Alzheimer - Ab dem 27. Geburtstag wird’s schlimmer

vom 21.03.2009, 11:33 Uhr

Hallo zusammen,

Psychologen haben in einer breit angelegten Studie Interessantes heraus gefunden. In dieser Studie beobachteten sie über 7 Jahre ca. 2000 Menschen. Ziel der Studie ist es, durch die Ergebnisse beginnende Alzheimererkrankungen schneller und besser erkennen zu können.

In der Studie fanden die Forscher heraus, dass Menschen im Alter von 22 Jahren den Höhepunkt im verarbeiten von Informationen erreichen. (Vor allem schnelles vergleichen und verknüpfen von Informationen erreicht hier den „geistigen Höhepunkt“). Ab 27 lassen diese Fähigkeiten sichtbar (bzw. nachweisbar) nach.

Auch wenn viele Menschen bereits mit Mitte 20 über beginnende Alzheimer klagen, weil sie sich nicht mehr so gut an gewisse Dinge erinnern können, so stellten die Forscher doch fest, dass das Erinnerungsvermögen bis zum 37sten Lebensjahr fast unverändert gut bleibt. Erst ab dem Zeitpunkt nimmt die Fähigkeit langsam ab. (bin ich wirklich schon so alt?). Ein Trost für viele könnte aber sein, dass bereits in so jungen Jahren nicht alles schlechter wird. Der Wissensumfang (also Vokabular und Allgemeinwissen) steigert sich sogar bis hin zum 60sten Lebensjahr.

Ich frage mich gerade, ob es mich trösten soll, dass meine geistigen Fähigkeiten bald schlechter werden, oder ob ich mich darauf freuen soll, nicht mehr so viel mitzukriegen, was so in der Welt passiert?

Gruß Jasper

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» jasper » Beiträge: 554 » Talkpoints: -0,26 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also vielleicht ist es möglich, dass man ab Mitte zwanzig weniger denk- und merkfähig ist, als mit Anfang 20 und dass es ab da nachlässt, aber mit Alzheimer hat das Ganze Gott sei Dank noch nichts zu tun! Ich weiß schon, das Wort "Alzheimer" ist in den letzten Jahren fast zu einem Modewort geworden, es ist populär geworden. Jeder schiebt es vor, wenn er feststellt, dass die Fähigkeiten nachlassen, vielleicht auch, um das zu entschuldigen.

Mit Alzheimer ist allerdings nicht zu spaßen. In der Tat, die Krankheit ist längst keine Alterskrankheit mehr. Das durchschnittliche "Einstiegsalter" liegt inzwischen immerhin bei 40 Jahren, aber mit Mitte 20 daran zu denken, halte ich für absoluten Quatsch. Das ist Panikmache und falsch recherchiert. Jetzt vielleicht nicht von Dir, aber die Medien stecken voller Fehler und haben manchmal die völlig falschen Worte für etwas. Klar, das sind eben alles keine Mediziner.

Dass man sich ab Mitte 20 weniger merken kann, ist normal, würde ich sagen. Der Mensch altert jeden Tag, vor allem Gehirn, Gelenke und Knochen. Es gibt keinen genauen Punkt, an dem man sagen kann, dass man ab sofort altert und dementsprechend mehr vergisst. Das geschieht alles "schleichend", das wird jeden Tag weniger. Der Mensch wird sozusagen jeden Tag dümmer, weil Gehirnzellen abnehmen. Bis zu einem bestimmten Alter wächst alles, danach nimmt es wieder ab. Das fällt so gravierend aber nicht ins Gewicht. Ich kann Dich beruhigen, wir haben so viele Gehirnzellen, die sich lange Zeit immerwieder gegenseitig ersetzen können. Du merkst vom schleichenden Altern in Bezug auf das Gehirn lange Zeit nichts oder zumindest kaum etwas. Du kannst sogar lange Zeit alkoholahängig sein und hast keine Probleme.

Ich denke mir eher, dass die Merk- und Denkfähigkeit in etwa ab Mitte 20 auffallend nachlässt, weil ab da auch der letzte Student aus der Schule heraus ist. Wenn man das ständige Lernen gewohnt ist, ist man natürlich fiter, als wenn man jeden Tag einfach seinem gewohnten Job nachgeht. Durch Training kann man viel erreichen, was glaubst Du, warum sich Schauspieler so viel merken können. Sie trainieren das regelmäßig, sie beschäftigen sich jeden Tag mit dem Merken von Dingen. Als ganz normaler Arbeiter hast Du ganz andere Dinge im Kopf, als Dir Seiten weise Text zu merken. Dann fällt Dir natürlich irgendwann auf, dass Dir das Merken von zu kaufenden Dingen schwer fällt und Du Dir lieber einen Einkaufszettel schreibst. Genau das ist aber das falsche. Wir passen uns an das Vergessen an und machen uns nicht die Mühe dagegen zu wirken. Das macht es dann schlimmer.

Dass man allerdings Alzheimer vorbeugen kann, ist umstritten. Die Krankheit ist nahezu völlig unerforscht; wir haben im Prinzip keinen blassen Schimmer wo das herkommt und warum das passiert und vor allem was man dagegen tun kann. Wir wissen durch Studien nur, dass es in etwa ab 40 beginnen KANN - es muss aber nicht jeden treffen. Da es eine schleichende Krankheit ist, sieht man immer nur Leute im höheren Alter, die davon betroffen sind. Alzheimer ist - wenn Du es so willst, eine Krankheit wie jede andere auch. Sie betrifft einige, aber nicht alle. Wenn es Dir passiert, hast Du Pech und musst versuchen, Dich entsprechend um Deine Versorgung in der Zukunft zu kümmern. Du musst klar zwischen Alzheimer und Demenz unterscheiden.

Normalerweise spricht man nur bei alten Menschen von Demenz, aber da es einfach nur ein Wort für den geistigen Verfall und die nachlassende Denk- und Merkfähigkeit des Menschen ist, kannst Du das im Prinzip auch schon auf junge Leute anwenden. Es ist keine Krankheit, es ist einfach nur eine Erscheinungsform des Alterns, die bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger deutlich zu beobachten ist. Dem kannst Du durch Training eine gute und lange Zeit entgegen wirken, aber Alzheimer befällt Dich regelrecht. Da bist Du machtlos. Das ist irgendein Deffekt im Gehirn, vielleicht im ganzen Nervensystem. Das ist aber mit Mitte 20 nicht zu beobachten, mach Dir also darüber keine Sorgen. Bis Alzheimer deutlich spürbar und durch den Leihen erkennbar ist, bist Du alt und wie gesagt, es betrifft weiß Gott nicht jeden.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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