Das vergessene Pergament - Philipp Vandenberg

vom 09.04.2009, 11:43 Uhr

Seit gestern bin ich mit einem Roman durch, den ich stellenweise als Zeitverschwendung empfunden habe. Der Roman heißt "das vergessene Pergament" von Philipp Vandenberg. Der Roman stammt aus dem Jahr 2007, ist also schon etwas älter.

In dem Roman geht es um Afra, eine Waise, die sich bei einem Landvogt verdingt. Dieser vergeht sich an ihr, sie wird schwanger, setzt das Baby nach der Geburt aus und flüchtet wenig später vom Hof. Nun beginnt eine jahrelange Reise, auf der Afra städig auf der Flucht ist. Eines Tages öffnet sie in ihrer Not eine Schriftrolle, die sie von ihrem verstorbenen Vater geerbt hatte, und nur in Notfällen öffnen sollte. Als ihr mithilfe eines Alchimisten klar gemacht wird, worum es sich bei dem Dokument handelt, schweben sie und ihr Begleiter in Lebensgefahr. Die Kirche und ihre Gefolgsmänner haben es auf das Dokument abgesehen und plötzlich scheint jeder, der in Afras Leben tritt, ein Spion zu sein, der ihr nach dem Leben trachtet und das Dokument an sich bringen will.

Eigentlich ist die Idee des Buches sehr gelungen, Romane rund um die Kirche und geheime Dokumente mag ich eigentlich sehr gerne. Allerdings ufert der Roman stellenweise aus und beschäftigt sich mit Details, die für den Fluss der Geschichte unerheblich sind und diesen immens stören. Teilweise habe ich bis zu 5 Seiten übersprungen und habe von der eigentlichen Geschichte nichts verpasst. Der Autor verliert sich stellenweise in Erklärungen und Beschreibungen, die mit der Story an sich nichts zu tun haben und dem Buch ein wenig die Spannung rauben. Mich haben diese detaillierten Darstellungen nach einiger Zeit mehr als nur gelangweilt.

Der Stil an sich gefällt mir jedoch schon, die Charaktere entwickeln sich gut und man kann deren Gefühlslage gut nachvollziehen. Wobei mir das Ende wiederum nur wenig gefällt. Es wird viel zu schnell abgehandelt, so als hätte das Buch unbedingt zu Ende gehen müssen. Der Rest des Buches erweckt den Eindruck, als hätte der Autor zu viel Zeit in Unwesentliches investiert, beim Schluss hingegen ensteht der Eindruck, der Autor hätte nur eine Viertelstunde Zeit gehabt.

In meinen Augen ein Buch, welches ganz ok ist, ich aber nicht wirklich weiterempfehlen würde. Was sagt ihr dazu? Kennt ihr den Autor oder das Buch? Zieht sich dieser Schreibstil durch seine anderen Bücher oder gibt es da bessere Exemplare? In einer der Rezensionen auf dem Buchumschlag steht, dass der Autor mit dem Buch durchaus Ken Follett Konkurrenz machen kann- was ich rein gar nicht bestätigen kann. Daher frage ich mich ob andere Romane von ihm eventuell ausgeklügelter und spannender sind?

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe dieses Buch zwar nicht gelesen, sondern besitze nur ds Hörbuch, aber ich habe das damals ähnlich empfunden. Viele Stellen des Buches fand ich einfach nur langweilig, die meiste Zeit kam es mir vor als werde viel Lärm um nichts gemacht, es wurde nur drum herum geredet, ohne dass wirklich etwas passiert ist. Ich habe diese Cd auch wegen der Zusammenfassung auf der Rückseite gekauft, denn das Thema fand ich ziemlich vielversprechend und es klang recht spannend. Leider war es dann aber sehr schlecht umgesetzt.

Ich habe allerdings schon mehrere Werke von Phillip Vandenberg gelesen oder angefangen und es ist im Prinzip immer ähnlich. Er sucht sich ein spannendes, meist geschichtlich und archäologisch angehauchtes Thema und verknüpft dies mit ein bischen Dramatik und Krimi-Stimmung, was im Prinzip voll mein Ding ist. Leider verschenkt er regelmäßig das komplette Potential seiner Ausgangsideen, indem er seitenweise vor sich hin schwafelt ohne in der Sache selbst Fortschritte zu machen oder Spannung aufzubauen, was wohl als nächstes passiert. Und mit diesem Schreibstil komme ich einfach nicht zurecht, ich langweile mich dabei immer zu Tode.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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