Freundin vom Ex will vermitteln was tun?

vom 01.10.2009, 08:50 Uhr

Hallo! Seit gestern bin ich etwas verwirrt und musste jetzt erst mal darüber nachdenken, nun bin ich aber nicht weiter gekommen und frage nun euch um Rat. Folgendes ist passiert:

Im Jahre 2007 trennte ich mich von meinem (Noch-)Ehemann, aber nicht im Streit. Um unsere Kinder kümmerte er sich nur, wenn ich lange genug drum gebeten hatte. 2008 ist er eine neue Beziehung eingegangen, es störte mich erst einmal nicht. Man hörte Gerüchte hier und da über die neue Freundin, aber Gerüchte sind eben Gerüchte. Die Kinder mochten sie, weil sie sie auch versorgte, wenn die Kinder ihren Vater besuchten. Der Vater kümmerte sich selbst dann nicht wirklich.

Seit November 2008 wohne ich mit meinen Kindern 600km entfernt. Im Dezember kam kein Anruf zum Geburtstag der Kinder, im dem ganzen Jahr rief er vielleicht 3 mal an, und nur dann, wenn ich Druck machte, weil wegen Schule, Behörden oder sowas, Dinge zu klären waren. Eine Klärung kam eigentlich nie zu Stande, da er sich immer ziemlich kurz hielt.

Ich muss dazu sagen, dass er im Sommer anrief und wollte am nächsten Tag die Kinder abholen. Dies verweigerte ich aus verschiedenen Gründen. Zum einen wollte ich die Kinder nicht einfach so mitgeben, da sie ihn 9 Monate nicht gesehen hatten, zum anderen wollte ich erst einmal sehen, wie die Kinder reagieren und zum dritten lag ich im Zwiespalt, weil er ja absolut keine Versprechen einhielt und auf ihn absolut kein Verlass ist. Dazu kam noch, dass ich verschiedene Termine mit dem Großen hatte, kurz vor der Einschulung, Augenarzt, Zahnarzt und Ergotherapie. Also bot ich ihm an, er könne ja uns besuchen. Ich suchte günstige Unterkunften raus, regelte alles, und versprach ihm, dass die Kinder auch bei ihm übernachten könnten, wenn sie wollten.

Abends rief ich ihn an, berichtete von meinen Planungen und dass ich eine günstige kleine Ferienwohnung gefunden hätte und so. Er sagte, er würde das abklären mit seiner Freundin (die ich ja von Anfang an mit berechnete, sie gehört ja schließlich dazu) und dann würde er sich wieder melden. Dabei blieb es dann, er meldete sich natürlich nicht.

Gestern schrieb mich seine jetzige Freundin an, sie entschuldigte sich für die Belästigung, behauptete, dass ihr Freund (mein Ex und Vater meiner Kinder) jeden Tag weinen würde, weil er seine Kinder nicht sehen würde. Und sie möchte ihn überraschen und wir sollten doch vorbei kommen. Ich war zuerst geschockt, dann schrieb ich ihr zurück, dass ich ihrem Freund alles offen gelassen hätte, er noch nicht mal anruft und dann jeden Tag weint? Irgendwie glaube ich ihr nicht so ganz. Wenn er seine Kinder so vermisst, warum tut er nichts?

Ich schrieb mit ihr weiter, sie teilte mir mit, dass sie manchmal Angst vor ihm hätte und so, ich versuchte neutral zu bleiben, sie schrieb mir, dass er es absolut nicht möchte, dass wir Kontakt haben, oder dass sie Kontakt zu meinen Freunden hat. Den Grund dafür kenne ich, weil alle wissen, wie er wirklich ist, er ihr aber erzählt hat, dass er das arme Opfer ist und ich bin die Böse. Mir ist bewusst, dass zu einer Trennung zwei gehören, ich bin nicht unschuldig und er auch nicht. Laut. Er sprach ihr das Verbot aus, damit sie nichts erfährt. Auch weggezogen sind sie.

Sie schrieb weiter, dass sie schon lange nicht mehr gelacht hätte und sich sehr verändert hätte und Freunde ihm gegenüber nicht gerade wohl besonnt wären. Das ist genau so, wie es damals in meiner Beziehung war, Ich schrieb ihr, dass ich diese Erfahrung auch gemacht hätte und ihm geraten habe, es nicht so weit kommen zu lassen in seiner neuen Beziehung. Ich schrieb ihr immer wieder, dass ich ihr wünsche, dass es zwischen den beiden klappt.

Zwischendurch fragte sie immer wieder, ob wir nicht kommen könnten, sie würde auch helfen, sie würde die Kinder auch sehr vermissen. Und dabei betonte sie auch des öfteren, dass er jeden Tag weinen würde. Nun weiß ich nicht, was ich tun soll. Klar, hin fahren so kurzfristig, das kann ich nicht, das Geld fehlt, ich muss arbeiten und Sohnemann geht ja in die Schule. Mein erneutes Angebot, dass die beiden ja kommen könnten (wäre auch weniger Aufwand), wurde ignoriert, übergangen und als unmöglich abgetan.

Sie schrieb, dass sie ihm oft sagen würde, er solle seine Kinder anrufen oder einen Brief schreiben, aber er würde es nicht tun. Als Begründung hätte er zu ihr gesagt, dass er Angst hätte, ich würde den Kontakt abbrechen. Aber jetzt mal ehrlich, wie soll ich einen Kontakt abbrechen, der gar nicht besteht? Ich habe ja noch die ganze Zeit angerufen und so, damit Kontakt zu Stande kommt. Seit dem Vorfall im Sommer, hab ich es sein gelassen, da ich mir Mühe gab und von seiner Seite kam ja nichts mehr. Noch nicht mal zur Einschulung kam ein Anruf.

Nach langem Nachdenken und Überlegen, kam ich auch auf den Gedanken, dass es vielleicht gar nicht sie war, die mir da schrieb, oder er daneben saß, obwohl mir immer wieder geschrieben wurde, dass er nichts davon erfahren sollte, so überraschungsmäßig. Ich glaube auch nicht, dass er täglich weint, in unserer Beziehung damals kümmerte er sich auch nur selten um den Nachwuchs.

Was haltet ihr davon? Was würdet ihr tun? Wäre es schlimm, den Kontakt zu ihr zu halten? (Haben uns bei dem Gespräch sehr gut verstanden) Wie gehe ich jetzt damit um? Nach Jahren plötzlich der treusorgende Vater? Meldet sich trotzdem nicht.

» Diana253 » Beiträge: 70 » Talkpoints: 3,66 »



Ich frage mich auch, wieso sich der Vater seiner Kinder nicht selbst meldet. Das er jeden Tag weint, halte ich auch noch für unwahrscheinlich. Wieso meldet er sich dann nicht mal und hat dich hängen lassen, als du dich schon wegen einer Unterkunft erkundigt hattest.

Ich weiß nicht, ob ich an deiner Stelle mit den Kindern zu ihm fahren würde. Für ihn ist es ja viel leichter zu kommen und schließlich will doch er die Kinder sehen. Du hast schon recht, wenn du dir Gedanken machst, wie die Kinder reagieren, wo sie ihn nun so lange nicht mehr gesehen haben. Wie kann er seine Kinder vermissen und sie dann 9 Monate lange nicht sehen? Ich finde das alles recht komisch und würde weiterhin anbieten, dass sie ja euch besuchen kommen können.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Nach langem Nachdenken und Überlegen, kam ich auch auf den Gedanken, dass es vielleicht gar nicht sie war, die mir da schrieb, oder er daneben saß, obwohl mir immer wieder geschrieben wurde, dass er nichts davon erfahren sollte, so überraschungsmäßig

Wenn du dir in dem Punkt nicht sicher bist, schreib seiner Freundin doch, das es vielleicht besser wäre, ihr würdet das telefonisch abklären. Wenn sie wirklich die jenige ist die schreibt, wird sie sich mit Sicherheit darauf einlassen. Ansonsten kannst du ja immer noch sagen, das dein Computer rumzickt oder so, also du Schwierigkeiten hast, das via E- Mail mit ihr zu klären.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ich würde an deiner Stelle vielleicht einfach Skype für deine Kinder einrichten, was sie dann mit ihrem Vater benutzen können. So kann man miteinander reden und hat den Kostenaufwand nicht.

Ich kann mir schon vorstellen, dass er schon viele Tränen vergossen hat. Immerhin wird man auch älter und so denkt man eben auch nach. Ehrlich gesagt hätte ich auch Angst, wenn man nicht weiß, wie man wieder einen normalen Kontakt bekommen soll und weiß, dass man viel falsch gemacht hat. Es ist sicherlich schwierig. Du solltest ihn aber auch versuchen zu verstehen und ihm eine Chance zu geben. Es ist doch egal, was er davon wahr macht, was er sagt, du musst ihm aber immer die Möglichkeit geben seine Kinder zu sehen und mit ihnen zu reden.

Vielleicht kannst du ja auch feste Telefonzeiten für den Papa und die Kinder ausmachen. So kann er mit ihnen reden. Ansonsten würde ich versuchen mal hinzufahren und dann eben das nächste Mal erwarten, dass sie zu euch kommen. Deine Kinder sollten unter dem ganzen Mist nämlich nicht leiden müssen.

Ansonsten würde ich den Kontakt zu der neuen Freundin schon halten. So kannst du eben auch Sachen ausmachen, und wenn ihr euch versteht, sehe ich da keinen Grund, warum man den Kontakt abbrechen sollte. Ob sie es geschrieben hat oder nicht, kannst du in der Tat nur damit herausfinden, wenn du ihr sagst, dass sie dich anrufen soll. Ansonsten sehe ich aber auch keinen Grund, warum ein Mann von sich schreiben sollte, dass er schlecht ist und weint.

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich würde via Internet mit der neuen Partnerin gar nichts klären. Immerhin hast du nun schon den Verdacht, dass sie entweder nicht selbst schreibt oder aber gesagt bekommt, was sie schreiben soll. Von daher bleib bei der Variante, dass die beiden gerne zu Besuch kommen können. Aber mehr auch nicht. Bis jetzt war dem Vater auch nicht daran gelegen seine Kinder zu sehen.

Wenn er sie sehen will, gibt es einen Weg, der für alle Beteiligten machbar ist. Wird dieser Weg nicht genutzt, dann ist das ein deutliches Zeichen, dass der Vater kein Interesse hat. Den Kontakt zu seiner Freundin kannst du zwar halten, aber da würde ich nur über belanglose Dinge schreiben. Eben weil es nicht sicher ist, ob sie wirklich selbst und allein schreibt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Vielleicht wäre es wirklich am besten, wenn Du Deinen Partner oder seine Freundin mal anrufst, um zunächst zu klären, wer Dir nun geschrieben hat. Außerdem würde ich im Interesse aller beteiligten Personen, aber vor allem wohl im Interesse der Kinder dafür sorgen, dass ein vernünftiger Umgang ausgearbeitet wird. Ihr solltet also, wenn der Vater Deiner Kinder ein entsprechende Interesse hat, einen Plan machen, der hervorbringt, wann der Vater seine Kinder sehen wird und abzuholen hat oder sie besuchen kommt. Ein solcher Umgangsplan ist etwas ganz Übliches in Trennungsangelegenheiten, wenn Kinder vorhanden sind und irgendwann spielt sich das wohl auch in seinen Abläufen ganz gut ein, auch, wenn es bei frischen Trennungen zunächst wohl häufiger Reibereien gibt, die ich in Eurem Fall nun nicht unbedingt erwarten würde.

Ich würde also versuchen, mich erwachsen zu verhalten und die Angelegenheit auch entsprechend rational anzugehen. Vermisst der Vater seine Kinder, so spricht nichts dagegen, dass er das auch sagt. Er kann sein Umgangsrecht auch durchaus einfordern, meine ich, aber wenn das ausbleibt, kannst Du es ihm anbieten. Für Eure gemeinsamen Kinder wäre es sicherlich auch wünschenswert, dass es feste Regelungen gibt, auf die sie sich verlassen können, sofern der Vater dann bei der Umsetzung und der Einhaltung der Umgangstermine auch zuverlässig mitspielt.

Also würde ich an Deiner Stelle dort anrufen, erfragen, von wem diese Nachrichten kamen und mit dieser Person dann die Möglichkeiten des künftigen Umgangs besprechen. Insofern würde ich Tage und Ferien festlegen, zu denen die Kinder bei ihrem Vater sind und regelmäßige Besuche einplanen, die bereits im Vorfeld auf einen bestimmten Rhythmus festgelegt werden. Wenn der Vater der Kinder wirklich ein Interesse an diesem Umgang hat, wird das sicherlich auch gut funktionieren können.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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