Übergewichige Ernährungsspeziallistin

vom 21.07.2009, 14:04 Uhr

Vom Prinzip ist es mir vollkommen egal, ob ein Mensch nun mehr oder weniger wiegt. Ich beurteile nur nach dem Verhalten bzw. Charakter. Aber hier wurde ich nun etwas nachdenklich. Wie soll ich eine Ernährungsspeziallisting ernst nehmen, die unübersehbar übergewichtig ist? Und damit meine ich nicht nur kleine Rettungsringe.

Natürlich gibt es Leute, die können für ihre zusätzlichen Pfunde, auf Grund von Krankheiten, nichts. Jedoch das muß man bei einer jungen und gesundaussehenden Frau, nicht unbedingt annehmen.

Also wie würdet ihr die Lage einschätzen, wenn ihr abnehmen wolltet, euch an einen Expertin ode Experten wendet und die Person aussieht, als hätte sie die gleichen Probleme. Ist es nicht ziemlich unglaubwürdig wenn so jemand euch erklären möchte, wie man sich körperbewußt ernährt. Oder würdet ihr davon ausgehen, daß derjenige einfach nicht die nötige Disziplin aufwenden kann und deshalb sein eigenes Wissen nicht anwenden kann oder möchte?

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Auf den ersten Blick ist das schon etwas merkwürdig, genau wie der rauchende Arzt, der dem Patienten erklärt, dass es besser für die Gesundheit wäre, wenn er aufhört zu rauchen. Und gerade bei der Ernährungsexpertin kommen da natürlich auch Zweifel an der Wirksamkeit der Beratung auf.

Aber ich glaube ich habe schon mehr dicke Menschen getroffen, die sich gut mit Ernährung und Kalorientabellen und dem ganzen Zeug auskennen als dünne Menschen. Und natürlich habe ich mich in solchen Fällen auch schon gefragt warum sie dieses Wissen nicht in die Tat umsetzen können, aber anscheinend ist Selbstdisziplin für viele eben ein Problem, vor allem wenn dann auch noch die Unterstützung im Umfeld fehlt. Denn wer hat schon Lust am Salat zu knabbern, wenn der Partner sich die große Pizza bestellt?

Die Anzahl der Menschen, die auf Grund von körperlichen Erkrankungen übergewichtig ist, ist wohl sehr gering, aber es gibt ja auch seelische Erkrankungen. Bei "Essstörung" denkt man zwar meistens an abgemagerte Menschen, aber es gibt ja auch Formen, bei denen die Menschen unverhältnismässig viel essen und entsprechend zunehmen.

Ich würde die Frau wahrscheinlich einfach direkt auf ihr Gewicht ansprechen. Das ist zwar nicht besonders höflich oder diplomatisch, aber solche Beratungen kosten ja auch Geld und ich denke da kann man vom Anbieter schon erwarten, das er erklärt, warum er für die Aufgabe gut geeignet ist.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Bisschen seltsam ist das zwar schon, aber bei einer Frau würde ich auch erstmal überlegen, ob sie vielleicht gerade ein Kind bekommen hat und noch Schwangerschaftspfunde (was ja bei einigen durchaus nicht wenige sind) mit sich herumschleppt. Ist das der Fall, würde mich das Übergewicht nicht stören. Das geht ja dann von alleine wieder weg, wenn die Frau sich normal ernährt und bewegt.

Hat sie aber keine solche "Ausrede" und es liegt einfach nur daran, dass sie sich eben nicht gerne bewegt oder Pizza, Schokolade und co. nicht widerstehen kann, dann würde ich schon ein wenig daran zweifeln, ob sie mir und anderen wirklich gut vermitteln kann, dass gesunde Ernährung und Abnehmen wichtig ist.

Klar, es gibt viele Ärzte, die rauchen, aber ihren Patienten raten, es nicht zu tun, aber bei einer Ernährungsspezialistin, die ja genau diesen Fachbereich hat, fände ich es schon seltsam, wenn sie sich mit ihrem eigenen Thema nicht helfen kann. Möglich, dass sie trotzdem so gut motivieren kann, dass Leute auf sie hören, aber ein nachteil ist es doch.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



@Cloudy24
Die Person auf das Zusammspiel ihres Gewichtes und ihres Jobs zu befragen, finde ich eine gute Idee. Darauf wäre ich nicht gekommen. Allerdings kann ich mir auch gut vorstellen, daß dabei eine seltsame Situation entsteht. Möglicherweise ist der Mensch beleidigt und versucht mich in meine Schranken zu weisen. So wie zum Beispiel, wenn sie mir nicht vertrauen können, dann bin ich nicht der richtige Berater für sie. Auf derartige Momente sollte man sich vielleicht vorbereiten, um nicht aus Wolke sieben zu fallen.

Aber ich hätte auch die Hoffnung, daß der Mensch professionell bleibt und sich nicht auf den Schlips getreten fühlt. Es kommt dabei auch ganz bestimmt auf die Art und Weise an, wie man diese heikle Frage stellt.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ob du es dir vorstellen kannst oder nicht, viele Ernärhungssepzialisten waren einmal übergewichtig. Es ist doch gut möglich, dass diese Ernährungsspezialistin bereits eine Abnahme hinter sich hat, aber noch immer Mitten in der Ernähungsumstellung bzw. Diät steckt. Wer könnte besser von Erfahrungen berichten, als jemand, der das alles durchgemacht hat?

Persönlich gehöre ich auch nicht gerade zu den glücklichen Damen mit einem Feengewicht und habe nun 27 kg abgenommen, ich würde lieber zu einer übergewichtigen Beraterin gehen, die ihr Prinzip genau kennt, es angewendet hat und es durchgemacht hat, anstatt zu jemanden, der nur von Büchern etc. erzählt, denn erst wenn man wirklich selbst eine Ernährungsumstellung hinter sich hat, kann man davon genau erzählen, schildern und erklären. Zu so einer Person hätte ich weitaus mehr vertrauen als zu Beratern, die ihr ganzes Leben lang schon Spindeldürr sind und eigentlich keine Ahnung von der Praxis haben.

» que_Linda » Beiträge: 688 » Talkpoints: 9,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Weißt du, wie lange die Dame schon Ernährungsexpertin ist? Woher weißt du, ob diese Methode nicht super für sie ist und funktioniert? Woher weißt du, dass sie keine Disziplin hat? Woher weißt du, dass sie damit nicht bereits schon 15 kg abgenommen hat und noch mitten drin steckt?

Wie bereits in meinem Post davor erwähnt, es ist doch gut möglich, dass sie bereits mitten in der Ernährungsumstellung steckt? Weißt du, ob ihr momentanes Gewicht, auch das Gewicht ist, dass sie bereits vor 2 oder 3 Monaten hatte? Auch mit einer Ernärhungsumstellung nimmt man nicht von heute auf morgen 10 kg ab.

Der Gewinner von The Biggest Loser hat z. B. auch eine Ausbildung zum Ernährungsberater begonnen. Er hatte sich bereits während seiner Abnahme mit diesem Berufswunsch auseinandergesetzt und ist erst aufgrund seiner Ernährungsumstellung und Abnahme auf diese Idee gekommen. Dieser Mann kann das Ziel einer Ernährungsumstellung wesentlich besser nachvollziehen und vielleicht hatte er seine Schulung bereits begonnen, als er noch kein Normalgewicht vorweisen konnte.

» que_Linda » Beiträge: 688 » Talkpoints: 9,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke auch, dass man als Übergewichtiger durchaus das nötige Wissen haben kann. Wenn derjenige das dann aufgrund mangelnder Selbstdisziplin umsetzen kann ist das natürlich nicht besonders vorteilhaft. Denn zu einer Ernährungsberatung gehört auch die Motivation dazu und dazu muss man ja schon eine gewisse Vorbildfunktion haben.

Deswegen wären da wohl die am besten geeignet, die wirklich schon eine massive Abnahme selbst mitgemacht haben. Die könnten dann z.B. Vorher-Nachher-Bilder zeigen um damit die Leute zu motivieren.

Im Falle dass derjenige noch mitten im Abnehmprozess steckt, sollte er auf jeden Fall seine "Patienten" darüber aufklären. Wenn er/sie versucht das ganz unter den Teppich zu kehren, wäre sowas sehr kontraproduktiv. Daher sollte eine direkte Ansprache des Themas eigentlich schon in Ordnung gehen, wenn der Ernährungsberater darauf gereizt reagiert, wäre es wohl eh der falsche.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



@que Linda
Sorry, aber ich habe bei dir das Gefühl, daß du dich persönlich angegriffen fühlst. Es sieht wohl so aus, als hätte dich dieser Beitrag auf dem falschen Fuß erwischt. Dieses Thema scheint eine wunde Stelle bei dir zu sein. Aber dafür kann ich nichts. Wenn du dir meinen Beitrag ohne Verärgerung und objektiv durchgelesen hättest, dann wäre dir aufgefallen, daß ich nur in der Frageform geschrieben habe.

Ich habe niemals behauptet, daß dieser jemand keine Disziplin hat. Deine leicht provokante Fragenabfolge war also vollkommen unnötig. Man kann aus deinen beiden Beiträgen gut heraushören, daß du mit meinem Beitrag nicht ganz einverstanden bist. Dabei hast du aber wohl leider nicht verstanden, daß es nur eine allgemeine Frage an die Runde sein sollte, um mir ein Bild machen zu können, wie meine Mitmenschen über so eine Situation denken würden.

Zwar gibt es diesen Ernährungsspezialistin schon, aber ich bin nicht bei ihr in Behandlung, sondern jemand anders. Dabei ist mir diese Frage eben in den Kopf geschossen. Da ich über meine kritische Haltung nicht ganz überzeugt war, stellte ich diesen Beitrag ein. Das war der einzige Hintergrung. Und wie du lesen kannst, ist diese Einstellung gar nicht so abwegig. :wink:

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Fabienne3 hat geschrieben:@Cloudy24
Die Person auf das Zusammspiel ihres Gewichtes und ihres Jobs zu befragen, finde ich eine gute Idee. Darauf wäre ich nicht gekommen. Allerdings kann ich mir auch gut vorstellen, daß dabei eine seltsame Situation entsteht.

Ich sehe das ganze eben erst mal als Dienstleistung und wenn jemand von seinem Äußeren nicht dem entspricht was er mit seiner Dienstleistung eigentlich verkaufen will finde ich es schon gerechtfertigt nachzufragen. Wenn jemand mit meiner (sehr hellen) Hautfarbe zum Beispiel in einem Solarium arbeiten würde, würde ich mich auch fragen, ob er dem eigenen Produkt nicht vertraut. Oder wenn jemand mit total abgeknabberten Nägeln diese Plastiknägel aufklebt.

Ich meine, es gibt ja immer Wege so etwas nett und diplomatisch zu formulieren, ohne dass sich der andere gleich auf persönlicher Ebene angegriffen fühlt. Und wenn jemand dann trotzdem völlig überreagiert weiß man eh gleich woran man ist.

Natürlich ist Gewicht ein heikles Thema bei dem viele ganz besonders sensibel reagieren und sicher ist es wesentlich einfacher einem Solarium Kunden zu erklären, dass man eine Sonnenallergie hat. Aber jemand der sich den Beruf der Ernährungsberaterin aussucht muss mit solchen Fragen auch rechnen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Fabienne3 hat geschrieben:Natürlich gibt es Leute, die können für ihre zusätzlichen Pfunde, auf Grund von Krankheiten, nichts. Jedoch das muß man bei einer jungen und gesundaussehenden Frau, nicht unbedingt annehmen.


Alleine diese Aussage finde ich doch schon ein wenig paradox. Würde es doch heissen, das man als junger Mensch, noch dazu wenn man gut aussieht, nicht Krank sein darf. Du unterstellst dieser Frau praktisch mangelnde Selbstdisziplin oder noch schlimmer, das sie gar keine Ahnung von dem hat, was sie tut.

Ja dann such das Gespräch mit ihr und frag sie nach dem Gründen, warum sie nicht gertenschlank ist. Dann wirst du sicherlich eine vernünftige Antwort erhalten. Wie von anderen erwähnt, kann ihre Körperfülle eben die unterschiedlichsten Ursachen haben.

Und ihre Kompetenz würde ich dann erst in Frage stellen, wenn sie anfängt rumzustottern, warum sie als Ernährungsexpertin fülliger ist, wie man vielleicht erwartet hat.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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