Gibt es in der Ehe nur für Frauen Pflichten?

vom 29.06.2009, 23:36 Uhr

Mein Rolf und ich sind erst seit kurzem verheiratet. Wir haben uns früher nie gestritten, aber jetzt fliegen täglich die Fetzen. Rolf redet ständig davon, dass das, was er von mir verlangt, schließlich meine Pflicht als Ehefrau sei. Dazu gehören natürlich alle anfallenden Hausarbeiten und das Zubereiten ausgefallener Mahlzeiten.

Er erwartet von mir, dass ich seine Freunde zu Männerabenden einlade und dabei bediene. Ich finde, er spinnt. Das hat doch nichts mit Ehepflichten zu tun. Es kann doch nicht nur Pflichten in der Ehe für Frauen geben?

» Apollo 11 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 01.07.2009, 22:48, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Hallo,

Ich bin ganz ehrlich gesagt ein wenig entsetzt, dass ein Paar so miteinander reden kann, beziehungsweise dass man seinen Partner so unliebevoll ansprechen kann, wie es dein Mann tut. Eigentlich sollte man doch heiraten, weil man einander liebt. Und wenn man sich liebt, dann redet man doch nicht so aggressiv miteinander, oder? Ich frage mich da wirklich, wieso ihr geheiratet habt, wenn das so ist. Wenn das jetzt schon so ist, obwohl ihr erst seit kurzer Zeit verheiratet seid, dann sieht mir das, ehrlich gesagt, nicht nach einem besonders guten Zeichen aus.

Ich nehme an, ihr seid bereits etwas älter, oder irre ich mich? Früher war es erlaubt, dass der Mann seiner Frau Dinge vorschreibt. Er war ihr Vormund, sie hatte auch sexuell zu dienen, und er durfte sie sogar schlagen, wenn er wollte. Es ist erschreckend, dass dagegen erst vor nicht allzu langer Zeit Gesetze erlassen wurden! Aber heute ist es so, dass soetwas eben nicht mehr erlaubt ist.

Frauen haben, genau wie Männer, keine Pflichten in der Ehe! Weder sexuell, noch was arbeiten oder den Haushalt betrifft. Erzwungene sexuelle Handlungen sind auch in der Ehe sexueller Missbrauch, und Gewalttätigkeiten sind auch in der Ehe Körperverletzung! Man darf den Ehepartner, ganz egal, welchen Geschlechts, zu nichts zwingen. Es gibt keine festgelegten Pflichten. Ihr könntet euch höchstens selbst und freiwillig zu etwas verpflichten, könntet unter einander die Aufgabenteilung im Haushalt festlegen, aber Zwang darf es dabei nicht geben und wenn sich einer nicht an die selbst auferlegten Pflichten hält, dann darf das auch nicht bestaft werden.

Ich wünsche euch alles Gute.

Benutzeravatar

» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Hallo

Dein Rolf scheint eine günstige Angestellte gesucht und gefunden zu haben. Ich finde er hat ziemlich veraltete Vorstellungen was die Rollen in einer Ehe angeht. Das die Frau für den Haushalt, die Kinder und das Wohlergehen des Mannes verantwortlich ist, ist wohl schon sehr veraltet und weitestgehend abgeschafft.

Wenn man sich als Paar einigt, dass der Eine arbeiten geht und der andere sich dann um den Haushalt und so kümmert ist das o.k., so läuft das bei uns auch, das ist im Prinzip meine Arbeit. Würde mein Mann allerdings auf die Idee kommen, dass ich ihn und seine Freunde beim Männerabend bedienen würde, würde ich ihm ein Vogel zeigen und ihn am Abend wenn alle weg sind mal richtig bedienen.

So was geht gar nicht, dem Herrn würde ich so gewaltig die Meinung sagen, dass es am Ende geteilte Arbeiten gibt oder er gehen würde – wenn es ganz hart kommen würde. Lass dir das nicht gefallen und vor allem lass dir nicht einreden, dass das deine Aufgaben wären und du dafür in einer Ehe da wärst.

Weil ich der Meinung bin, dass es in einer Ehe gleichberechtigt zugehen soll, kann ich nur den Kopf schütteln und hoffen, dass du ihn in die richtige Richtung schubst oder er von alleine ein Einsehen hat und sich wandelt, so ist das sicherlich keine gesunde Grundlage für eine funktionierende Ehe. Alles Gute für euch.

Benutzeravatar

» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es gibt tatsächlich noch Männer, die auch im Jahr 2009 glauben, wenn sie heiraten, ist die Putzfrau und Köchin gleich mit inbegriffen. Da hilft nur eines: Mach ihm so schnell wie möglich klar, dass Du seine gleichberichtigte Partnerin bist und nicht seine Angestellte. Gibst Du nach, bürgert sich das ein und irgendwann bleibt alles an Dir hängen.

Arbeitet ihr beide? Dann solltet ihr euch auch beide zu etwa gleichen Teilen um den Haushalt kümmern. Wenn er nicht kochen kann, lernt er eben einfache Gerichte zuzubereiten, kocht nur selten und macht ansonsten etwas anderes. Bist Du zu Hause und er arbeitet von morgens bis nachmittags, ist es zwar okay, wenn Du dann alleine den Haushalt machst, aber Dienstmädchen für seine Freunde solltest Du auch dann ablehnen. Will er einen Männerabend machen, muss er halt zusehen, wie er seine Kumpels versorgt. Geh dann am besten einfach zu einer Freundin, dann kommst Du auch gar nicht erst in Versuchung, doch noch einzuspringen.

Ihr habt euch beim Gelübde doch auch versprochen, einander zu lieben und zu ehren. Das bedeutet auch den respektvollen Umgang miteinander. Was Dein Mann mit Dir macht, ist alles andere als respektvoll. Vielleicht war es bei ihm zu Hause so Standard und er kennt es nicht anders (wie auch, wenn es ihm so vorgelebt wurde), aber auch dann solltest Du ihm ruhig erklären, dass es so nicht funktioniert.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo Apollo,

dein frisch gebackener Ehemann hat ja wirklich sehr veraltete Ansichten und denkt, dass er nun eine Bedienstete hat, die er nach Strich und Faden herumkommandieren kann nur weil er geheiratet hat.

Das würde ich mir an deiner Stelle auf gar keinen Fall gefallen lassen. Es ist ja auch euer gemeinsamer Haushalt und somit sollten sämtliche Aufgaben meiner Meinung nach einigermassen gerecht aufgeteilt werden, damit ihr beide noch etwas Freizeit habt. Es spricht natürlich nix dagegen wenn man am Wochenende mal Freunde einlädt und diese dann auch bekocht, aber so wie er das von dir verlangt hat, würde ich mich da auf keinen Fall drauf einlassen - es sind ja schliesslich seine Freunde um die es ihm aktuell geht.

» Binka » Beiträge: 548 » Talkpoints: 1,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo,
also dein lieber Rolf scheint er ein ziemlich verwöhntes Früchtchen zu sein. Hat er diese Ansichten vielleicht von seinen Eltern? Also ich kann dich beruhigen, in diesem Jahrhundert muss eine Frau sowas nicht mehr mitmachen, sofern sie es nicht will.

Mittlerweile hat eine Frau sogar Rechte, man glaubt es kaum. Ich zum Beispiel habe das Recht auf Zuneigung, werde bekocht, etc. Aber man sollte auch von Anfang an drüber reden und sich garnicht erst mit so einem Verhalten arangieren. Lass sowas nicht zu und er muss seine Freunde selber bedienen.

Benutzeravatar

» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hallo,

Du tust mir leid, denn Du scheinst einen ziemlichen Griff ins Klo gemacht zu haben bei Deiner Partnerwahl. Sorry für die harten Worte, aber ich spreche da aus Erfahrung.

Mein Exmann hatte auch solche Anwandlungen und ich fragte mich immer, wo er die Meinung herhat, dass eine Ehefrau automatisch Kellnerin, Putzfrau und Sexsklavin ist. Des Rätsels Lösung kam kurz vor unserere Trennung über mich hereingedonnert (im wahrsten Sinne des Wortes): Mein Schwiegervater brüllte mich nämlich an, da mein Mann jetzt das Geld verdienen würde hätte ich gar nix mehr zu melden und solle gefälligst tun was mein Mann sagt.

So eine Haltung kann ich nicht verstehen und akzeptiere ich bei meinem Partner nicht - übrigens war dieses Thema einer der zahlreichen Trennungsgründe. Ich bin eine selbstständige intelligente Frau und lasse mich von niemandem herumkommandieren - besonders nicht von meinem Partner, denn das hat mit mangelndem Respekt zu tun.

Deswegen habe ich auch mal zu drastischen Maßnahmen gegriffen und ihm erklärt dass ich für sein Männerwochenende (Besuch diverser Studienkollegen) ncihts vorbereiten werde und er sich selbst um alles kümmern soll. Da half alles zetern nix, denn ich kann auch stur sein. Er meinte ernsthaft, ich würde ihn nicht so vor den Freunden bloßstellen und nur bluffen.

Also kam er freitags von der Arbeit heim, wenige Minuten später kam der erste Freund. Als alle da waren ging ich ins Wohnzimmer, wünschte allen ein schönes Wochenende und verabschiedete mich mitsamt Kind zu einem Wochenende bei meiner Oma. Ich fügte noch die Worte "Für Getränke und Essen sorgt XXX, ich hoffe für Euch er hat heimlich das Kochen gelernt." dazu, dann war ich weg. Seitdem war mein Mann beim Thema Männerbesuch und Verpflegung extrem vorsichtig in seiner Wortwahl :lol: Die Ehe hat das zwar nicht gerettet, wohl aber mein Selbstvertrauen.

Ich kann Dir nur raten, Deinem Partner so bald wie möglich Grenzen zu setzen und ihm ganz klar zu sagen, dass Du nicht sein Dienstmädchen bist. Natürlich weiß ich nicht, ob Du den ganzen Tag zu Hause bist oder auch etwas arbeitest, aber in jedem Fall sollte Dein Mann Dir im Haushalt zur Hand gehen. Seine Kumpels sind gestandene Männer und finden den Weg zum Kühlschrank bestimmt auch ohne Deine Hilfe. Den Kühlschrank bestücken mit kaltem Bier und belegten Brötchen etc. kann Dein Mann selbst. Da würde ich an Deiner Stelle gar nicht groß rumdiskutieren.

Bei meinem Schatz und mir gibt es solche Diskussionen nicht, weil er mir sehr viel im Haushalt hilft und wir oft gemeinsam kochen. Wenn wir Besuch bekommen bereiten wir die nötigen Dinge gemeinsam vor. Zum Beispiel gehe ich morgen Abend fort und einer seiner Kumpel kommt zu Besuch. Natürlich werde ich Getränke kalt stellen und ein paar Knabbereien in Schälchen vorbereiten.

Der springende Punkt dabei ist, dass mein Schatz das nicht von mir verlangt und auch nicht sauer wäre wenn ich es nicht tue - denn dann würde er einfach selbst die Sachen vorbereiten. Da ich aber weiß, dass er sich darüber freut und die von mir gerichteten Knabbersachen gleich nochmal lieber isst, tue ich es gerne und freue mich darüber wenn er sich freut. Genauso wie er meine Freunde und mich verwöhnt hat, als ich mal Besuch von mehreren Bekannten hatte - da hat er für Getränke- und Futter-Nachschub gesorgt. Von sich aus und ohne mit der Wimper zu zucken, als einer meiner Bekannten einen blöden Spruch abließ. Der KOmmentar von ihm war, ein gestandener Mann würde sich von so ein bisschen Küchenarbeit nicht unterkriegen lassen :D

Ich wünsche Dir viel Kraft bei Euren Diskussionen und lass Dich bloß nicht unterkriegen!

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde, das ist echt überholt. Wobei es natürlich auch auf andere Faktoren ankommt. Wenn ich als Frau beispielweise nicht arbeite und keine kleinen Kinder habe, die ich versorgen muss, wo der Haushalt schon auf der Strecke bleiben kann, finde ich schon, dass der Mann "verlangen" kann, dass der Haushalt einigermaßen ok ist und er abends ein warmes Essen nach der Arbeit bekommt (dasselbe gilt natürlich auch umgekehrt, falls der Mann ein Hausmann ist). Was die Bewirtung bei irgendwelchen Männerabenden angeht, finde ich nicht, dass das normal ist. Das hat nichts mit Haushaltsführung zu tun und ist sein Privatvergnügen, du bist auch als Hausfrau nicht die Bedienstete seiner Kumpels!

Und wenn beide Ehepartner einer Tätigkeit nachgehen, finde ich es unverschämt, von der Frau irgendwelche angeblichen Frauenpflichten zu verlangen. Arbeiten beide, muss der Haushalt eben irgendwie aufgeteilt werden. Klar wird nicht immer 50:50 machbar sein, aber zumindest muss der Mann dann auch seinen Anteil leisten, da die Frau nach der Arbeit auch geschafft ist. Wir leben ja schließlich nicht im Mittelalter.

Benutzeravatar

» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Das ist ja eine Einstellung wie im Mittelalter. Ich denke nicht das nur die Frau Pflichten hat in einer Ehe. Ich denke das gar keiner Pflichten hat. Außer den anderen zu lieben und zu ehren.

Ich würde mir das nicht gefallen lassen. Ich mache zwar auch den Haushalt und wenn Besuch da ist biete ich auch was zu trinken an, aber ich bringe meinem Freund und seinen Kumpels nicht das Bier zum Sofa an einem Männerabend. Er kann selbst laufen. Ich bringe schließlich nicht wie ein Hündchen die Hausschlappen. :)

Ich denke das da irgendwelche Missverständnisse bei euch vorliegen. Ich denke das er da was falsch verstanden hat. Oder vielleicht von zu Hause aus merkwürdig erzogen ist. Ihr solltet mal ein ernstes Gespräch darüber führen. Das geht ja so nicht. Du bist ja nicht nach dem du ihn geheiratet hast seine Bedienung geworden. So ein Quatsch.

» kirsche678 » Beiträge: 519 » Talkpoints: -2,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo zusammen!

Mir scheint auch, dass dein Mann irgendwo im Mittelalter hängen geblieben ist. Es gehört sicher nicht zu den ehelichen Pflichten, dass du die Freundes deines Mannes einladen und bedienen musst. Wenn einer der Partner arbeiten geht und der andere eben zu Hause ist, dann ist die Aufgabenverteilung ja klar. Aber man sollte sowas schon vorher besprechen.

Mein Freund und ich sind seit 5 Jahren zusammen und keiner von uns beiden würde erwarten, dass der andere, die Freundes des Partners bedient. Wenn uns jemand besucht, dann fragt einer uns immer, ob der Besuch etwas trinken möchte. Das ist bei uns gar nicht wirklich verteilt. Ich mache die Hausarbeit und mein Freund geht eben arbeiten.

Ich denke, dass du mal dringend mit deinem Mann reden solltest. Es ist schon komisch, dass er erst nach der Heirat solche Anwandlungen hat. Ich würde ihm ganz klar sagen, was du davon hälst.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^