? Nutzt ihr das nur für Handarbeiten oder auch für andere Dinge?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Eigentlich heißen die Dinger "bullet journal", weil das Wort "diary" nur für Tagebücher verwendet wird, während die viele bullet journals gar keine persönlichen Tagebucheinträge enthalten sondern solche Sachen wie Kalender, to-do Listen oder die Auflistung von Ausgaben. Du würdest deinen Taschenkalender oder dein Haushaltsbuch ja auch nicht als Tagebuch bezeichnen, oder?

Ich finde bullet journals optisch oft recht ansprechend, aber überleg mal, wie viel Zeit man dafür investieren muss. Die Seiten, die du verlinkt hast, muss man 52 mal zeichnen. Ich mache meinen Wandkalender immer selber in Photoshop und drucke ihn dann aus, weil mir kein fertiger 100% zusagt. Das ist immer ein sehr minimalistisches Design und trotzdem brauche ich schon dafür Stunden. An einem Buch würde man wahrscheinlich Tage arbeiten. Dafür braucht man schon viel Freizeitüberschuss.

Für Nähprojekte habe ich übrigens ein ganz einfaches Notizbuch. Da notiere ich Körpermaße aber auch Materialisten für Projekte und vor allem ganz viele Ideen, die ich habe und wahrscheinlich erst in einigen Monaten oder Jahren umsetzen kann. Mich würde so eine feste Struktur mit Kästchen für die einzelnen Tage einfach nur stören weil ich viele Ideen skizziere und dafür mal mehr, mal weniger Platz brauche.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Der Begriff "bullet journal" ist dann wohl geschützt, nehme ich an? Das Witzige daran ist, dass es sich eigentlich um ein absichtlich betont einfaches Prinzip des Notizen Machen und Planens handelt, bei dem mit wenigen Symbolen und Auflistungen sowohl lang- als auch kurzfristige Pläne, Termine, Aufgaben und Ideen an einem Platz zusammengehalten werden können und man sich nicht im wahrsten Sinn des Wortes "verzettelt". Aber genau dieses Prinzip hat sich anscheinend ins Gegenteil verkehrt, wenn irgendwelche Bloggerinnen ihre Notizbücher mit 50 verschiedenen Stiften anmalen, jeden Monatsanfang künstlerisch ausgestalten und Aufkleber, Stempel und Dekokram verbauen, als gäbe es kein Morgen.

Man merkt, ich finde die Idee in ihrer ausgefeilten Form ein bisschen übertrieben und kindisch. Nicht jeder hat die Zeit und die Nerven, kleine Blumenkränze um den Monatsnamen zu malen oder kleine Wassergläser auszumalen, um zu dokumentieren, ob man genügend trinkt. Mich spricht eher die Idee an, alles an einem Ort zu notieren und mit unterschiedlichen Symbolen in bestimmte Kategorien einzuordnen. Ich habe daher auch ein "bullet journal" wenn man so will, aber es ist erheblich weniger hübsch.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich kenne es wirklich nur unter dem Begriff "bullet diary", da wird man auch bei der Suche fündig. Ich denke, dass es da auch verschiedene Ausführungen gibt. Ich habe mir letztendlich ein bullet diary gekauft, bei dem schon vieles vorgedruckt ist, was man dann nur ausfüllen muss. Eigentlich wie bei einem normal Kalender. Ich werde das einfach mal ausprobieren und schauen, ob das für meine Zwecke durchaus geeignet ist. Ich habe auch nicht so viel dafür ausgegeben, so dass es nicht so tragisch oder ärgerlich ist, wenn es mir eben nicht zusagt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Gerbera hat geschrieben:Der Begriff "bullet journal" ist dann wohl geschützt, nehme ich an?

Was heißt geschützt? Es macht einfach nur keinen Sinn etwas als "Tagebuch" zu bezeichnen, das ganz offensichtlich nicht die Funktion eines Tagebuchs hat. "Bullet diary" klingt nach einer Erfindung von Deutschen, die den Unterschied zwischen "diary" und "journal" nicht kennen. Und tatsächlich findet man selbst auf google.com fast ausschließlich deutsche Ergebnisse wenn man diesen Begriff sucht. Und ja, ich habe diese Umleitung auf die deutsche Google Seite ausgeschaltet.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Gesetzlich geschützt, als Markenname oder was weiß ich. Die Idee des "Bullet Journaling" ist nämlich nicht einfach so gewachsen, sondern irgendein Typ hat sich die Idee ausgedacht und verbreitet. Daraus habe ich geschlossen, dass eventuell (eigentlich ist es mir nämlich völlig egal) sich der Urheber den Begriff "Bullet Journal" als Marke oder wie auch immer das auf schlau heißt, hat eintragen lassen, sodass nur er seine "Bullet Journals" als das einzig wahre Original verkaufen darf und alle Nachahmer und Trittbrettfahrer nur Abwandlungen dieser Bezeichnung verwenden dürfen. Kommt so etwas nicht ständig vor, oder nur auf meinem Planeten?

Aber alternativ kann ich mir auch vorstellen, dass es sich schlicht um einen Übersetzungsfehler handelt, weil zwar viele Leute ein bisschen, aber kaum jemand anständig Englisch kann und so sich ständig Fehlübersetzungen einschleichen, die kein Muttersprachler so verwenden würde. Aber wie gesagt: mein Planet.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Es wird ja alles mögliche als Marke eingetragen. Ich habe mal gelesen, dass sogar "Ballermann" eine Marke ist und jede deutsche Dorfdisco mit "Ballermannparty" deshalb verklagt werden kann. Von daher würde es mich nicht wundern, wenn sich jemand auch "bullet journal" schützen lässt und unter dem Namen dann Kalender und Zubehör vertreibt.

Aber die Grundidee dahinter ist ja eigentlich, dass man eben keinen Kalender mit vorgedruckten Seiten hat sondern komplett selber entscheiden kann was man gerne wie auf welcher Seite stehen hat. Und dafür kaufen sich die Leute in der Regel ganz einfache Notizbücher.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Die Bullet Journal sind ja wirklich im Trend. Ich habe mir gerade ein paar Videos dazu auf YouTube angesehen und ich will auch so eines. Leider sind meine kreativen Talente bezüglich der schönen Ausgestaltung eher kontraproduktiv bei der Erstellung. Beim Aktivity spielen komme ich meistens kaum vom Startplatz...weil da geht es ums Zeichnen. Ohne jemanden in meinem Team der darin gut ist brauche ich hier ewig. Meine kleinen Kreationen kann nie jemand identifizieren (<=kleine Randnotiz :-).

Doch ich will es versuchen es soll ja das Leben leichter machen durch Organisation. Wenn man es selbst auch noch richtig gut gestaltet bleibt man eher dran sich seine Lebenszeit ein wenig besser zu organisieren. Vor allem ist dann wirklich nur das drin was man wirklich braucht. Das Jahr 2019 ist jetzt noch nicht so alt. Ich werde mir gleich mal ein Buch besorgen und loslegen :-). Danke für den Beitrag.

» TinaPe » Beiträge: 451 » Talkpoints: 13,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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