Vom Partner als selbstverständlich angesehen werden?

vom 27.12.2019, 00:07 Uhr

Es ist ja normal, dass sich im Laufe der Jahre eine gewisse Routine in einer Beziehung einspielt und dass man sich auch mit unangenehmen und unschönen Dingen auseinandersetzen muss. Dennoch ist es wichtig, sich gegenseitig als Partner zu sehen, auch wenn Kinder im Spiel sind. Ich könnte es mir nicht vorstellen, einfach nebeneinanderherzuleben und keine Spannung und Aufregung mehr in der Beziehung zu haben.

Glücklicherweise ist das bei mir nun nicht so, wobei ich in vergangenen Beziehungen durchaus auch schon die Erfahrung machen musste, vom Partner als selbstverständlich wahrgenommen zu werden. Hattet ihr das auch schon einmal? Was kann man dagegen tun und wie kann man so etwas vermeiden?

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich hatte das auch mal. ich habe auch einmal meine Freundin vernachlässigt und mein Leben neben ihrem gelebt. Das hätte mich fast die Beziehung gekostet, aber ich konnte sie durch arbeiten an mir selber noch zum Guten wenden.

Wenn das von dem Partner ausgeht, muss man sich überlegen, wie wichtig einem die Beziehung ist. Wenn es einem nichts ausmacht, dass man nebeneinander herlebt, dann ist das ok, wen das aber belastet, wenn der Partner einen nicht wirklich wahrnimmt, dann muss man das klären und darauf hinweisen, dass es so nicht geht.

» duster2156 » Beiträge: 13 » Talkpoints: 2,60 »


Ich bin ehrlich gesagt ganz froh, von Spannung und Aufregung in der Beziehung weitestgehend verschont zu bleiben. Wir sind schon so lange zusammen, dass es sich für mich sozusagen auf die gute Art selbstverständlich ist, dass wir füreinander da sind und gemeinsam die Herausforderungen des Alltags meistern. Ich brauche einfach dieses Gefühl der Sicherheit, und dass man eine Beziehung pflegen muss, damit sie nicht eingeht wie eine Zimmerpflanze, ist für mich auch schon immer ganz selbstverständlich gewesen.

Schließlich sind wir nicht aus Notwendigkeit zusammen, sondern weil wir mit dem/der anderen besser dastehen als ohne. Und dafür gilt es etwas zu tun. Aber das fällt mir auch absolut nicht schwer - wenn jemand der wichtigste Mensch im Leben ist, kann ich ihn gar nicht dauerhaft ignorieren oder mein eigenes Ding machen und davon ausgehen, dass er brav auf mich wartet. Das heißt zwar nicht, dass es keine Phasen gibt, in denen der Alltag derart überhand nimmt, dass wir uns wirklich nur noch die Klinke in die Hand geben, aber es gibt immer wieder die Wochenenden oder gemeinsame Ausflüge, in denen wir ausreichend Zeit füreinander haben. Nur muss man sich dann eben auch aufraffen und sich daran erinnern, wieso man es all die Jahre miteinander ausgehalten hat.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Bei meinem Ex und mir war es so, dass wir uns einfach nur getroffen haben und dann jeder seinen Kram gemacht hat. Von meiner Seite aus war das aber auch nie richtig Liebe. Ich habe mich eben zu früh auf eine Beziehung eingelassen und hatte noch keine Erfahrung.

Ich habe in meiner Beziehung jetzt noch nie das Gefühl gehabt nicht wertgeschätzt zu werden, ganz im Gegenteil. Ich werde nicht als selbstverständlich angesehen, wir reden viel und versuchen die Beziehung auch immer frisch zu halten. Natürlich sind wir nun auch schon lange zusammen und dennoch kann man das ja schaffen, in dem man sich zeigt, dass man den Partner liebt und ihn gerne um sich herum hat. Ich glaube, wenn man jemanden einfach so als selbstverständlich ansieht, ist es auch schnell geschehen und die Beziehung ist hin.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Grundsätzlich kann zwischen Spannungen und Aufregungen jeglicher Art innerhalb einer Beziehung oder direkt mit dem Menschen schon gut unterscheiden. Denn als Partner bekommt man ohne es teilweise zu wollen ohnehin alles an Emotionalität mit, selbst wenn der Gegenüber einen gar nicht einschließen mag.

Ist mein Freund von der Arbeit gestresst, kriege ich das mit. Ist er emotional ohnehin angeschlagen, bekomme ich das natürlich auch mit. Das sind schon einmal emotionale Grundlagen, die man mitbekommt, wenn man sich für den anderen zumindest interessiert. Lebt man nebenher, dann wird wohl kaum noch die Frage:“Was ist los mit Dir?“ auf kommen.

Dann gibt es aber eben auch diese „typische Routine“. Diese ist jedoch nicht ein generelles Beziehungsproblem wie ich finde, sondern ein menschliches. Offenbar ist man zügig vom Gegenüber gelangweilt und das hat für mich eher ein menschliches Defizit zur Folge. Denn unabhängig von einer Partnerschaft erklärt sich mir nur bedingt, wie man teilweise den Gegenüber als selbstverständliches Individuum im Leben ansehen kann?

Gleichwohl diese Routine in einer Beziehung aufkommen kann, ist das eine, die Beziehung als langweilig zu sehen. Natürlich schließt das nicht aus, den Partner als Partner langweilig zu sehen. Doch den Menschen an sich, den fand man doch mal ganz interessant, sonst wäre man nicht eine Partnerschaft eingegangen. Daher frage ich mich meist, was ist eigentlich passiert? Zu bequem geworden? Sich gehen lassen?

Ich kann sehr wohl unterscheiden, dass mir eine Beziehung auf der Beziehungsebene nichts mehr bringt, sodass ich diese beenden muss oder aber ich kann den Menschen im Allgemeinen einfach nicht mehr wahrnehmen. Auf Beziehungsebene kam dies nicht selten vor, aber menschlich hätte ich, wenn gewisse Vorkommnisse nicht gewesen wären, keine Probleme mit der Person gehabt.

Ich nehme keinen Menschen selbstverständlich wahr. Immerhin trägt jeder auch zur persönlichen Entwicklung bei. Ob positiv oder negativ, das darf jeder für sich entscheiden. Ich mag dieses Routine-Dingen auch nicht und muss sagen, dass ich das auch sofort erwähne, anmerke und im schlimmsten Fall das sofort beende. Das fordert mich nicht, langweilt mich und bringt mich nicht weiter.

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^