Glück haben - Schutzengel oder Gott?

vom 19.06.2009, 13:52 Uhr

Ich denke jeder von euch hat schonmal Situationen erlebt, in denen er (unerwartet) Glück hatte. Sei es nun, ob man bei dem Vortragen eines Referates fließend gesprochen hat und es dem Lehrer gefiel oder ob man einen Unfall ohne schwerwiegende Verletzungen überstand. Ich bin mir sicher, jeder hatte irgendwann mal Glück und einen sogenannten Schutzengel.

Doch seit einiger Zeit frage ich mich, ob es überhaupt so einen Schutzengel gibt. Ist der Schutzengel wirklich für das Glück verantwortlich oder haben wir es doch Gott zu verdanken? Denn Gott kann doch sozusagen unser Schutzengel sein, oder was meint ihr? Gott behütet uns sozusagen vor dem Schrecklichen und deshalb beten doch viele Menschen, oder? Oder aber es ist auch möglich, dass Gott uns den Schutzengel aussendet. Also sodass, beides noch miteinander zu tun hat.

Ich denke, für diese Frage gibt es keine pauschale Antwort, da ja auch nicht jeder gläubig ist und manche vielleicht auch nicht an Schutzengel glauben. Deshalb wollte ich von euch einfach mal wissen, was ihr über dieses Thema denkt und ob ihr euch auch schonmal über diese Frage Gedanken gemacht habt. Meint ihr Gott oder der Schutzengel ist für das Glück verantwortlich?

» Cookie28 » Beiträge: 432 » Talkpoints: 7,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich glaube nicht - jedenfalls nicht an eine personifizierte oder vermenschlichte Vorstellung eines Gottes, dann schon eher an eine Kraft, die das Universum durchdringt, aber weder gerichtet noch handelnd im menschlichen Sinne ist.

Glück wiederum ist vor allem die Fähigkeit, es auch wahrnehmen zu können. Denn natürlich kann man nach einem Unfall oder schwerer Krankheit mit dem Schicksal hadern oder aber sich über's Überleben und sein Glück freuen. Das spiegelt aber aus meiner Sicht eher den Blick des einzelnen Menschen auf die Welt, wie er sie erlebt und hat nichts mit Gott oder Engeln zu tun.

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» grandpa_wolf » Beiträge: 8 » Talkpoints: 2,89 »


Weder noch. Ich glaube nicht an Schutzengel und ich glaub auch nicht an Gott - Ich glaub einfach, dass es wirklich Glück ist, das einem dann widerfährt. Und zwar ohne Rahmen, ohne Sinn und ohne besondere Erklärung. Jeder hat im Leben mal Glück und mal Pech. Ich denke, dass man das eben auch erkennen muss, wie mein Vorschreiber schon meinte. Wenn man die Augen offen hat, wird man im Leben immer wieder Situationen finden, in denen man enorm Glück hatte (oder zumindest eben kein Unglück) und man wird aber auch immer sehen wie schlecht es teilweise lief und wie viel Pech man auch ertragen musste. Ich finde das natürlich und denke, es gehört einfach zum Leben dazu und ist Schicksal.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich hatte vor kurzem sehr viel Glück. Ich stehe in der Sporthalle von uns und plötzlich landet ein schweres Gewicht vor meinen Füßen auf dem Boden. Das Gewicht ist dazugedacht, die Ringe an denen man turnen kann herunterzulassen. Wenn das Ding auf meinem Kopf gelandet wäre, wäre das nicht gut ausgegangen.

Glück ist nur eine Erfindung von Menschen. Wenn uns was passiert, was uns gefällt, dann nennen wir es Glück. Wenn was passiert was uns nicht gefällt, dann nennen wir es Pech.

Angenommen 2 Mannschaften spielen Fußball gegeneinander. Die eine will nicht gewinnen, die andere schon. Die die gewinnen möchte gewinnt. Glück gehabt. Die Andere denkt auch Glück gehabt. Auch wenn beiden das Gegenteil passiert ist. Beide sind glücklich mit dem was rausgekommen ist.

Glück ist nur eine Illusion.

» walde2 » Beiträge: 37 » Talkpoints: 0,16 »



Ich weiß nicht, ob ich daran glauben soll, dass es einen Schutzengel gibt oder etwas übermächtiges, was man Gott nennt. Ich weiß nicht, ob ich glauben soll, dass Schutzengel und Gott etwas damit zu tun haben, dass einem kein größeres Unheil geschieht. Denn ich denke, dass , wenn es so was geben würde, ja jeder diesen Schutz hätte.

Warum sterben aber dann unschuldige kleine Kinder bei Verkehrsunfällen oder im Krieg? Warum verhungern unschuldige Menschen? Hat der Schutzengel da geschlafen oder war Gott anderweitig beschäftigt? Es kann ja nicht sein, dass nur ein paar Menschen von diesen Schutzengel umgeben sind oder dass Gott nur auf ein paar Menschen ein Auge drauf hat.

Grade, wenn Gott die Finger im Spiel hätte, sollte er doch dann so auslesen, dass den Menschen nichts passiert, die wirklich gut sind. Aber warum sterben dann Kinder und wirklich gute Menschen meist eher als Ehemänner, die ihre Frauen verhauen oder schlimme Verbrecher.

Genau deswegen schließe ich Gott und auch die Schutzengel eigentlich aus, wenn kein größeres Unheil geschieht. Ich denke , dass es einfach Schicksal ist. Dass man einfach noch nicht dran ist und dass man deswegen noch leben darf oder dass man nicht schwer verunfallt. Es ist einfach Bestimmung, was einem Menschen im Laufe der Jahre, im Laufe des Lebens passiert.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Glück oder Pech sind wie schon gesagt ausschließlich subjektive Bewertungen von Menschen, sie existieren schlicht nicht. Genausowenig haben(zum Glück) übernatürliche Wesen etwas mit dem Lauf der Dinge zu tun (wie auch, sie sind schließlich nicht existent). Auch mit Schicksal hat das nichts zu tun, Ereignisse sind nicht im Vorfeld bestimmt.

Es passieren nun mal Dinge die für den einzelnen positiv, negativ oder neutral sein können. Ursache und Wirkung also.

» istdasso » Beiträge: 211 » Talkpoints: -0,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich glaube soviel Glück wie man erlebt kann nicht ohne eine höhere Macht gehen. Wenn ich bedenke wie oft man in Situationen kommt bei denen man denk, wäre man eine Sekunde früher oder später hier gewesen beziehungsweise nicht, hätte es schlimm ausgehen können. Ich persönlich habe meinen Glauben an Gott bei einem wirklich fürchterlichen Ereignis zurück erlangt. Die klingt jetzt vielleicht etwas unglaubwürdig ist jedoch genau so vorgefallen.

Als ich ca. 16 war bin ich mit meine Eltern zu meiner Oma nach Kasachstan geflogen. Die Flugzeuge die dort fliegen würden Europäer wahrscheinlich nicht mal Schrott nennen, da sie sicher schon seit über 40 Jahren im Einsatz sind. Auf jeden Fall kam es dazu dass beim Landeanflug die Räder nicht ausklappten und das Flugzeug so nicht landen konnte. Das wurde von den Passagieren bald auch gemerkt, da man ständig weitere Kreise um den Flughafen gedreht wurden. Nach einiger Zeit fingen die Leute an zu verzweifeln und einige weinten bereits.

Ich weis noch wie heute das eine Frau, die alleine flog meinen Vater am Arm hielt und nicht mehr loslassen wollte. Ich selbst hatte auch furchtbare Angst und betete wie ein Wahnsinniger. Nach vielen Versuchen in denen der Pilot die Maschine hochzog und dann schnell wieder senkte hörte man dann endlich das befreiende Geräusch der sich ausklappenden Räder, die durch diese Bewegung herauskamen. Ich glaube ich war im Leben nie erleichterter gewesen und habe mir bei der Landung fast die Hände kaputt geklatscht.

Seit dem besteht für mich persönlich kein Zweifel mehr an Gott.

» Alvares » Beiträge: 31 » Talkpoints: 0,46 »



Ich denke das es eine höhere Macht gibt die uns beschützt. Ich glaube an Gott. Und ich glaube Gott gibt und nimmt und das alles hat seinen Grund auch wenn wir ihn nicht immer nachvollziehen können. Gott weiß was wir nicht wissen.

Als mein Vater gestorben ist konnte ich es nicht glauben das Gott ihn mir genommen hat aber heute sehe ich alles mit anderen Augen. Wer weiß was heute mit ihm gewesen wäre. Er war sehr krank, was aber nicht die Todesursache war, aber heute würde es ihm wahrscheinlich überhaupt nicht gut gehen. Und Gott hat ihn nicht weiter leiden lassen, sondern von seinen leiden befreit.

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» lissy02 » Beiträge: 621 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Versteht mich nicht falsch, ich möchte euren Glauben nicht schlecht machen, es ist schön wenn man an etwas glauben kann, aber die Argumentation ist ein wenig einseitig.

Wenn etwas Gutes passiert, also man aus einer gefährlichen Situation heil herauskommt, man eine Stelle bekommt, der Kaffeefleck aus der Bluse herausgeht, dann ist es Gottes Werk (preiset IHN), aber wenn tausende Kinder pro Tag verhungern oder in einem sinnlosen Krieg die Menschen zu Hunderten abgeschlachtet werden kann Gott entweder nichts dafür oder es passt nicht in seinen "Plan" etwas dagegen zu tun (wer weiß schließlich wofür es gut ist!).

So ein unfehlbares Image hätte wohl jeder gerne. So schön es auch wäre (oder auch nicht), wenn es jemanden geben würde, der uns Gutes will und uns beschützt, so unrealistisch ist es auch

» istdasso » Beiträge: 211 » Talkpoints: -0,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich gehe eher davon aus, dass man schlicht und ergreifend Glück gehabt hat, wenn man Glück hat. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es gibt keinen Gott und auch keine Schutzengel in dem Sinne, als dass diese über uns wachen und aufpassen, dass wir unser Leben meistern können. Das würde ja auch dem allseits bekannten Sprichwort widersprechen, dass jeder Mensch seines Glückes Schmied ist.

Zwar glaube ich an Gott als eine universelle Kraft, die allerdings nicht menschlich handelt, das heißt, keine Unglücke verhindert, aber auch keine selbst verursacht. Gottes Schöpfung ist das Universum, aber was damit geschieht, ist ihm egal. Gott betrachtet dies als eine Art Schauspiel und sieht seine Aufgabe nicht darin, den Kreaturen in seinem Universum zu helfen, sondern sie zu beobachten und sie zu studieren. Wenn ein Unglück passiert, ist er gespannt, wie die anderen Kreaturen darauf reagieren, aber warum er es verhindern sollte, weiß er nicht, denn dort, wo die herkommen, gibt es ja noch viel mehr. Das ist zwar vielleicht Gefühlskalt ausgedrückt, aber Gott ist ja auch kein Mensch, sondern eine Kraft. Wie soll eine Kraft also Gefühle besitzen?

Im Übrigen müsste man Glück zunächst mal definieren. Mir ist es einmal passiert, dass eine Taube auf meinem Schuh ihren Kot hinterlassen hat. Kann ich jetzt behaupten, Glück gehabt zu haben, weil der Kot ja nur auf meinem Schuh und nicht etwa auf meinem Kopf gelandet ist? Oder ist es nicht eher Pech, dass ich das Geschäft der Taube überhaupt abbekommen habe? Anderes Beispiel: Wenn ich einen eigentlich tödlichen Unfall überlebe, behaupten auch viele, dies sei Glück gewesen, aber ist es auch hier nicht eher Pech, dass man überhaupt diesen Unfall hatte?

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» Silentium » Beiträge: 121 » Talkpoints: 122,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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