Rentner tötet 3 Menschen

vom 08.05.2009, 08:51 Uhr

@karlchen66, also lebenslange Haftstrafe bedeutet nicht, das man bis zum Tod in der Haftanstalt oder Psychiatrie verweilen muss. Das ist wohl ein großer Irrglaube bei vielen.

Lebenslang oder auch lebenslänglich heißt, das man 15 Jahre vor sich hat, daher gibt es auch hin und wieder mal das Urteil 3 oder 4mal lebenslänglich. Das hat den Sinn, das man keine Haftverkürzung bekommen kann, denn man kann bis zu 3 Mal einen Antrag auf Haftverkürzung stellen bei guter Führung.

Wenn die beiden ersten Male abgelehnt werden, hat der Verurteilte praktisch nur noch eine Möglichkeit diese zu bekommen, aber bei 4 mal lebenslänglich ist das unmöglich.

Ich fände eine Wiedereinführung der Todesstrafe gar nicht für dumm, denn es gibt genügend Mörder und Sexualverbrecher bei uns und meiner Meinung nach wäre das für solche Menschen die gerechte Strafe und zugleich eine Steuerersparnis, denn so einer kostet ja täglich auch noch Geld.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



EmskoppEL hat geschrieben:Das ist wohl ein grosser Irrglaube bei vielen. [...] Lebenslang oder auch lebenslänglich heisst, das man 15 Jahre vor sich hat, daher gibt es auch hin und wieder mal das Urteil 3 oder 4mal lebenslänglich. Das hat den Sinn, das man keine Haftverkürzung bekommen kann, denn man kann bis zu 3 Mal einen Antrag auf Haftverkürzung stellen bei guter Führung.

Na wenn man schon große Töne spuckt, sollte man auch etwas Ahnung mitbringen anstatt hier nur dummes Zeug von sich zu geben.

Was du ansprichst ist die Mindeststrafe lebenslänglich heißt lebenslänglich, sonst würde es nicht lebenslänglich heißen. Bei Mord kann man bei sehr guter Führung frühestens nach 15 Jahren entlassen werden und auch nur dann, wenn hier nicht Grenzen seitens des Richters auferlegt wurden (Sicherheitsverwahrung, Haftverschärfung usw.). Im Schnitt heißt lebenslänglich 31,4 Jahre und es gibt genug Beispiele wo lebenslang auch bis zum Ende ging (Deutschland "prominente Beispiele": Heinrich Pommerenke & Rudolf Hess!). Für den alten Zausel dürfte das im Grunde die Todesstrafe sein (wer rechnen kann). Und da gibt es auch keine Haftverkürzung, mal ganz abgesehen davon, dass man die nicht geschenkt oder für nichts bekommt.

Und in Deutschland gibt es auch kein 3 - 4 mal lebenslänglich für eine Tat! Mehrfachstrafen gehören in anglo-amerikanisch geprägte Rechtsordnungen, mal weniger Matlock gucken und mehr ins deutsche StGB! In Deutschland gibt es das Kriterium der Tatmehrheit und der Tateinheit! Heißt für die Laien: Man kann pro Straftat nur einmal verurteilt werden (weswegen keine Mehrfachstrafen möglich sind). Tatmehrheit gilt bei Unterbrechung der Straftat und Aufnahme einer erneuten. Wenn man 2 oder 3 Menschen hintereinander tötet ist das Tateinheit, wenn man sie "getrennt" voneinander tötet: Tatmehrheit.

Und wer für die Todesstrafe ist, sollte doch mal etwas Hirn in diese Forderung investieren, gerade wenn man so geil auf harte Strafen ist. Die Todesstrafe ist so gesehen noch eine Belohnung und fördert schlimmere Straftaten. Denn wer weiß, dass er dem Tod ins Auge blickt, der versucht soviel zu vertuschen wie möglich (z.B. weitere Zeugen beseitigen bzw. alles ausreizen, macht ja eh keinen Unterschied mehr). Sieht man prima hier in Kalifornien: Wenn hier jemand erschossen wird und die Polizei anrückt, dann wird meist versucht die ebenfalls umzulegen bzw. mit allen Mitteln zu entkommen - denn wie gesagt: schlimmer kann es ja nicht mehr werden!

Wenn ich so einen Müll wie hier lese bin ich mal wieder gottfroh, dass wir kein Jurysystem haben und bei uns nur die über Recht und Gesetz entscheiden, die auch etwas davon verstehen und nicht der Pöbel!

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


@subbotnik, mein Onkel arbeitet in einer Strafvollzugsanstalt und daher hab ich mein Wissen auch und was Tat mehr oder Tateinheit ist brauchst du mir nicht erklären.

In dem Vollzug wo mein Onkel arbeitet sind 2 Gefangene, die 3 x Lebenslänglich (15 Jahre) bekommen haben. Da das ja laut deiner Meinung nicht geht, wunder ich mich, warum die es bekommen haben. Das mit der Todesstrafe hat auch nichts mit Geilheit auf harte Strafen zu tun. Also ich möchte nicht das ein Kinderschänder oder Mörder auf meine Steuern im Knast ein Leben führen kann, du etwa?

Na und außerdem braucht man auch nicht beleidigend werden, auch wenn es nur durch die Blume hin durch geschrieben wurde. Ich brauch diese TV Sendungen garantiert nicht, denn die finde ich vollkommen blödsinnig.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



EmskoppEL hat geschrieben:Lebenslang oder auch lebenslänglich heisst, das man 15 Jahre vor sich hat, daher gibt es auch hin und wieder mal das Urteil 3 oder 4mal lebenslänglich. Das hat den Sinn, das man keine Haftverkürzung bekommen kann, denn man kann bis zu 3 Mal einen Antrag auf Haftverkürzung stellen bei guter Führung.

Wenn die beiden ersten Male abgelehnt werden, hat der Verurteilte praktisch nur noch eine Möglichkeit diese zu.

Wenn man den Presseartikel richtig gelesen hätte, wüsste man ganz einfach mehr. Der Urteilsspruch lautet, dass die besondere Schwere der Schuld festgestellt wurde. Was das bedeutet wurde hier schon beschrieben. Wenn man nun ganz einfach eine Rechnung aufstellt und die durchschnittliche Lebenserwartung bei Männern von 78 Jahren mit einkalkuliert, kann man sich ausrechnen wann der Rentner wieder in Freiheit ist.

Er wird auf keinen Fall vorzeitig aus der Haft kommen. Es kann vielleicht sogar passieren, dass er in Sicherheitsverwahrung kommt, wenn von ihm noch eine Gefahr für andere ausgehen kann.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also ich denke man muss erstmal abwarten, ob er überhaupt ins Gefängnis muss oder gleich in eine Psychiatrie eingeschlossen wird. Laut Tatbestand ist dies ja auch eine Tateinheit, also wird er dafür ja eine Gesamtstrafe bekommen und ich gehe auch stark davon aus, das, falls er ins Gefängnis muss, in Sicherheitverwahrung kommt.

Manchmal sieht es so aus, als ob man besser jemanden umbringen kann, als einen Hund z.B. zu überfahren. Jedenfalls sind die Strafen doch alle noch irgendwie nicht richtig verteilt.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


EmskoppEL hat geschrieben:In dem Vollzug wo mein Onkel arbeitet sind 2 Gefangene, die 3 x Lebenslänglich (15 Jahre) bekommen haben.

Nochmal: Das ist völliger Unfug, lebenslänglich heißt lebenslänglich, eine Entlassung ist frühestens nach 15 Jahren möglich. Nichts anderes!

EmskoppEL hat geschrieben:Da das ja laut deiner Meinung nicht geht, wunder ich mich, warum die es bekommen haben.

Ja was denn nun? Lebenslänglich (unbegrenzt) oder 15 Jahre Freiheitsstrafe? Es geht nur eines von beiden! Schau zur Not mal ins StGB, da steht es auch drin.

EmskoppEL hat geschrieben: Das mit der Todesstrafe hat auch nichts mit Geilheit auf harte Strafen zu tun. Also ich möchte nicht das ein Kinderschänder oder Mörder auf meine Steuern im Knast ein Leben führen kann, du etwa?

Du hast die Erklärung wie ich sehe nicht verstanden, denn statt immer nach der Todesstrafe zu schreien sollte man sich auch mal Gedanken um die Konsequenzen machen.

Gegenfrage: Du willst also, wenn jemand ein Kind / irgendjemand vergewaltigt dass er es anschließend umbringt damit es keine Zeugen gibt oder wenn jemand einen anderen Menschen tötet dass er weitere Menschen tötet? Tolle Einstellung, so bekämpft man Straftaten. Hier musst Du auch gar nicht gegen"argumentieren", denn das ist Tatsache. Wirf mal einen Blick in Länder wo hierfür Todesstrafen verhängt werden. Hier überlebt kaum ein Opfer, bringt dem Täter ja nur Nachteile. Na da würde ich mich als Vergewaltigungsopfer aber bei Dir bedanken, denn ob ich nun weiterleben darf oder nicht macht für viele trotz dieses negativen Erlebnisses doch noch einiges aus!

Heißt: Ja, da ich ein vernünftiger Mensch bin, Respekt vor dem Leben habe, der an den Rechtsstaat glaubt und ihn kennt bin ich gegen die Todesstrafe, neben vielen anderen Gründen. Wer das befürwortet, der denkt wie gesagt nicht zu Ende bzw. ist es sowieso ziemlich ethisch und moralisch armseelig, ein (menschliches) Leben nur auf Geld zu reduzieren.

EmskoppEL hat geschrieben:Jedenfalls sind die Strafen doch alle noch irgendwie nicht richtig verteilt.

Immer schön, wenn ausgebildete Juristen und Menschen, die sich damit auskennen ihre Meinung äußern. Dann kannst Du doch wohl unter den Gesichtspunkten der Strafrechtstheorie auch begründen, warum Du das so siehst, bitte mit Quellen und Paragraphenverweis damit man es konkretisieren kann rummeckern kann schließlich jeder, das sieht man an jedem Stammtisch.

Oder fehlt da etwa Hintergrundwissen?

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich verfolg den Fall schon seit geraumer Zeit hier in der lokalen Presse und wenn der Strafverteidiger auf "der arme, alte Mann" gesetzt haben sollte, dann hat sein eigener Mandant ihm da gründlich einen Strich durch gemacht. Denn der Richter begründete ein Teil der Strafe auch damit, das der "General vom Gartenteich" so gar keine Reue zeigte, ja sogar einen gewissen Stolz über seine Tat verbreitete während der Verhandlung. Und von ihm kamen ja auch ansonsten so reizende Sprüche wie "Ich bin der Teufel, wer sich mit mir anlegt der geht durch die Hölle".

Der Typ muss ein schlimmer Tyrann gewesen sein und zwar seitdem er pensioniert worden war (und wie sie heute schrieben - pikanterweise - auch gleichzeitig seine Manneskraft verlor. So kennt man die Goslarsche ja gar nicht). Die müssen sich da gegenzeitig in der Gartenanlage beharkt haben wie die Wilden und allen voran der General vom Gartenteich, der wohl auch für den Brand von drei Gartenhäusern verantwortlich war (welche seiner Meinung nach nicht den Vorschriften entsprachen).

Für ganz dicht kann man ihn irgendwie nicht halten, nicht nachdem er solche Klopfer ließ wie "Ich dachte die schlafen und wachen dann mit Kopfschmerzen wieder auf" (über seine Opfer!). Hätte er den Notarzt gerufen - vielleicht hätten sie sogar überlebt, da später festgestellt wurde, das das Ehepaar noch zwanzig Minuten lang gelebt hat - ich hoffe sehr das dieser Typ in der Sicherheitsverwahrung landet, denn mir ist dessen ganze Art entschieden gruselig.

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Subbotnik hat geschrieben:Immer schön, wenn ausgebildete Juristen und Menschen, die sich damit auskennen ihre Meinung äußern. Dann kannst Du doch wohl unter den Gesichtspunkten der Strafrechtstheorie auch begründen, warum Du das so siehst, bitte mit Quellen und Paragraphenverweis damit man es konkretisieren kann rummeckern kann schließlich jeder, das sieht man an jedem Stammtisch.

Wusste gar nicht, das man erst Jura studieren muß, um hier schreiben zu dürfen. :ohnmacht: aber anscheinend akzeptieren hier einige die Meinungen der anderen nicht und drehen einem alles im Mund um, wie das mit der Todesstrafe.

Klar bin ich nicht dafür, das die Täter noch mehr Menschen umbringen, aber schau dir doch mal den Luxus an, den die heutzutage im Gefängnis haben. So manch ein freier Mensch würde davon träumen.

Ich hoffe nur, der Rentner bekommt was er verdient.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


EmskoppEL hat geschrieben:Wusste gar nicht, das man erst Jura studieren muß, um hier schreiben zu dürfen. :ohnmacht: aber anscheinend akzeptieren hier einige die Meinungen der anderen nicht...

Nein, nur meckern kann eben jeder! Und sorry, Kommentare wie "Die Strafen sind sowieso falsch verteilt!" zeugen nicht gerade von einer überhaupt vorhandenen Kenntnis warum und wieso die Strafen genauso und nicht anders ausfallen. Entgegen der landläufigen Meinung werden die nämlich selten mit dem Würfelbecher festgelegt sondern man hat sich schon etwas dabei gedacht, warum das Strafmaß unterschiedlich hoch liegt und nicht nur Hand ab / Kopf ab als Strafen für alles verwendet werden.

Und solang man hier nicht einmal die minimalsten Hintergründe kennt, warum eben so und nicht anders entschieden wird macht eine Diskussion keinen Sinn. Da kann ich auch mit einem Blinden über Farben reden!

Sowas lernt man z.B. in der Strafrechtstheorie.

EmskoppEL hat geschrieben:... und drehen einem alles im Mund um, wie das mit der Todesstrafe.

Das hat nichts mit umdrehen zu tun, dass ist die logische Konsequenz wenn man weiter denkt als "Todesstrafe! - Folgen: öhm...?".

EmskoppEL hat geschrieben:Klar bin ich nicht dafür, das die Täter noch mehr Menschen umbringen, aber schau dir doch mal den Luxus an, den die heutzutage im Gefängnis haben. So manch ein freier Mensch würde davon träumen.

Das hat nur rein gar nichts mit der Todesstrafe oder dem Strafrecht zu tun, sondern mit dem Strafvollzug und ist von Land zu Land unterschiedlich was man als angemessen gegenüber Inhaftierten ansieht. Dazu kommen Mindeststandards die hier für jeden Menschen universell gelten, egal ob er straffällig geworden ist oder nicht. Und abseits davon bezweifle ich, dass viele Kriminelle lieber einen Fernseher in der Zelle haben anstatt draußen frei herumzulaufen.

Dazu kommen die Erfahrungen aus dem Strafvollzug, dass es einen Häftling empfindlicher trifft, wenn man ihm etwas wegnimmt was er "lieb gewonnen" hat anstatt einen Häftling von Zelle A nach Zelle B zu verlegen was für ihn keinen echten Unterschied macht und somit keine Strafe darstellt - und "zufriedene" Häftlinge auch leichter zu kontrollieren sind. Denn die in der JVA arbeitenden Angestellten haben auch keine Lust jeden Tag in ein Gefängnis zu gehen wo die Gewalt aufgrund extrem unzufriedener Häftlinge mal schnelll in Form von Gefangenenaufständen eskalieren kann wie es in den "luxusarmen" Gefängnissen in anderen Staaten öfters vorkommt - das gibt es bei uns fast gar nicht!

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich habe den Fall zwar nicht verfolgt, allerdings denke ich, dass dies ein Einzelfall ist, so schlimm sich die Situation auch darstellt. In den seltensten Fällen arten Nachbarschaftsstreitigkeiten in dieser Form aus.

Ich denke auch, dass dem Fall schon eine längere Vorgeschichte voraus geht, die sich immer weiter aufgebaut und schließlich in der Tat entladen hat. Die Wut, die in dem Rentner entstanden ist, muß ungeheuer groß gewesen sein - so etwas entsteht nicht einfach so.

Das Verhalten des Rentners ist mit nichts zu entschuldigen und die (vielleicht vorgespielte) Naivität, dass er gedacht hätte, dass die Opfer wieder aufstehen, finde ich geradezu unverschämt. Falls er nicht gerade minderbegabt ist, wovon ich erst einmal nicht ausgehe, müsste ihm die Tragweite seiner Tat auch während derselben schon bewusst gewesen sein.

Von einigen Leuten wird hier die Todesstrafe als beste Lösung angesehen. Ja, dadurch wird gewährleistet, dass dieser konkrete Mensch keine solche Tat mehr verüben kann. Allerdings gibt es noch einige weitere Menschen, die sicher irgendwann mal zu Tätern werden - und das werden sie auch so, ob mit oder ohne Todesstrafe.

Der ökonomische Gesichtspunkt (Geldersparnis durch Todesstrafe) klingt auf den ersten Blick reizvoll, allerdings sprechen einfach die Fakten gegen diese Form der Bestrafung. Einige Beispiele hat Subbotnik bereits beschrieben. Wenn die Todesstrafe wirklich abschreckend wirken würde und zudem noch hilft, Geld zu sparen, dann wäre ich uneingeschränkt dafür. In dieser Form bin ich es allerdings nicht. Das Leben des Mörders halte ich allerdings für wertlos und ich denke auch, dass er seine Chancen verwirkt hat.

Abgesehen davon müssen wir uns in Deutschland keine Gedanken über eine Bestrafung in Form der Todesstrafe machen, da diese in unserem Land ohnehin nicht als Strafmaß vorgesehen ist.

Außerdem sagt man im ersten Moment (im Affekt sozusagen) oft Dinge, die später relativiert werden müssen. Die meisten Leute sind erst einmal entsetzt wenn sie von einer solchen Tat hören, verbuchen diese Sache dann aber meistens recht schnell als Alltagserscheinung, die halt vorkommt. Was ich damit meine ist folgendes: bei bestimmten Verbrechen (vor allem solchen, die selten vorkommen oder ganz bestimmte Bevölkerungsgruppen oder Altersgruppen betreffen) ist die Bevölkerung zunächst sehr emotionalisiert und in dieser Phase werden nicht selten Rufe nach der Todesstrafe laut. Bei genauerer Betrachtungsweise überdenken viele ihren Standpunkt noch einmal.

Hier wurde auch das Leben in deutschen Gefängnissen kritisiert. In der Tat ist es so, dass man in Deutschland materiell gesehen recht gut leben kann - auch im Gefängnis. Allerdings muß man damit einen sehr wertvollen Besitz aufgeben: die eigene Freiheit. Für mich wäre das eine Katastrophe und für viele Insassen von Gefängnissen sicher auch. Ich habe kein Mitleid mit Gefangenen, denn diese Leute sind nicht umsonst in Haftanstalten untergebracht, allerdings sollte man bedenken, dass es im Gefängnis nicht immer rosig zugeht und man doch einige Entbehrungen hat. Ich wäre allerdings dennoch dafür, gewisse Annehmlichkeiten abzuschaffen, die den Aufenthalt angenehm machen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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