starke Nebenwirkungen von Tabletten

vom 21.03.2009, 12:08 Uhr

Mein Vater leidet seit ein paar Jahren an Parkinson, erst ging es noch ohne Tabletten. Aber nun kann er nicht mehr mal essen weil er die Mahlzeit nicht mehr in den Mund bekommt ohne sie zu verschütten. Es will lieber keine Tabletten nehmen weil die so starke Nebenwirkungen haben sollen. Zum Arzt geht er auch nur ungern weil er meint dass es auch ohne gehen würde.

Wie kann ich ihm klar machen dass er dringend Hilfe braucht, ich weiss mir bald keinen Rat mehr!

» Kailash » Beiträge: 17 » Talkpoints: 0,00 »



Hallo,

die pathogenitische Veränderung beim Parkinson ist letztlich ein absterben von Dopaminneuronen im Gehirn. Diese Nervenzellen schütten also normalerweise regelmäßig Dopamin aus. Diese Dopamin hemmt Neurone, die zu den nicht kontrollierbaren Schüttelbewegungen führen. Folge: Wenn kein Dopamin mehr im Gehirn ist, kommt es zu den Schüttelbewegungen und anderen Symptomen.

Wie sieht nun die Arzneimitteltherapie aus? Ganz einfach: Die Patienten bekommen letztlich Dopamin in Tablettenform. Es gibt zwar neben Dopamin noch ein paar andere Medikamente, die in der Parkinson-Therapie eingesetzt werden, aber am häufigsten ist eben diese Therapie. Nebenwirkungen bei der Dopamin-Substituiongibt es dabei so gut wie keine. Es kommt zwar nach ein paar Jahren zur Wirkungseinschränkungen, aber durch regelmäßige Neueinstellungen lässt sich das ganze gut in den Griff bekommen.

Das dies gut klappt, sehe ich immer wieder bei meiner Oma, die leidet seit 12 Jahren an Parkinson, nimmt aber die von Arzt verordneten Tabletten, regelmäßig und nach Plan und ist fast beschwerdefrei. Wenn sie merkt, dass die Therapiewirkungen langsam nachlassen (meist nach 3-4 Jahren), also die Schüttelbewegungen stärker werden, etc. macht sie einen 4-wöchigen Klinikaufenthalt in einer speziellen Parkinsonklinik und lässt sich Neueinstellen. Sie lebt mit 89 Jahren immer noch in ihrem eigenen Haus und führt einen super Haushalt.

Ich kann Deinem Vater nur dringend raten, einen Neurologen aufzusuchen, ihm kann mit der Arzneimitteltherapie sehr geholfen werden, ehrlich.

» menja » Beiträge: 152 » Talkpoints: -0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^