Unglücklich in der Familie
Hallo zusammen!
Es geht nicht um meine Familie, sondern um die meines Freundes. Ich habe mich mit seinen Eltern und seiner Schwester eigentlich immer recht gut verstanden. Aber seitdem wir ausgezogen sind, finde ich, dass sich trotzdem in alles zu viel einmischen. Gut, wir fahren auch schon mal um Rat, aber dann wollen wir ja auch einen Tipp bekommen.
Mein Freund bekam ein Jobangebot in Bayern. Dafür müssten wir wegziehen und es wären ca. 600km weit weg. Der Vater meines Freundes meinte dann unter anderem gleich, dass mein Freund aber bedenken sollte, dass er dann nicht mal schnell zu seiner Mutter fahren könnte und Hilfe bekäme. Ich sagte auch, dass ich in Bayern eine Freundin habe und sie gar nicht soweit weg wohnen würde, von dem Ort wo die neue Stelle wäre. Da kam nur, dass ich ja sicher nicht die 40km fahren würde. Ich muss sagen, dass ich eine Angststörung habe und mir Auto fahren meistens Schwierigkeiten macht und ich dies nur an guten Tagen kann.
Dann will sich mein Freund ein neues Auto kaufen. Dies ist auch dringend erforderlich. Er hat nun einen Vectra Kombi gefunden, der wohl ganz gut zu sein scheint. Ich mag Kombis nicht und möchte auch keine fahren. Seine Eltern und Schwester waren begeistert. Kombi fahren wäre ja so toll und so leicht usw. Seine Schwester kam dann noch mit etlichen anderen Kommentaren und meine Meinung wurde da komplett überspielt und es schien keinen zu interessieren.
Zuerst hieß es, dass mein Freund doch mein Auto fahren sollte, da ich ja eh nie fahren würde. Und wenn ich mal irgendwo hin müsste, dann müsste mich mein Freund ja fahren. Und wir sollten doch mal ehrlich sein, ich würde ja nicht mehr fahren. Das hat mich total verletzt, dass mir anscheint keiner zutraut, dass ich wieder fahren werde. Ich konnte nun auch lange nicht mehr fahren, da mein Auto kaputt war und noch immer nicht richtig läuft. Die Schwester meines Freundes hat einen Corsa b und einiges an Ausstattung und ist immer noch nicht zufrieden. Ich rege mich so darüber auf, weil sie das Auto sozusagen umsonst bekommen hat und immer noch nicht zufrieden ist. Ich dagegen fahre einen 16 Jahre alten Corsa, dem man das Alter auch durchaus ansieht und an dem dauernd etwas kaputt ist.
Ich fühle mich einfach nicht ernst genommen und meine Meinung scheint irgendwie nie zu interessieren. Mein Freund meint, dass ihn meine Meinung interessiert. Seine Eltern wissen, dass ich den ganzen Tag zu Hause bin und kommen mich aber nie mal besuchen, da heißt es dann nur, wieso ich denn nicht zu ihnen komme. Und das sogar, wenn mein Auto kaputt ist. Es wären ja nur 2km zu ihnen, die ich ja auch laufen könnte. Aber selbst, haben sie zwei Autos vor der Tür stehen. Ich werde nur gefragt, ob ich mit einkaufen kommen möchte, wenn sonst keiner Zeit hat. Das wird mir dann sogar noch offensichtlich gesagt, wenn ich frage, warum denn die Schwester meines Freundes nicht mitkommt.
Ich schlucke das alles eigentlich nur runter. Das sind auch nur ein paar Sachen, von denen, die bisher so vorgefallen sind. Keiner denkt sich etwas dabei, nur ich bin dann verletzt. Reagiere ich vielleicht zu empfindlich? Ist es vielleicht ganz normal so? Ich habe auch Angst, dass ich irgendwann mal platze und die Meinung sage und das es dann einen großen Streit gibt. Mein Freund meint, dass ich das alles mal seinen Eltern sagen soll, denn sonst ändert sich ja nichts. Aber ich möchte nichts sagen und hoffe, dass sie es irgendwann mal alleine merken. Übertreibe ich vielleicht auch?
Hallo,
ich kann dich schon verstehen, daß dich die Einmischungen nerven. Aber laß' dir von einem alten Beziehunshasen sagen, daß das in den meisten Familien so zugeht. In Ordnung, daß die Eltern deines Freundes nur mit dir Einkaufen gehen, wenn die Tochter keine Zeit hat, ist schade. Bist du denn wirklich auf die Gesellschaft dieser Leute so stark angewiesen? Wenn ich merke, daß mir jemand nicht gut tut, dann nehme ich von dem Abstand und orientiere mich an anderen.
Meine Schwiegereltern reden auch manchmal Zeugs daher, das mir fast schlecht wir! Oder man hat das Gefühl, sie würden einem nicht zuhören. Dann erzähle ich meinem Mann davon und der meint immer, ich soll mich darüber nicht aufregen. Sie seien eben so, kann man nicht ändern. Hauptsache ist doch, daß der Partner zu einem steht. Mit dem willst du doch dein Leben teilen.
Dir würde ein bißchen mehr Selbstbewußtsein gut zu Gesicht stehen. Viele Menschen verstehen leider die Krankheiten anderer nicht. Besonders, wenn man sie nicht sehen kann. Da kannst du lange auf Verständnis warten. Dir möchte ich gerne sagen, nimm' dir nicht alles so zu Herzen, sie wissen es nicht besser.
Hi Nelchen,
Oje. Das klingt sehr schwierig. Meine erste Frage ist allerdings anderer Natur: Warum bist du denn den ganzen Tag zu Hause? Bist du auf Jobsuche oder studierst du? Was machst du den lieben langen Tag? Denn wenn ich deine Texte lese merke ich vor allem eins: es fehlt an Selbstbewusstsein und das nicht zu knapp. Eine Beschäftigung, in der man aufgeht und gut ist, sich also auch Bestätigung holen kann, hilft da meist schon viel.
Den ganzen Tag daheim sitzen, Trübsal blasen und sich selbst leid tun, hilft wenig. Du brauchst etwas, das dir positive Gefühle vermittelt und dich aufbaut und als Person stärkt. Denn ohne ein gewisses Maß an Selbstvertrauen ist der Weg durchs Leben kein Spatziergang.
Des weiteren kann ich auch hier nur das gleiche sagen wie zu deinen anderen Fragen: Kommunikation ist das Zauberwort. Man kann nicht von anderen Personen erwarten, dass sie deine Probleme erkennen wenn du sie nicht ansprichst. Klar, man kann darauf hoffen dass sie so sensibel sind und es alleine merken. Aber mal ganz ehrlich: das tun die Wenigsten.
Ich war da genauso. Ich hoffte eingentlich immer, dass der andere es merkt wenn was gerade nicht so ok war. Aber dem ist nicht so. Zu sensibel zu sein ist da manchmal schon eine Last, aber da muss man dann einfach reif genug sein und Dinge zur Sprache bringen. Es bedarf eventuell etwas Übung aber es muss sein.
Es muss ja keine Anklage sein in der du den Eltern deines Freundes ihr Fehlverhalten aufzeigst. Es geht darum, dass du ihnen sagst, wie sich das für dich anfühlt und wie schmerzhaft das für dich ist. Es kommt einer Abweisung gleich und du fühlst dich dadurch zurückgestellt und weniger gemocht. Solange du in solchen Gesprächen immer aus deiner Perspektive sprichst und sagst wie es sich für dich anfühlt und wie es bei dir ankommt, klingt es nicht nach einer Anklage und dein Gegenüber kann darauf eingehen. Ich denke auf diesem Weg kann man dann auch über Lösungen diskutieren und eventuell wussten deine Schwiegereltern in Spe gar nicht, wie ihr Verhalten auf dich wirkt.
Und ganz ehrlich, wenn du ernst genommen werden willst, musst du für dich sprechen können. Du musst deine Meinung vertreten können und als Person erkennbar sein. Wenn du dich immer versteckst und hoffst dass die anderen auf dich zukommen, gehst du unter. Mach auf dich aufmerksam und steh zu dir. Wahrscheinlich sprechen/ denken die Eltern deines Freundes auch so über dich, weil du ja selbst auch nicht für dich eintrittst.
Auch wenn es Streit geben sollte: das ist normal. Überall wo zwei konträre Meinungen aufeinander treffen gibt es Reibungen. Das ist kein Weltuntergang. Aber dadurch dass du dennoch für deine Ansichten einstehst, verdienst du dir Respekt. Du zeigst, dass du kein Fähnlein im Wind bist, sondern eine eigenständige Person bist, die für ihre Überzeugungen einsteht.
Für mich sieht es einfach so aus, als würdest du nicht für voll genommen werden. Und das muss sich ändern. Kommunikation ist da der erste Schritt aber wirklich ändern kannst du das nur, wenn du anfängst aufzustehen und dich zu Wort zu melden. Dich selbst anzunehmen und selbstsicher zu werden. Stumm dastehen und alles schlucken hilft dir nicht. Du musst irgendwie lernen dich durchzusetzen und wahrgenommen zu werden.
Hallöchen,
wie ich aus deinen Texten heraus lesen konnte ist, das du ein "stiller" Mensch bist, der mal ordentlich sagen sollte, was seine eigene Meinung ist, denn sonst word sich niemals etwas ändern und du wirst nur "benutzt" falls ein anderer mal keine Zeit hat. So traurig es klingen mag...
Ich habe auch so "nette" Schwiegereltern, die meinen sie müssen sich in die Erziehung meines Sohnes einmischen, jedoch habe ich ihnen klipp und klar meine Meinung gesagt. Es gab daraufhin zwar erstmal riesigen Stress, bei dem ich meine Meinung verteidigt habe, jedoch habe ich ihnen damit gezeigt, das man mit mir nicht machen kann was man möchte und so hat dies ein Ende gefunden und sie mischen sich nicht mehr ein und fragen, wenn sie etwas haben wollen und "nehmen" es sich nicht einfach (z.B. das Recht meinen Sohn zu sehen).
Versuche aus dir heraus zu kommen und sei selbstsicherer, denn du kommst vor mir so rüber, als wenn man mit Dir machen kann was man möchte und du es auch mit Dir machen lässt. Wenn du den ganzen lieben langen Tag zuhause sitzt, wahrscheinlich wegen deiner Angststörung, tut sich jedoch nichts. Suche dir etwas, was dir Freude bringt, z.B. einen neuen Arbeitsplatz, bei dem du zeigen kannst, was in Dir steckt. Das kann Motivation pur sein und man freut sich, wenn etwas gelungen ist. Dies tut wiederum Dir gut und dieses Gefühl gibt man automatisch weiter. Denn zuhause den lieben langen Tag herumgammeln (um es mal so zu nennen) bringt niemandem etwas. Am allerwenigsten Dir wie man sehen kann.
lieben Gruß,
SybeX
Hallo nochmal!
Ich habe eine Krankheit und kann daher nicht arbeiten gehen. Daher mache ich den Haushalt und versorge meine Tiere. Seit ich das Forum gefunden habe, geht es mir schon viel besser. Da ich nun eine Aufgabe habe, hier zu schreiben und möglichst gute Beiträge einzustellen.
Ansonsten beschäftige ich mich mit den Tieren und versuche ihnen ein schönes Leben zu bereichten. Im Sommer habe ich dann zusaätzlich noch die Gartenarbeit. Außerdem nähe ich gerne und bekomme manchmal Aufträge für Kuschelsachen für Meerschweinchen. Freunde habe ich hier so keine richtigen, eben nur die Leute, die mein Freund kommt. Ich bin vor ein paar Jahren aus meiner Heimatstadt zu ihm gezogen. Allerdings muss ich sagen, dass ich daran arbeite und versuche meinen Freund mehr zu begleiten und wir zusammen mehr unternehmen. Das hilft auch schon recht viel.
Lass dir gesagt sein, das es nicht an dir liegt. Die Freundin des Sohnes wird es den Eltern nie recht machen können. Ich hab das Spiel schon seit fast 15 Jahren und ich hab den Spiess nach unserem Auszug ganz schnell umgedreht. Sie wollen was von mir und sind in vielen Dingen auf mich angewiesen. Sollen sie also auch bei mir anfragen und nicht das ich sage, wann ich wohin fahre und ob sie mit wollen.
Und ein Wegzug würd bei euch sogar recht sinnvoll sein, da die Eltern dann nicht immer wieder so viel dazwischen funken können. Wir wohnen zwar im selben Ort wie die meine Schwiegereltern. Aber ich habs geschafft, das meine Schwiegermutter sich zumindest unter der Woche telefonisch ankündigt. Sie durfte schon zu oft vor verschlossener Gartentür stehen, die den Anschein erweckte, das ich mit den Kindern nicht zu Hause bin.
Hallo nochmal!
Ich möchte hier nochmal klar stellen, dass ich die Familie meines Freundes auf keinen Fall schlecht machen möchte oder sie als Horrorfamilie darstellen will. Ich wollte einfach mal die Meinung von anderen dazu, ob ich mich vielleicht falsch verhalte und selbst daran Schuld bin, wie alles läuft.
Ich werde wohl nicht den Mut finde, mal etwas zu sagen. Aber bei mir ist es so, dass ich irgendwann platze, wenn ich etwas lange in mich reinfresse. Und vielleicht wird es dann ja mal besser, wenn ich mir richtig Luft mache. Oder ich sage ganz einfach, wenn ich das nächste Mal gefragt werden, ob ich mit zu einkaufen fahren soll, dass ich keine Lust habe der Notnagel zu sein.
Hi Nelchen,
Mir ist klar dass du die Familie deines Freundes keinesfalls schlecht machen wolltest. Es ist verständlich dass du diese frustrierende Situation einfach mal ansprechen wolltest.
Allerdings denke ich schon, dass du in gewisser Weise "selbst schuld" bist, dass die Situation so ist wie sie ist. Auf lange Sicht gesehen hilft es nichts, sich nie zu Wort zu melden. Ich denke, dass du einfach anfangen MUSST an deinem Selbstvertrauen zu arbeiten und dich in professionelle Hilfe zu begeben.
Denn wenn du so weiter machst wirst du nie von jemandem ernst genommen. Jemand, der sich nicht traut seine Ansichten zu vertreten bzw. sich zu melden wenn ihm etwas nicht passt, wird nicht für voll genommen und auch eher weniger respektiert. Verständlicherweise. Ein schüchternes Fähnchen im Wind kann ziemlich anstrengend sein.
Ausserdem ist es nicht nur für die Reaktionen deiner Umwelt auf dich, sondern auch für dein eigenes Wohlbefinden extrem wichtig, dass du mehr Selbstvertrauen gewinnst und dir mehr zutraust. Das ist unumgänglich.
Ich weiß nicht wie das bei dir ist, ich weiß auch nicht was dir fehlt, aber es ist auch oft so, dass sich manche auf ihrer Krankheit ausruhen und diese als Entschuldigung für alles nehmen. Und als Grund warum sie nichts machen, warum sie dies und das nicht können usw. Egal was man hat, man kann meist Lösungen finden um aktiv etwas zu machen, sich zu Hause zu verstecken ist nicht der richtige Weg, sondern das ist lediglich die einfache Flucht nach hinten.
Ich weiß wovon ich spreche denn ich habe selbst eine unheilbare Krankheit, die mein Leben stark einschränken könnte, würde ich es zulassen. Nichtsdestotrotz absolviere ich zwei Studiengänge, habe diverse Nebenjobs und treibe viel Sport. Ich lasse die Krankheit nicht über mein Leben bestimmen und das solltest du auch. Und wenn das heißt dass du dir Hilfe holst. Das ist keine Schande.
Ich denke, du musst aktiv werden. Dir hilfe holen, dein Leben wieder in die Hand nehmen. Lass dich nicht von Krankheiten oder Ängsten einschüchtern und übernimm wieder selbst die Kontrolle. Steh für dich ein und werde reifer, zeig deine Persönlichkeit und verstecke dich nicht. Ich denke dass das langfristig die einzigen Möglichkeiten sind, um fröhlich und entspannt durchs Leben zu gehen.
Ich verstehe dich sehr gut. Aber vielleicht musst du dich auch etwas in die Familie hinein versetzen, die nicht so viel Ahnung von deinen Problemen hat. Wenn ich meiner Schwiegermutter etwas von Angststörungen erzählen würde, wüsste die auch nicht worum es geht. Das liegt bei ihr daran, dass es 'so etwas' in ihrer Welt nicht gibt. Für sie gibt es niemanden mit Depressionen oder mit einem unglücklichen Gemüt. Solange man genügend Geld hat und gerade aktuell niemand gestorben ist, dann könnte sie niemals verstehen, dass man verstimmt ist oder einfach unglücklich. Deshalb würde ich von so etwas niemals erzählen, weil ich genau wüsste wie verständnislos sie wäre. Das liegt einfach an ihrem beschränkten Horizont.
Vielleicht nimmst du das nicht so ernst und persönlich, sondern hakst es einfach ab, indem du es darauf schiebst, dass die Familie deines Feundes offenbar keine Lust hat sich in andere Leute zu versetzen und sich mit anderen Ansichten zu beschäftigen. Sie interessieren sich nicht für deine Krankheit - Oder, stümperhaft ausgedrückt, was der Bauer nicht kennt, isst er nicht. Sie haben kein Interesse an etwas, was ihre Welt nicht betrifft. Ich kenne das Bestens. Seit ich das eingesehen habe, geht es mir auch besser. Ich lasse sie einfach so weiterleben und denke mir meinen Teil. Aber keinesfalls nehme ich irgendetwas von dem, was sie tun, noch persönlich. Sie verstehen dich einfach nicht und vielleicht ist das auch besser so.
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