Analog-Käse - Erfahrungen

vom 08.06.2009, 17:24 Uhr

Hallo zusammen,

ich habe letztens von meiner Tante gehört, dass es mittlweile falschen Käse gibt, der so riecht, so aussieht, sich so anfühlt und sogar so schmeckt wie echter Käse, nur dass er nicht aus Milch sondern im Labor hergestellt wird, was natürlich viel günstiger ist. Habe dann mal ein bisschen recherchiert und festgestellt, das stimmt ja wirklich! Und das Schlimme dabei ist, wir Leute werden hintergangen. Wir wissen gar nicht, wann wir echten Käse essen und wann falschen. Zum Beispiel soll auf der Pizza aus der Pizzeria auch fast immer dieser Analog-Käse drauf sein. Die Pizzabäcker wissen das meistens auch nicht, weil die den Käse einfach in großen Mengen kaufen. Und das oft nicht in der Packung drin ist, was auf der Packung draufsteht, wissen wir alle ja schon lange.

Also ich halte es wirklich für eine Frechheit, dass wir normales Volk mittlerweile schon so derbe verarscht werden, auf gut Deutsch gesagt. Wie sollen wir kontrollieren, was wir essen, wenn wir es nicht einmal wissen? Vor allem müsste der Analog-Käse viel billiger sein, als richtiger Käse, da er nur ein Bruchteil in der Produktion kostet wie echter Käse. Immerhin braucht man dafür keine Kühe, keine Wiesen, keine Melkanlagen etc. Die Liste ist sehr lang.

Schreibt mal bitte hier eure Meinung dazu. Bin mal gespannt, was ihr davon haltet!

» tobidrummer » Beiträge: 34 » Talkpoints: 16,04 »



Ich finde das auch unverschämt.

Ich habe gelesen, dass da nicht mal Kennzeichnungspflicht besteht. Das hat den Grund, dass die Bezeichnung "Käse" für etwas, das kein Käse ist, nicht erlaubt ist. Daher darf auch nicht "KUNSTkäse" oder "ANALOGkäse" drauf stehen weil es den Namensteil "Käse" eben enthält.

Daran kann man die Produkte auch erkennen, sie haben dann einfach nirgendwo auf der Packung die Bezeichnung "Käse" stehen sondern heißen "Pizzamix" oder Sonstiges.

Grundlegend habe ich fast erwartet, daß die Lebensmittelindustrie an allen Ecken und Enden sowohl beim Rohstoff als auch in der Produktion zu sparen versucht. Irgendwie müssen die so günstigen Preise ja auch erreicht werden. Qualität hat ihren Preis, und wer um einen sehr niedrigen Preis ein Spitzenprodukt erwartet, der muss sich eben leider gefallenlassen, daß am Weg der Erzeugung gespart wurde. Insofern ist das auch die Krux. Man kennt die Preise, die ein Produkt normalerweise hat, man sieht dann etwas, das fast die Hälfte kostet und denkt sich, dass das genauso gut sein kann.

Unverschämt finde ich es da, wo Pizzerien oder Bäckereien diese Analogkäsesorten in der Herstellung ihrer Produkte verwenden und dann teuer als normales Produkt verkaufen. Da kann der Kunde oft weder vom günstigen Preis noch von der Bezeichnung ableiten, was er da kauft. Ich kann mir nämlich kaum vorstellen, dass es einen Bäcker gibt, der dann "Analogkäseweckerl" schreibt. DAS fällt für mich unter Gemeinheit, weil er einfach auf Kosten der Qualität sparen möchte.

Für mich gibt es nur den einen Weg, einfach NOCH mehr als früher auf Bioprodukte auszuweichen und so viel als möglich selber machen, dann weiß man auch was drin ist.

» Nanebe » Beiträge: 83 » Talkpoints: 0,56 »


Ich kann diesen Hype, der um diesen Analogkäse gemacht wird, nicht so ganz verstehen. Ehrlich gesagt habe ich mich bereits gefragt, ob das denn eventuell schon ein Sommerlochthema ist. Das ganze Thema wird von den Medien und gerade den Klatschmedien wie Bild und RTL total aufgebauscht finde ich.

Es ist nicht richtig, dass wir nicht informiert werden, wenn man Analogkäse vorgesetzt kriegt, anstelle von richtigem Käse. Zudem bin ich mir aber nicht so sicher, wie das mit der Kennzeichnungspflicht ist. Man sollte eventuell einfach mal auf die Zutatenliste schauen (okay, das ist in der Pizzeria schwieriger), denn richtiger Käse wird aus Milch gemacht und wenn in der Zutatenliste keinerlei Milchprodukte aufgelistet sind, dann kann man wohl davon ausgehen, dass es sich um diesen bösen Analogkäse handelt.

Ganz ehrlich: glaubt ihr wirklich, dass dieser Analogkäse das einzige Lebensmittelprodukt ist, das künstlich hergestellt wird? Es gibt schon seit Jahren Studiengänge Lebensmitteltechnologie, die u.a. auch darauf hinarbeiten, dass man eben solche Lebensmittel herstellen kann. Wusstet ihr beispielsweise, dass in Erdbeerjoghurt oft gar keine richtigen Erdbeeren drin sind? Und das Erdbeeraroma wird auch nicht aus Erdbeeren gewonnen, denn die Mengen, die gebraucht werden, könnten nicht mal erreicht werden, wenn alle landwirtschaftlich genutzten Flächen mit Erdbeeren bepflanzt werden würden. Wenn ich mich nun nicht ganz falsch erinnere, dann wird das Aroma aus australischer Holzspäne oder so etwas in der Art gewonnen.

Also denkt immer daran: es ist keineswegs immer genau das drin, was man meint, dass in einem Lebensmittelprodukt drin wäre.

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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