Kommt der deutsche Strom nur aus AKWs?

vom 07.09.2009, 23:02 Uhr

Stimmt es eigentlich dass der deutsche Strom in der Hauptsache aus den AKWs kommt? Ich möchte nur Strom beziehen der sauber ist und wenn möglich aus nachwachsenden Rohstoffen oder aus Wasserkraft gewonnen wird. Wie finde ich einen Anbieter der nach solchen Kriterien arbeitet und wie kann ich sicher sein dass die Angaben auch alle stimmen.

Wer prüft das alles nach, gibt es Stellen an die ich mich wenden kann wenn ich das genauer wissen will, ich hofft ihr wisst was darüber?

» Tome » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 26.04.2013, 19:20, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ungefähr eiin Drittel des in Deutschland erzeugten Stromes wird aus Kernkraftwerken bezogen. Allerdings wird auch Strom importiert, zum Beispiel aus Frankreich (die tatsächlich einen Großteil ihres Stromes aus Atomkraftwerken erzeugen), so dass man nicht genau sagen kann, wieviel des verbrauchten Stromes tatsächlich aus Kernkraftwerken stammt.

Du kannst nicht bestimmen, woher der Strom, den du tatsächlich verbrauchst, kommt. Es wird immer eine Mischung aus allen Energieformen sein.

Es gibt natürlich Anbieter, die einen "grünen" Strom verkaufen. Diese Anbieter kaufen nur eine gewisse Strommenge von alternativen Energieformen. Allerdings ist das in Deutschland eine ziemliche Mogelpackung, da durch das EEG (erneuerbare Energien-Gesetz) sowieso sämtlicher Strom aus alternativen Energien von den Stromversorgern zu einem festen Preis abgenommen werden muss. Es wird also nicht mehr "saubere" Energie erzeugt, wenn man bei einem Anbieter Ökostrom abnimmt. Man bezahlt schlicht und einfach nur mehr.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Auch wenn ich mich selbst bisher weniger konkret mit der Materie auseinandergesetzt habe (bin nicht sicher, zu wieviel Prozent der deutsche Strom aus AKWs kommt - auch im Vergleich zu vor etwa zwei Jahren und heute), scheint es mir doch eine unumstößliche Tatsache, dass die Anbieter sogenannten "Öko-Stroms" in den letzten Jahren (und in Deutschland zumindest) doch erheblich zugenommen haben.

Gewiss ist dies nicht zuletzt ein Ergebnis der Entwicklung der "Öko-Bewegung" in Deutschland. Ganz sicher bin ich, dass in einem Land, das die "freie Marktwirtschaft lebt", das Angebot von der Nachfrage abhängig ist. Ergo dürfte der Anteil an "sauberen" Energien, der ins deutsche Netz eingespeist wird, von Jahr zu Jahr steigen, wenn immer mehr Menschen bereit sind, einen Öko-Strom-Anbieter zu wählen (und damit der Anteil Atomstrom, der aus Frankreich zugekauft wird, sinken).

Sicher braucht man sich nicht einzubilden, dass man als Kunde eines Öko-Strom-Anbieters ausschließlich saubere Energie verwendet (an dieser Stelle übrigens der Hinweis: Atomenergie ist ja tatsächlich sauber, vergleicht man sie mit aus Kohlekraftwerken erzeugter Energie, nur ist die Halbwertzeit -sprich: wie lange strahlt der Stoff gesundheitsschädliche Gammastrahlen - einer Uran-Tablette dermaßen hoch, dass die Menschheit mit dem Abfallprodukt der Atomstromerzeugung Millionen Jahre beschäftigt sein wird), dennoch setzt man damit ein Zeichen, das die Erzeugung von "Öko-Strom", sowie die Forschung und Entwicklung alternativer Energiegewinnungsmöglichkeiten fördert.

Gerade in einer Zeit, in der der "Atomausstieg" in Gefahr gerät, weil die Person (die eigentlich ja Physikerin ist), die das größte Pferd im deutschen Stall ist, dagegen vorgeht, sollte hier von Jedermann dem es möglich ist, dieses Zeichen gesetzt werden (erinnert wird hier an Angela Merkels Äußerungen bezüglich eines der ersten "Castor"-Transporte, als sie noch Umweltministerin unter Herrn Töpfer war, als sie die Sicherheit des Tranports abwinkend kommentierte mit:"...auch in einer Küche fällt mal etwas zu Boden"). Auch ein kleiner Schritt kann eine Richtung angeben.

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» Schwarte » Beiträge: 48 » Talkpoints: 0,39 »



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