Badewannentrauma
Hallo
Unsere Kleine, 14 Monate alt, hat totale Angst vorm Baden gehen. Sie war immer die totale Baderatte bis sie das eine Mal in der Wanne ausgerutscht ist und für circa eine halbe Sekunde unter Wasser war. Mein Mann saß daneben und hat sie natürlich sofort rausgezogen aber der Schreck saß erst mal.
Wir haben sie dann getröstet aber in der Wanne gelassen, weil wir nicht wollten, dass sie denkt wenn sie gleich rausgerissen wird ist es was ganz schlimmes ist. Sie spielte dann auch weiter und alles war normal, es schien als wenn es wirklich bloß ein kleiner Schreck gewesen wäre.
Als wir sie das nächste Mal baden wollten, stand sie auch schon am Wannenrand als das Wasser einlief und sie freute sich, zeigte immer auf die Wanne und meinte „Da.“ Es sah so aus als wollte sie unbedingt in die Wanne. Ich setzte sie dann rein und sie fing an zu schreien und krallte sich an mir fest.
Ich habe sie dann beruhigt und es ging dann ganz normal mit dem Baden, es wurde getobt, geplanscht alles beim Alten. Gestern war es dann wieder so weit. Sie stand an der Wanne und hat sich gefreut und war total aufgeregt. Bis ich sie hochnahm und in die Wanne stellte.
Sie schlang ihre Arme um mich und schrie. Ich beruhigte sie und fing an sie langsam nass zu machen bis sie sich hinsetzte und anfing es zu genießen in der Wanne zu sein. Tja scheinbar hat sie es doch mehr mitgenommen als ich dachte, sie badet nach wie vor gerne aber es scheint sich eingeprägt zu haben.
Habt ihr noch ein paar Tipps für mich wie ich es schaffen kann, dass sie wieder von Anfang an gerne in die Wanne geht? Meint ihr so wie wir es machen, sprich sie langsam in die Wanne setzen und sie auch drin lassen wenn sie schreit ist richtig? Ich bin echt dankbar für jeden Tipp, denn sie war so eine Wasserratte und ich finde es so traurig, dass sie nun so schlechte Erinnerungen ans Baden hat. Vielen Dank, für eure Hilfe.
Das ist natürlich schwierig. Anscheinend weiß eure Kleine, dass ihr Baden Spaß macht. Doch sobald sie dann wieder in dem Wasser drin sitzt, kommt ihr die Erinnerung an das Ausrutschen wieder.
Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, wenn sich einer von euch mit in die Wanne setzt? Dies könnte ihr vielleicht Sicherheit und Schutz vermitteln. Oder man lässt sie einfach so trocken in die Wanne setzen und lässt dann langsam Wasser ein. Aber nur soweit, dass sie keine Angst bekommt. Vielleicht macht sie sich ja bemerkbar, wenn sie unsicher wird und Angst bekommt. Dann natürlich das Einlassen des Wassers stoppen. Das nächste Mal lässt sie dann vielleicht schon ein bisschen mehr Wasser zu.
Vielleicht ist das ja eine Möglichkeit? Auf einen Versuch kommt es an.
Wenn gar nichts mehr hilft, kann man sich vielleicht mal in einer Beratungsstelle oder sozialpädiatrischem Zentrum schlau machen. Dort bekommt man sicher professionelle Hilfe, um eurer Kleinen die Angst wieder zu nehmen.
Ja, würde ich auch sagen - wie wäre es, wenn einer von euch zuerst in die Wanne steigt und der andere die Kleine dann dazusetzt? Dann sieht sie, dass sie keine Angst haben braucht und dass Mama oder Papa ja auch mit drin sitzen, dass also gar nichts Schlimmes passieren kann. Das gibt ihr vielleicht Sicherheit. Aber eigentlich ist es ganz gut, dass es mit 14 Monaten schon passiert ist, weil sie sich dann später gar nicht mehr daran erinnern wird. Das Gedächtnis entsteht erst ab dem 3. Lebensjahr und wenn ihr ihr jetzt schnell die Angst wieder nehmt, vergeht das wieder.
Mir ist mal etwas ganz ähnliches als Kind passiert, leider war ich da schon 3 oder 4 und erinnere mich bis heute somit noch sehr gut daran. Habe leider deshalb immernoch Probleme mit dem Schwimmen gehen. Wir waren früher an der Ostsee im Urlaub und ein anderes Kind hatte eine Luftmatratze mit, auf die ich auch gerne mal wollte. Mein Vater fragte das Kind, ob ich mal darauf dürfte, es sagte ja und mein Vater hob mich drauf. Alles war toll, bis sich mein Vater für einen Moment abwendete und ich eine blöde Bewegung machte und ins Wasser fiel. Noch heute sehe ich das BIld vor mir, wie die Sonne durch die Wasseroberfläche funkelte und auf mich schien. Ich bilde mir ein, dass ich deshalb jetzt immer ganz schnell Panik bekomme, wenn ich im Schwimmbad schwimmen gehe und Wasser ins Gesicht bekomme.
Es ist also enorm wichtig, dass man solche Ängste schnell wieder abbaut, aber ich denke, dass das bei Deinem Kind kein Problem sein dürfte. Die Angst vor der Badewanne überwindet es wahrscheinlich ohnehin mit zunehmendem Alter und zunehmender Erkenntnis und Erfahrung. Macht euch da nicht so viele Sorgen.
Hallo!
Ich denke, dass du das doch schon ganz gut machst, um der Kleinen die Angst vor der Wanne zu nehmen. Beruhig sie immer wieder, wenn sie Angst hat ins Badewasser zu gehen und sich an dir festhält. Vielleicht würde ihr auch ein neues Spielzeug für die Wanne gefallen und sie ablenken.
Die Idee, dass einer von euch mit in die Wann steigt, finde ich ja so nicht schlecht. Aber ich denke, dass dann die Gefahr besteht, dass sie dann immer will, dass einer von euch mit ins Wasser kommt. Und das ist ja auch nicht Sinn der Sache.
Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, das sich das von allein geben wird. Ich bin selbst, aber wesentlich älter, Kopf über in die Wanne geplumpst. Die ersten Wochen war das auch ein Drama und ich bin gar nicht mehr rein. Mein Vater sass dann aber immer in der Wanne und Stück für Stück hab ich dann wieder mehr gewagt. Eben erstmal auf dem Rand sitzen und Füsse reinhalten etc.
Da sich deine Tochter nur anfangs schreiend an dich klammert, wird das nicht lange dauern und sie wird kein Gebrüll mehr machen. Ihr müsst ihr halt nur immer wieder zeigen, das ihr auf sie aufpasst und ihr nichts passieren kann.
Vielleicht sollte mal du oder dein Mann ihr zeigen, das tauchen auch nicht wirklich schlimm ist. Also selbst in die Wanne und mal den Kopf unter Wasser und dann prustend wieder hoch. So das am besten das Wasser spritzt. Da wird sie gleich noch was zu lachen haben.
Ich würde mir so einen Badewannenring anschaffen, soweit ich weiß, kann man den zumindest bis ca. 18 Monate benutzen, wir haben den bei meinem Sohn sogar ca. bis zum 2. Lebensjahr benutzt. Der wird mit Saugnäpfen befestigt und das Kind hineingesetzt, so ist ein Abtauchen in der Wanne praktisch nicht möglich.
Ich finde, dass das eine sinnvolle Ausgabe ist und kann es nur empfehlen, so hatte mein Sohn nie Angst in der Wanne. Der Kostenpunkt liegt ca. zwischen 20 und 30 EUR, gebraucht natürlich noch etwas günstiger.
Wenn das aus welchen Gründen auch immer nichts für euch ist, dann würde ich einfach mit der Kleinen in die Wanne steigen, nachdem wir den Ring eingemottet hatten, habe ich auch eine Zeitlang immer gemeinsam mit meinem Sohn gebadet, bis das nicht mehr nötig war.
Hallo
Erste einmal vielen Dank für eure Antworten. Sie stand ja vor der Wanne und war total begeistert und drängelte regelrecht um rein zu dürfen, sie war ganz aufgeregt. Ihre große Schwester war schon mit drin, was sie dann auch scheinbar motiviert hat, denn sie hat ja recht schnell mit ihr gespielt.
Beim nächsten Mal werden wir es aber so mache, dass einer von uns mit reingeht um ihr mehr Sicherheit zu vermitteln. Die Idee mit dem Badewannenring ist bestimmt nicht schlecht aber ich glaube sie würde zum einen meutern weil sie sich eben auch hinstellt und umherrutscht in der Wanne, sie sitzt nicht still, sonst wäre es wahrscheinlich nicht zu dem kleinen Unfall gekommen.
Und des Weiteren muss ich sagen, dass unsere Kleine recht mopplig ist und wahrscheinlich ein paar Probleme in diesem Ring hätte. Sie ist nicht fett aber hat doch etwas Babyspeck. Na ja ich glaube er wäre nicht das richtige für uns. Wir werden versuchen es auf die Reihe zu kriegen in dem wir mit in die Wanne gehen. Sie will ja baden, was wir ausnutzen werden denn solange sie nicht schon Panik hat wenn wir nur ins Bad gehen, sollten wir das Beste daraus machen.
Ich finde es ganz toll, dass du eure kleine Maus nicht einfach hinein setzt, sondern sie erst langsam an das Wasser gewöhnst und sie erst einmal nass machst. Auch ist die Idee mit der Schwester sicher nicht schlecht. Ich bin aber ebenfalls der Meinung, dass es noch mehr Wirkung hätte, wenn du oder dein Partner mit in die Badewanne steigt.
So hätte eure kleine Maus einfach noch ein wenig mehr Sicherheit und könnte sich auch mal wo festhalten, wenn sie unsicher ist. Auch würde mir noch einfallen, dass ihr so eine Gummimatte mit Noppen in die Badewanne legt. So könnte eure Maus nicht mehr wegrutschen und hätte vielleicht auch wieder mehr Sicherheit. Zudem wäre sie nicht irgendwie eingeengt und könnte weiterspielen, wie sonst auch!
Hallo!
Ich finde das Verfahren wie ihr das macht sehr gut, da es total blöd wäre, wenn man sie dann einfach schnell wieder aus der Badewanne rausholt, da sie sonst selbst denkt, dass das Wasser sehr schlimm ist.
Das sie anfangs nun immer weint, ist aber denke ich normal und dagegen ist auch nicht viel zutun. Sie hat neunmal diesen Schrecken in sich momentan, den man einfach nicht von heute auf morgen wegkriegt und ich denke mit der Zeit wird sich das alles wieder Normalisieren. Sie ist noch ganz klein und merkt daher wahrscheinlich auch nicht, dass die Badewanne eigentlich nichts Schlimmes ist, aber dass es doch ab und zu mal gefährlich sein kann.
Wenn sie weiterhin immer wieder Angst hat und es euch beide sehr stört und es auch ein wenig anstrengend ist, dann würde ich es mal wie folgt probieren: Setz du dich oder dein Mann sich, doch mal in die Badewanne und dann reicht einer von euch beiden das Baby hinein und so hat das Kind vielleicht von Anfang an mehr Vertrauen, da es weiß, dass Mama bzw. Papa ja auch schon in der Badewanne sitzen und ihnen auch nichts passiert.
So lernen Kinder wahrscheinlich die Angst zu überwinden, da die Eltern in diesem Alter nun mal das Wichtigste für die Kinder sind!
Wenn die Kleine wirklich so eine Panik hat, würde ich noch langsamer schrittweise vorgehen:
1. Schritt: Du oder Dein Partner setzen sich in die Badewanne und badet. Die Kleine guckt zu. Sie guckt nur zu, auch wenn sie reinwill, darf sie nicht. Das Elternteil in der Wanne zeigt ganz übertrieben, wie viel Spaß das Baden macht, spielt mit den Badewannentierchen, lacht usw. Die Kleine darf höchstens von Außen die Händchen ins Wasser hängen und mitspielen. Wichtig ist, dass die Kleine beobachten darf, wie das Elternteil aus der Wanne nach dem Baden aussteigt und das Wasser ablässt. Das gibt ihr die Sicherheit, dass in der Wanne nichts schlimmes passiert.
2. Schritt: Eines der Eltern geht in die Wanne, die Kleine guckt wieder zu. Die Eltern bieten der Kleinen an, unter Begleitung in die Wanne zu gehen. Aber zu nichts zwingen. Die Kleine in der Wanne dann ständig gut festhalten, so dass sie merkt, dass ihr nichts passiert.
3. Wenn der 2. Schritt gut klappt, kann man nach einigen Malen die Kleine wieder alleine in die Wanne setzen. Wichtig ist nur, dass das Kind nicht gedrängt wird. Ein 14 Monatiges Kind kann man auch mit dem Waschlappen oder unter der Dusche hygienisch rein bekommen. Baden muss nicht zwangsläufig sein. Wie Mandragora schon schreibt, ist bei so einem kleinen Kind das Langzeitgedächtnis noch nicht voll funktionsfähig. Wenn man vor den ersten Wiedereingewöhnungsschritten zwei bis drei Wochen vergehen lässt, dann ist die Erinnerung schon weitgehend verblasst.
Wichtig, falls die Kleine mal wieder untergeht: Als Elternteil die Ruhe nach außen bewahren. Wenn man nach so einem Unfall als Eltern (verständlicherweise) panisch reagiert, dann merkt das Kind, dass das eben wohl was ganz schreckliches war und bekommt Angst. Wenn die Eltern nach so einem Zwischenfall das Kind aus dem Wasser ziehen und lachen, und das ganze ins Spaßige ziehen (nicht das Kind auslachen, sondern mit dem Kind lachen) dann kann das Kind das viel lockerer nehmen.
Das klappt im Übrigen auch ganz gut, wenn Kinder stürzen. Wenn man dem Kind nicht gleich sagt, dass das ganz dolle schlimm aussah und bestimt furchtbar weh getan haben muss. Wenn man dem Kind sacht: Huch, was war das, das sah ja komisch aus! Dann finden sie solche kleinen Unfälle eher amüsamt als tragisch und nehmen das auch viel lockerer hin.
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