Budget für Forschung und Bildung wird gekürzt

vom 06.05.2009, 14:13 Uhr

Hallo Leute.

Finanzminister Steinbrück möchte anscheinend die Ausgaben für Forschung und Bildung im Jahr 2010 um 400 Millionen Euro kürzen - ein ganz schöner Batzen Geld. Gerade in der Zeit der Wirtschaftskrise sollte doch meiner Meinung nach die deutsche Wirtschaft sich auf die in der Welt renommierten Bereiche und Fähigkeiten der deutschen stützen und diese fördern - und sowohl Innovationen als auch Technologien sind nunmal Deutschlands bester Exportschlager.

Ich jedenfalls finde, dass das Geld an genau dem falschen Punkt gespart wird. Deutschland kann entweder als Verlierer oder als einer der Sieger aus der krise hervortreten, als Sieger jedoch nur, indem es den oben genannten Status Quo auch beibehält.

Wie denkt ihr darüber?

Benutzeravatar

» MaisterLammpe » Beiträge: 99 » Talkpoints: 1,08 »



Naja aber was erwartest du denn, wo gespart wird? Soll der Staat an Familien sparen? An Kindern? An Fördergeldern? Nein. Das ist alles eher nicht machbar und würde die Bürger direkt treffen und deshalb versucht der Staat natürlich dort zu sparen, wo man es am wenigstens selbst zu spüren bekommt und womit man leben kann. Da erscheint mir Bildung und Forschung auch am sinnvollsten.

Irgendwo muss eben mal angefangen werden und das sollte uns halt auch allen auch mal klar werden. Man kann nicht immer erwarten, dass Gelder fließen ohne Ende, gerade in der jetzigen Zeit doch nicht. Du musst sparen und der Staat muss auch sparen und natürlich ist das nie positiv und kommt gut an und es fehlt immer was, aber ich bin froh, dass es Bildung und Forschung trifft.

Was das mit dem Fördern von Fähigkeiten der Deutschen zu tun haben soll, kapiere ich aber irgendwie nicht. Das Argument ist ja schon deshalb nicht haltbar, weil alles andere viel schlimmer wäre. Würde das Elterngeld wegfalle noder das Kindergeld gekürtzt werden, was wäre dann?

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Sicherlich würde bei anderen Dingen die Bevölkerung einen sofortigen Hieb bekommen. Nur denk mal rein wirtschaftlich. Wenn Deutschland aufgrund der Verminderung der Forschungsgelder in Anbetracht der Wirtschaftskrise nicht mehr mit anderen Ländern konkurrieren oder mithalten kann, werden die Langzeitfolgen für die Menschen noch schlimmer sein. Denn wenn die Einnahmen in den Bereichen fehlen, geht es zwar den Menschen bis dahin so gut wie vorher, aber dieses Level muss dann wiederum künstlich mit Geldern aufrecht erhalten werden.

Du sagst ja selbst, das Geld fließt nicht von selbst. Und abgesehen von der schwächelnden Automobilbranche, die meiner Meinung nach durch den für die Zukunft irrsinnigen Einsatz der Abwrackprämie noch auf lange Sicht hin gestört sein wird, ist die Forschung nunmal das, was Deutschland Geld einbringt, mal von der (Aus-)Bildung der zukünftigen Arbeitskräfte abgesehen. Ohne, dass Geld reinkommt, oder ohne, dass die Bereiche, die dafür am meisten Verantwortung tragen, gestützt werden, um diesen schon mageren Geldfluss zu garantieren, werden weitere Kürzungen von statten gehen müssen. Und wen soll es dann treffen? Was denkst du?

Benutzeravatar

» MaisterLammpe » Beiträge: 99 » Talkpoints: 1,08 »



Natürlich muss irgendwo gespart werden (obwohl es bei einer Staatsverschuldung von über 1 Billion auf läppische 400 Millionen wohl kaum ankommt). Angesichts von Milliardenschweren Rettungspaketen und Konjunkturprogrammen finde ich eine Einsparung gerade bei Forschung und Bildung wegen so einer kleine Summe völlig unverständlich. Dieser Bereich ist neben der ausgezeichneten Infrastruktur wohl das einzige was Deutschlanf wettbewerbsfähig macht.

Wo soll man sonst sparen? Vielleicht bei der 5 Milliarden schweren Abwrackprämie, die so wunderbar die Autohersteller im Ausland unterstützt. Vielleicht könnte man sich auch die Erhöhung des Kindergeldes sparen, das den wirklich armen nichts nützt und auch über 1 Mrd. kostet. Sparen kann man auch bei den Diäten der Abgeordneten oder bei deren Anzahl (einer kostet im Jahr ca. 300 00 Euro). Möglichkeiten gibt es viele.

» istdasso » Beiträge: 211 » Talkpoints: -0,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo zusammen,

ich habe sowas in der Richtung auch schon mitbekommen und finde es lächerlich. Gerade dort wo sowieso schon wenig Geld vorhanden ist, wird noch mehr gekürzt - und das bei unserem Pisa-Abschnitt. Sie jammern über Dummheit, machen aber nichts für eine verbesserte Zukunft. Mich als Schüler betrifft es da doch auch irgendwo persönlich, auch wenn ich wohl nicht in naher Zukunft mit den Umständen konfrontiert werden dürfte.

Ich habe mich leider nicht ausreichend informiert um eine gefestigte Meinung zu bilden, aber so ganz spontan (ohne Vor- und Nachteile abgewägt zu haben) würde ich sagen, dass man doch an Militär sparen könnte. Wir haben in Politik und Wirtschaft mal eine Übersicht über die Ressorts bekommen und Militär war ganz oben. Das finde ich irgendwie unverschämt. Ein Freund von mir ist bei der Bundeswehr und bekommt von denen seinen Führerschein bezahlt. Das soll jetzt wohl abgeschafft worden sein, aber als ich es gehört habe, fand ich es unmöglich.

» Raphael22 » Beiträge: 168 » Talkpoints: 1,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Sippschaft hat geschrieben:Naja aber was erwartest du denn, wo gespart wird? Soll der Staat an Familien sparen? An Kindern? An Fördergeldern? Nein. Das ist alles eher nicht machbar und würde die Bürger direkt treffen und deshalb versucht der Staat natürlich dort zu sparen, wo man es am wenigstens selbst zu spüren bekommt und womit man leben kann. Da erscheint mir Bildung und Forschung auch am sinnvollsten.

Ich säge den Ast auf dem ich sitze nicht ganz durch, aber ein bischen ansägen ist in Ordnung :?

Fangen wir doch nicht gleich ganz oben an zu kürzen, beginnen wir erstmal unten!

Laut dem Vorsitzendem des Bundes der Deutschen Steuerzahler Karl Heinz Däke müssten Bund, Länder und Gemeinden mit dem zur Verfügung gestellten Geld wirtschaftlicher und vorallem Verantwortungsbewußter umgehen, allein dadurch ließen sich 5% (oder auch rund 30 Milliarden(!)) Euro einsparen.

Bei solchen Summen stelle ich mir persönlich die Frage ob am System oder bei den Menschen die solche Entscheidungen treffen etwas nicht stimmt. Es kann ja nicht angehen, das auf der einen Seite die Gelder für Forschung und Bildung gekürzt werden, auf der anderen aber das Geld mit der Schaufel aus dem Fenster geschmissen wird.

Ein Beispiel hier direkt aus der Nachbarschaft. In meiner Stadt wurde vor ein paar Jahren das Kreishaus erweitert, im neuem Eingangsbereich musste es Marokkanischer Marmor sein. Musste es wirklich dieser Marmor sein, oder hätte es nicht auch ein "normaler" Fußbodenbelag getan? Mir ist es egal ob ich mit einem Antrag über Marokkanischen Marmor oder über Fliesen aus dem Max Bahr laufe, schneller wird dadurch auch nichts bearbeitet Das ist leider nicht das einzige was hätte vermieden werden können.

Wie man sieht, wenn man da anfängt zu sparen wo das meißte Geld verschleudert wird, braucht man die "läppischen" 400 Millionen nicht zu streichen, sondern kann sie noch erhöhen wenn man das will(oder auch andere Bereiche etwas aufstocken).

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Naja dem deutschen Staat (und damit uns allen) wird es dann ähnlich gehen wie vielen Unternehmen, die in der Krise das Budget für Forschung und Entwicklung einsparen. Wenn keine Innovation mehr kommt ist man quasi schon tot. Gerade die Zeit muss man jetzt nutzen, um mit frischen Ideen und Entwicklungen aus der Krise herauszustarten.

Außerdem sind jetzt auch die Leute bereit, etwas für die Bildung zu tun. Viele verlieren ihren Job oder werden nach der Ausbildung nicht übernommen. Und davon wiederum werden sich wahrscheinlich sehr viele für Weiterbildung oder ein Studium entscheiden. Wenn man diese Leute gut ausbildet, hat man eine einmalige Chance, mit sehr hochqualifizierten Arbeitskräften aus der Krise herauszugehen und wenn das Geld wieder da ist, hat man auch die Leute, die weiterentwickeln können.

Aber leider arbeiten sowohl Staat als auch Industrie nur sehr kurzsichtig. Ich hoffe mal, dass wir daran nicht früher oder später zugrunde gehen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Sippschaft hat geschrieben:Naja aber was erwartest du denn, wo gespart wird? Soll der Staat an Familien sparen? An Kindern? An Fördergeldern? Nein. Das ist alles eher nicht machbar und würde die Bürger direkt treffen und deshalb versucht der Staat natürlich dort zu sparen, wo man es am wenigstens selbst zu spüren bekommt und womit man leben kann. Da erscheint mir Bildung und Forschung auch am sinnvollsten.

Irgendwo muss eben mal angefangen werden und das sollte uns halt auch allen auch mal klar werden. Man kann nicht immer erwarten, dass Gelder fließen ohne Ende, gerade in der jetzigen Zeit doch nicht. Du musst sparen und der Staat muss auch sparen und natürlich ist das nie positiv und kommt gut an und es fehlt immer was, aber ich bin froh, dass es Bildung und Forschung trifft.

Was das mit dem Fördern von Fähigkeiten der Deutschen zu tun haben soll, kapiere ich aber irgendwie nicht. Das Argument ist ja schon deshalb nicht haltbar, weil alles andere viel schlimmer wäre. Würde das Elterngeld wegfalle noder das Kindergeld gekürtzt werden, was wäre dann?

Sparen ist ok, aber nicht bei mir. Genauso kann ich doch deinen Beitrag auffassen, oder Sippschaft?

Ich finde deinen dritten Vorschlag irgendwie interessant: „Fördergelder“. Was soll der Staat denn nicht noch alles fördern? Arbeitslosigkeit wird mit Hartz IV gefördert. Altersvorsorge mit Riester, Wohnungsbauprämie, Kindergeld, Arbeitnehmersparzulage... Die Liste ist unendlich lang und unendlich sinnlos. Diese ganze sinnlose Förderrei an den falschen Stellen muss endlich aufhören, dann ist auch die Staatsverschuldung kein Problem mehr. Aber da das nur Wunschdenken bleibt werde ich hierzu auch nicht viel mehr sagen.

Klar muss der Staat endlich mal wieder anfangen etwas Geld zu sparen, allerdings muss das nicht gerade an den Stellen passieren, mit den unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder gesichert werden kann. Gerade der Bereich Bildung ist derjenige Bereich, der mehr Geld braucht und nicht weniger. Die Lehrer müssen besser ausgebildet werden und den Schülern muss mehr beigebracht werden. Gerade weil die Elternhäuser mehr und mehr versagen muss in den Schulen wieder mehr und mehr Bildung (sowohl schulische, als auch die emotionale Bildung) vermittelt werden und das geht nur mit mehr Geld.

Aber macht ja alles nix. Wozu brauchen wir Bildung, wenn die Deutschen eh mehr und mehr verdummen. Braucht kein Mensch so was.

Gruß Jasper

Benutzeravatar

» jasper » Beiträge: 554 » Talkpoints: -0,26 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^