SOS Kinderdörfer - Drückerkolonne

vom 23.08.2009, 00:05 Uhr

Ich hatte neulich ein Erlebnis auf der Straße das mit auf der einen Seite richtig wütend macht, auf der anderen Seite aber auch sehr traurig. In Berlin war ich die Tage auf dem Alexanderplatz unterwegs, als mich eine nette Dame wegen den SOS Kinderdörfern ansprach und auch brav ihren Ausweis vorzeigte. Ich hörte interessiert zu, ich kenne die SOS Kinderdörfer als eine sehr seriöse Organisation mit Spendensiegel.

Auf die Frage hin, wie man denn helfen könne, kam logischerweise gleich ein Zettel auf den Tisch für ein "Spenden-Abo". Also gut, ein paar Euro wollte ich als Schüler doch im Jahr locker machen. Nachdem ich den Zettel fast ausgefüllt hatte, ich war gerade beim Ausfüllen des Betrages, da wurde mir erklärt, dass das jährliche Minimum für Spenden bei 90 € liegt. Das war mir dann doch zuviel. Und ich hätte auch weniger hinschreiben können.

Gleich mit drei Personen haben versucht mich zu überzeugen. Seriöse Arbeit sieht für mich anders aus. Obendrein wurde mir versprochen, dass man mich in den nächsten fünf Wochen, noch bevor das Geld eingezogen werde, anrufen und nachfragen würde ob ich auch noch tatsächlich spenden möchte. Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, laut eigener Aussage werden nur knapp 5% der Spenden für Verwaltung ausgegeben.

Der Höhepunkt war dann, das ich weder Zeit bekam mir das in Ruhe zu überlegen oder den Antrag mit nach Hause zu nehmen um ihn dort zu unterschreiben. Ich sollte doch hier und jetzt unterschreiben. Ich fühlt mich sehr bedrängt. Und habe dann zum Glück auch nicht unterschrieben. Ich werde es auch in Zukunft nicht mehr tun. Solche Aktionen sind für mich nicht seriös und für eine solche Organisation eigentlich nicht zu verantworten.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich bin sehr gespannt.

» eagle » Beiträge: 21 » Talkpoints: 8,46 »



Hallo eagle,

Solche Erfahrungen habe ich schon mit verschiedenen Spendensammlern, aber übrigens auch mit allen möglichen Leuten, die irgendwelche Umfragen machen wollten, erlebt. Dabei war es ziemlich egal, für was gespendet werden sollte, ob für Kranke, arme Kinder, Hungernde, oder für den Tierschutz oder für weiß ich was sonst noch.

Und oftmals wirkte es wirklich so, als seien das nicht etwa Betrüger, die in die eigene Tasche wirtschaften, sondern wirklich diese großen Organisationen, die ja eigentlich einen besseren Ruf haben. Das fand ich auch merkwürdig. Oder liegt das alles daran, dass mir soetwas auch immer nur in Berlin passiert ist? Sind die Leute hier einfach so?

Die Folge ist jedenfalls, dass ich solchen Leuten aus Prinzip aus dem Weg gehe. Es ist schon traurig, wenn dadurch hilfsbedürftigen Menschen Spenden entgehen, aber ich lasse mich eben nicht unter Druck setzen.

Da spende ich lieber selbst irgendwo, wo ich sicher weiß, dass die Spenden ankommen. Man kann ja beispielsweise direkt zu einer Armenküche gehen und dort Geschirr abgeben, oder manche Kinderheime nehmen auch direkt bei sich Spielzeug an. Da weiß man wenigstens, dass die Spenden wirklich gut verwendet werden.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Das habe ich auch in ähnlicher Form schon von anderen Organisationen erlebt, dass man auf der Strasse zum Beispiel so belagert wird und finde es auch eher abschreckend und lasse mich in so einer Situation bestimmt nicht zu einer Unterschrift überreden.

Als Studentin weiß ich aber auch, dass diese Art von Jobs oft auch von Studenten gemacht werden. Wenn man mal auf Pomotion-Portalen im Internet schaut, dann werden gerdae solche Jobs nämlich gern an Studenten vergeben. Der Stundenlohn ist nicht sehr hoch und die Leute arbeiten daher oft auf Provision und versuchen daher möglicherweise deshalb so auf die Menschen einzureden, damit sie mehr Geld am Ende des Tages vedient haben.

Sicher weiß man jetzt nicht, ob das in deinem Beispiel mit dem SOS Kinderdorf auch so gewesen ist und das Studenten waren, jedoch sieht diese Art und Weise, wie du da belagert worden bist ja schon fast danach aus. Es ist wirklich schade, dass diese Organisationen sich auf solche Weise spendenwillige Bürger vergraulen. Da beibt dann wirklich nur sein Geld anderen Organisationen zukommen zu lassen oder sich anderweitig zu engagieren.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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