Unterschied Mehrarbeit und Überstunden im Arbeitsrecht

Ich habe neulich in einer Zeitung eine Frage gesehen, die mich auch ein wenig beschäftigt. Es war eine Zeitung beim Anwalt, wo Anwaltsfragen beantwortet wurden. Die Antwort konnte ich nicht mehr lesen, weil ich dann auch dran kam. Es ging darum, dass jemand nach Überstunden fragte und der erste Satz der Antwort handelte dann davon, dass es darauf ankommt, ob es Überstunden oder Mehrarbeit ist.

Was ist der Unterschied zwischen Überstunden und Mehrarbeit. Ist denn Mehrarbeit nicht automatisch auch Überstunden und umgekehrt? Wie kann man den Unterschied erklären?

Mehrarbeit ist Arbeitszeit, die über die gesetzliche Höchstarbeitszeit hinaus geht. Also laut Arbeitszeitgesetz beträgt die tägliche Höchstarbeitszeit acht Stunden am Tag im Durchschnitt von sechs Monaten. Ein Arbeitgeber kann Mehrarbeit verlangen und Mitarbeiter bis zu 10 Stunden täglich plus Pausen arbeiten lassen. Diese Mehrarbeit muss aber ausgeglichen werden, damit es im Schnitt wieder maximal acht Stunden am Tag sind.

Überstunden sind einfach Arbeitsstunden, die über die im Arbeitsvertrag oder Tarifvertrag vereinbarten Zeiten hinaus geht. Wer beispielsweise einen Vertrag über 35 Stunden hat und nun jeden Tag eine Stunde mehr arbeitet, leistet Überstunden. Von Mehrarbeit ist er aber nicht betroffen. Wer dagegen an fünf Tagen pro Woche 8 Stunden arbeitet, der leistet mit jeder Überstunde auch Mehrarbeit, die ausgeglichen werden muss.