Jung eine Wohnung kaufen - was haltet ihr davon?

vom 14.06.2009, 12:18 Uhr

Hallo,

was haltet ihr davon, sich heutzutage in jungen Jahren (zwischen 20 und 25) eine Wohnung zu kaufen? Habt ihr Euch vielleicht kürzlich jung eine Wohnung gekauft, oder damit Erfahrungen gemacht? Seid ihr dafür, dass man sich früh Eigentum anschafft, vor allem in der heutigen Zeit (teure Mieten, Inflationsgefahr?) oder denkt ihr, dass es völlig überzogen ist, sich in jungen Jahren in Schulden zu stürzen?

Ich persönlich finde, dass es auf die persönliche Situation bzw. die Person an sich ankommt. Es gibt viele 20jährige, die wesentlich „erwachsener“ sind, als manche Mitt-Zwanziger und so auch die Verpflichtungen und Verantwortung eines Eigentumsbesitzes und Schulden eingehen können.

Grundsätzlich sehe ich den momentanen Zeitraum als günstig an, sich eine Wohnung zu kaufen. Die Zinsen sind günstig und die Wohnungen verhältnismäßig auch. Da kann man auch mit weniger Eigenkapital einsteigen.

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo Qn!

Wir haben auch mit 24 Jahren uns eine Eigentumswohnung gekauft, eigentlich wollten wir das schon 2-3 Jahre früher machen, aber wir haben einfach nichts gefunden was uns gefallen hat.

An sich finde ich es nicht verkehrt sich in jungen Jahren schon was zu kaufen, da man es "früh" abgezahlt hat. Man muss sich aber auch im klaren sein das dann vielleicht nicht mehr jedes Jahr in den Urlaub kann (je nach wieviel man zurückzahlen muss).

Momentan würde ich mir persönlich aber keine Wohnung kaufen! Die Zinsen sind zwar gut und die Wohnungen günstig, aber wer hat momentan schon noch einen sicheren Arbeitsplatz? Wenn man den natürlich hat sollte man schon zuschlagen jetzt.

» LucaToni » Beiträge: 593 » Talkpoints: -1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallöchen,

wir haben uns im letzten Jahr eine Eigentumswohnung gekauft. Vorab wohnten wir in Miete und haben das was wir nun für die Eigentumswohnung monatlich abbezahlen für die Miete gezahlt. Wir hatten schon ein Jahr vorher vor, uns eine Eigentumswohnung zu kaufen, jedoch sind hier im Ort die Eigentumswohnungen sehr rar besiedelt, sodass wir nicht wirklich das Passende gefunden hatten und wir uns vorerst für die Mietwohnung entschieden haben. Nun wohnen wir seit fast einem Jahr in unserer Eigentumswohnung, sind Mitte 20 und sind überglücklich die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Da mein Partner und ich einen guten Arbeitsplatz haben, fiel uns die Entscheidung nicht schwer. Im letzten Jahr war es zudem auch noch leichter einen Kredit zu bekommen, da es vor der Wirtschaftkrise war. Heutzutage ist es sehr schwer einen Kredit bei der Bank zu bekommen, denn wer kann schon von seinem Arbeitsplatz sagen, das er "sicher" ist ?! Ich denke niemand mehr, sodass die Banken nicht mehr so leicht einen Kredit geben. Die Wohnungen sind zwar sehr günstig momentan, aber dafür die Chance einen Kredit zu bekommen umso schwerer.

Habe erst vor einen Tagen mit dem Bank Chef unserer Hausbank gesprochen, von dem wir den Kredit bekommen haben. Er sagte selbst, das die Wohnungen momentan sehr günstig ist, es auch unmengen an Wohnungsangeboten hagelt, jedoch die Chance einen Kredit zu bekommen dafür sich umso schwieriger gestaltet. Viele Menschen versuchen momentan durch die günstigen Angebote sich den Traum einer eigenen Wohnung oder eines Hauses sich zu erfüllen. Doch so leicht wie man ein passendes Objekt für sich findet, ist der weitere Schritt : Die Bezahlung des Objektes gar nicht.

Vor der Wirtschaftskrise war es auch möglich "ohne Eigenkapital" sich eine Eigentumswohnung zu kaufen. Wir hatten auch keinerlei Eigenkapital. Jetzt ist dies mit sicherlich schwieriger ohne Eigenkapital einen hohen Kredit zu bekommen. Jedenfalls würden wir mit hoher Sicherheit nun ohne Eigenkapital nicht mehr so einen hohen Kredit bekommen.

Ich denke auch, das wenn man vorhat sich eine Eigentumswohnung zu kaufen, man vorab wirklich sich einen Plan erstellen muss, ob man alle Kosten tragen kann (Kreditraten, Grundsteuer, Strom, Versicherungen, Wasser usw.) Denn mit solchen Kosten, mit denen man rechnen muss und seinem Lebensstandart kann man schnell in die Schuldenfalle geraten.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo,

Grundproblem aus meiner Sicht ist, dass Du wahrscheinlich die Wohnung selber bewohnen möchtest, oder? Ich halte grundsätzlich nichts davon, sich für sich ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen, welches man dann selber bewohnt, im Grunde mit das dümmste was man langfristig machen kann, vor allem wenn man sich dazu noch vor Augen hält dass manche dass noch parallel als Altersvorsorge planen.

Ich bzw. wir sind selber auch Hausbesitzer mit nun knapp 26 Jahren - wir wohnen aber in keinem unserer Häuser, sondern es handelt sich hier einmal um ein rein gewerblich genutztes Objekt und zweimal um ein Mietshaus welche wir alle 3 vollfinanziert, eines erst vor 3 Monaten, erworben haben. Hierfür einen Kredit bis 110 % zu bekommen ist je nachdem kein Problem solang das Haus nicht überbewertet (Mietfaktor!) sondern möglichst tief angesetzt ist (Verhandlungen :wink: - ein Drittel runter geht momentan fast immer) und langfristige Mietverträge bestehen die für die Bank eine Sicherheit darstellen auf die sie zur Not zurückgreifen kann.

Die Objekte die wir haben bezahlen sich also in knapp 9 - 11 Jahren von alleine ab wobei wir jeweils 3 Kreditverträge mit einer Zinsbindung über 10 Jahren, Laufzeit von 15 Jahren und Sondertilgungsrechten haben. Wir hatten aber auch Glück, da meine Verwandtschaft teilweise vom Fach ist und das Haus vom Keller bis zum Dach auseinandergenommen hat und die meiner Freundin mit jemand in einer hohen Position bei einer Bank aufwartet, der uns so einen Kredit vermitteln konnte als ob wir hier mit 50 % Eigenkapital ankommen :wink:.

Das finde ich ideal, alles anderes suboptimal! Warum? Da denke ich nur an die Ratschläge unseres "Bankonkels", der uns da vor extrem vielen Reinfällen bewahrt hat:

Zuerst einmal kaufen die meisten viel zu teuer ein: ein Mietfaktor von über 12 oder 13 ist immer mies (Kaufpreis durch was man jährlich an Miete wieder reinbekommt oder eben selber abzahlt anstatt der Miete) solang man nicht gerade eine Wohnung / ein Haus in Toplage in Hamburg, Berlin usw. kauft. Ein Drittel runter vom ursprünglichen Kaufpreis ist immer drin, auch in normalen Zeiten. Bis zu einem Faktor von 11 - 13 würde ich auch fleißig Fragen stellen und das Objekt von innen nach außen auseinandernehmen - Kosten kommen nämlich immer! Bei einem Faktor von 9 kann man davon absehen, da ist klar das was kommt :wink:.

Wenn euch die Wohnung gefällt und es die erste ist: Seht euch noch eine an auch wenn sie euch nicht gefällt. 20 Wohnungen und mehr sind das Minimum damit ihr ein Gespür dafür bekommt, wo es hakt - und jedesmal fleißig Fragen stellen und die Wohnungen auf Herz und Nieren prüfen! Das Exposé ist immer schön, die Realität ist es oft nicht.

Das erste Angebot ist niemals das Beste :wink: - ich habe mich als wir anfingen mal nach Häusern zu suchen, auch für uns selbst, immer geärgert dass mir da das Geschäft meines Lebens durch die Lappen gegangen ist! Häuser / Wohnungen kauft man nur einmal und hätte ich damals sofort zugeschlagen hätte ich jetzt 2 statt 3 :wink:.

Auch würde ich niemals etwas kaufen wovon ich nichts verstehe, also nie in einer Stadt oder Stadtteil wo ihr euch nicht haargenau auskennt und die Mieterstruktur kennt, die Preisstruktur, die Gebäudequalität oder die möglichen Zukunftsperspektiven.

Gerade letzteres, die Zukunftsperspektiven, sind ein ausschlaggebender Faktor für mich gegen den Erwerb einer Eigentumswohnung die man selber bezieht. Die Nachfrage nach Wohnraum wird in den nächsten Jahrzehnten rapide sinken aufgrund des sich verändernden demographischen Faktors da heute praktisch der Bedarf zu 100 % gedeckt ist und wir Deutschen nun einmal nicht mehr sondern weniger werden. Selbst heute haben schon die Probleme eine Haus / Wohnung zu verkaufen die nicht stadtnah wohnen! Wir hätten hier auf dem Land ein Haus bekommen welches wir auf 1/4 (!) des ursprünglichen Preises heruntergehandelt hatten - nur das bekommen wir in 20 - 30 Jahren nicht mehr verkauft, zumindest nicht ohne Verlust!

Alles was nicht stadtnah, sehr, sehr urban liegt wo auch in 30 Jahren noch eine starke Nachfrage besteht kannst Du im Grunde jetzt schon abschreiben!

Dazu kommt die Frage der Finanzierung: Die Häuser die wir haben zahlen sich von alleine samt Liquiditätsreserve (5 - 10 % des Kaufpreises sollte man immer bar kurzfristig verfügbar haben) ohne dass wir etwas bezahlen müssen. Der Onkel meiner Freundin wohnt im Grunde schon immer wirklich mietfrei (also dass er nichts aus eigener Tasche zahlen musste, auch nicht den Kredit samt Tilgung), da er damals aus seinem Haus ein Zweifamilienhaus gemacht hat, dessen eine Hälfte praktisch immer die andere finanziert hat (mit 4 Mietparteien) und er so nie etwas reell bezahlen musste und alles darüber abschreiben konnte.

Dazu kommt, dass man in einer eigenen Wohnung ohne Mieteinnahmen praktisch wie in einem Hamsterkäfig wohnt wie er es uns gesagt hat: Ihr müsst das Ding abbezahlen und bei der bestehenden Perspektive auch lange bewohnen! Ein Haus / Wohnung verkauft sich zu einem vernünftigem Preis selten unter einem Jahr! Dazu kommt die Belastung durch den Kredit (wenn man keine Einnahmen aus dieser Wohnung hat), was meist zu Einschnitten führt.

Wenn ihr euch dafür entscheidet checkt wie gesagt alles gründlich ab - geht in den Keller bis unters Dach, fragt andere Mieter aus, wann war die letzte Modernisierung, auf welchen Energieträger wird gesetzt, Laibungen, Mauerung, Verglasung, Verschalung, Fallrohre, Rohre, Leitungen, Heizungsanlage, lasst euch Hausabrechnungen zeigen, Nebenkosten aufschlüsseln usw. - je moderner, je besser, ansonsten steigt das Risiko dass es mal teurer wird. Solang euch das Haus nicht selber gehört seit ihr in einem gewissen Maß immer an die Mieteigentümer / Eigentümergemeinschft und deren Entscheidungen gebunden!

Zum Vermieten eignet sich eine einzelne Wohnung immer schlecht, da sie ein großes Risiko darstellt - wenn bei uns mal eine Partei oder mehrere von knapp 40 ausfällt, egal! Wenn bei einer Wohnung der eine Mieter ausfallen sollte = Totalverlust für den Zeitraum! Ein böser Faktor, den viele jetzt zu spüren bekommen die über Mietnomaden jammern und die nur auf wenige Pferde gesetzt haben.

Dazu kommt, dass die Banken wie hier schon erwähnt sich wesentlich mehr bei der Finanzierung von selbst bewohnten Wohnraum dumm anstellen und mehr Eigenkapital einfordern als bei einer Vollfinanzierung von Eigentum zur Miete - einfach weil nur ihr bzw. euer Gehalt die Sicherheit darstellen.

Zum Kaufpreis kannst Du pauschal locker 10 % aufschlagen um auf der sicheren Seite zu sein bzgl. der Maklergebühren, Steuern, Bearbeitungskosten usw.

Naja, ich sehe gerade dass das ziemlich ausgeufert ist, aber Vorsorge ist besser als Nachsorge. Ich würde auf jeden Fall davon abraten, sich eine eigene Wohnung zu kaufen die man selbst bewohnt. Man ist daran gebunden - deswegen ist mir den Weg den wir eingeschlagen haben auch lieber, da wir in 9 - 11 Jahren eben locker aus den Mieteinnahmen uns überall eine Wohnung oder ein Haus anmieten können und selbst flexibel bleiben. Ich (Wir) bin allerdings auch nicht der Typ der es lange an einem Platz aushält und sich dort begraben lassen möchte :wink: - wenn man damit kein Problem hat dreht das den Spieß teilweise um.

P.S.: Weniger Eigenkapital heißt immer höhere Zinsen, Sonderrechte wie Sondertilgung oder Zinsbindung kosten zusätzlich! Und wie gesagt: Da hier die einzige Sicherheit euer Einkommen bei Eigenerwerb darstellt sind die Banken da lange nicht so kulant wie bei anderen Finanzierungsmodellen, eine (nahezu) Vollfinanzierung kannst Du da fast immer abschreiben.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich finde es hängt weniger von dem Alter, ob man den Schritt wagen sollte. Wenn man einen relativ sicheren Job hat und auch vor hat, zumindest einige Jahre in der Region zu bleiben, kann man den Schritt schon wagen. Aber wer kann das heutzutage noch von sich behaupten?

Wenn man seinen Job verliert, muss man schließlich häufig auch in anderen Gegenden suchen und dann hat man womöglich eine Wohnung, die man nur schwer verkaufen kann. Natürlich kann man die dann auch vermieten, aber das kostet ja auch wieder Zeit und nerven.

Wenn man aber den Schritt wagen möchte, sollte man sich vom Alter nicht abhalten lassen. Wie ja schon erwähnt wurde, kann man so relativ früh schuldenfrei in den eigenen vier Wänden wohnen. Das ist eine Freiheit, die wirklich sehr viel wert ist.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich halte davon gar nichts, sich eine Eigentumswohnung zu kaufen (um darin zu wohnen). Ich finde es irgendwie schon befremdlich, dass jemand in dem Alter meint zu wissen, wo man längerfristig wohnen will, denn ich weiß mit Sicherheit, dass bei mir das genaue Gegenteil der Fall ist. Und ehrlich gesagt kenne ich niemandem in dem Alter, der da wirklich eine gute Investition tätigen würde.

Außerdem ist ja auch die Frage, wo man in dem Alter das Geld hernehmen will. Mit 20 machen ja viele grade mal ihren Schulabschluss und sollen dann eine Wohnung finanzieren, das ist meiner Meinung nach keine gute Idee.

Was aber angesprochen wurde, dass man eine Immobilie kauft und sie dann weitervermietet ist eine andere Sache, wenn die Finanzierung stimmt. Da legt man sich ja dann auch nicht so fest.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Hallo!

Ich muss auch sagen, dass es sehr auf die Person ankommt. Es gibt Leute, die haben schon mit 18 sehr viele Schulden und da denke ich mir, dass eine Eigentumswohung keine gute Idee ist. So verschulden Sie sich nur noch mehr Denen würde ich empfehlen, eine kleine Wohnung auf Miete zu nehmen. Es gibt aber auch sehr vernünftige junge Leute, die gut mit Geld umgehen können und ich finde, dass bei solchen nichts gegen eine Eigentumswohnung zu sagen ist.

Wir sind jetzt (fast) 22 und 24 Jahre und haben seit 2,5 Jahren eine Eigentumswohnung. Vorher hatten wir 2 Jahre lang eine Mietwohnung. Man zahlt die Miete, dass man dort leben "darf" und sieht nie mehr was davon. Wir haben vor in 3 bis 4 Jahren ein Haus zu bauen und haben uns trotzdem für die Eigentumswohnung entschieden. So zahlen wir unsere Kreditraten und wissen, dass die Wohnung irgendwann mal uns gehört bzw. könnten wir sie dann in ein paar Jahren vermieten oder eben auch verkaufen. Ich sag mal, dass Immobilien nicht weniger wert werden.

Und wenn wir die Wohnung dann wirklich verkaufen, können wir damit den restlichen Kredit zurückzahlen und ein bisschen was müsste auch noch für den Hausbau bleiben.

Eine Freundin von mir, hat sich vor 1,5 Jahren auch eine Eigentumswohnung gekauft. Sie hat sehr lange überlegt, hat sich dann aber dafür entschieden. Die Gründe waren unter anderem, dass sie das Geld dass sie dafür bezahlt nicht einfach nur so ausgibt, sonder ihr Eigentum damit bezahlt und wenn sie ihren Kredit fertig hat, muss sie nur noch die ganzen Betriebskosten bezahlen. Sprich sie erspart sich später auch viel Geld für die Miete. Ausserdem kann man in einer Eigentumswohnung im Großen und Ganzen machen, was man will, man muss sich nicht immer über die Mieterhöhungen ärgern und es kann auch keiner sagen, dass man ausziehen muss, weil zum Beispiel der Vertrag ausgelaufen ist oder die Häuser vielleicht abgerissen werden.

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» Lillylein1987 » Beiträge: 564 » Talkpoints: 3,55 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Sofern ausreichend Eigenkapital vorhanden ist, finde ich den Erwerb einer Immobilie ziemlich sinnvoll. Allerdings würde ich wirklich den Fokus darauf legen, eine Immobilie zu erwerben, die langfristig gefragt ist. Ein Townhouse in Berlin dürfte auch in einigen Jahren noch gefragter sein als ein Fertighaus in irgendeinem Provinzkaff.

Übrigens finde ich das Argument, dass man in jungen Jahren doch noch nicht weiß, wo man langfristig wohnen will, absolut unangebracht. Eine Immobilie kann man vermieten oder auch verkaufen, so dass dieses Argument absolut nicht aussagekräftig ist.

Auch das Alter ist kein ausschlaggebender Faktor. Wichtig sind persönliche Reife und eine gute berufliche Perspektive. Beides kann jemand mitbringen, der sehr jung ist und andere sind mit über 30 immer noch nicht soweit.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hier liest man ja nur gutes über Eigentumswohnungen :-)

Ich denke aber, Eigentumswohnungen verbinden vor allem die Nachteile des Wohnens im Mehrparteienhäusern mit den Nachteilen von Eigentum, da man neben Zinsen & Tilgung natürlich auch die Kosten der Instandhaltung zusätzlich zu tragen hat. Und an letzterem ändert sich auch nichts, wenn man aus beruflichen oder privaten Gründen an dem Platz nicht mehr wohnen kann, denn als Vermieter hat man dafür weiter gerade zu stehen.

Ich würde jungen wie alten Leuten jederzeit davon abraten.

Nachtrag: Klar sind die Zinsen gerade niedrig, aber je weniger Eigenkapital, desto größer die Wahrscheinlichkeit, daß die Finanzierung bei der kleinsten Belastung (z.B. durch Verlust des Arbeitsplatzes mit anschließender Suche nach einem neuen) erhebliche Schwierigkeiten verursachen kann.

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» grandpa_wolf » Beiträge: 8 » Talkpoints: 2,89 »


Cologneboy2009 hat geschrieben:Sofern ausreichend Eigenkapital vorhanden ist, finde ich den Erwerb einer Immobilie ziemlich sinnvoll.

Du erwirbst aber keine Immobilie im eigentlichen Sinne, sondern nur ein Teilrecht bzw. einen Teil einer Immobilie über den Du nur in engen Grenzen frei verfügen kannst. Da fangen die Probleme dabei schonmal an.

Cologneboy2009 hat geschrieben:Übrigens finde ich das Argument, dass man in jungen Jahren doch noch nicht weiß, wo man langfristig wohnen will, absolut unangebracht. Eine Immobilie kann man vermieten oder auch verkaufen, so dass dieses Argument absolut nicht aussagekräftig ist.

Okay, einfache und gar nicht so seltene Situationen:
1.) Man muss aus Jobgründen die Stadt wechseln - dann hat man die Wohnung an der Backe die man abbezahlen darf + die Miete für eine neue aufbringen muss. Da wird aus dem mietfrei wohnen schnell eine Doppelbelastung.
2.) Immobilien verkaufen sich knapp über ein Jahr - und bis dahin bleibt man auf den Kosten sitzen.
3.) Vermieten - eine Eigentumswohnung. Hm, das stellen sich viele sehr einfach vor, die letzten mit dem Gedanken die ich kenne dürfen gerade dabei zusehen, wie ihre alte versteigert wird. Denn im Gegensatz zu einem Haus mit mehreren Parteien führt hier ein längerer Leerstand oder noch besser: ein säumiger Mieter schnell zu einem extrem hohen Kostenaufwand. Das Risiko einer Vermietung ist bei einer einzelnen Wohnung viel zu hoch und säumige Mieter die Dir sprichwörtlich auf der Tasche liegen bekommst Du nicht über Nacht, sondern nur über Monate raus.

Selbst bei einem Haus mit 3 Mietparteien geht man noch von einem hohen Risiko aus, erst danach sinkt es deutlich!

Dazu kommt: Man wohnt in einer Eigentumswohnung nicht mietfrei! Das ist ein völliges Verkennen der Realität, denn selbst wenn der Kredit abbezahlt ist hat man immernoch laufende Kosten die beglichen werden müssen. Wie gesagt, der Onkel meiner Freundin, der wohnt unter dem Strich mietfrei da 3 Mietparteien in der anderen Doppelhaushälfte soviel einbringen, dass er im Grunde nie etwas aus eigener Tasche bezahlen musste - und das seit Jahrzehnten. Das heißt realistisch betrachtet mietfrei wohnen, nicht der Austausch eines Postens gegen einen anderen, der nur anders heißt und je nachdem nicht so hoch / niedrig ausfällt.

Bei einer Eigentumswohnung müssen außerdem selbst bei niedrigen laufenden Kosten immer Rücklagen gebildet und gehalten werden, denn wenn die Eigentümerversammlung etwas beschließt was gemacht werden muss darf man auch sein Scherflein beitragen. Und da kommen mal schnell auch für kleinere Sachen bei Mehrparteienhäusern 20.000 - 30.000 Euro zusammen, die dann anteilig bezahlt werden dürfen. Je älter die Wohnung ist, und das wird sie wenn man selber drin wohnt, desto mehr muss man zurücklegen wenn man dann nicht wieder Schulden machen möchte. Summa summarum, und ich kenne viele Rechenbeispiele, auch die optimistischen der Makler :wink:, kann man da auch ein Haus kaufen und selber weiter zur Miete wohnen und man macht einen besseren Schnitt (nach 25 - 30 Jahren auf jeden Fall).

Usw. usf. - Eigentumswohnungen lohnen sich im Grunde als Investition in keinem Fall, als Altersvorsorge ebensowenig und für das mietfrei / selber (be)wohnen nur sehr bedingt wenn man alle Faktoren langfristig abwiegt.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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