USA-Pläne: Raumstation auf Mars

vom 06.05.2009, 11:58 Uhr

Hallo Leute.

Ich habe gerade gelesen, dass die Pläne der USA, sich ab dem Jahre 2020 wieder auf dem Mond zu bewegen und bis 2024 eine Basis auf dem Mond zu schaffen, womöglich ersetzt werden durch ein viel größeren Vorhaben.

Anscheinend war es so, dass die von Bush angestoßenen Pläne nun durch die neue Führung von Obama einen neuen Kernpunkt bekommen: Es soll nämlich nicht mehr auf den Mond gehen, sondern wohl gleich auf den Mars, da die Entwicklungen und Forschungen der letzten Jahre sich nicht nur auf den Erdtrabanden, sondern auch auf Mars und Asteroiden beschränkt haben.

Eine sehr interessante Wendung wie ich finde. Durch die Entwicklung von Technologien, die eine Reise sowie die Errichtung einer stationären Basis auf dem Mars gewährleisten müssen, sind zwar die Ingenieure und Wissenschaftler noch größerem Druck ausgesetzt, aber letztendlich hat es meiner Meinung nach den Vorteil, dass sie die Entwicklungsstufen der Raumfahrt dadurch um einen Schritt überspringen könnten. Denn wenn sie sich erst auf die Realisierung einer Basis auf den Mond konzentriert hätten, hätte sich auch die Technik nur in diese Richtung weiterentwickelt und hätte einen weiteren Schritt machen müssen, wenn es dann um weiter entfernte Ziele gegangen wäre. Und wie lange Entwicklungsphasen und tatsächliche Errungenschaften in der Raumfahrt dauern, wissen wir ja alle.

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» MaisterLammpe » Beiträge: 99 » Talkpoints: 1,08 »



Ein sehr interessantes Projekt. Der Nutzen einer Station auf dem Mars wäre ungleich größer als die Mond-Variante. Zudem könnte man bei Erfolg im Rahmen der nächsten paar hundert Jahre über ein Terraforming-Projekt nachdenken. Der Nachteil an den höheren Zielen ist, dass auch die Kosten deutlich höher liegen. Ich fürchte, dass im Rahmen der Finanzkrise nicht-kurzfristig profitable oder militärisch verwendbare Vorhaben erstmal zurückgestellt werden. Vielleicht hat Obama aber ein besonderes Interesse daran. Wir werden sehen. Yes we can.

» istdasso » Beiträge: 211 » Talkpoints: -0,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Eigentlich ist es so wie von dir geschildert nicht ganz korrekt. Ziel der USA war immer der Sprung zum Mars. Die bisherige Forschung zielte darauf ab dies via Zwischenstation auf dem Mond zu machen. Also quasi der Mond als Sprungbrett zum Mars.

In den letzten zwei, drei Jahren gab es da grosse Diskussionen dazu, ob das sinnvoll ist oder ob man nicht lieber direkt den Sprung zum Mars anpeilen soll. Offensichtlich hat sich die Varianten Mars direkt durchgesetzt. Hast du diesbezüglich einen Link? Ich habe die Diskussion leider etwas aus den Augen verloren, und die Aussage bezüglich Asteroiden ist mir neu.

Aus meiner Sicht ist bei solchen Projekten übrigens nicht ein Terraforming des Mars prioritär, das hört sich zwar abenteuerlich an, dauert aber Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende, sondern vielmehr die Entwicklung von neuen Techniken, welche den technischen Vorsprung der USA aufrecht erhalten soll, ein Umstand, der für die Wirtschaft absolut essentiell ist.

» thisnamewasfree » Beiträge: 1102 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Naja erst einmal müsste man es überhaupt schaffen, Menschen auf den Mars zu bekommen. Rein technisch ist das wahrscheinlich gar nicht mal so schwierig, aber der finanzielle Aufwand ist im Moment noch enorm. Da muss also noch etwas in Sachen Effizienz getan werden.

Wenn man das mal geschafft hat, ist eine Basis aufzubauen auch kein so besonders großer Schritt mehr. Die Menschen, die auf den Mars fliegen, müssen dort aufgrund der Konstellation der Umlaufbahnen sowieso mehrere Monate dort verbringen. Also ist so eine Einrichtung eigentlich sowieso nötig. Und ob Menschen einige Monate oder einige Jahre dort verbringen spielt dann keine so große Rolle mehr.

Ein ganz anderes Problem ist natürlich die psychische Belastung der Astronauten. Die Besatzung der ISS hat wenigstens noch direkten Sichtkontakt und es ist auch eine direkte Kommunikation möglich. All das wird auf dem Mars nicht zur Verfügung stehen. Damit müssen die Astronauten erst einmal klarkommen. Ein Experiment hierfür wurde ja schon gestartet. Ich weiß nicht mehr genau, wo dieses Experiment durchgeführt wird, aber dort leben die Leute unter gleichen Bedingungen wie auf dem Mars. Es wird also eine völlig isolierte Umgebung geschaffen. Es besteht zwar eine virtuelle Funkverbindung, allerdings wird diese ebenso wie auf dem Mars verzögert.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe, vor einiger Zeit, eine Doku über geplante und mögliche Mars-Missionen gesehen. Es ist rein theoretisch sogar schon möglich Menschen auf den Mars zu bringen, einziges Manko ist die damit, zwingende, Aufenthaltsdauer der Astronauten, da der Mars ja in einer bestimmten Konstellation zur Erde stehen muss um die Rück- oder Hinreise anzutreten.

Desweiteren ist es, wenn auch erst in hunderten von Jahren, rein theoretisch möglich, den Mars zu einer zweiten Erde zu machen. Aber es wäre, da der Mars keine bzw. eine nicht so ausgeprägte Ozonschicht besitzt wie Mutter Erde, ein sehr langwieriges Projekt. Erst einmal müssten Pflanzen gezüchtet werden, die unter den marsianischen Bedingungen wachsen könnten. Da diese aber zu unwirtlich sind wurde ein Projekt vorgestellt das nach dem Prinzip des Stoffwechsels von Pflanzen, und der daraus resultierenden Verdichtung der Ozonschicht, funktioniert.

Das sind eine Gebäude, bei denen best. Stoffe verwertet werden, woraus wieder andere Stoffe entstehen welche die Ozonschicht verstärken. Denn wenn es eine dichtere Ozonschicht gibt, ist es möglich Sauerstoff und andere Gase zu produzieren die sich dann auch in der Atmosphäre halten und nicht verflüchtigen, was im Grunde genommen, die Grundlage allen Lebens auf der Erde darstellt.

» I 'n' Eicher » Beiträge: 10 » Talkpoints: 4,29 »


I 'n' Eicher hat geschrieben:einziges Manko ist die damit, zwingende, Aufenthaltsdauer der Astronauten, da der Mars ja in einer bestimmten Konstellation zur Erde stehen muss um die Rück- oder Hinreise anzutreten.

Nein, das hat nur damit zu tun, dass es energiesparender ist 2 Menschen 2 Monate lang auf dem Mars durchzubringen als sie gleich wieder zurückzuschicken - auch wenn das immer möglich ist.

I 'n' Eicher hat geschrieben:Das sind eine Gebäude, bei denen best. Stoffe verwertet werden, woraus wieder andere Stoffe entstehen welche die Ozonschicht verstärken. Denn wenn es eine dichtere Ozonschicht gibt, ist es möglich Sauerstoff und andere Gase zu produzieren die sich dann auch in der Atmosphäre halten und nicht verflüchtigen, was im Grunde genommen, die Grundlage allen Lebens auf der Erde darstellt.

Nein, bestimmt nicht. Denn eine Atmosphäre kann sich nie dauerhaft auf dem Mars halten, dazu ist er einfach zu klein. Der Mars hat ja schließlich auch jetzt schon eine Atmosphäre, nur ist diese im Vergleich zur Erde eben kaum vorhanden.

thisnamewasfree hat geschrieben:Also quasi der Mond als Sprungbrett zum Mars.

Naja, der Mond ist heute immernoch das Sprungbrett zum Mars, nur mit dem Unterschied dass man erst einmal direkt dahin will. Den Mond braucht man weiterhin als Weltraumbahnhof um Expeditionen usw. billig zu machen :wink:, was bei einer oder weniger Missionen natürlich nicht weiter ins Gewicht fällt.

Ich würde die USA und ihren Vorsrpung übrigens nicht überbewerten, die Russen haben nach wie vor die Technik nur nicht das Kapital und die Chinesen stürmen mit Riesensprüngen heran. Sehe es ansonsten aber genauso, Terraforming ist Traumtänzerei.

Weasel_ hat geschrieben:Ich weiß nicht mehr genau, wo dieses Experiment durchgeführt wird, aber dort leben die Leute unter gleichen Bedingungen wie auf dem Mars.

Welches meinst Du? Eines dieser Witzexperimente wie das bekannteste in der Wüste von Utah oder die ernsthaften Versuche wie die Experimente der ESA und anderer Organisationen in der Nähe von Moskau

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich meinte das Experiment von der ESA bei Moskau. Da sollte ja glaube ich auch ein Deutscher teilnehmen. Daher habe ich das irgendwo bei der Tagesschau oder so mal gehört.

Dabei werden ja erst diese Vorversuche mit nur 105 Tagen durchgeführt, aber dann ja eben das 520-Tage-Experiment, was ja in etwa einer echten Marsmission entsprechen würde.

Ich bin mal auf die Ergebnisse gespannt. Frühere Experimente sind ja anscheinend aufgrund Spannungen in der Crew und psychischen Problemen gescheitert. Bei einer echten Marsmission wäre so etwas wahrscheinlich noch heftiger (weil die SItuation einfach noch viel realer ist und man das nicht einfach abbrechen kann) und auch wenn da Profis dabei sind, sind es doch nur Menschen, für die das eine harte Sache wird.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Die sind meist nur deswegen gescheitert weil sie schlichtweg unprofessionell waren :wink: und es sich größtenteils um Hobbyprojekte oder Projekte von Vereinen gehandelt hat die dann an Banalitäten scheiterten. Beispielsweise weil Bakterien in sterile Räume eingeschleppt wurden.

Mal abgesehen von dem Versuch seitens der Raumfahrorganisationen handelte es sich bei allen anderen (privaten) Versuchen mehr um einen ausgedehnten Campingurlaub mit SciFi Charakter :lol:.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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