Alltägliche deutsche Dinge vermissen

vom 09.06.2009, 15:34 Uhr

Hallo!
Ich habe mich vor etwa zwei Jahren dazu entschlossen, aus Deutschland wegzuziehen und lebe jetzt in Israel. Ich bereue meine Entscheidung nicht, möchte auch nicht zurück, aber es gibt doch immer wieder Dinge, die mir plötzlich im Alltag fehlen. Kleine, lächerliche Sachen, die ich in Deutschland zum häufig gar nicht so mochte, aber die ich nun einfach schon so lange nicht mehr gesehen, gehört oder gegessen habe.

Zum Beispiel vermisse ich Radio Fritz. Oder diese RTL-Shows über ein bestimmtes Jahrzehnt. Die Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn. Die Bildschlagzeile am Kiosk. Streuselschnecken. Fahrradampeln. Deutsche Buchläden. McPaper in der Postfiliale und die Post in der McPaperfiliale. Das ß auf der Tastatur. Schneewetter in Berlin.

Habt ihr schon mal längere Zeit im Ausland gelebt und dann Dinge aus Deutschland vermisst, von denen ihr das vorher nie gedacht hättet? Würde mich freuen, von euren Erfahrungen zu hören.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe vor kurzen ein halbes Jahr in Russland verbracht und habe an Deutschland vor allem die Ruhe und Ordnung vermisst. Ich glaube es gibt kaum ein Land in dem man sich so sicher fühlt und alles geregelt ist. Mann muss wirklich einmal das Land verlassen um zu wissen wie gut man es hier hat. Was ich unglaublich fand ist wie man in einem fremden Land auf einmal anfängt die Unterschiede zu spüren.

Ich habe nie wirklich drauf geachtet wie Deutschland „riecht“ beispielsweise. In einem fremden Land merkt man jedoch sofort das etwas anderes ist. Auch das Wasser schmeckte auf einmal nach etwas und ich konnte es kaum trinken. Ich bin nach meiner Heimkunft sofort an den Wasserhahn und habe sicher einen Liter getrunken. Das Fernsehen habe ich nicht vermisst, wahrscheinlich weil ich keine Zeit dazu hatte und man sich so ziemlich alles auch online anschauen kann. :P

» Alvares » Beiträge: 31 » Talkpoints: 0,46 »


Hallo!

Ich merke auch im Urlaub alleine schon, dass ich Sachen aus Deutschland vermisse. In vielen Ländern gibt es nur so weiches Brot. Ich vermisse dann grundsätzlich dunkles sättigendes Brot. Oder das Frühstücksbrötchen, was sogar im Urlaub in Holland damals gefahlt hat. Mittlerweile gibt es dort auch Brötchen aus Deutschland. Aber früher waren es nur solche Hamburger Brötchen, die sie als Frühstücksbrötchen im Hotel hatten.

Meine Stieftochter wohnt in den USA und sie vermisst auch viele Sachen, die sie in den Supermärkten dort nciht bekommen kann oder wirklich nach suchen muss. Einfacher Quark oder Süßigkeiten aus Deutschland.

Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier und ich merke auch, dass ich manchmal hier in Deutschland schon was vermisse, was es früher gegeben hat und heute aus dem Programm genommen wurde. Zum Beispiel habe ich früher in meiner Jugend Diplona Shampoo benutzt. Man bekommt es noch. Aber es hat einen ganz anderen Geruch. Und diesen Geruch vermisse ich.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich war vor Jahren 2 Wochen in Nigeria. Klar, in 2 Wochen vermisst man ja in der Regel nicht viel, aber was ich doch vermisst hatte, waren Milchprodukte. Es gab zwar leckeres Joghurteis, aber keine Joghurts - außer in überteuerten Supermärkten im Diplomatenviertel, aber wir waren nur in normalen Lebensmittelläden bzw. haben unser Essen einfach auf der Straße gekauft.

Als ich nach Deutschland zurückkam, bin ich auch gleich in den Supermarkt und habe mich mit Joghurts eingedeckt. :wink:

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Als ich für ein halbes Jahr nicht in Deutschland war sondern auf der anderen Seite der Welt, dachte ich zu Beginn gar nicht, dass mir etwas fehlen würde. Was aber dann am Ende richtig schlimm wurde, war meine Sehnsucht nach Brot. Also ich meine so richtiges deutsches, dunkles Brot, meinetwegen auch Körnerbrot oder Roggenbrot, kein Toastbrot oder Baguette. Das war dann beim Rückflug auch das, worauf ich mich so richtig gefreut habe und als ich dann zu Hause war habe ich als erstes Mal eine Scheibe Brot mit Salami und Senf gegessen.

Ansonsten muss ich sagen, dass mir überhaupt kein deutsches Produkt gefehlt hat und schon gar kein bestimmtes Markenprodukt. Nur das Brot, das wir in Deutschland so kennen, das isst man eben sonst eigentlich weder in Australien noch in Asien oder Amerika und sowas 'bissfestes' hat man richtig gefehlt.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wenn ich im Ausland bin, entweder bei meinen Großeltern oder richtig im Urlaub, genieße ich es eher, der deutschen Mentalität zu entkommen. Die Deutschen sind so engstirnig und können nur über alles und jeden meckern. Im Ausland sind die Menschen meist viel entspannter, lockerer und zuvorkommend.

Dinge aus dem Alltag, die ich aber auf jeden Fall immer vemisse, sind das dunkle Brot. Ich liebe Vollkornbrot, Schwarzbrot, dunkle Brötchen... Von dem weichen und pappigen Zeug im Ausland wird man einfach nicht satt. Vor allem die Ballastsstoffe kommen dabei zu kurz. Bei Filmen fehlt mir die deutsche Synchronisation. Ich vermisse die Stimmen der deutschen Synchronsprecher, wenn ich mir das englische Original anhören oder sogar Untertitel lesen muss.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Bin ich hier also die einzige, die deutsches Brot nicht vermisst? :lol: Mir schmecken weiche Brötchen viel besser als dunkles Vollkornbrot, was ich auch in Deutschland sehr selten kaufe. An deutschen Nahrungsmitteln habe ich in einem fremden Land noch nie was vermisst - ich war allerdings auch nie länger als 3 Monate weg, vielleicht wäre das später noch gekommen. Bis jetzt habe ich in den anderen Ländern soviele leckere Sachen gefunden, dass mir garnicht in den Sinn gekommen ist, was zu vermissen.

Auch sonst habe ich eigentlich nie etwas vermisst, außer meinen Hund. Allerdings war ich auch in europäischen Ländern, wo es ja im Gegensatz zu Deutschland meist nicht allzu große Unterschiede gibt. Außerdem spielt die Aufenthaltsdauer wahrscheinlich die größte Rolle. Nach zwei Jahren im Ausland würde ich Brezeln und die BILD-Zeitung wohl auch vermissen.

Das mit dem anderen Geruch kann ich auch bestätigen. Allerdings ist es bei mir noch enger. Nirgends riecht es so wie in meiner Heimatstadt und auch in anderen Ländern riecht es an keinem Ort gleich.

Mir fällt gerade etwas ein, was auf jeden Fall "vermissenswert" ist. Ich selbst musste das zum Glück noch nicht vermissen: die gute Gesundheitsversorgung in Deutschland. Habe ich schon von einigen gehört, dass man in anderen Ländern wesentlich schwieriger und vor allem teurer an einen Arzt oder eine Behandlung kommt.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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