Pendeln mit der Bahn und mehrmaligem Umsteigen

vom 18.06.2009, 12:57 Uhr

Wer von euch pendelt denn täglich zu seinem Arbeitsplatz mit der Deutschen Bahn und hat dabei eine recht weite Strecke zu bewältigen, die in jedem Fall mehrmaliges, mindestens zweimaliges, Umsteigen erfordert? Wie sind da eure Erfahrungen mit der Zuverlässigkeit? Klappt das in der Regel immer einwandfrei und wenn ja, wie lange habt ihr Zeit um umzusteigen und in wie oft ging das schon schief, weil der Anschlusszug bereits weg war?

Ich überlege nämlich gerade, das nächste halbe Jahr pro Tag 1,5 Stunden mit der Bahn zu pendeln zu meinem neuen Arbeitsplatz, weil das Bahnticket dafür kostenfrei wäre, d.h. ich würde mir so eben das Umziehen ersparen, es wäre eh nur für ein halbes Jahr und ich müsste nichts dazu zahlen. Allerdings muss ich 2 Mal umsteigen und habe beide Mal nur etwa 10 Minuten Zeit dafür, d.h. das müsste schon garantiert sein, dass der Zug immer recht pünktlich ankommt und maximal mit einer Verspätung von 5 Minuten. Deshalb würde mich mal interessieren welche Erfahrungen die Pendler mit der Bahn so gemacht haben, was das Umsteigen betrifft.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe das mal eine zeitlang mit dem Bus gemacht. Da musste ich auch zweimal umsteigen. Und damals ( ist schon fast 20 Jahre her) hiess es, die Busse müssen auf die Anschlussbusse warten. Ergebnis war fast täglich das ich einen meiner Anschlussbusse verpasste. Wobei der erste Bus eh im 10 Minuten Takt fuhr. Aber so als Teenager hatte ich ja mal so absolut keinen Bock einen Bus früher zu fahren. Heute würde ich eben einen Bus früher fahren.

Ich habe später auch mal einen Arbeitsweg gehabt, den ich mit der S- Bahn zurücklegte. Also erst mit dem Bus an den Bahnhof und dann halt in die S- Bahn. Wobei ich nun halt wirklich zentral wohne und fast alle Busse die zum Bahnhof fahren auch hier um die Ecke abfahren. Da hatte ich dann auch kein Problem mit, frühzeitig am Bahnhof zu sein.

Mehr Probleme machte mir, das meine Arbeitszeiten und die Fahrtzeiten der S- Bahn nicht wirklich zusammen passten. Und auf der Strecke fiel auch immer mal wieder eine S- Bahn aus. Also fuhr ich eh schon eine früher als ich musste. Und mit der S- Bahn mit der ich hätte fahren müssen, wäre ich auch noch viel früher am Arbeitsplatz gewesen. So war ich dann am Tag locker über drei Stunden nur mit meinem Arbeitsweg beschäftigt. Was für mich später ein Grund war ( es gab noch andere, unter anderem Mobbing) das ich dort kündigte.

Ich bin im Sommer 2006 das letzte Mal eine längere Strecke mit der Bahn gefahren. Auch mit zweimal umsteigen. Der erste Anschluss klappte. Was kein Wunder war, das war morgens zwischen zwei und drei Uhr. Aber meinen Anschluss später, den verpasste ich. Weil auf der Strecke eine Riesenbaustelle war. Und irgendwo hing alles.

Als ich sechs Wochen später wieder heimfuhr, musste ich an sich auch zweimal umsteigen. Ich liess mich aber von jemanden schon zum zweiten Zug bringen. Das letzte umsteigen, vor dem hatte ich eh Angst. Und es ka wie es kommen musste, der Zug hatte Verspätung. Komischerweise hing es genau an der selben Stelle wie sechs Wochen vorher. In sechs Wochen kann man das ja auch mal anders machen. Auf alle Fälle verpasste ich meinen Anschluss. War zum Glück nur die S- Bahn, die einigermassen regelmässig fuhr. Nur bauten die da gerade den Umsteigebahnhof um und es war unklar, wo mein Zug denn nun abfährt.

Generell finde ich Pendeln nicht schlecht, wenn man es denn mag. Mein Ding ist es nicht mehr. Ausserdem sieht auf den Fahrplänen alles immer so toll aus. Aber Gleisbauarbeiten etc. verhindern ja oftmals das die Züge wirklich pünktlich sind. Und wenn du den ersten Anschlusszug schon verpasst, ist der zweite auch schon weg. Hast du mit deinen Arbeitszeiten da Spielraum?

Und ich erinnere mich an meine S- Bahn Zeiten. Da hielt der Zug aufeinmal mitten in der Pampa. Personenschaden. Und nichts ging mehr. Hast du auch in dem Fall die Chance irgendwie heim zu kommen?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Hallo!

Ich pendel schon seit über vier Jahren 1,5 Stunden hin und 1,5 Stunden zurück. Ich habe allerdings das Glück, das ich direkt durchfahren kann.

Ich kann dir nur davon abraten, vor allem wenn du jeden Tag fahren musst. Glaube mir, irgendwann wird man bei dieser ganzen Fahrei verrückt. Auch 1,5 Stunden am Tag finde ich ganz schön viel. Regionalbahnen haben selten Verspätung, da sie Zeit "einsparen" können, indem sie Wartezeiten in einigen Bahnhöfen verkürzen können (falls es doch einmal zu einer Verpätung kommt). ICEs haben hingegen sehr oft Verspätung.

Ich habe in den 4 Jahren nur zweimal eine richtige Verspätung miterlebt, einmal hat sich jemand vor den Zug geworfen hat, das andere Mal sind die Züge nicht gefahren, weil es sehr stark geschneit hat. Das mit dem Umsteigen könnte allerdings ein Problem darstellen: wenn dein Zug ein paar Minuten Verspätung hat, könnte es natürlich sein, dass dein Anschlusszug schon weg ist.

Wenn es allerdings nur für ein halbes Jahr ist, würde ich es wohl machen.

» TruppsRT » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 18.06.2009, 15:52, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Hallöchen,

ich habe 3 ganze Jahre gependelt zu meiner damaligen Ausbildungsstätte. Ich musste 2x umsteigen : Erst Bus, dann Bahn und dann Straßenbahn. Es waren nur wenige Kilometer und man brauchte mit dem Auto nur 15 - 20 Minuten, jedoch mit den öffentlichen Verkehrsmittel 1,5 Stunden. Jedoch war dies günstiger als mit dem Auto tagtäglich diesen Weg zu bestreiten, denn außer das Tanken wären noch täglich 10 € Parkgebühren dazu gekommen und das sah ich keinesfalls ein. So nutze ich für 25 € monatlich die öffentlichen Verkehrsmittel.

Es war zwar anfangs stressig, denn ich hatte manchmal absolut keine Zeit zum umsteigen, d.h. als ich ankam, stand die Straßenbahn schon da. Auch öfters fuhr sie vor meinen Augen weg, aber alle 10 Minuten kam eine Neue und so war das nicht das große Problem. Jedoch kalkulierte ich den Weg so ein, das ich eher zu früh (15 Minuten) als zu spät kommen konnte. So war ich meist immer 10 Minuten früher da und kam außer wenige Male nie zu spät. Jedoch war ich bei diesen wenigen Malen nie selbst schuld (Zugunglück usw.) sodass es nie Konsequenzen mit sich zog.

Ich würde das halbe Jahr pendeln, jedoch mich vorher erkundigen, sodass du eine geeignete Verbindung hast und nicht zuspät kommen kannst. Lieber etwas zu früh als zu spät, denn den öffentlichen Verkehrsmittel sollte man im Punkto "Verspätungen" kein Vertrauen schenken. Habe oft genug gemerkt, als es hieß, der Folgezug wartet, das er schon lange weg war. Seitdem habe ich draus gelernt :)

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich selbst musste zum Glück nie pendeln, aber viele aus meiner Familie und Bekanntenkreis nutzen die Bahn um au die Arbeit zu kommen, teilweise auch mit mehrfachem Umsteigen.

Eins ist klar: das Pendeln mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist stressig. Verspätungen sind sicherlich an der Tagesordnung. Da sollte man also auch vorher mit dem Arbeitgeber klären, dass es bei häufigen Zuspätkommen keinen Ärger gibt. Wenn es um Studium geht, solltest du lieber eine Stunde früher fahren und die Zeit in der Uni nutzen. Das ist besser wie ständig Vorlesungen zu verpassen.

Aber wenn die Fahrt kostenlos ist und es wirklich nur für ein halbes Jahr ist, würde ich es machen. Man muss sich nur entsprechend ausrüsten und auch mal damit leben können, eine ganze Weile zu stehen (je nach Streckenauslastung natürlich). Mit einem MP3-Player und einem guten Buch kann man die Zeit schon irgendwie rumbringen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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