Schwanger und fixiert auf ein bestimmtes Geschlecht

vom 01.06.2009, 20:58 Uhr

Hallo!

Ich möchte diesen Thread hier Angst vor einem dritten Kind! nicht für diese Diskusion missbrauchen. Deswegen mache ich mal einen neuen Thread auf.

Als ich mit meinem Sohn schwanger war (erstes Kind) hat mein damalsiger Mann sich eingebildet, er will unbedingt ein Mädchen haben. Ich selber war von Anfang an davon überzeugt, dass es ein Junge wird. Per Ultraschall konnte man nichts sehen. Die Ultraschallgeräte waren damsls wohl nochncith so gut. Als ich dann ins Krankenhaus kam und es musste ein Kaiserschnitt gemacht werden, weil Geburtsstillstand war, war mein Mann, als ich aus der Narkose erwachte nciht mehr da. Die Krankenschwester erzählte mir, dass er nur gewartet hat, bis das Kind geboren war und ist dann sofort aus dem Krankenhaus geflüchtet.

Er kam am nächsten Tag und schaute sich kaum unseren strammen Sohnemann an. 4330 gramm und 57 cm groß, aber er wurde von meinem Mann nicht , oder kaum, beachtet.

Es verging einige Zeit, bis er sich damit abgefunden hat, dass es ein Junge war und dann war es auch ein richtig schönes Vater Sohn Verhältnis. Bis ich wieder schwanger wurde. Er war wieder vollkommen fixiert darauf, dass es ein Mädchen würde. Und diesmal hatte er "Glück". Denn das Mädchen war da. 4230 gramm und 55 cm groß und wieder ein Kaiserschnitt. Diesmal hat er das Kind sogar gebadet und gewickelt, als ich noch in Narkose lag.

Unser Sohn war abgemeldet von diesem Zeitpunkt an, was natürlich auch nicht für unsere Ehe förderlich war.

Ich frage mich jedesmal, wie man sich schon beim ersten Kind so auf ein Geschlecht fixieren kann. Ich kann voll und ganz verstehen, wenn man schon 3 oder mehr Kinder hat und alles ein Geschlecht ist, dass man sich dann auch mal das andere Geschlecht wünscht. Aber dass man sich derart auf ein Geschlecht hin fixiert kann ich nicht verstehen.

Gibt es bei euch oder in eurem Bekanntenkreis auch Menschen, die sich schon beim ersten Kind ein bestimmtes Geschlecht wünschen und enttäuscht sind, wenn es das nicht ist? Warum ist man nicht einfach froh, dass alles dran ist am Kind und man ein gesundes Baby im Arm hält?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo Diamante!

Das Verhalten deines ersten Mannes, finde ich schon wirklich sehr erschreckend. Ich denke, dass ich mir ungefähr vorstellen kann, wie du dich damals gefühlt haben musst. Ich finde es traurig, dass man ein Kind nur wegen seines Geschlechts lieben kann oder eben auch nicht liebt. Ich dachte, dass es sowas in unserem Zeitalter nicht mehr geben würde. Früher haben sich die Könige und Herrscher ja auch immer einen Sohn, als Stammhalter und Nachfolger gewünscht.

Ich würde mich auch niemals so sehr auf ein Geschlecht fixieren, wenn ich schwanger werden würde. Ich denke schon, dass man sagen kann, dass man sich eher einen Jungen oder ein Mädchen wünschen würde, aber die Hauptsache ist doch immer noch, dass es sich um ein gesundes Kind handelt. Ich wäre nie enttäuscht, wenn ich mir ein Mädchen wünschen würde und es dann ein Junge wäre. Ich habe auch im Freundes - und Bekanntenkreis niemanden, bei dem es so extrem war, dass das Kind nicht geliebt oder angenommen wurde. Für deinen Sohn muss es sehr schlimm gewesen sein, dass sich sein Vater erst nicht für ihn interessiert hat. Ihn dann doch liegt gewann und er wieder abgeschrieben war, als eure Tochter zur Welt gekommen ist.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Uns war das von Anfang an egal, was wir bekommen. Wir wussten recht früh, das wir Zwillinge bekommen und das sie auch Eineiig sein werden. Ob nun Jungs oder Mädchen, können wir eh nicht beeinflussen und haben auch die gesamte Zeit durchgehalten es vorher nicht wissen zu wollen.

Das war etwas, was bei uns niemand verstehen konnte. Ich habe immer gesagt, das bei uns damals auch niemand gucken konnte, was wir werden und somit will ich das vorher nicht wissen. Ich hab da auch nie beim Ultraschall geschaut, ob ich doch was entdecke.

Allerdings war ich der festen Überzeugung, das wir Jungs bekommen. Das zog sich bei den Erstgeborenen in der Familie meines Mannes wie ein roter Faden durch die Generationen. Alle Männer haben als erstes auch einen Jungen gezeugt. Wobei ich mir ja doch Mädchen gewünscht habe. Und ich bekam sie dann auch.

Aber wirklich fixiert war bei uns keiner von ein Geschlecht. Man redet ja auch in der Schwangerschaft mit dem Baby (oder eben den Babys :wink: ), aber da war die Anrede immer neutral bei uns.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich finde das Verhalten deines Mannes wirklich erschreckend. Das muß ich vorab einfach mal loswerden.

Ich denke, dass jeder seine persönlichen Vorlieben hat und dass diese Präferenzen auch nicht mit der Geburt eines Kindes plötzlich weg sind. Es ist sicher völlig normal, dass der eine lieber eine Tochter hätte und jemand anderes sich vielleicht einen Sohn wünscht.

Allerdings sollte man Kinder dennoch gerecht behandeln. Ein Kind kann nichts dafür, dass es als Mädchen oder Junge geboren wird. Ich kann verstehen, dass man als Vater oder Mutter vielleicht ein wenig enttäuscht ist, wenn das Kind nicht das Wunschgeschlecht besitzt. Allerdings sollte man diese kurze Enttäuschung ablegen. Es gibt soviel wichtigeres. Wenn ein Kind gesund ist und sich normal entwickelt, gibt es keinen Grund, sich zu beschweren.

Ich finde es schlimm, wenn ein Elternteil das Kind offensichtlich ablehnt und sogar Geschwister vorzieht. In diesem Fall sollte der betreffende Elternteil auch an sich selbst arbeiten, denn das Kind darf auf keinen Fall unter den nichterfüllten Ansprüchen der Eltern leiden.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo!

Damit keine Mißverständnisse entstehen. Es war mein EX- Mann, der so gehandelt hat und dies hat auch unserer Ehe nicht sehr gut getan.

Mein Sohn hat sehr darunter gelitten, aber komischerweise hat er sich dann, als er älter wurde sehr auf die Seite seines Vaters geschlagen. Tief im Inneren hat mein Sohn wahrscheinlich immer gehofft, dass sein Vater ihn dennoch liebt. Als Kleinkind hat er sehr darunter gelitten.

Für mich war es im Krankenhaus schon ein Schock, weil ich nie und nimmer daran geglaubt habe, dass er sich wirklich so sehr auf ein Mädchen fixiert hat, obwohl ich selber in der Schwangerschaft immer von einem Jungen gesprochen habe.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich kenne sowas aus der Situation des Kindes.

Meine Mutter hat uns immer wieder erzählt, das sie sich zuerst ein Mädchen gewünscht hat und wahrscheinlich auch total verzweifelt gewesen wäre, wenn es ein Junge gewesen wäre. Beim zweiten Kind hat sie sich dann einen Jungen gewünscht. In beiden Fällen gingen ihre Wünsche in Erfüllung.

Ich bin das erstgeborene Mädchen. Allerdings stand ich immer hinter meinem Bruder zurück. Meine Mutter hat das mir gegenüber bis zu ihrem Tod bestritten. Mein Vater tat ihre Bevorzugung meines Bruders mir gegenüber mit einem: Du weisst, doch das es so ist! ab. Was Beides immer sehr weh tat. Vorallem weil ich es nie verstand.

Klar hat es jahrelang in mir gebrodelt. Ich hätte so gerne verstanden, warum man meinen Bruder mir vorzog. Ich bin mittlerweile zu folgender Theorie gekommen. Mein Vater hat noch drei Schwestern. Zwei davon älter. Und er war der absolute Liebling seiner Eltern. Meine Mutter war, laut ihrer Auskunft, im Elternhaus meines Vaters nicht gerne gesehen. Leider konnte ich meine Grosseltern dazu nie befragen und meine Tanten weichen mir demonstrativ aus. Allerdings sind wir als Kinder, von unserer Mutter aus, gegen die Grosseltern regelrecht aufgehetzt worden.

Meine Mutter wurde schwanger und meine Eltern mussten wegen mir heiraten. War halt damals noch so. Vorallem da Beide erzkatholische Eltern hatten.

Die beiden älteren Schwestern meines Vaters hatten schon Kinder. Alles Mädchen bis dahin. Nun wurde der heissgeliebte Stammhalter Vater. Ich denke, das sie sich schon einen Jungen wünschten. Halt auch weil da noch ein Handwerksbetrieb mit im Spiel war. Leider wurde ich nur ein Mädchen.

Wie gross muss die Freude gewesen sein, als mein Bruder kurze Zeit später geboren wurde. Endlich ein Stammhalter. Und meine Mutter war damit zum ersten Mal in der Position ihren Schwiegereltern quasi eins auszuwischen. Denn alle Männer der Familie hatten seit Generatioen den selben Vornamen. Und meine Mutter hat sich geweigert der Familientradition nachzugeben. Sie war auch scheinbar zu keinem Kompromiss bereit. Ich hätte mich in der Situation eventuell darauf eingelassen, dem Sohn den Stammhalternamen halt als zweiten Vornamen zu geben. Aber nein, sowas wollte meine Mutter nicht. Das Ganze endete damit, das mein Vater sich eine Woche lang geweigert hat die Geburtsurkunde zu unterschreiben.

Ich habe Zeit ihres Lebens um die Gunst meiner Mutter gebuhlt und an sich immer verloren. Was mein Bruder sagte, war immer richtig.

Man könnte meinen ich sei dann halt ein Papakind gewesen. Nur ist mein Vater noch einer von der alten Sorte. Die Frau kümmert sich um die Kinder. Noch dazu war ich halt, im Gegensatz zu ihm, überhaupt nicht sportlich veranlagt. Sprich wir hatten keine Bezugspunkte. Und mein Bruder war für ihn halt auch toll, weil mein Bruder Fussball spielte. Sprich ich stand immer dazwischen und musste um jede Aufmerksamkeit meiner Eltern kämpfen.

Wenn ich selbst mal Kinder haben sollte, wäre mir das Geschlecht egal. Klar hätte ich gerne ein Mädchen, weil man dem schöne Kleidchen anziehen kann. Aber das alleine macht ein Kind ja nicht aus. Und mittlerweile gibt es ja auch echt niedliche Anziehsachen für Buben.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ich kenne so ein Verhalten eigentlich nur von ausländischen Mitbürgern. Bei meinem Frauenarzt war damals eine türkische Familie, denen er sagte, dass es laut Ultraschall wohl ein Junge wird und als es dann ein Mädchen geworden ist, wollten sie ihn anzeigen, weshalb mein Arzt mir auch erst das Geschlecht nicht sagen wollte, allerdings lag mein Sohn so präsent da, dass man zweifelsfrei bestimmen konnte, was es wird.

Und dann im Krankenhaus, lag eine ausländische Mutter im Bett neben mir, da ist das Kind etwas früher gekommen und es war ein Mädchen und die haben das Kind noch nicht mal auf der Frühchenstation besucht. Das war für mich unverständlich, gerade, weil ich mich so auf mein Kind gefreut hatte, egal ob nun Junge oder Mädchen. Mein Stiefsohn wollte eben nur lieber einen Bruder, als eine Schwester, aber der hätte sich auch über eine Schwester gefreut, da bin ich mir sicher.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich war auch so muß ich wirklich gestehen. Ich habe schon mit 18 Jahren von einem Mädchen geträumt und wollte so gerne eins haben. Es liegt sicherlich auch daran, dass ich meinen Bruder, der fast 12 Jahre jünger ist als ich, mit aufgezogen habe. ich wollte dann einfach keinen Jungen haben.

Langer Rede kurzer Sinn, ich bin dann schwanger geworden im Herbst 2001. Der Frauenarzt meinte ich bekomme eine Tochter laut Ultraschall zu 80 % ein Mädchen. ich habe mich gefreut wie irre. Dann war es bei der Entbindung ein Junge. Ich war zunächst schon geschockt. Dann war ich natürlich froh, dass er gesund war und ich liebe ihn sehr. Natürlich auch heute.

Das zweite Kind wurde auch ein Junge und ich wußte es in der Schwangerschaft schon. Nun ist mein Traum vom Mädchen gestorben. Ich verdrückte ein paar Tränchen und dann ging es auch schon. Auch Leon ist gesund und munter und ich liebe ja die zwei Jungs auch sehr.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Mir gings ähnlich wie MoneFö, ich bin die Älteste von 4 Kindern. ich 27, mein Bruder 20, mein anderer Bruder 12 und meine kleine Schwester 8. Ich war immer da für meine Brüder, selbst als Teenie hatte ich immer einen dabei, wenn ich mich mit Freundinnen getroffen hatte.

Schon in frühen Jahren hab ich mir ein Mädchen gewünscht, wenn ich mal schwanger bin. Sogar den Namen hatte ich schon. Als ich 20 war, wurde ich schwanger, hab ziemlich früh erfahren, dass es ein Junge werden sollte. Der Vater und ich waren nur ein ganz klein wenig enttäuscht, aber die Freude war trotzdem riesengroß. Mit 23 wurde ich erneut schwanger, da ich aber eine körperliche Behinderung habe und jede weitere Schwangerschaft das Ganze verschlimmern würde, habe ich mich dazu entschlossen, eine Sterilisation durchführen zu lassen.

Vor der Geburt wurde ein Ultraschall durchgeführt und mir wurde gesagt, dass es ein Mädchen wird. Ich war so glücklich. Plötzlich musste ein Notkaiserschnitt gemacht werden, als ich aufwachte, sah ich den Kopf vom Arzt, der mir sagte, "Es ist doch ein Junge!". Ganz ehrlich gesagt, in dem Moment hätte ich am liebsten die Augen wieder zu gemacht und weiter geschlafen. Ich war sehr enttäuscht. Dies hielt allerdings nicht lange in dem Maße an.

Ich bin zwar heute noch ein wenig enttäuscht, dass ich kein Mädchen bekommen habe, aber ich liebe meine Kinder über alles und es sollte halt nicht sein. Der Wunsch nach einer Tochter ist noch vorhanden, aber leider nicht mehr realisierbar. Andererseits, so eine kleine Zicke mit meinem Dickkopf.

» Diana253 » Beiträge: 70 » Talkpoints: 3,66 »


Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich mir ein Mädchen und einen Jungen wünschen, die Reihenfolge wäre mir egal. Von beidem eines fände ich einfach am schönsten. Aber leider kann man sich das nicht aussuchen, also werde ich nehmen was ich bekomme, wenn es mal soweit ist. Man kann es ja leider nicht einmal als selbstverständlich betrachten, dass der Wurm gesund ist, also sollte man doch froh und dankbar sein, wenn dem so ist, alles andere ist zweitrangig. Das "falsche" Geschlecht gibt es für mich nicht, ich werde mich sicherlich über alles freuen, was mir gegeben wird, und wenn es zwei gesunde Jungs(was sehr wahrscheinlich ist, die Familie meines Freundes produziert seit Generationen nur Söhne :D) oder zwei gesunde Mädchen werden, werde ich genauso glücklich damit sein, wie wenn ich zwei Kinder mit unterschiedlichem Geschlecht hätte.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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