Großer Appetit vor und während der Menstruation

Ich glaube gar nicht dass das psychisch bedingt ist. Denn ich erkenne oftmals erst daran dass ich vermehrt Lust auf Süsses habe, dass ja bald meine Tage kommen. Gehe sozusagen dann aufgrunddessen zum Kalender und zähle nach und dann kommt meist das "Ah ja, deswegen."

Wo es medizinisch gesehen herkommt, weiss ich leider auch nicht, habe mich das aber auch schon öfter gefragt. Den Umgang damit sehe ich so, dass man diesem Gusto ruhig mit gutem Gewissen in begrenztem Rahmen nachgeben kann. Man muss es ja nicht masslos übertreiben.

Diesen Eindruck habe ich von mir auch, das war schon immer so, dass bis zu zwei Tagen vor Einsetzen der Periode urplötzlich der Heißhunger auf Schokolade stieg. Alles andere, also einen Kühlschrank leer essen, kenne ich jetzt nicht und noch heute habe ich auch nicht dieses Problem. Den könnte ich jedoch manchmal aus anderen Gründen leer essen, was ich allerdings nicht tue.

Ich habe aber gemerkt, dass ich kurz und während meiner Periode wesentlich weniger Insulin benötige, weil die Werte um einiges tiefer sind, was nun den Diabetes betrifft. Wenn die Werte ziemlich unten sind, bekomme ich recht schnell Hunger und der lässt sich nicht sättigen. Allein daran gemessen gehe ich einfach mal davon aus, dass der Stoffwechsel an sich wesentlich besser oder schneller auch bei gesunden Frauen sich verhält und der Blutzucker sinkt. Denn sinkt dieser, signalisiert der Körper, er bräuchte etwas zu essen und Süßes ohne viel Fett oder Eiweiß bringt den Blutzucker wieder nach oben beziehungsweise in den normalen Bereich. Ich persönlich kann da schon dagegen steuern, ohne nun etwas essen zu müssen, aber Nichtdiabetikerinnen haben es da etwas schwerer.

Diese Erklärung scheint mir wirklich logisch zu sein, weil ich auch von anderen Diabetikerinnen weiß, dass es bei ihnen genauso wie bei mir der Fall ist. Erst zum Ende der Periode hin steigt der Blutzucker wieder etwas und man benötigt entweder die gleiche Menge an Insulin als sonst oder aber sogar etwas mehr. Es hat also etwas mit dem hormonellen Haushalt und auf keinen Fall etwas mit Einbildung oder gar einer Ausrede zu tun.

Ich kenne dieses Phänomen ebenfalls und habe auch erwartet, dass das durch die hormonelle Umstellung kommt. Tatsächlich ist es bei mir auch so, dass diese Appetit-Attracken so sicher kommen, dass ich weiß, dass die Blutung zwei Tage später anfangen wird. Gut, ich wäre froh, wären es nur Heißhunger-Attacken. Stattdessen bekomme ich jedes Mal auch noch Unterleibskrämpfe, Wassereinlagerungen, Rückenschmerzen, Stimmungslabilität in alle Richtungen, und lauter andere Dinge, auf die ich gut und gerne verzichten könnte.

Was aber den Hunger betrifft, könnte das bei mir, zumindest habe ich mir das mal gedacht, vielleicht auch daher kommen, dass es mir die folgenden Tage einfach mal so grottenschlecht mit diversen Schmerzen und Krämpfen geht, dass ich an den Tagen kaum einen Bissen herunterbekomme. Meistens ist mein Magen dann auch so verstimmt, dass bei einer normalgroßen Portion die Hälfte vermutlich wieder hochkommen würde.

Während der Regel ist Essen bei mir also wirklich nur sehr eingeschränkt möglich. Vielleicht hat der Körper, weil es seit Jahren pünktlich monatlich wiederkehrt, schon Vorkehrungen dafür parat? Kann das sein, dass so die notwendigen Kalorien, die dann über Tage wegfallen, quasi im Voraus beschafft werden wollen? Eine logische Erklärung wäre das ja auch irgendwie, jedenfalls, falls ein Körper so eine Fähigkeit besitzen kann. Dessen bin ich mir nicht ganz so sicher. Aber irgendwie hormonell bedingt wird das sicherlich sein.