Tipps zum Buch selber schreiben

Wohin muss man sich wenden wenn man ein Buch schreiben will? Ich hätte da eine super Idee für einen Thriller und das Konzept ist praktisch schon fertig in meinem Kopf drin. Mir fehlt nur ein Verlag oder jemand der mir hilft das in Worte zu fassen.

Ich kann mir vorstellen dass es da gute Tipps gibt wenn ich nur wüsste an wen ich mich mit meiner Idee wenden könnte?

Hallo Freri,

wenn jemand eine tolle Ifee für einen Roman hat, wie du, dann hat derjenige zwei Möglichkeiten.

1. Das Buch selber schreiben
2. Das Buch von einem Ghost Writer schreiben zu lassen

zum 1. :
Viele haben da eine falsche Vorstellung vom Autor und denken, dass man mal eben ein Buch schreibt. Allerdings ist das schon mit einem erheblichen Arbeitsaufwand verbunden. In deinem Beitrag steht, dass du gerne einen Thriller schreiben möchtest, gerade hier ist die Planung wichtig. Solltest du also vor haben, dein Buch selbst zu schreiben, dann müsstest du mit einem Plot beginnen.

Wichtig außerdem ist, die Figuren, oder Charaktere, ordentlich auszustalten. Beispielsweise ist ja ein Bösewicht nie durch und durch schlecht. Sonst wirkt die Figur beim Leser später zu eindimensional.

Ein weiterer, wichtiger Punkt ist der Spannungsbogen. Ein Thriller beginnt in aller Regel mit einem Knall, anschließend wird in die Thematik, also die Grundhandlung eingeführt und anschließend steigert sich die Spannung bis zum Finalen Showdown.

Solltest du tatsächlich deine Buchidee durchstrukturieren, die Figuren zum Leben erwecken und das Buch letzten endes schreiben, dann bleibt dir noch die Hürde einen Verlag zu finden, der dein Buch druckt. Hierbei würde ich dir von einem Druckkostenzuschussverlag abraten, schließlich hast du dein Buch ja schon geschrieben, dein Job als Autor ist erfüllt.

Vor allem die großen Verlage werden allerdings mit Manuskripten zugeschüttet und haben somit das Privileg sich das beste und erfolgversprechendste herauszupicken. Auf einen Lektor kommen gut und gerne täglich bis zu 15 Manuskripte. Da ist klar, dass der Lektor nicht jedes davon durchlesen kann. In der Regel hat man vier Seiten Zeit den Lektor zu begeistern. Klappt es, wird er weiterlesen und mit dir gemeinsam an deinem Buch arbeiten.

zu 2.:
Hier stellt sich zunächst das Problem einen Ghost Writer zu finden. Denn um ihn neugierig zu machen, musst du mehr Details deiner Story erzählen.

Ideen sind zwar geistiges Eigentum, doch wirklich schützen kann man sie ja nicht. Denn wie wolltest du beweisen, dass du die Romanidee zuerst hattest? Es gehört also schon eine Portion Vertrauen dazu.

Ich weiß nun nicht, ob du dir vorgestellt hattest, Geld mit deiner Romanidee zu verdienen, denn wenn du ihn von jemand anderem Schreiben lässt und die Arbeit somit aus der Hand gibst, dann ist auch klar, dass du kaum noch daran mitverdienst. Schließlich kommt nur noch die Grundidee von dir.

Ich hoffe meine Antwort ist nicht all zu entmudigend. Wie wäre es denn, wenn du einfach einmal beginnst deine Romanidee durch zu strukturieren? Danach könntest du beginnen zu schreiben, ganz unverfänglich, nur für dich selbst. Wenn dann etwas gutes dabei rauskommst, kannst du dich ja noch immer um einen Verlag bemühen.

Ghostwriter werden normalerweise von Verlagen beschäftigt, die sie dem Autor zur Seite stellen. Das ist oft bei diesen Schicksalsbüchern so, wo Menschen ein tragisches Schicksal (Flucht aus der Heimat, Versklavung Gewalt in jeglicher Form, usw.) erlebt haben, also selbst keine Autoren sind, die Geschichte gar nicht in diese Form bekämen, die sie haben sollte, damit sie für Leser lesbar ist. Manchmal stehen die Ghostwriter auch mit dabei.

Ghostwriter für Romane gibt es natürlich auch, aber kein Verlag würde die einem unbekannten Autor zur Seite stellen. Ganz einfach aus dem Grund, dass Ghostwriter eben auch Geld kosten, ein Verlag aber für gewöhnlich genug andere Autoren hat, die alleine schreiben können.

Von daher bleibt Dir nur selber schreiben. Am besten gehst Du so vor: Schreib Deine Handlung in einer Kurzzusammenfassung (richtig heißt das Exposee) auf, dann hast Du einen Überblick. Dann lege Profile Deiner Personen an, schreib also, wie sie heißen, wie sie aussehen, welchen Beruf sie haben, Familie, Stärken, Schwächen, usw. Ganz so, als würdest Du eine Person, die Du gut kennst beschreiben.

Du kannst Dir auch eine Kapitelplanung anlegen. Dabei schreibst Du für jedes Kapitel eine Kurzzusammenfassung, was darin vorkommen soll und aus welcher Perspektive Du schreiben willst. Am besten notierst Du dabei auch, wie viel Zeit im Kapitel vergeht, so kommst Du mit Wochentagen und der Zeit nicht durcheinander.

An einen Verlag wendest Du Dich dann, wenn Du den Roman (Buch ist es erst, wenn es fertig gedruckt ist) fertig geschrieben, mehrfach überarbeitet und möglichst von kritischen Personen testlesen hast lassen. Aber man schickt dann nicht das komplette Manuskript, sondern nur das Exposee und eine Leseprobe von 20 - 50 Seiten.

Du kannst auch in ein Autorenforum gehen, dort bekommst Du sehr viele Tipps und kannst auch Textstellen zur Beurteilung einstellen (die meisten Autorenforen haben nur Mitgliedern zugängliche Textarbeitsbereiche, so dass Dein Text dann weiterhin unveröffentlicht ist, da Verlage für gewöhnlich keine Texte mögen, die schon zu großen Teilen im Internet standen).