Richtige und korrekte Aufbau einer Bewerbung - Beispiel

vom 16.03.2009, 01:47 Uhr

Meine Tochter kommt bald aus der Schule raus und so langsam geht es mit den Bewerbungen los. Da meine Zeit der Bewerbungen schon lange vorbei ist bin ich da wohl nicht mehr auf dem neuesten Stand.

Wie sollte heute der Aufbau einer Bewerbung aussehen? Gibt es irgendwo gute Beispiele, es sollten aber keine 08/15 Texte sein die jeder schreibt. Denn nur mit einer Bewerbung die aus der Masse heraussticht hat man heute noch eine Chance auf ein Vorstellungsgespräch.

» Zerrspiegel » Beiträge: 10 » Talkpoints: 0,00 »



Es gibt Vorlagen im Internet, einfach über eine Suchmaschine zu finden. Allerdings sollten diese wirklich nur als Vorlage dienen, denn es jede Bewerbung sollte genau auf das Unternehmen und den Berufszweig abgestimmt sein. Wichtig ist auch, ob es eine Bewerbung auf eine Anzeige ist oder ob sie initiativ erfolgt.

Ich kann empfehlen, viel Im Internet zu recherchieren und in der Bibliothek Bücher auszuleihen.

Wenn ihr auf widersprüchliche Angaben stoßt, dann würde ich die Informationen auf Aktualität prüfen. Wenn beide aktuell sind, dann sollte deine Tochter nach ihrem Empfinden entscheiden, denn sie bewirbt sich ja dort und wenn ihre Wahl passt, dann passt sie auch zu dem Unternehmen.

Das betrifft beispielsweise die Mappe, also eine dreiteilige oder doch ein einfacher Klemmhefter.

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» passiflora » Beiträge: 6 » Talkpoints: 2,22 »


Hallo Zerrspiegel, was passiflora ist richtig. Da es mir vor kurzem genau so ging, kann ich dir aber trotzdem einige Bewerbungshilfen aus dem Internet empfehlen. Sie sollte aber trotzdem diese nochmal überarbeiten, da sie oft zu allgemein sind und nicht alle Berufe ansprechen und abdecken.

Aber nun aus eigener Erfahrung besteht eine gute Bewerbung aus:
einem Deckblatt, dann einem Anschreiben für die Firma, indem sie schreiben sollte warum sie sich für diesen Beruf interessiert und was ihre stärken sind (Sprachen werden da gern gesehen). Anschließend sollte ein tabellarischer Lebenslauf folgen, wobei zu beachten ist, dass viele Firmen sich nicht sehr für die üblichen Hobbys interessieren, also sollten da nur Hobbys stehen die einen Chef auch beeindrucken. Anschließend nach dem Lebenslauf sollten noch Schulzeugnisse und falls vorhanden, absolvierte Praktika beigefügt werden.

» robbson181 » Beiträge: 6 » Talkpoints: 0,00 »



Ich finde es am wichtigsten, sich einen guten Grund zu überlegen, warum man sich gerade bei Unternehmen XY bewirbt. Diese Fragen taucht ohnehin spätestens beim Bewerbungsgespräch auf, wenn der potenzielle Arbeitgeber fragt "Warum bewerben Sie sich gerade bei uns?" und darauf sollte man unbedingt eine gute Antwort parat haben. Nichts ist für einen Personalchef nerviger, als die Anschreiben von zahllosen Bewerbern zu lesen, die sich keine Gedanken zum Unternehmen gemacht haben und deren Briefe offensichtlich Massenware sind.

Mit dieser Strategie, mich vor dem Verfassen der Bewerbung eingehend mit meinem Wunschunternehmen zu beschäftigen, möglichst viele Informationen einzuholen und mir ein gutes "Warum" auszudenken, habe ich sehr gute Erfolge erzielt (keine einzige meiner Bewerbungen blieb unbeantwortet und ich konnte schlussendlich zwischen ein paar verschiedenen Angeboten wählen). Es empfiehlt sich in diesem Zusammenhang auch die Annonce (wenn man auf eine Anzeige antwortet) genau durchzulesen. Die meisten Annoncen enthalten Muss-Kriterien und Kann-Kriterien. Wenn man die Muss-Kriterien (beispielsweise ein bestimmtes Maß an Berufserfahrung, welches der Arbeitgeber ausdrücklich verlangt) nicht erfüllen kann, hat es wenig Sinn, sich zu bewerben (außer man hat sehr tolle Gründe parat, warum der Arbeitgeber einen trotzdem anstellen sollte - z.B. wenn man nicht die geforderte Ausbildung absolviert hat, aber eine vergleichbare).

Bitte verstehe meinen Aufruf, die Bewerbung deiner Tochter möglichst individuell zu gestalten, nicht falsch. Übertrieben ausgefallene und bunte Bewerbungsschreiben sind in vielen konservativen Branchen ebenso wenig gern gesehen, wie langweilige Massenware. Es gibt unter Bewerbern teilweise sehr eigensinnige Auffassungen von einem gelungenen Design (ich habe z.B. schon ein Anschreiben gesehen, bei welchen der gesamte Text regenbogenfärbig formatiert war, also erste Zeile grün, zweite Zeile gelb, dritte Zeile orange, vierte Zeile rot usw.). Das Design sollte zur Branche passen. Das heißt, dass sie ruhig etwas auffallender gestaltet sein darf, wenn sich deine Tochter als Grafikerin bewirbt. Wenn es hingegen z.B. um einen Job in einer Bank geht, sollte die Bewerbung besser etwas konservativer ausfallen.

Der nächste Punkt, dem meiner Meinung nach auch einiges an Bedeutung beim Aussieben der Bewerbungen durch den Personalchef zukommt, ist die Sorgfalt, mit der die Unterlagen erstellt wurden. Wehe, das Papier ist fleckig oder hat Eselsohren. Solche Schlampereien lassen Rückschlüsse auf die Sorgsamkeit zu, mit welcher der künftige Mitarbeiter seine Arbeit erledigen wird.

Eine weitere "Kleinigkeit", die darüber entscheiden kann, ob der Bewerber zu einem Gespräch geladen wird, ist die Qualität des beigelegten Fotos. Schief zurechtgeschnittene Privatfotos haben in einer Bewerbungsmappe nichts verloren. Am besten ist es, zum Fotografen zu gehen und dort ein schönes Passfoto machen zu lassen. Die richtige Beleuchtung macht einiges aus und außerdem ist die Fotoqualität eines Fotografenfotos einem privat ausgearbeiteten Foto meist haushoch überlegen. Darüber hinaus versteht es ein Fotograf, die Schokoseite einer Person zur Geltung zu bringen. Punkto Kleidung gilt wieder dasselbe, dass ich zum Design geschrieben habe - je nach Branche etwas legerer bzw. konservativer und im Zweifelsfall eher konservativ.

Im Übrigen bewerte ich es sehr positiv, wenn ein Bewerber schon vor dem Verfassen der Bewerbung persönlich Kontakt aufnimmt und im Vorhinein relevante Fragen abklärt. Manche Inserate sind ja sehr allgemein geschrieben und da ist sich so mancher Bewerber nicht sicher, ob er die Kriterien erfüllen kann, welche das Unternehmen vorgegeben hat. Und auch nach dem Absenden des Bewerbungsschreibens lohnt es sich, am Ball zu bleiben - wenn ein angemessener Zeitraum verstrichen ist, kann man ja telefonisch nachhaken (außer das Unternehmen hat vorher explizit darum gebeten, dass sich alle Bewerber gedulden sollen, bis sie eine schriftliche Antwort erhalten).

Noch ein Tipp zum Schluss: Eine Bewerbung zu verfassen, heißt Eigenwerbung zu machen. Und bei jeder Art von Werbung ist es entscheidend, dass das Produkt authentisch beworben wird. Vermeide es also, Fremdwörter zu verwenden, die nicht zum aktiven Wortschatz deiner Tochter zählen, wenn du ihr beim Schreiben der Bewerbung hilfst. Und vergiss nicht, die Bewerbung von jemanden Korrekturlesen zu lassen (am besten von jemanden, der sie noch nie gelesen hat) - wäre schade, wenn ein Traumjob wegen einigen Rechtschreib- bzw. Tippfehlern flöten gehen würde, oder?

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Erstellen des Bewerbungsschreibens mit deiner Tochter gemeinsam. Wenn du all diese Dinge beachtest, über die ich mich jetzt so wortreich ausgelassen habe, kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen.

Musterbewerbungen, die jeweils genau analysiert wurden und verbessert wurden (auch aus den Fehlern anderer kann man ja lernen) sowie viele nützliche Tipps findest du übrigens in einem Buch von Christian Püttjer und Uwe Schnierda mit dem Titel "Das große Bewerbungshandbuch". Über Google Books kannst du ja einmal reinschmökern (siehe Link). Ich habe einige Bücher über die perfekte Bewerbung gelesen, doch dieses war mit Abstand das Praxistauglichste: Klick.

» yadrassil » Beiträge: 36 » Talkpoints: 28,23 »



Eine gute Bewerbung gliedert sich in zwei bis drei Teile: Anschreiben, Lebenslauf und andere Anlagen (Schulzeugnisse, Bescheinigungen über absolvierte Praktika etc.). Manchmal wird auch die so genannte "dritte Seite" hinzu gefügt.

Das Anschreiben

Das Anschreiben ist der wichtigste Teil der Bewerbung, sozusagen das Herzstück derselben. Hierbei gibt es sowohl formal als auch inhaltlich einiges zu beachten. Man beginnt immer mit den eigenen Daten, sprich Name, Anschrift, Telefonnummer und ggf. der privaten Emailadresse. Letztere sollte dabei auf jeden Fall seriös klingen. Eine Mailadresse wie "Knutschkugel@abc.de" sollte also nicht angegeben werden. Unter Umständen sollte man sich eine neue Mail-Adresse einrichten. Die eigenen Daten werden immer linksbündig abgetippt. Mit einem Abstand von vier Leerzeilen folgt ebenfalls linksbündig die Anschrift der Firma, selbstverständlich ohne Telefonnummer oder Email-Adresse der Firma.
In der Zeile darunter fügt man rechtsbündig Ort und Datum ein.

Nach weiteren vier Leerzeilen erfolgt linksbündig die Anrede. Kennt man den Leser der Bewerbung dem Namen nach, sollte er direkt angesprochen werden, also "Sehr geehrter Herr...". Nach dem Ansprechpartner kann man sich vorab auch telefonisch erkundigen. Ansonsten schreibt man das Übliche "Sehr geehrte Damen und Herren". Nach einer weiteren Leerzeile kann es dann endlich mit dem eigentlichen Bewerbungsanschreiben los gehen, welches optimalerweise im Blocksatz formatiert wird.

Inhaltlich gliedert es sich in Einleitungssatz, Hauptteil, Abschlusssatz und Grußformel.

In der Einleitung sollte nach Möglichkeit nicht die Standard-Formel "Hiermit bewerbe ich mich um..." stehen. Besser sind Formulierungen wie "Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige vom ... in der ... gelesen. Deshalb bewerbe ich mich bei Ihnen als ..." oder "Durch die Vorstellung verschiedener Ausbildungsberufe im Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit erfuhr ich mit großem Interesse von der Ausbildungsmöglichkeit als... Gerne möchte ich die Ausbildung in Ihrem Unternehmen absolvieren".

Im zweiten Abschnitt sollte man seine Kenntnisse und Fähigkeiten hervor heben. Dazu sollte man auf die an das Berufsfeld gestellten Anfordungen eingehen. Liegt keine Stellenausschreibung vor, kann man sich im Falle einer Initiativbewerbung auch z.B. auf der Internetseite der Arbeitsagentur informieren. Für eine angehende Bürokauffrau ist es also sinnvoll, bereits vorhandene Computerkenntnissse oder besonders gute Rechtschreibkenntnisse zu nennen. Eine künstlerische Begabung zu anzuführen, wäre dagegen in diesem Fall völlig fehl am Platz.
Wichtig ist, aktive Formulierungen zu verwenden, also statt "wurde mir vermittelt" "eignete ich mir an".

Auch eine Begründung, warum man die Ausbildung ausrechnet in dem Unternehmen absolvieren möchte, bei dem man sich bewirbt, sollte nicht fehlen. Hier kann man seine Kenntnisse über das Unternehmen einfließen lassen. Beinahe jede Firma verfügt heutzutage über eine Internetseite, auf der sie auch ihre Unternehmensphilosophie kund tut. Wenn es also beispielsweise heißt, dass Unternehmen setze sich sehr für umweltbewusstes Handeln ein, kann man z.B. schreiben: "Mit Ihrem vorausschauenden Grundsatz, die Umwelt zu schützen, identifiziere ich mich stark und möchte daher in Ihrem Unternehmen einen Beitrag zur Erhaltung des Regenwaldes leisten."

Im Abschlusssatz sollte man die Möglichkeitsform unbedingt vermeiden. Es sollte nicht heißen: "Über die Einladung zu einem persönlichen Gespräch würde ich mich freuen." sondern "Über die Einladung zu einem persönlichen Gespräch freue ich mich."

Nach der Grußformel (üblicherweise "Mit freundlichen Grüßen") folgt zum Schluss noch die eigene Unterschrift, mit der man die Richtigkeit seiner Angaben bestätigt. Am besten unterschreibt man mit einem Füllfederhalter, Kugelschreiber sind nach wie vor nicht gern gesehen.

Am unteren Rand nennt man unter der Überschrift "Anlagen" die hinzugefügten Unterlagen, wie Lebenslauf, ggf. die dritte Seite und Zeugnisse.

Nach jedem Absatz wird eine Leerzeile eingefügt. Das sorgt für eine bessere Lesbarkeit. Das gesamte Anschreiben sollte nicht mehr als eine Seite umfassen.

Der Lebenslauf

Der Lebenslauf wird üblicherweise tabellarisch geschrieben und ebenfalls am Computer verfasst. Man sollte ihn in Teilüberschriften wie persönliche Daten, schulische/berufliche Laufbahn, Kenntnisse und Fähigkeiten und Sonstiges gliedern.

Im ersten Teil sollten der Name, die Anschrift und Telefonnummer nochmals genannt werden. Außerdem dürfen Geburtsdatum und Ort nicht fehlen. Die Staatsangehörigkeit muss man nur dann anführen, wenn der Nachname auf eine ausländische Herkunft schließen lassen könnte. Auch der Familienstand und eventuell vorhandene Kinder sollten angeführt werden. Die Namen und Berufe der Eltern sind dagegen überflüssig.

Der zweite Teil enthält im Falle deiner Tochter in chronologischer Abfolge die schulische Laufbahn. Name, Ort und ggf. vorhandener Schulabschluss sollten aufgeführt werden.

Teil drei nennt noch einmal tabellarisch Fremdsprachenkenntnisse, Computerkenntnisse etc. Im Punkt "Sonstiges" können z.B. schon vorhandene Führerscheine oder ähnliches genannt werden.

Vom Gliederungspunkt "Hobbys" rate ich persönlich ab. Einen Personalchef interessiert es herzlich wenig, welche Musikrichtung man bevorzugt oder ob man in seiner Freizeit gern Rad fährt.

Der Lebenslauf sollte mit einem Bewerbungsfoto oben rechts versehen werden und nie mehr als maximal zwei Seiten umfassen. Auch hier sollte die Unterschrift als Bestätigung der Richtigkeit der Angaben nicht fehlen.

Die "dritte Seite"

Diese ist nicht zwingend vorgeschrieben, kann aber genutzt werden, um nochmals auf die eigenen Vorzüge hinzuweisen. Sie sollte eine Überschrift wie "Meine Motivation" oder "Was sie sonst noch über mich wissen sollten" tragen. Genutzt wird sie in der Regel, um detaillierter auf die im Anschreiben genannten Punkte einzugehen oder zusätzliche Informationen über sich zu geben. Dabei sollte man sich aber nicht in langen Erklärungen verzetteln, sondern sich auch hier um kurze, prägnante Formulierungen bemühen.

Die Bewerbungsmappe

Bei der Auswahl der Mappe sollte man auf eine hochwertige Optik achten, auch wenn dies mit Mehrkosten verbunden ist. Nicht selten werden Bewerbungen, die in einer billigen Plastikmappe abgegeben werden, gar nicht erst in Augenschein genommen. Wenn man die Bewerbung in einer heute üblichen gefalteten Bewerbungsmappen aus Pappe abgibt, entfällt außerdem das Deckblatt.

weitere Informationen

Rechtschreib- und Ausdrucksfehler in einer Bewerbung sind ein absolutes NoGo. Man sollte also im Ernstfall jemanden darüber lesen lassen, der sich mit beidem gut auskennt, bevor man die Bewerbung abschickt.

Das Bewerbungsfoto sollte Seriösität ausstrahlen. Wer überschminkt wirkt, zahlreiche Piercings präsentiert oder ungepflegt aussieht, wird gar nicht erst zum Gespräch eingeladen. Ein Besuch beim professionellen Fotografen ist Pflicht. Dieser kann z.B. auch Akne digital wegretuschieren.

» Sunny08 » Beiträge: 228 » Talkpoints: 0,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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