Schlechte Angewohnheiten aus dem Kindergarten

vom 30.07.2009, 20:55 Uhr

Hallo,

unser Sohn ist nun knapp zwei Jahre alt und geht seit Anfang April auch in die Kleinkindkrippe. Dort lernt er natürlich viele Dinge, die er zu Hause nicht lernen würde. Beispielsweise hat er dort wesentlich mehr Material und Spielzeuge zur Auswahl. Aber auch der Umgang mit vielen anderen Kindern, das Teilen der Spielsachen mit anderen Kindern werden ihm dort anders vermittelt als zu Hause.

Leider hat sich unser Sohn im Kindergarten aber auch die eher weniger positiven Dinge abgeschaut und beginnt nun mit Spielsachen zu werfen, zu hauen (nicht böswillig) und auch mal zu beißen! Man merkt aber bei allen drei Dingen, dass er es überhaupt nicht böswillig machen und es auch witzig findet. Ich frage mich nun, ob er nur mal testet wie weit er gehen kann und ob er mit seinem Verhalten zu Hause durchkommt, oder ob wir uns wirklich Sorgen machen müssen.

Mein Mann und ich sagen unserem Sohn natürlich, dass er diese Dinge nicht tun darf und erklären ihm auch kurz wieso. Auch wird ihm das Spielzeug weggenommen, wenn er es immer und immer wieder wirft. Es gibt also klare Regeln und Konsequenzen!

Wie war das bei euren Kindern so? Haben sie auch die schlechten Angewohnheiten aus dem Kindergarten mitgebracht? Was habt ihr dagegen getan? Legt sich das von selbst wieder?

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Klar hat mein Sohn auch schlechte Angewohnheiten aus dem Kindergarten mit nach Hause genommen, das lässt sich auch wohl nicht vermeiden. Ich habe meine Erziehung immer einfach genauso weitergeführt wie ich es für richtig halte. Und ich war immer sehr konsequent. Und das merken die Kinder dann auch irgendwann, das sie mit dem schlechten Verhalten nicht weiter kommen. Aber das Verhalten kommt nicht nur aus dem Kindergarten. Die versuchen natürlich immer ihre Grenzen auszutesten. Vielleicht kommt man ja doch mal damit durch. Und so eine Phase kann auch schon mal ein paar Wochen so gehn, bis sie es verstanden haben, das sie damit nicht durchkommen.

Dein Kind wird bestimmt noch mehr komische Sitten mit nach Hause bringen. Mein Sohn kam letztens und meinte er möge kein Spinat mehr, weil es grün ist, dabei war es immer sein Lieblingsessen. Andere Kinder essen das auch nicht.

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» lissy02 » Beiträge: 621 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich muss gerade schmunzeln, denn ich habe meine kleine Tochter ebenfalls gerade vor kurzem bei der Spielgruppe angemeldet und sie durfte einen Tag zum Schnuppern kommen. Schon als ich herein komme und meine Tochter sich mitten ins Geschehen begibt höre ich: "Du schei.. du!", ich war schokiert. Ich wollte dem Vorurteil nie glauben, dass die Kinder das alles im Kindergarten lernen, aber das ist tatsächlich so. Keine Minute später sagte der kleine Junge wieder zu ihr: "Ka..e!", Gott sei Dank wehrte sich meine kleine gleich und sagte: "Na, ned Ka..e sega!" (also nein, nicht ka..e sagen!").

Das beste an der ganzen Geschichte kommt aber noch: Die Kindergartenleiterin hat gar nicht großartig eingegriffen und nur gesagt: Wenn ich das Wort nochmals höre, dann kommt derjenige zu mir, der das gesagt hat. Ein anderes Kind sagte der Leiterin dann wer es gesagt hätte, aber sie schenkte ihm keinerlei Beachtung. Ich hoffe nun, dass meine Tochter bald sauber wird, damit sie in den normalen Kindergarten gehen kann, denn diese Spielgruppe, wo alle nur "Schatz" und nicht bei ihrem Vornamen genannt werden und in dem diesen Flausen nicht genug entgegengewirkt wird, kann keine Dauerlösung für uns sein.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Hallo!

Im Alter von 2 Jahren sind die Kinder einfach so, dass sie austesten wollen, wieweit sie gehen können. Das liegt nicht immer am Kindergarten oder an der Kleinkinderkrippe.

Meine Kinder waren erst ab dem Alter von 3 Jahren im Kindergarten. Aber diese Austestphase, die dein Sohn zur Zeit hat, hatten meine beiden Kinder auch im Alter von ca. 2 Jahren. Das ist ganz normal. Die Kinder meinen es, wie du selber schreibst, nicht böse. Sie wollen nur austesten, wieweit sie bei dir gehen können.

Wenn sie richtig die "Marotten" anderer Kinder mit nach Hause bringen, dann wird es manchmal ziemlich heftig. Meine Kinder waren ca ein halbes Jahr im Kindergarten und da konnte man sehen, dass sie wirklich schlechte angewohnheiten aus dem Kindergarten mitbrachten. Schimpfwörter waren an der Tagesordnung und auch das Wiederworte geben und immer das letzte Wort haben war da ziemlich heftig. Aber auch da wollen sie austesten, wieweit sie zu Hause gehen dürfen.

Ich denke, wenn man ihnen gut die Grenzen zeigt und Regeln aufstellt, dann bekommt man das auch gut wieder in den Griff. Kinder schauen sich nun mal viel von anderen ab und wenn sie mit vielen Kindern zusammen sind, dann schauen sie es sich halt auch von den Kindern ab.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Alles schlimme lernen die Kinder nun auch nicht im Kindergarten. Das mit dem hauen und beissen haben meine schon vorher ausgetestet. Und was meinste wie schockert sie waren, als sie ausgeholt haben um zu hauen und ich habe die Hand abgefangen. Genauso beim beissen. Schwupp hatte ich meine Hand auf ihrem Mund und das Kind war ausgebremst. Haben sie dadurch auch ganz schnell wieder gelassen.

Mit den Wörtern sehe ich das etwas zweigeteilt. Sicherlich bekommen sie da einiges im Kindergarten zu hören. Aber auch ausserhalb der Einrichtungen sind doch viele Wörte schon normal. Und auch ich als Mutter gebe zu, das mir trotz aller Bemühungen auch mal was rausrutscht, was die Kinder eigentlich nicht hören sollten. Dann bekomme ich halt gesagt, das man solche Wörter aber nicht benutzt.

Man muss da halt nur gleich entgegen wirken, wenn der Nachwuchs entsprechende Ausdrücke mit nach Hause bringt, das man das zu Hause nicht hören will, weil es keine schönen Wörter sind. Dazu eben dem Kind gleich eine Alternative anbieten, was es stattdessen sagen kann. Dann gewöhnen sich die Kinder sowas nicht auf Dauer an.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Hallo,

mein Sohn ist erst mit Jahren in den Kindergarten gekommen, hat aber mit 2 Jahren auch geschlagen und gebissen. Frag mich nicht, woher er das hatte, aus dem Kindergarten konnte es also nicht sein, und wir daheim schlagen und beissen uns ja nun nicht. Ich nehme an, dass diese Dinge zur normalen Entwicklung gehören, und da eingesetzt werden, wenn der kindliche Willen an seine Grenzen gerät. Wenn sie anders nicht mehr weiterkommen, wird eben der olle körperliche Einsatz gebracht.

Mein Sohn hat aber dafür andere nette Dinge im Kindergarten gelernt, die mich manchmal zur Verzweiflung bringen. Ganz besonders gehört dazu, dass er auf der Toilette im Stehen pinkelt, und sich nicht davon abbringen lässt. Wenn er hört, das ich um die Ecke komme, setzt er sich schnell, ansonsten gehört er den heimlichen Stehpinklern an, weil die anderen Jungen das im Kindergarten auch machen.

Auch sein Wortschatz hat erheblich zugenommen, wobei ich darüber nur begrenzt erfreut bin, da sich eine Menge Schimpfwörter und Aussprüche aus der untersten Schublade darunter befinden. Ich versuche das zu ignorieren, um es nicht noch interessanter zu machen, und merke jetzt in den Ferien, das sich die Ausdrücke wieder gebessert haben.

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» Zwieback » Beiträge: 722 » Talkpoints: 20,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich verstehe ja schon, dass man da etwas besorgt ist und als Eltern natürlich alles dafür tun möchte, dass das eigene Kind keine schlechten Sachen anderer Kinder mit nach Hause bringt. Aber trotzdem denke ich mir manchmal, dass das etwas zu eng gesehen wird und man als Eltern vielleicht etwas entspannter sein und einfach akzeptieren muss, dass das eigene Kind IMMER Opfer seines Umfeldes sein wird. Gerade im Kindergarten würde ich da etwas mehr Gelassenheit probieren, denn die richtig schwierigen 'Angewohnheiten' Anderer bringen die Kinder doch erst viel später mit nach Hause. Und die sind dann aber wirklich schlimm.

Ich kann mir selbst nicht daran erinnern, dass ich etwas übernommen habe von anderen Kindern im Kindergarten. Das ging bei mir erst später los, so etwa in der Grundschule. Und ich finde, da macht es auch viel größere Probleme. Später kann man als Eltern kaum etwas tun, wenn die eigenen Kinder Freunde haben, die jeden Tag betrunken sind und Drogen nehmen oder sonst irgendwie einen sehr schlechten Einfluss haben. Deshalb macht mir dieses Überbehüten schon im Kindergarten immer so ein bisschen Bauchschmerzen, weil ich mir kaum vorstellen kann, wie man als Eltern dann erstmal so einen Schlag hinnehmen soll, wenn der in 12, 13 Jahren mal kommt. Jetzt wäre ich noch gelassen und würde das probieren locker zu sehen.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Was ich noch dazu beitragen kann: Meine Nichte ist jetzt 2 einhalb Jahre alt. Seit über einem Jahr geht sie in den Kindergarten. Das ist auch alles ganz toll, sie entwickelt sich prima, aber eines Tages brachte sie das Geschirr ihrer Eltern zum Explodieren. Und das geschah wie folgt.

Im Kindergarten haben die nämlich einen Plasteherd in der Spielecke, auch schon bei den ganz kleinen - was auch immer die damit wollen sollten, die Kleinen. Und die kleine hatte also im Kindergarten gelernt, dass man ruhig ein bisschen an den Knöpfen herumdrehen könne, es passiert ja nichts. Zu Hause hat sie das dann in einem unbemerkten Moment auch mal getan, die Herdplatte wurde heiß und das darauf stehende Geschirr zerplatzte. Es dauerte ziemlich lange, bis meine Schwester ihr vermitteln konnte, dass sie das nicht tun dürfe. Im Kindergarten ja, zu Hause nein. Erkläre das mal einem Ein oder zwei jährigen Kind.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich würde nicht sagen, dass das alleine der Kindergarten ist. Das sind auch ganz normale Phasen, die treten auch bei Kindern auf, die noch gar keine Krippe besuchen, habe ich zumindest mitbekommen.

Gerade das Beißen ist das eine üble Sache, damit hatten wir auch Probleme bei unserem Sohn, sogar mit Eltern, und dann war es irgendwann wieder vorbei, diese Phase, und seitdem passierte in der Hinsicht nichts mehr.

Kinder werden immer älter und probieren immer mehr Dinge aus, ich glaube, das hat nur in manchen Fällen etwas mit dem Kindergarten zu tun, sondern eher mit der Entwicklung an sich.

Gerade im Alter von 2 Jahren ist das übrigens mit Konsequenzen und Strafen im Nachhinein sehr schwer, die "Strafe" muss unmittelbar auf die Tat folgen, sonst können die Kinder das im Nachhinein in dem Alter nicht nachvollziehen bzw. nicht mehr begreifen. Somit müssen sich die Erzieherinnen in der Krippe etwas einfallen lassen, wenn das Kind beißt / haut. Bei meinem Sohn war das immer eine kurzzeitige "Isolierung", ich glaube, es hat aber nicht so viel gebracht, nur irgendwann war die Phase an sich vorbei.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wenn ich schon höre, dass die Kinder das Schlechte immer nur aus dem Kindergarten mitbringen, dann platzt mir ehrlich gesagt die Hutschnur. Sicher bringen die Kinder auch schon mal Dinge mit, die sie zu Hause nicht lernen würden. Aber auch in anderen Situationen lernen die Kinder nicht so tolle Sachen.

Gerade beißen, treten und hauen versuchen doch alle Kinder mal. Klar versuchen sie es eher, wenn sie mit anderen Kindern zusammen sind, aber davon lernen? Als mein Sohn noch Krippenkind war, gab es zwei ganz schlimme Beißer und trotzdem hat dies keines der Kinder nachgemacht. Auch mit dem Hauen war es so. Das haben alle Kinder auch unabhängig davon herausgefunden.

Beim Brüllen war es allerdings so, dass eines das andere übertrumpfen wollte und die Kinder Ende des letzten Jahres auch ohne Not sehr laut gesprochen haben. Das war dann aber in meinen Augen die Gruppendynamik, und sicher nicht das letzte Mal.

Auch Schimpfwörter lernen die Kinder nicht nur im Kindergarten, obwohl das ohne Zweifel auch ein Verbreitungsweg ist. Aber wir haben eine Mutter die grundsätzlich immer andere Kinder (bevorzugt weniger privilegierte) verdächtigt, ihrem Kind solche Wörter beizubringen. Dass das Kind mit dem Papa (seines Zeichens Handwerker) oft auf dem Bau ist und auch in der Gaststätte wenn Mama kellnert hat damit natürlich nichts zu tun.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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