Sollte man die Schweiz in die EU zwingen?

vom 12.06.2009, 22:22 Uhr

Hallo,

wenn man auf die Landkarte schaut, dann fällt ja immer wieder auf, dass die Schweizer, trotz vieler Vorhaben in der Schweiz dafür, momentan noch sehr EU resistent sind. Eigenständigkeit schön und gut, aber wenn dies zu Lasten anderer Länder geht (ja das liebe Geld - Steueroase!) ist das alles andere als schön.

Nun "leiden" die Schweizer, weswegen es ja auch, aber nicht nur Stimmen dafür gibt, darunter, dass das Leben dadurch nicht gerade billiger oder leichter wird, dass man kein Mitglied ist - und die Länder drumrum sehen die Schweiz als Schlupfloch an. Klar möchte man in der Schweiz selbstständig und neutral sein (was ja auch in der EU nicht völlig unmöglich wäre, vor allem da es sowieso viele Übereinstimmungen jetzt schon gibt), aber bis zu welchem Punkt?

Von ein paar Krawallmachern wurde ja schon vorgeschlagen die Schweiz insofern unter Druck zu setzen, dass man hier durch Sanktionen, wie zum Beispiel mehr Zölle, den Schweizern das ganze zunehmend unangenehmer macht und sich selbst so die Kassen als Ausgleich für den Steuerverlust saniert. Aber wird man so wirklich zum Ziel kommen oder nicht eher darüber hinausschießen?

» Septocus » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Aber gerade die Zollgebühren sind doch schon hoch und darunter leidet die Schweiz ja auch, d.h. sie hat ja schon Nachteile dadurch. Ich verstehe den Gedanken irgendwie nicht, dass man ein Land dazu zwingen möchte, gleichzeitig aber dann andere Länder ausschließt. Es ist ja nicht so, dass man einfach nach Lust und Laune die Schweizer Staatsbürgerschaft bekommen kann und kein Schweizer ist umgekehrt dazu gezwungen, in diesem Land zu leben und zu arbeiten. Natürlich ist das Leben dort teurer, aber die Löhne sind ja auch höher und es findet einfach alles auf einem höheren Niveau statt, deshalb ist das 'Leid' der Bürger ja eigentlich auch keines.

Wohl eher leidet der Tourismus darunter, dass dort alles sehr teuer ist. Zum Skifahren in die Schweiz fahre ich kaum noch, da kann ich mir die Hotels oft nicht leisten, muss also nach Österreich. Somit schadet sich das Land damit ja auch wieder selbst und nicht anderen.

Ich zumindest kenne einige Schweizer und niemand davon hat sich je darüber beklagt, dass das Leben dort nicht finanzierbar wäre. Es sind wenn, dann eher die Touristen, die nicht umgerechnet 8 Euro für eine Currywurst zahlen können und möchten, aber das ist doch kein Vorteil für das Land selbst.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Na das man die Schweiz gern in der EU hätte und andere Länder nicht liegt meiner Meinung eben intern wohl daran, dass die Schweiz eben kein Drittweltland ist und vor allem nach außen hin eben um endlich die Steuerschlüpflöcher dicht zu machen. "Zwingen" will man die Schweiz ja nicht - zumindest würde das keiner der Befürworter so sagen, sondern eher die Motivation durch Einschnitte im Geldbeutel erhöhen :wink:.

Ich habe mich jetzt auch noch ein bisschen mehr in das Thema eingelesen und was auch dagegenn sprechen würde wäre, dass andere Steueroasen wie Österreich zum Beispiel auch nicht durch die EU zur Räson gebracht werden können. Und es gibt ja noch weit mehr Länder in der EU, die hier Schlupflöcher darstellen.

Klar ist in der Schweiz auch das Lohnniveau höher, aber man kann das nicht unenendlich nach oben schrauben - also wenn die Importe um 20 % teurer werden mal eben die Löhne um 20 % hochsetzen. Dazu kommt, dass Du Dich in dem Punkt täuschst, dass alles auf einem höheren Niveau stattfindet - das wirkt nur immer gern nach außen so, aber mein Cousin lebt in der Schweiz und auch dort gibt es wie hier mehr und mehr ein Wohlstandsgefälle da man längst nicht mehr bereit ist für jede Art von Arbeit Rekordlöhne zu bezahlen.

» Septocus » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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