Beikost für Säugling

vom 08.06.2009, 22:15 Uhr

Hallo ihr lieben!

Ich würde gerne mal ein bißchen mit euch zum Thema Beikost beim Säugling "nachdenken"!

Meist wird ja empfohlen einem Baby mit 4 oder teilweise mit 6 Monaten die erste B(r)eikost anzubieten. Die einen empfehlen es früher, die anderen später. Einen 100% genau festgelegten Zeitpunkt gibt es nicht, aber diese ungefähren Richtlinien und die Anzeichen ob ein Baby bereit für B(r)eikost ist oder man lieber noch warten sollte.

Zu den Anzeichen zählen wohl das Greifen nach Nahrung (der Mutter oä.) oder dem Löffel, dem Versuch sich aufsetzen zu wollen, stärkerer Speichelfluss der Signal für die Bereitschaft des Darms zur Verarbeitung von festeren Lebensmitteln geben soll, Kaubewegungen usw. Immer wieder liest man darüber dass man nicht zu früh mit B(r)eikost beginnen und auf diese Anzeichen warten soll. Aber man soll diese Anzeichen, wenn sie da sind, auch nicht ignorieren.

Nur was ist wenn man diese Anzeichen (bewusst- noch eine Weile) ignoriert (weil man vielleicht den Zeitpunkt für den Beginn der Beikost als zu früh empfindet)? Oder weil man sie vielleicht gar nicht erkennt oder als solche deutet? Die Folgen von zu frühem Start könnten unter Umständen Durchfall oder Verstopfung bzw. einfach eine Überlastung des kindlichen Darms sein.
Wie sieht es aber bei einem "verspäteten" Start aus? Und was wird als (zu) spät empfunden?

Kann man zb. ein Baby mit 4 1/2 Monaten und Bereitschaft zur Beikost noch bis zum 7. oder 8. Monat hinauszögern? Was wären Gründe die dagegen sprechen würden? Vorausgesetzt die Gewichtszunahme und Versorgung des Säuglings wäre ohne B(r)eikost noch eine Weile sicher gewährleistet.

Ich bin gespannt was ihr mir dazu berichten könnt.

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» Babuu » Beiträge: 192 » Talkpoints: 0,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Ich halte so Anzeichen wie das Greifen nach dem Löffel nicht wirklich für ein Signal, mit der Beikost beginnen zu können. Das Kind greift nach allem, was in sein Blickfeld kommt. Vor allem, wenn die Mutter es in der Hand hält. Das zeigt meiner Meinung nach einfach Interesse und Aufmerksamkeit.

Ich halte es vor 6 Monaten nicht für sinnvoll, mit der Beikost zu beginnen, weil der Darm einfach nicht ausgereift ist. Es überwiegen da wirklich die Nachteile, und eventuell durch einen zu früh gestarteten Beikostbeginn entstandene Allergien zeigen sich oft erst viel später. Nämlich dann, wenn man gar nicht mehr daran denkt.

Beikost ist für mich DANN sinnvoll, wenn das Kind sich selber aufsetzen und tatsächlich sitzen kann, und nach den (beispielsweise) ganz weichen Bananenstücken selber greifen kann und diese zum Mund führen. Ich würde im siebten Monat langsam beginnen, weil einem wirklich nichts davonläuft und es keine Folgen von "zu spätem Beginn" gibt, die mir geläufig wären.

Eine Bekannte von mir hatte einen Sohn, der zugegeben ein Ausnahmefall ist. Sie hat ihn gestillt, und er wollte einfach weder Flasche, noch Brei, noch Stück Banane noch sonst etwas haben. Der Kleine hat erst mit einem Jahr begonnen, etwas anzunehmen, wurde davor in Absprache mit dem Kinderarzt zwangsläufig vollgestillt (was will man denn machen, wenn er einfach alles verweigert) und ist kerngesund. Er hat bislang weder Allergien noch ist er irgendwie krank gewesen.

Ich glaube, Kinder wissen sehr wohl, was sie brauchen und essen genau so viel wie sein muss, aber in einem Alter von vier Monaten kann man noch nicht von "selber wollen" sprechen. Nur meine Meinung.

» Nanebe » Beiträge: 83 » Talkpoints: 0,56 »


Ich habe unserem Sohn mit vier Monaten das erste Mal Möhrenbrei gegeben. Es war damals bereits so, dass er total gierig auf unser Essen gesehen hat und man gar nicht übersehen konnte, dass er mit uns mitessen möchte.

Ich habe damals aber auch darauf geachtet, dass ich jede Woche nur ein neues Lebensmittel einführe, sodass ich auch wirklich merke, wenn unser Sohn etwas nicht vertragen hätte. Auch hat er anfangs natürlich stets nur wenige Löffel vom Möhrenbrei bekommen und dann eben noch sein Fläschchen dazu.

Generell sagt man ja, dass man nach dem vierten Monat mit der Beikost beginnen kann, sofern das Kind nicht allergiegefährdet ist. Ist das Kind allergiegefährdet, sollte man bis nach dem sechsten Monat warten.

Dass ein später Beginn des Beikostalter Folgen hätte, habe ich noch nie gehört und kann es mir eigentlich auch nicht vorstellen! Ich denke allerdings, dass es nicht notwendig ist, den Beginn des Beikostalters nach hinten zu schieben, da das Kind meist intuitiv den richtigen Zeitpunkt wählt!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo

Meine große Tochter hat mir damals als sie knapp 5 Monate alt war zu verstehen gegeben, dass sie doch an mehr interessiert ist. Wir saßen am Tisch und sie daneben und sie guckte uns das Essen regelrecht von der Gabel. Sie guckte uns hinterher und machte dabei den Mund auf, wie gesagt sie war noch nicht ganz 5 Monate alt.

Fast zeitgleich hatten wir einen Termin beim Kinderarzt und haben ihr das dann erzählt, weil sie auch wissen wollte wie und womit wir Larissa ernähren. Sie meinte, dass wäre ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie Interesse hat und wir könnten ruhig anfangen.

Das habe ich dann getan. Mit Möhrenbrei und dann jeweils im 10 Tageabstand die nächste Breiform also Möhre mit Kartoffel und dann Fleisch dazu. Das klappte ganz gut und Larissa hatte nie Probleme mit der Verdauung oder so. 4 Wochen später dann der Abendbrei und wieder einen Monat später den Nachmittagsbrei.

Bei unserer kleinen Tochter ging es ein wenig schneller. Den Mittagsbrei haben wir mit 4,5 Monaten begonnen und dann den Abendbrei. Bis dahin alles wie bei der Großen. Die Beiden haben zusammen gegessen und irgendwann fing Tamara an auf Larissas Brot zu starren und ihren Brei aß sie immer wiederwilliger.

Nun ist Tamara 9 Monate alt und isst zum Abendbrot eine Stulle wie die Große, sie wollte irgendwann keinen Brei mehr. Sie eifert jetzt schon sehr ihrer großen Schwester nach nicht nur beim Essen. Mittags isst sie ihren Mittagsbrei, ab und an auch schon mal bei uns mit, je nach dem was es gibt. Wenn ich weiß, dass Tamy mitisst würze ich fast gar nicht und das klappt super.

Die Große isst natürlich schon voll und ganz bei uns mit, die Kleine bekommt ihre Milch, ihren Breichen und abends dann eben eine Stulle. Aber es heißt ja immer so schön, dass die Zweiten um einiges schneller sind als die Erstgeborenen.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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