Urteil über Schimpanse Robby gerechtfertigt?

vom 09.11.2018, 13:13 Uhr

Gestern hat das Gericht in Lüneburg entschieden, dass der Schimpanse Robby bei seinem Besitzer bleiben darf. Der Affe legt schon seit ca. 40 Jahren im Zirkus. Tierschützer haben gefordert, dass der Affe mit Artgenossen zusammenleben soll. Das hieße aber, das der Affe aus seiner gewohnten Umgebung nach alle den Jahren heraus müsste. Das fand das Gericht als unsinnig.

Die Haltung von Affe Robby ist sicherlich nicht artgerecht, darüber braucht man nicht streiten. Aber was sagt ihr zu dem Urteil? Meint ihr, dass es sinnvoll ist den Affen nach so langer Zeit nicht aus seinem gewohnten Umfeld zu nehmen? Oder seht ihr das eher wie die Tierschützer und hätte dem Affen ein Lebensabend in Gesellschaft von Artgenossen ermöglicht werden sollen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde, das ist eine vernünftige Entscheidung im Sinne des Tieres. Natürlich sollte kein Schimpanse so leben. Aber dieses Tier ist 43 Jahre alt und damit ein Opa. Das arme Vieh kennt ja gar keine Artgenossen und kommuniziert seit Jahrzehnten nur mit Menschen. Jetzt, sozusagen kurz vor seinem Tod, seine Bezugspersonen zu verlieren und an Artgenossen gewöhnt zu werden, ist unnötiger Stress. Bei einem jüngeren Tier, das wahrscheinlich noch zehn oder mehr Jahre vor sich hat, sieht das ganz anders aus.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich sehe das so wie cooper und würde es als Tierquälerei empfinden, wenn man ein Tier nach so vielen Jahren aus der gewohnten Umgebung reißt. Der Affe ist schon so alt, er wird eh nicht mehr lange leben und wenn man ihn jetzt in ein völlig neues Umfeld setzen würde, wäre das nur unnötiger Stress für ihn, der sich doch vermeiden lassen würde.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wer gesehen hat, wie der Besitzer mit dem Tier umgeht und wie der Affe mit dem Familienhund umgeht und mit seinem Besitzer, dann kann es nur grausam sein, ihn dort hinauszureißen. Das kann man nach so vielen Jahren nicht mehr machen. Das wäre der Tod für das Tier.

Man muss sich das mal für sich selbst vorstellen. Man hat niemals was mit einem Menschen zu tun gehabt und ist unter Affen groß geworden. Irgendwann kommen Menschen und nehmen einen mit in die Zivilisation. Da muss man sich nun zurecht finden. Vor allem muss man dann erst mal lernen mit den Menschen umzugehen, was Jahre dauern würde. Robby würde also erst mal lernen müssen sich zu behaupten. Er würde untergehen. Er würde von den Artgenossen vernichtet werden. Außerdem müsste er lange Jahre erst einmal mit Artgenossen so vergesellschaftet werden, dass er erst einmal alleine in einem Gehege leben müsste. Das ist unzumutbar.

Der Schimpanse hat in freier Natur eine Lebenserwartung von ca. 50 Jahren. Er ist jetzt 43 Jahre alt und das ist so, als wenn man einen 70 jährigen Menschen, der nie mit Menschen zu tun hatte auf einen Bahnhof stellt und mit den Menschen klar kommen muss.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



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