Freundin wurde mit ihren Kindern aus dem Bus verwiesen

vom 29.06.2009, 10:07 Uhr

hallo

wir wohnen im Randgebiet von Berlin, da fahren die Buse leider nur 1x in der Stunde. Er hat sie wohl beim Einsteigen gebeten, dass sie ihre Tochter ruhiger bekommen soll und als die Kleine dann wieder anfing, hat er sie gleich rausgeworfen.

Wenn ein Kind müde, krank ist dann kann man machen was man will, sie lassen sich selten bis gar nicht beruhigen. Zwei Stationen ungefähr 5 Minuten Busfahrt später wäre sie doch so oder so ausgestiegen aber zu Fuß, war sie dann mit dem müden Kind noch mal eine halbe Stunde unterwegs.

Eigentlich geht es ja auch nicht um die Dienstleistung sonder darum, dass es absolut gemein und in meinen Augen übertrieben war. Sowas macht man nicht, schon gar nicht wenn Kleinkinder oder Säuglinge dabei sind. Warum denn immer auf dem Rücken der Kinder?

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde das ehrlich gesagt indiskutabel. Ein Kind kann man zwar versuchen zu beruhigen, aber man kann es nicht mal so eben ausstellen wie ein quäkendes Handy oder ein Radio. Wenn ein Kleinkind weint - wir reden hier ja nicht von einem Schulkind - kann man es in manchen Fällen nur sehr schwer bis gar nicht beruhigen.

Ich finde es einfach unfair, der Fahrer kann sich ja denken, dass die arme Frau mit den 2 Kindern, Baby und Kleinkind, die ganze Strecke zu Fuß gehen muss - die 2 Haltestellen hätten die Fahrgäste auch noch aushalten können, schließlich waren es nur einige Minuten Fahrtzeit.

Was soll man denn dann in einem Zug machen? Mutter samt Kindern aus dem fahrenden Zug werfen? In meinen Augen ist das absurd, und ich würde mich beschweren. Ich würde noch eins draufsetzen, und mich an die Presse wenden. Solche Dinge interessieren die Presse, für die sogar ein gefundenes Fressen würde ich sagen. :wink:

Und ich würde schon sagen, dass es zeigt, dass die Gesellschaft in Deutschland teilweise schon recht kinderfeindlich ist - ob das beispielsweise in Italien auch passieren könnte?

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich sehe das ähnlich wie Colgneboy und das obwohl ich auch Mutter von zwei Kindern bin. Denn in dem geschilderten Fall wird nirgends erwähnt, ob vielleicht schon Fahrgäste beim Busfahrer waren und sich deswegen beschwert haben. Aber da ihm eine ältere Frau beigepflichtet hat, sieht er sich in seinem Handeln eben bestätigt.

Und soweit ich mich erinnere steht in jeder Beförderungsrichtlinie drin, das man des Fahrzeuges verwiesen werden kann, wenn man durch irgendwas andere Fahrgäste belästigt. Das liegt in diesem Fall vor und da wird eine Beschwerde kaum was nützen. Auch wenn die Handlungsweise vom Busfahrer menschlich nicht als ok angesehen werden kann. So steht eben doch die Problematik, ob man sich gegen einen zahlenden Fahrgast entscheidet oder mehrere verärgert, weil man nichts unternimmt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Hallo, was muss ich denn hier lesen?

Genau das ist der Grund, warum Deutschland als so kinderunfreundlich gilt. Natürlich ist es anstrengend mit einem Bus zu fahren, in dem ein quengliges Kind mitfährt. Aber wie auch schon öfter geschrieben wurde, wir waren alle mal klein.

Überlegt mal, wie schwer es einem Erwachsenen fällt, freundlich zu sein, wenn es einem nicht gut geht und Kinder haben oft keine andere Möglichkeit, sich auszudrücken. Keiner hat das Recht eine Mutter mit Kinder irgendwo die Rechte streitig zu machen, die jedem anderen Bürger zustehen.

Demnächst werden wir dann auch des Busses verwiesen, weil wir erkältet sind und husten und niesen müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, wo so etwas hinführen soll. Auf jeden Fall darf man die Sache nicht auf sich beruhen lassen und da geht es nicht nur um die bezahlte Fahrt, sondern auch um Anstand und Höflichkeit.

Unsere Kinder sind unsere Zukunft und da sollten wir mit gutem Beispiel vorangehen.

» Schummel » Beiträge: 44 » Talkpoints: 0,20 »



Ich kann auch nicht ganz verstehen, wie man das Verhalten dieses Busfahrers auch noch rechtfertigen kann. Natürlich ist es nervig wenn ein Kind die ganze Busfahrt über quengelt und weint. Keine Frage, das zerrt gehörig am Nervenkostüm, ich habe ja selbst vier Kinder und weiß wovon ich rede.

Allerdings sollte sich der Busfahrer mal überlegen, ob er den richtigen Job hat. Ich bewundere Busfahrer, die den ganzen Tag gelassen durch den schlimmsten Verkehr fahren und immer noch freundlich sind - ich könnte das nämlich nicht. Und genau deshalb bin ich auch keine Busfahrerin geworden. :D

Ein müdes oder hungriges dreijähriges Kind kann man nicht beruhigen, wenn es sich extrem unwohl fühlt, das ist quasi ein Ding der Unmöglichkeit (wobei es ja auch Kinder gibt die still vor sich hinleiden, andere brüllen halt).
Das Geschrei von unseren Kinder kann ich aushalten, das von fremden Kindern nervt mich extrem, ich habe da eine sehr neidrige Schmerzgrenze.

Und ich wäre weiß Gott froh über jede Haltestelle, die ich ohne eine Mutter mit schreiendem Kleinkind zurücklegen dürfte. Aber wenn ich in diesem Bus gesessen hätte, dann hätte ich NIEMALS zugelassen, dass die Mutter mit den Kindern einfach so aus dem Bus geworfen wird, egal wie sehr mich das Kind gestört hätte.

Das ist einfach eine Charaktersache, dass man eine Mutter mit zwei kleinen Kindern nicht aus dem Bus wirft, so lange sie sich bemüht das schreiende Kind zu beruhigen. Vor allem hätte es ja auch sein können, dass die Mutter noch eine längere Strecke als die 30 Minuten Fußmarsch gehabt hätte. Darauf hätte der Busfahrer sicher auch keine Rücksicht genommen, selbst wenn es 10 Kilometer gewesen wären.

Wenn mir das passieren würde, dann würde ich garantiert nicht aus dem Bus steigen, sondern verlangen dass der Fahrer die Zentrale anfunkt und der Sachverhalt mit der Zentrale geklärt wird - vorher würde ich nicht aussteigen.

Aber nicht jeder hat so viel Durchsetzungsvermögen, ich hatte es als mein Großer erin Baby war auch noch nicht. Da wurde ich einmal von einem Busfahrer abgewiesen, mit der Begründung es wäre kei PLatz für den Kinderwagen im Bus. Und das obwohl kein einziger Fahrgast gestanden war und sogar noch einige Sitzplätze frei waren. Ein Mann in den mittleren Jahren hat dann den Busfahrer angesprochen, er soll sich nicht so anstellen sonst würde er sich über ihn beschweren.

Dann durfte ich unter den Augen eines zähneknirschenden Busfahrers doch einsteigen. Ich bin noch häufiger mitgefahren wenn dieser Fahrer am Steuer saß. Gute Freunde sind wir nie geworden, aber er hat nie wieder ein Wort zu mir gesagt seit dieser Zeit. Was vielleicht auch daran lag dass ich bei den Stadtwerken angerufen und den Vorfall geschildert habe - nur für den Fall dass so etwas noch einmal vorkommen sollte, so sollten doch die Betreiber wissen dass es nicht das erste Mal war.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallöchen,

ich bin Mutter eines 6-jährigen Kindes und kann es wie viele hier ebenfalls nicht verstehen, wie man eine Mutter mir 2 Kindern aus dem Bus verweisen kann. Man kann ein Kind nicht wie ein Radio oder ein Handy einfach abstellen. Ich bin früher tagtäglich mit den öffentlichen Verkehrsmittel gefahren und darunter waren auch Mütter mit Kinder und Kinderwägen. Auch mit quengelnden Kindern. Ich wäre aber niemals auf die Idee gekommen, mich wegen eines quengelnden Kindes beim Busfahrer zu beschweren. Als Außenstehender kann man nicht erkennen, weshalb es quengelt und weint.

Die Mutter hätte genauso gut gerade von einem Arzttermin kommen können, weil das Kind eben krank ist. Ich kann absolut das Verhalten des Busfahres nicht verstehen, denn wie oft sind Jugendliche mit ihren schrillen Handys im Bus und lassen die gesamte Busfahrt ihre Musik vom Handy laufen. Da beschwert sich auch niemand. Auch niemand der älteren Generation, aber bei Kindern wird sich beschwert. Als ob diejenigen, die sich beschweren, nie Kind gewesen sind. Kann ja sein, das sie keine Kinder selbst haben, aber man war doch selbst Kind und hat geweint und gequengelt.

Ich würde mich auch an der Stelle des Mannes beschweren, denn es ist für mich ein Unding, eine Mutter mit 2 Kindern aus dem Bus zu verweisen und sie den Rest des Weges laufen zu lassen. Gut, sie hätte den nächsten Bus nehmen können, jedoch ist sie zu Fuß wohl dann doch schneller gewesen. Bitte berichte uns weiter, was dabei heraus kam! :)

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


ich habe eine Busfahrer im engeren Bekanntenkreis. Von de weiss ich auch, dass der Fahrer im Bus quasi das Hausrecht hat. Er kann nach seinem Ermessen Fahrgästen den Zutritt verweigern oder diese aus dem Bus befördern.

Allerdings ist der Fahrer in dem hier geschilderten Fall wohl doch etwas zu weit gegangen, denn es hat in keinster Weise eine gefahr für ihn oder die übrigen Fahrgäste bestanden. Er hätte ein wenig mehr Verständis für die Situation aufbringen sollen. Zumal ja zum Zeitpunkt des "Rauswurfes" gesagt wurde, dass man in 2 Stationen sowieso aussteigen würde.

Eine Beschwerde, sei es schriftlich oder via Mail, wird nicht wirklich weiterhelfen. Allerdings kommt es auf das Unternehmen an. Manchmal gibt es in extremen Fällen sogar eine "kleine" Entschädigung in Form von Werbematerial. In wenigen Fällen gibt es eine "Freifahrtkarte".

» LadySandy » Beiträge: 89 » Talkpoints: 0,38 »



Hilfe, die Müttermiliz ist wieder am Start.

Ich finde es immer wieder erschreckend, wie einfach es sich junge Mütter machen mit Sätzen wie: "Ein Kind kann man nicht abstellen wie ein Radio". Nein, kann man nicht, man kann es aber auf Zimmerlautstärke runterdrehen, richtige Erziehung vorrausgesetzt. Ich bin als kleines Kind auch oft Bus gefahern, und auch wenn es mir mal schlecht ging, bin ich brav und ruhig auf meinem Platz gesessen, bis wir ausgestiegen sind. So wurde ich erzogen, und es hat funktioniert (und ich war wirklich kein Stubenhocker)

Ich kann doch auch nicht mit meinem Hund in den Bus steigen, ihn an jedem Sitz das Beinchen haben lassen und das dann damit rechtfertigen, dass Hunde nunmal so sind.

Sicher ist es müßig den tatsächlichen Sachverhalt im Nachhinein rauszufinden, da wir zum einen nur eine Seite des Vorfalls kennen, und das auch nur über eine dritte Person. Da ist mit Sicherheit einiges an Information unter den Tisch gefallen. Ich bin mir sicher, der Busfahrer könnte uns da eine ganze andere Version erzählen.

Ich finde es sehr bedenklich, das alles unter dem Deckmantel der armen armen Mutter abzutun und den Busfahrer als kinderfeindlich zu bezeichnen. Wenn der Busfahrer seinen Job schon länger als ein Jahr macht (wovon ich mal ausgehe), hat er bestimmt nicht zum ersten mal ein lautes Kind im Bus gehabt. Dass er die alle rausgeschmissen hat, kann ich mir nicht vorstellen. Also muss etwas vorgefallen sein, dass einen Rauswurf in seinen Augen (und auch in den Augen der anderen Passagiere) durchaus gerechtfertigt hat. Darüber würde ich eventuell mal einen kurzen Moment nachdenken.

Rein praktisch betrachtet hat der Busfahrer aber nichts "Verbotenes" getan. Er darf Fahrgäste, die andere Fahrgäste stören des Busses verweisen. Das steht in der Beförderungsordnung eines jeden Busunternehmens. Wie hier die Toleranzgrenze anzusetzen ist, hat aber nicht der Fahrgast zu entscheiden, sondern lediglich der Beförderer, der in seinem Bus das Hausrecht hat. Es gibt kein "Recht" auf Beförderung, auch nicht als arme arme junge Mutter.

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» PitDesign » Beiträge: 375 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo!

Ich bin auch Mutter von 2 Kindern und meine Kinder waren bestimmt auch nciht immer die Ruhigsten. Aber ich denke, dass man auch ein Kind, dass es nicht gut geht beruhigen kann. Wenn ich ein Kind einfach schreien lasse, dann muss ich mich nicht wundern, wenn der Busfahrer von seinem Hausrecht Gebrauch macht. Man kann ja auch nicht in ein Restaurant gehen und die Kinder schreien lassen.

Wenn man die Kinder nur einigermaßen im Griff hat, dann kann man sie auch so beruhigen, dass man wenigstens die Busfahrt durchsteht. Wenn man da als Mutter das Kind in den Arm nimmt und ablenkt sollte das eigentlich machbar sein.

Irgendwie kann ich den Busfahrer verstehen und auch die Fahrgäste und das hat absolut nichts mit kinderfeindlich zu tun. Ich liebe Kinder. Bin aber auch genervt, wenn ein Kind ununterbrochen schreit und das wahrscheinlich dann noch in einer Lautstärke, die die Fahrgäste nervt.

Wenn man selber Auto fährt, dann weiß man, wie es nerven kann, wenn ein Kind hinten sitzt und ununterborchen quengelt und schreit. Man wird nervös und ehe ich einen Unfall mache, werde ich diese Quelle abschalten. Im eigenen PKW kann man rechts ran fahren und das Kind dann so beruhigen, dass es nicht mehr während der Fahrt dann quengelt und schreit. Aber im Bus sollte die Mutter ihre Kinder schon so im Griff haben, dass sie nicht ununterbrochen quengeln und schreien.

Vielelicht hat der Busfahrer übertrieben. Aber ich habe nciht rauslesen können, ob der Busfahrer ncith schon vorher auch mal "gewarnt" hat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich denke kaum, dass man als Außenstehender ein von einem Dritten berichtetes Ereignis bewerten kann. Da steckt in der Erzählung schon so viel Subjektivität um nicht zu sagen stille Post, dass man die Ereigniskette gar nicht mehr nachvollziehen kann.

Ich denke schon, dass kein Busfahrer einfach so eine junge Mutter mit Kleinkindern aus dem Bus werfen sollte. Eine oder zwei vorherige Warnungen sollten schon sein. Oft genug merkt man als Mutter gar nicht mal, wie sehr das Geschrei des eigenen Kindes andere Mitmenschen stört. Und dann sollte es auch möglich sein, das eigene Kind zu beruhigen. Wenn das aber gar nicht mehr funktioniert, dann ist man zuvor einen Schritt zu weit gegangen, hat also zuvor schon nicht auf die Signale des Kindes gehört. So leid es mir tut, aber wenn ein Kind aus Müdigkeit und Hunger quengelt - das kommt nicht urplötzlich, da muss dann schon vorher reagieren.

Allerdings ist es nun wirklich unklar, was in dem geschilderten Fall wirklich passiert ist. Ich denke auch, dass der Busfahrer und andere Passagiere eine ganz andere Version des Vorfalles erzählen würden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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