Kinder ab wann selber "wirtschaften" lassen?

Das erste Geld haben meine Kinder im Urlaub bekommen. Wir sind früher mindestens einmal im Jahr, manchmal aber auch zwei Mal, auf einen Campingplatz in Italien in der Nähe von Venedig gefahren. Dort haben meine Kinder schon im Kindergartenalter ihr Urlaubsgeld bekommen. Es gab dort sehr viele Möglichkeiten Geld auszugeben, von Computerspielen, Süßigkeiten, Eis bis zu vielen Spielsachen in einem Campingplatzgeschäft. Dort gab es auch schöne Hüte, Portemonnaies, Gummitiere und ähnliches.

Das Urlaubsgeld habe ich täglich ausgegeben, sonst hätten die Kinder ihr gesamtes Budget schon am ersten Tag verpulvert. Ich habe das Urlaubsgeld relativ großzügig gegeben. Ich glaube, es waren damals ungefähr 5 DM pro Kind pro Tag. Davon mussten sie aber auch ihr Eis kaufen. Sie sind ganz gut damit umgegangen. Mein Ältester hat fast alles in die Computerspiele gesteckt, mein Jüngster hat sich hauptsächlich Gummitiere und Geldbeutel dafür gekauft. Man konnte auch kostenpflichtiges Trampolin springen.

Das Gute für uns war, dass wir nicht dauernd um Geld angebettelt wurden. Es war auch schön, dass man den Kindern etwas ausgeben konnte. Wenn man sie zum Eis eingeladen hat, war das nicht selbstverständlich, sondern etwas Besonderes. Normalerweise hätten sie es als selbstverständlich genommen, aber so war es eine wirkliche Einladung.

Zu Hause habe ich den Kinder auch schon im Kindergarten Taschengeld gegeben. Sie haben es aber eigentlich selten ausgegeben, sondern gespart. Meine Kinder können besser mit Geld umgehen als ich. Ich habe zu Geld wenig Bezug. Wenn ich welches habe, gebe ich es großzügig aus. Wenn ich nichts habe, kann ich auch von Leitungswasser und Brot leben. Über Geld diskutieren und verhandeln mag ich gar nicht. Deswegen bekommen meine Kinder jetzt, wo sie schon Jugendliche sind, einen größeren Betrag pro Monat, müssen aber alles davon bezahlen, also auch ihre Kleidung, ihre Schulsachen und ihre Fahrkarten. In der Wohnung habe ich einen "Geldpott", wo sich jeder Geld herausnehmen kann, wenn er für den Haushalt einkauft, also auch Süßigkeiten, Alkohol und solche Dinge. Mit diesem Pott wird aber sehr vernünftig und ehrlich umgegangen. Abendliche Aktivitäten zahlen die Kinder vom Taschengeld.

Ich habe in der Grundschule mein erstes Taschengeld bekommen und davon konnte ich mir dann Süßigkeiten oder Ähnliches kaufen. Viel war es nicht und daher musste man sich das immer irgendwie einteilen. Ich kam damit aber immer gut klar und hatte meistens noch Geld übrig, sodass ich mir dann einfach noch etwas Größeres kaufen konnte.

Meiner Meinung nach kann man einem Kind aber schon im Kindergarten einen gewissen Betrag geben, sodass sich das Kind kleine Extras leisten kann. Aber man muss auch bedenken, dass alles teurer wird und daher kann man heutzutage meiner Meinung nach keine 50 Cent mehr geben, da man damit ja nichts anfangen kann.