Kind schenkt Sohn Bonbon - annehmen?

vom 29.05.2009, 19:44 Uhr

Hallo,

meine Großmutter passt ein bis zweimal pro Woche auf unseren Sohn auf, wenn mein Mann und ich länger arbeiten müssen. Nun hat sie mir heute morgen erzählt, dass sie letzte Woche mit dem Autobus gefahren sind und neben ihr eine Mutter mit ihrer Tochter saß. Das Mädchen war etwa im selben Alter wie unser Sohn und gab ihm ein Bonbon. Unser Sohn hat es natürlich sofort in den Mund gesteckt und gegessen. Unser Sohn war dann so wild auf diese Bonbons, dass die andere Mutter ihm eine Packung geschenkt hat.

Als meine Großmutter mir die Situation erzählt hat, war ich schon etwas überrascht und gleichzeitig hin und her gerissen. Meine erste Reaktion wäre ja eigentlich zu verneinen, wenn jemand unserem Sohn etwas zu essen anbietet. Andererseits hat das Mädchen die Bonbons ja selbst auch gegessen.

Ich frage mich nun, wie man sich in einer solchen Situation am Besten verhält? Das Bonbon ablehnen? Oder doch annehmen? Wart ihr schon mal in einer ähnlichen Situation?

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Nipfi hat geschrieben:Meine erste Reaktion wäre ja eigentlich zu verneinen, wenn jemand unserem Sohn etwas zu essen anbietet. Andererseits hat das Mädchen die Bonbons ja selbst auch gegessen.

Warum ablehnen? Wovor hast Du Angst? Dass Dein Kind vergiftet werden könnte? Wenn ja woher kommt diese Angst?

Ich habe damit kein Problem, wenn ein anderes Kind meinem Kind etwas anbietet, erst recht wenn es sich nur um einen einzigen Bonbon oder aber vielleicht einen Keks handelt. Beim Kinderarzt kam das einmal mit Salzstangen vor. Eine Mutti hatte welche mit, ich nicht und mein Kind fixierte diese Salzstangen als würde es kurz vor dem Verhungern sein. Sicher habe ich mein Kind da etwas annehmen lassen. Unangenehm war es mir eben nur, weil mein Kind so (vergiert) wirkte als würde es das bei uns nie geben. Die andere Mutter lachte nur und meinte es wäre ihr auch schon einmal so ergangen und deswegen hätte sie die Salzstangen immer einstecken.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich verstehe das Problem auch überhaupt nicht. Ich bin als Kind dazu erzogen worden zu teilen und deshalb war das immer ganz normal, dass wenn ich Bonbons oder sowas hatte und andere Kinder nicht, dass ich dann welche angeboten habe. Deshalb finde ich es schön, dass das Mädchen von sich aus ihre Bonbons angeboten hat und das abzulehnen würde doch bedeuten, dass man ein gutes und positives Verhalten ablehnt und dem Mädchen das so auch zeigt.

Eine Ablehnung könnte ich nur dann verstehen, wenn es sich bei den Bonbons um welche handelt, die das Kind nicht essen soll, weil es zum Beispiel Probleme mit den Zähnen hat oder bestimmte Inhaltsstoffe nicht verträgt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Hallo!

Ich habe meinen Kindern eigentlich nur beigebracht, dass sie von fremden Leuten nichts annehmen sollen, wenn sie alleine sind und keiner in der Nähe ist, den sie fragen können, ob sie es annehmen dürfen. Wenn im Bus eine ältere Dame oder ein Kidn meinen Kindern einen Bonbon geschenkt hat, dann durften sie es auch annehmen. Oder wenn sie irgendwo in einem Geschäft einen Lutscher bekamen auch.

Es gibt natürlich selten bis gar keine Situationen, wo ein Kleinkind alleine ist und dann etwas annehmen könnte. aber meine Kinder sind ab dem 4. Kebensjahr auch alleine in den Kindergarten gegangen. Und wenn dann unterwegs einer den Kindern was schenken wollte wie ein Bonbon, dann wollte ich nicht, dass sie es annehmen. Nicht aus Angst, dass sie vergiftet werden, sondern aus Angst, dass sie spontan mit demjenigen mitgehen, um noch mehr von diesen Leckereien zu bekommen. Kinder vergessen ja dann schnell, dass sie nicht mitgehen dürfen.

Wenn ich dabei war und jemand den Kindern was angeboten hat, dann schauten sie mich an und ich brauchte dann nur zu nicken und sie nahmen es dann auch an. Bedenken hatte ich da nie, dass sie es dann angenommen haben. Mir war nur wichtig, dass sie fragten oder zumindest auf meine Zustimmung warteten, weil sie so auch nciht in die Versuchung kamen etwas anzunehmen, wenn ich nicht dabei war.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Mein Gedanke bzw. meine Sorge war die, dass unser Sohn aus solchen Situationen "lernt", dass er Bonbons von fremden Menschen annehmen darf.

Wahrscheinlich habt ihr aber Recht und ich sollte ihm erklären (wenn er in einem Alter ist, in dem er es versteht), dass er nichts von fremden Menschen annehmen darf, wenn er alleine ist!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallo,

ich würde wie die Autorin in erster Linie ablehnen wenn jemand meinem Kind ein Bonbon geben würde, obwohl ich unterscheide in loser Ware und verpackten Süßigkeiten. Ich selbst biete anderen Kindern auch einen Bonbon an, wenn mein Kleiner welche isst, in der Bahn oder so, aber mein Blick richtet sich eigentlich erst in Richtung Eltern, denn ich weiss wie ich selbst reagiere wenn jemand meinem Kleinen was in die Hand drückt und daher hole ich mir erst das Ok von den Eltern.

Ich persönlich möchte nicht dass mein Sohn von Fremden etwas geschenkt bekommt, vor allem möchte ich nicht, dass er denkt er könne von jedem etwas abhaben. Bei Bekannten ist das selbstverständlich etwas anderes. Teilen muss er lernen, aber lernen soll er auch, dass er von fremden nichts annehmen soll.

» hayatirami » Beiträge: 139 » Talkpoints: 2,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich persönlich habe auch was dagegen wenn meine Kinder was verschenken oder was bekommen und ich weiß nichts davon. Neulich habe ich es nicht gesehen, dass mein Sohn den Mädchen, die unsere Garten-Nachbarn sind, Chips gegeben hat. Normal kein Thema, aber es war 11.45 Uhr und sicher möchten die Nachbarn nicht, dass ihre Töchter vor dem Essen was naschen.

Bei uns ist das weniger streng, aber bei anderen weiß ich es, dass die das teilweise nicht möchten. Ich mag es nicht, wenn meine Söhne Bonbons bekommen die hart sind. Wie schnell toben die dann weiter draußen rum und das Ding bleibt hinten stecken. Mir ist sowas früher selber mal passiert und damit ist nicht zu spassen. Wenn ich es sehe und weiß, dann geht es vielleicht, aber nicht wenn ich davon nichts weiß.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde die geäusserten Bedenken ziemlich übertrieben. Man sollte seine Kinder nicht in Watte packen, denn dadurch schadet man dem Kind auf Dauer definitiv.

Wovor sollte man konkret Angst haben, wenn jemand dem Kind ein Bonbon anbietet? Vielleicht denken manche Leute wirklich im ersten Moment an Vergiftungen und ähnliche Schreckensszenarien. Logisch betrachtet sind diese Gedanken nicht haltbar. Wer sollte ein Interesse daran haben, fremden Kindern wahllos zu schaden? Falls es doch gestörte Menschen geben sollte, die sich auf so ein Niveau begeben, muß man zugeben dass diese Personen in der Minderheit sind und solche Fälle viel zu selten auftreten, um sie ernsthaft zu berücksichtigen.

Ich finde es löblich, dass das Kind seine Bonbons geteilt hat. Und ich würde nicht überall eine Gefahr sehen, wo rational gesehen keine droht. Zudem sind Bonbons in der Regel einzeln verpackt, so dass auch die hygienische Komponente unproblematisch ist.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Cologneboy2009 hat geschrieben:Wovor sollte man konkret Angst haben, wenn jemand dem Kind ein Bonbon anbietet?

Ganz einfach, man könnte Angst davor haben, dass das Kind dann wenn es alleine unterwegs ist von völlig fremden Menschen auch etwas annimmt, weil es von der Mutter ja gelernt hat, dass das in Ordnung ist. Und normalerweise erzieht man sein Kind ja eher dazu von Fremden nichts anzunehmen und sich nicht durch Bonbons, Schokolade oder was auch immer in Gefahrensituationen locken zu lassen. Natürlich kann man diese Sorge als übertrieben bezeichnen, aber leider gibt es zu viele "kranke" und perverse Menschen auf der Welt, so dass Vorsicht und gesundes Misstrauen wohl angebracht ist und dem Kind auch mitgegeben werden sollte.

» vanilla87 » Beiträge: 224 » Talkpoints: 9,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge


So wie es im EP steht, hat ja das Mädchen das Bonbon angeboten. Also eine positive Handlung, da es freiwillig geteilt hat. Die Mutter kam doch erst später ins Spiel. Ablehnen sollte man da nur, wenn ein Kind sowas aus gesundheitlichen Gründen nicht essen darf. Und das eben auch dazu sagen, damit es der Geber auch versteht.

Ich selbst habe auch nichts dagegen, wenn meine Kinder von anderen Kindern etwas annehmen. Wäre ja auch ein bisschen unsinnig, wenn sie vom Nachbarn extra nach Hause kommen, weil sie was möchten, es dort aber angeboten wurde. Ich weiss doch wo meine Kinder spielen und bei wem. Genauso renn ich nicht erst zur Mutter, wenn Kinder bei uns sind und ich biete dem Besucherkind was an.

Wobei meiner Kinder bis zu einem gewissen Alter von anderen gar nichts genommen haben. Egal was es war. Erst wenn wir Eltern oder die Großeltern dies angenommen haben, haben sie es dann auch gewollt. Da hat es nicht mal was gebracht, das wir ihnen sagten, das sie nehmen dürfen. Und sie waren damals noch zu klein um ihnen beizubringen, das man von Fremden nichts nimmt. War eine ganz komische Manier von den Damen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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