Umfragen über Politik und Wahlen manipuliert?

vom 09.09.2009, 19:45 Uhr

Immer wieder kommen Meldungen, dass es Wahlvoraussagen gäbe, bei denen das Ergebnis so und so ausfallen würde. Ich frage mich, wie man da so sicher sein kann, da sicher nur ein geringer Teil der Bevölkerung bereit ist, seine politische Ansicht, die ja geheim ist, im Vorhinein mitzuteilen.

Wie ist es also möglich, zum Teil so genau vorher zu sagen, wie ein Wahlergebnis ausfallen wird? Ist womöglich jede Wahl schon im Vorhinein manipuliert? Oder kann man das am Konsum- und Arbeitsverhalten der Bevölkerung ausrechnen, welche Einstellung sie vertreten? Beruhen die Voraussagen auf tatsächlich eingeholten Meinungen der Bürger oder sind es Vorhersagen, die einfach getätigt werden?

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Zuletzt geändert von Midgaardslang am 09.09.2009, 21:51, insgesamt 2-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Umfragen werden, wie das Wort schon sagt, dadurch erstellt, dass ein gewisser Kreis von repräsentativen Personen zufällig ausgewählt und befragt wird. Hierzu hofft man meist auf einen repräsentativen Querschnitt von der Gesellschaft, der ungefähr der demographischen Zusammensetzung entspricht.

Heißt auf gut deutsch: aus jedem Dorf einen Hund! Und die werden dann einfach gefragt, wen sie wählen würden, ganz einfach! Da werden von mir aus 5.000 Personen zufällig zusammengewürfelt und es wird losgelegt. Deswegen sind Umfragen auch stets repräsentativ und nicht absolut (zur Not nachschlagen was es bedeutet)

Und ich sehe schon wieder die immer gleiche Frage kommen: Nein, das ist nicht 100 % genau, und nein, da befragt man nicht jeden.

Die +/- Fehlertoleranz liegt hier bei ca. 3 - 5 % bei großen Parteien und 1,5 - 3 % bei kleinen Parteien wenn ca. 1.000 - 5.000 Wähler befragt werden. Je mehr Wähler man befragt, desto genauer ist das Ergebnis. Grob gesagt: 10 mal mehr befragte Wähler bedeutet eine Halbierung der Fehlertoleranz - aber eben auch mehr als 10mal so hohe Kosten! Da lohnt sich die Minimierung nicht, vor allem, da die Umfrageinstitute ein Budget zur Verfügung gestellt bekommen seitens der Auftraggeber.

Dazu kommt, dass Umfrageergebnisse oft schön gefärbt und teilweise manipuliert werden (siehe Der geschönte Wähler - von Manfred Güllner oder mal nach Frau Noelle-Neumann googlen ;)), je nachdem welcher Partei man näher, z. B. ist die forsa eher SPD (Manfred Güllner ;)) freundlich, so wie Allensbach eher CDU freundlich ist.

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