Fußballer, die verletzt werden und weiterspielen

vom 19.11.2009, 11:50 Uhr

Ich bin ja kein Fußballfan, bekomme aber ab und zu natürlich Spiele mit, wenn sie im Fernsehen laufen. Dabei ist mir schon öfter Folgendes aufgefallen: Ein Spieler wird von einem anderen Spieler beim Ballkontakt getroffen, fällt hin und liegt mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden, hält sich vielleicht das Knie oder den Knöchel. Manchmal wird er auch schnell versorgt. Aber ganz oft rennt er keine zwei Minuten später putzmunter wieder herum und von einer Verletzung ist nicht das Geringste mehr zu bemerken.

Wie kommt das? Übertreiben die Fußballspieler in dem Moment, indem sie auf dem Boden liegen, ganz mächtig und schauspielern nur? Oder reißen sie sich dann heftig zusammen, um weiterspielen zu können?

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde man muss hier schon mal zwei Fälle von vornen herein unterscheiden.

Der erst Fall wäre die Schauspielerei einiger Spieler. Viele meinen einfach wenn sie den sterbenden Schwan spielen, dass der Schiedsrichter dem Gegenspieler eher eine entsprechende Karte geben wird. Natürlich ist dies eigentlich ein Irrdenken. Zum anderen gibt es wohl auch den Grund, dass sie Mitleid erfahren wollen von den Zuschauern und Mitspielern.

Der zweite Fall wäre wohl die Art des Schlages bzw. der Verletzung. Es gibt viele Verletzungen gerade im Fussball, wo ein Spieler im Laufduell verletzt wird, indem er einen Schlag irgendwo abbekommt oder unglücklich fällt.

Dies kann man sehr gut mit einem sogenannten "Pferdekuss" vergleichen. Der Schmerz ist im ersten Moment immens und sobald der erste Schwerz etwas vergangen ist, fühlt man sich als Spieler wieder besser und es kann weiter gehen.

» blacky1985 » Beiträge: 9 » Talkpoints: 0,00 »


Das hat doch erst einmal nicht viel mit Schauspielerei zu tun. Jedenfalls nicht zwangsläufig. Hast Du Dich schon mal heftig am Kopf gestoßen (bevorzugt an offen gelassenen Hängeschranktüren) oder am Ellenbogen? Im ersten Moment verzieht man ebenfalls das Gesicht (immer, bevor man schimpft ;)) und hält sich die entsprechende Stelle. Je nach Heftigkeit des Stoßes setzt man seine Tätigkeit auch erst nach einer kurzen Auszeit fort. Übrigens dann auch so, als ob nichts gewesen wäre.

Das ist dann übrigens keine Verletzung. Auch bei Fußballern nicht. Die sind schlicht gefoult worden und das schmerzt nun mal. Zieht aber nicht immer eine echte Verletzung nach sich. Denn bei einer solchen würde der Spieler dann doch das Spielfeld verlassen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Eine ähnliche Frage habe ich mir auch schon häufiger mal gestellt, wenn ich denn mal als Nicht-Fußball-Fan ein Spiel zufällig im Fernsehen sehe, also beispielsweise zur WM.

In erster Linie denke ich, dass da sehr viel Schauspielerei dabei ist. So möchten eben aufmerksam erzielen, hoffen auf einen Freistoß, auf eine entsprechende Karte für den anderen Spieler, auf eine nützliche Spielunterbrechung etc. Es ist nun mal so, dass der Schiedsrichter seine Augen nicht immer und überall haben kann. Oftmals sehen wir Fernsehzuschauer durch Zeitlupen, die der Schiedsrichter ja nicht hat, deutlich mehr als er.

Zum anderen werden die gefaulten Spieler aber auch gleich behandelt und kriegen Eisspray oder einen Kühlpack auf die schmerzende Stelle und damit lässt sich erstmal weiterspielen. Ihr habt euch sicherlich ja auch schon einmal gestoßen: im ersten Augenblick ist der Schmerz wirklich höllisch, aber dann gewöhnt man sich dran und kann sich auch wieder bewegen. Außerdem werden die Fußballer in meinen Augen wirklich sehr gut bezahlt und können dann ruhig auch mal mit einem leicht schmerzenden Fuß weiterspielen. Das wird durch die immensen Gehälter wieder ausgeglichen.

blacky1985 hat geschrieben:Dies kann man sehr gut mit einem sogenannten "Pferdekuss" vergleichen.

Was genau ist denn bitte ein "Pferdekuss"?! :?:

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Von einer ernsthaften Verletzung kann man sicher nicht sprechen, wenn ein Spieler kurz darauf wieder wie ein junger Gott durch die Gegend springt. Aber der sogenannte Pferdekuss ist wirklich im ersten Moment sehr schmerzhaft. Das ist ein Schlag, besonders im Bereich der Kniescheibe äußerst schmerzhaft.

Häufig ist es aber auch so, dass das Thema Spielverzögerung zum Tragen kommt. Will man Zeit schinden, windet man sich noch dreimal auf dem Platz hin und her, bleibt oft so lange liegen bis die Betreuer auf den Platzen rennen und mit ihren Mittelchen noch zusätzlich Zeit investieren, die dem eigenen Team zu Gute kommt.

Ein weiterer taktischer Aspekt ist das Bestreben, den Schiedsrichter auf das vermeidlich harte Einsteigen eines Gegenspielers aufmerksam zu machen. Nicht selten reagiert ein Schiri damit, dem Betreffenden bei der nächsten heftigen Attacke eine Karte zu zeigen.

Diese Form von Schauspielerei ist bei temperamentvollen Südländern weitaus häufiger sichtbar als bei den unterkühlten Nordeuropäern. Man kann bei der nächsten Weltmeisterschaft ja bei den einzelnen Nationen spaßeshalber mitzählen, wie häufig das bei wem vorkommt.

» concordia » Beiträge: 21 » Talkpoints: 4,40 »


Tja, diese sogenannten Schwalben kommen ja immer wieder vor und gefühlt in der WM 2018 umso mehr. Schmerzverzerrt bleiben die Spieler liegen, obwohl sie kaum berührt wurden und spielen dann weiter und das innerhalb von Sekunden. Manchmal sind es auch keine Schwalben und dennoch wird weiter gespielt,. Das wird dann auch der Adrenalinspiegel im Blut sein, der den Schmerz vergessen lässt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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