Sollten Senioren regelmäßig ihre Fahrtauglichkeit prüfen?

vom 21.07.2009, 21:49 Uhr

Hi,
es gibt ja immer wieder Verkehrsunfälle in denen die Schuld bei orientierungslosen Rentnern liegt oder in manchen Fällen haben sie sich einfach nur selbst überschätzt. Sollte diese "Gefahrengruppe" nicht öfter auf ihre Fahrtaugligkeit überprüft werden, dass mag sich böse anhören, doch im Grunde ist es ja zu ihrem besten. Sie gehen viel selbstbewusster und vor allem auch sicherer in den Straßenverkehr. Ich sehe das ja selbst bei meinen Großeltern, die haben oftmals einfach Probleme sich zurecht zu finden, wenn dann noch einmal jemand von hinten hupt ist die Hektik, welche Fehler verursacht vorprogrammiert.

Ich würde gerne einmal Wissen wie ihr zu diesem harten Schritt steht ?

» bamuke » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 21.07.2009, 22:56, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Hallo!

Ich wäre dafür. Denn das zeigt ja wieder der Unfall, wo der 79 jährige in die Menschenmassen bei einem Schützenfest im Sauerland gerauscht ist. Auch sehe ich oft ältere Menschen, die entweder den Verkehr stauen, weil sie in der 50 er Zone mit 30 tuckeln oder in der 70 er Zone mit 50 fahren. Oder aber sie fahren ohne zu scheuen und Blinker zu setzen auf die linke Fahrspur.

Die Reaktion lässt im Alter nach. Das kann man nciht bestreiten und wenn man den LKW Führerschein hat, muss man im Alter von 50 Jahren ja regelmäßig zum "TÜV" (wie du es nennst). Warum sollte man das nciht auch für den PKW machen müssen.

Ich denke, dass man für den PKW schon mindestens ab 60 oder 65 einen Reaktionstest und Sehtest machen sollte. Denn für die Fahrsicherheit wäre das von Vorteil.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Vielen Dank für die Eröffnung des Threads! Früher oder später hätte ich einen Ähnlichen eröffnet. Ich fiel gerade neu in diese Regelung, in der Fahrsicherheitstraining und Perfektionsfahrten Pflicht wurden. Da ich das nicht einsah, dass das nur für die Führerscheinneulinge gilt und diese vorgeschriebenen zusätzlichen Ausbildungen auch mangels Geld nicht gleich absolviert hatte, habe ich sogar nochmals Fahrstunden zusätzlich nehmen müssen, bekam Probezeitverlängerung und den neuen Führerschein in Kartenform, der mich zusätzlich nochmals 50 Euronen kostete.

Meiner Meinung nach, wäre es wesentlich sinnvoller, dieses Fahrsicherheitstraining und diverse Perfektionsfahrten mit alteingesessenen Führerscheinbesitzern durchzuführen, sowie eine Verpflichtung zu einer alljährlichen Amtsuntersuchung. Eine Neuausstellung eines Führerscheins sollte natürlich nicht statt finden- lediglich ein Entzug des Führerscheines, wenn die Untersuchung entweder A) verweigert wurde oder B) unzufriedenstellend ausgefallen ist.

Ich möchte meine Entscheidung wie folgt begründen: Meine Mutter wollte einmal eine Straße überqueren, ganz nach Vorschrift lief sie über den Zebrastreifen. Ein alter Mann hat sie angefahren, weil er sie übersehen hatte und übersehen hatte, dass seine Ampel rot war. Nun hätte meine Mutter tot sein können. Sie hatte Gott sei Dank Glück und kam mit leichten Verletzungen und einem Schock davon.

Nun ist es natürlich so, dass sowohl die Sehkraft, als auch die Hörkraft und dadurch bedingt auch die Reaktionsgeschwindigkeit im Alter nachlassen. Es gehört für mich zum logischen Hausverstand dazu, dass man dann Pflichtuntersuchungen beim Amtsarzt einführt. Ich kann es nicht nachvollziehen, dass es noch kein Gesetz gibt, welches diese Problematik regelt.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich seh das auch so, zwar vielelicht nicht unbedingt jährlich, aber ab einem gewissen Alter zumindest im Zwei-Jahres-Takt. Ab 60 sollte es auf jeden Fall in so kurzen Abständen Pflicht sein, aber die ersten Tests sollten ganz sicher schon ab dem 50. Lebensjahr sein.

Klar, selber wird man auch mal älter und man freut sich dann natürlich auch noch über die eigene Mobilität. Aber es muss eben auch die Frage erlaubt sein, wenn ich nicht mehr in der Lage bin mich mit öffentlichen Verkehrsmitteln sicher fortzubewegen, binich denn dann noch in der Lage ein Fahrzeug zu führen? Und da lautet die Antwort für mich ganz klar: nein.

In diesem Zusammenhang sollte man aber auch generell darüber nachdenken, dass eben viel mehr Ältere am Verkehr teilnehmen, schließlich wird die Gesellschaft ja auch älter. Daher sollten auch einige flankierenden Maßnahmen ergriffen werden, um Autofahren auch für ältere Menschen noch zu ermöglichen. Dazu zählt für mich auch, dass man das Tempo im Verkehr generell verlangsamt, auf Landstraßen sollte man maximal 90 fahren dürfen, innerorts sollte der Verkehr deutlich besser kanalisiert werden und auf 50 beschränkt bleiben, abseits der Hauptverkehrsstraßen sollte generell nur 30 Kilometer schnelles Fahren erlaubt sein.

Die Reaktionsfähigkeit, das Sehvermögen und vieles andere ist im Alter einfach nicht mehr so gut. Da kann angepasstes Fahren mit angemessener Geschwindigkeit ein Weg sein um Unfälle zu vermeiden oder wenigstens die Folgen abzumildern.

Bei dem Gesundheitschecks sollte man aber auch noch einige Fragen zu den Verkehrsregeln stellen. Es ist nicht bös gemeint, aber es leider immer wieder zu beobachten, dass sich die ein oder andere Unsitte gerade auchbei älteren Verkehrsteilnehmern einschleicht und dies gerade aus Unwissenheit. So ist der GRüne Pfeil im Westen lange Zeit unbekannt gewesen und die allermeisten Verkehrsteilnehmer verhalten sich hier auch völlig falsch.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mein Sohn hat ja gerade den Führerschein gemacht, eigentlich sollte es der ab 17 werden, aber es hatte sich hingezogen und nun hat er einen Normalen, ohne Begleitung. Aber ich hatte mich, gerade was die Verkehrsregeln betrifft mit ihm zusammen vorbereitet und musste feststellen, dass sich bei mir doch einige Lücken aufgetan hatten. Seit dem versuche ich mich mehr an die gültigen Regeln zu halten und stelle immer wieder fest, dass nicht nur alte Verkehrsteilnehmer kopfschüttelnd hinter mir stehen oder mich regelwidrig überholen, sondern auch jüngere, also mittelalte Autofahrer.

Klar lässt gerade bei alten Menschen die Reaktionszeit und Sehkraft nach, auch haben sich da mehr Fahrfehler über die Jahre eingeschlichen, aber ich wäre dafür, dass generell alle 10 Jahre und ab einem bestimmten Alter alle zwei Jahre ein kleiner Test abgelegt werden muss. Das Auto muss ja auch zum TÜV und es dient nicht nur der Sicherheit anderer, sondern auch der eigenen.

Gerade, wenn diese Test kontinuierlich von allen Autofahrern gemacht werden müssen, dann werden sie auch ehr akzeptiert, weil es alle Autofahrer betrifft und nicht nur eine Gruppe. So wie es jetzt auch nur eine Gruppe betrifft, nämlich die Fahranfänger. Gerade hier in Hamburg erfahre ich es täglich, dass sich durch alle Altersgrenzen hinweg die Fehrkersteilnehmer nicht mehr an die Regeln halten und damit meine ich nicht statt 50 km/h mit 60 km/h die Straßen entlangzufahren, sondern an der Fehrkehrsinsel statt links dran vorbei zufahren rechts in den Gegenverkehr, weil der Fahrer an der Spitze der Schlange dem Hinteren zu langsam abbiegt. Duchgezogene Linien werden sowieso missachtet und Ausfahrten, die von Fahrad und Gehwegen gekreuzt werden, werden beim Abbiegen blockiert, wartende Autofahrer, die Fussgänger duchlassen wollen/müssen werden hupend überholt.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Absolut, ja. Ich frage mich oft, wieso Senioren darauf so extrem empfindlich reagieren und gar nicht bereit zu wären, sowas zu machen. Daran erkennt man doch schon, dass sie sich selbst gar nicht sicher sind, dass sie gut Auto fahren können oder, schlimmer noch, dass sie wissen, solche einen Test niemals zu bestehen.

Entweder kann ich gut fahren und gut sehen und fühle mich auf der Straße sicher und dann habe ich auch kein Problem damit, alle paar Jahre mal so einen kleinen Test zu machen, der bestimmt nicht länger dauert als 30 Minuten. Oder ich fühle mich eben überhaupt nicht sicher und dann ist klar, dass man sich weigert einen Test zu machen, bei dem man sicherlich durchfallen würde. Aber ich frage mich in dieser Hinsicht eben, wieso man dann trotzdem am Straßenverkehr teilnehmen möchte und akzeptiert, dass man sich selbst und andere in Lebensgefahr bringt.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich bin auch der Meinung, dass Tests über die Fahrtauglichkeit ab einem gewissen Alter Pflicht sein sollten. Ich frage mich schon länger, warum das nicht schon eingeführt worden ist. Schließlich passieren immer mal wieder Unfälle nur deswegen, weil alte Menschen am Steuer sitzen und eine Verkehrssituation nicht mehr richtig einschätzen konnten.

Ich arbeite im Einzelhandel und wenn ich sehe wie ältere Menschen bei uns quasi nur noch durch den Laden kriechen, kaum noch etwas mitbekommen und sich dann hinterher auch noch ans Steuer setzen, dann könnte ich echt Zustände kriegen. Es geht ja wirklich nicht nur darum, dass sie den Verkehr behindern, weil sie langsam fahren, sondern darum, dass sie eine Gefahr für sich selbst und Andere darstellen.

Wenn sich jemand gegen so einen Test sträubt, kann ich das absolut nicht nachvollziehen. Entweder ich fühle mich im Straßenverkehr noch sicher und in dem Fall sollte man auch kein Problem mit einem kurzen Test haben, oder aber ich habe schon die Befürchtung den Test nicht zu bestehen und dann sollte einem doch selber einleuchten, dass es besser wäre den Führerschein abzugeben.

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» Fainne » Beiträge: 633 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo!

Wie ich weiter oben schon gesagt habe , bin ich auf jeden Fall für so eine Prüfung. Aber ich sehe auch ein ganz großes Problem darin. Die Renten sollen immer höher werden. Mittlerweile soll ein Mann bis zum 67. Lebensjahr arbeiten. Der Job liegt aber auch meist nciht mal eben um die Ecke und ein Führerschein ist dringend nötig um zur Arbeit zu kommen.

Mein Mann zum Beispiel arbeitet in einem Gebiet am Stadtrand, wo kein Bus hinfährt. Und der Bus, der in der Nähe hält, der fährt zu solchen Zeiten, wo er entweder zu spät zur Arbeit erscheint oder 1 1/2 Stunden vor Arbeitsbeginn da ist, weil dieser Bus nur alle 2 Stdunden fährt. Bei der Rückfahrt ist es das Gleiche.

Wenn man also diese Prüfungen macht und ein 55 jähriger fällt durch diese Prüfung wird es wieder teuer für den Staat. Denn dieser Mensch kiann dann 12 Jahre, die er einen eventuell sicheren, Arbeitsplatz gehabt hätte nicht mehr arbeiten. Ansonsten hätte er sein Unterhalt selber verdient und noch fleissig in die Rentenkasse eingezahlt.

Deswegen denke ich, dass man da schon sehen muss, wann und welche Leute man auch prüft . Ich denke mal, dass ein Mensch, der erstmal seinen Führerschein verliert und dann auch seine Arbeit, weil er den Führerschein braucht, in ein ganz tiefes Loch fällt .

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich habe mich schon sehr oft über Senioren am Steuer geärgert, die dann entweder den Verkehr enorm behindern und mit 25 km/h in der Stadt fahren oder mit 65 km/h auf der Landstraße dahinkriechen, es ist nervig und genau so entstehen viele Verkehrsunfälle, außerdem überschätzen sie sich doch sehr oft und das Reaktionsvermögen ist meistens auch nicht immer fit.

Ich bin schon seit sehr langer Zeit der Überzeugung, dass alle ab spät. 68 Jahren einen jährlichen Test machen müssten und wenn es nur eine 30-minütige Fahrt mit einem Prüfer oder Fahrlehrer ist, der dann bestätigt, ob der Fahrer noch fahrtauglich ist.

» que_Linda » Beiträge: 688 » Talkpoints: 9,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge


bijin hat geschrieben:.

... aber ich wäre dafür, dass generell alle 10 Jahre und ab einem bestimmten Alter alle zwei Jahre ein kleiner Test abgelegt werden muss. Das Auto muss ja auch zum TÜV und es dient nicht nur der Sicherheit anderer, sondern auch der eigenen.



Genaus dasselbe schoss mir beim Lesen der Überschrift ebenfalls durch den Kopf. Es ist nunmal so, dass sich einige Verkehrsregeln ändern und man deswegen mit einem 20 oder 30 Jahre alten Führerschein gar nicht mehr auf dem Laufenden ist, wenn man sich nicht von selbst informiert. Wenn ich manche Autofahrer so ansehe, beobachte ich vor allem bei Leuten zwischen 40 und 60 massive Fahrfehler. Und bei denen liegt es wohl kaum an alterbedingten körperlichen Unzulänglichkeiten. Ich kenne da ein paar Quartalsfahrer, die nicht regelmäßig, geschweige denn täglich, aktiv am Strassenverkehr teilnehmen und wenn sie dann wieder ins Auto steigen erstmal massiv verunsichert sind und schlimmer fahren als jeder Fahranfänger oder Rentner. Aber auch bei Personen mit Fahrerfahrung sehe ich Verhalten im Verkehr, dass ich manchmal nicht glauben kann.

Natürlich sollten Rentner überprüft werden und vielleicht sollte man die Häufigkeit der Tests mit zunehmendem Alter erhöhen, aber wie bijin bin ich der Meinung, dass sich alle Autofahrer diesen Tests unterziehen sollten. Jeder gewöhnt sich über die Zeit Fehler an und es kann nie schaden, sich diese mal wieder ins Bewusstsein zu rufen. Und auch bei manchen jüngeren Leuten verschlechtert sich Seh- oder Hörvermögen manchmal drastisch, ohne dass diese es zugeben wollen. Und kaum einer vermutet es, weil sie eben noch "jung" sind. Gefährliche Auswirkungen hat das aber trotzdem.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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