Ist mein Sohn ein Zappelphillip?

vom 02.03.2009, 18:14 Uhr

Mein kleiner dreijähriger Sohn kann keine Minute still sitzen. Immer holt er ein anderes Spielzeug, beschäftigt sich gerade mal zwei Minuten damit, dann lässt er es liegen und schleppt das nächste herbei. Ein Spaziergang mit ihm ist der reinste Horrortrip: Im Kinderwagen will er nicht sitzen bleiben, da weint und schreit er, solange, bis er auf der Straße gehen darf. Dann gibt er mir aber nicht die Hand, läuft immer nur herum, hüpft und springt, schon öfters waren wir in echt gefährlichen Situationen.

Im Kaufhaus düst er durch die Gänge, auf dem Spielplatz klettert er auf die höchsten Spielgeräte. Ein Bilderbuch mit ihm anzusehen ist einfach unmöglich, wenn ich mit ihm reden will, ist er schon wieder unterwegs und rennt in der Wohnung herum.

Ist mein Sohn ein Zappelphillip? Was kann ich tun, damit er ein bisschen ruhiger wird, soll ich vielleicht zu einem Psychologen gehen? Mit meinem anderen Sohn habe ich komischerweise keinerlei solche Probleme

» FolsomPrison » Beiträge: 5 » Talkpoints: 0,16 »



Meiner Meinung nach solltest du dir wirklich einen rat von einem guten Psychologen holen, da sich dein Kind durch dieses Verhalten offensichtlich selbst gefährdet.

Obwohl ich auch sage, dass ein Kind halt so seine Zappelphasen hat. Doch dadurch, dass es auf der Strasse in solchen Situationen oft sehr schnell gehn kann, empfehle ich dir, ein Beratungsgespräch zu suchen. Einfach um zu wissen, was man in solchen Situationen tun soll.

Und nur kurz am Rande, mein Sohn ist auch in psychologischer Behandlung, unter anderem auch, weil er etwas zappelig ist.

» Tinchen81 » Beiträge: 12 » Talkpoints: 7,50 »


Ich habe das lebendige Beispiel daheim sitzen. Er war mit 2 und 3 Jahren unmöglich mein Leon. Er ist aber seit er im Kindergarten ist wie ausgewechselt. Er ist sogar der Ruhepol für viele geworden. Das kann man gar nicht glauben wenn ich es so höre.

Früher mit 3 Jahren hat er alle geschlagen (auch ohne Grund), ist pausenlos rumgetigert und war wild ohne Ende. Aber nun ist er leider das krasse Gegenteil. Lebhaft also gar nicht mehr. Ich würde einen Jungen mit 3 Jahren noch nicht unbedingt testen lassen.

Ich wollte es ja auch tun und man sieht ja bei Leon das es sich von alleine gemacht hat. Ich würde noch warten bis er so 5 1/2 Jahre ist. Also kurz vor der Schule würde ich ein Kind testen lassen. Vorher nicht. Die machen soviel durch mit der Entwicklung und verändern sich noch stark in dem Alter.Mach Dir nicht zuviele Sorgen. Sorge höchstens für einen geregelten Tagesablauf in Deiner Familie und wenig Stress.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Meine kleine 2- jährige Tochter ist ähnlich. Du musst da einfach ganz konsequent sein. Wenn meine Tochter ein neues Spielzeug heraus nimmt, muss sie erst das andere zusammenräumen. Ihr ist der Spaß dann schnell vergangen und sie spielt jetzt schon fast eine Viertelstunde alleine mit demselben Spielzeug. Das ist zwar nicht lange, aber immerhin schon ein guter Anfang.

Wegen dem Kinderwagen: Ich frage meine Tochter immer zuerst, ob sie in den Kinderwagen möchte oder an der Hand laufen. Meistens entscheidet sie sich fürs Laufen. Dann sage ich ihr von vorne herein: Du gehst an meiner Hand und wenn ich sage "stop", dann bleibst du stehen. Verstärke deinen Handgriff ruhig etwas, wenn er sich los ziehen möchte. Lass seinem Zorn freien Lauf, wenn er sich auf den Boden legt. Scher dich nicht darum, was andere Leute sagen sondern bleib freundlich und lächle, warte, bis er sich beruhigt hat und mit dir weiter läuft. Wir haben das jetzt an zwei verschiedenen Tagen so probiert und meine Tochter läuft problemlos an der Hand. Das Zaubermittel lautet also: Konsequent bleiben und nicht nachgeben!

Ich wünsche dir viel Kraft und wenn alle Stricke reißen, kannst du dich immer noch mit dem Kinderarzt in Verbindung setzen, eventuell wird er dich weitervermitteln und es kann sogar sein, dass ADHS fest gestellt wird. Ich wünsche dir und dem Kleinen alles Gute!

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Hallo

Mein Sohn ist dreieinhalb und benimmt sich ebenso. Setzt man ihm Grenzen - was natürlich sein muss, gerade im Straßenverkehr ) dann bekommt er Wutanfälle. Angst kennt er nicht. Weder vor neuen und fremden Menschen und Situationen noch vor körperlichen Herausforderungen. Und auch das Stillsitzen fällt ihm schwer.

Ich habe vor einiger Zeit einen Kinderarzt um Rat gebeten, da auch ich die Vermutung hatte, mein Sohn sei hyperaktiv. Dieser meinte aber, er sei halt nur lebhaft. Ich habe ihn im Turnverein angemeldet und bin täglich mit ihm draußen im Garten und auf dem Spielplatz.

Er besucht nun auch den Kindergarten und dort wird auch viel unternommen und gespielt, so dass seine Bedürfnisse hier gestillt werden.

Wir haben zwar immer noch die Probleme, dass er sehr unruhig ist, aber ich merke nun selbst, dass sein lebhaftes Wesen auch viele Vorteile bringt. Er schließt leicht Freundschaften, weil er keinerlei Hemmungen hat auf andere zuzugehen, er stellt sich vielen Herasuforderungen wie Klettern, Radfahren etc. und ist deshalb ein sehr sportlicher kleiner Kerl.

Vorgelesen wird bei uns vor dem Zubettgehen und an dieses Ritual hat er sich gewöhnt. Eine halbe Stunde am Tag wenigstens ist er ruhig und hört zu. Seit kurzem möchte er sogar einmal zwischendurch ein Buch vorgelesen haben.

» drummergirl » Beiträge: 359 » Talkpoints: 29,70 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Dass ein dreijähriges Kind nicht mehr unbedingt gern im Kinderwagen spazieren gefahren werden möchte ist so ungewöhnlich nun nicht. Kann es vielleicht sein, dass dieses Kind in seinem Bewegungsdrang eingeschränkt ist und daher jede Möglichkeit nutzt diesem Bewegungsdrang freien Lauf zu lassen?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


@jotjot
Nein, es ist nicht ungewöhnlich, wenn man mit einem dreijährigen Kind auch einmal ab und zu mit dem Buggy unterwegs ist. Bei längeren Unternehmungen, zum Beispiel einem Zoobesuch halten Kinder in dem Alter einfach nicht die ganze Zeit durch, werden müde und laufen dann nicht weiter. Und ein Kind in dem Alter kann man nicht einfach auf den Arm nehmen und tragen, dazu ist zumindest mir mein Sohn zu schwer.

Dazu kommt die Problematik, dass das lebhafte zappelige Kind unter Umständen nicht gerne zügig an der Hand geht. Habe ich es eilig und will nicht mit dem PKW fahren, nutze auch ich den Buggy um rechtzeitig mein Ziel zu erreichen.

» drummergirl » Beiträge: 359 » Talkpoints: 29,70 » Auszeichnung für 100 Beiträge



@drummergirl, ich habe lediglich gesagt, dass es nicht ungewöhnlich ist, wenn ein Kind im Alter von 3 Jahren nicht mehr so gern im Kinderwagen sitzt. Dass das manchmal durchaus sinnvoll ist, weiß ich selbst. Nur sollte man, wenn man ein sehr bewegungsfreudiges Kind hat, abwägen wann der Kinderwagen wirklich sein muss und wann nicht! Und einen Spaziergang (von dem im Eingangsbeitrag ja die Rede war) kann man sehr wohl auch ohne Kinderwagen absolvieren. Das muss man dann halt die ersten Male mehr durchplanen.

Ich habe selbst ein Kind, bei dem mal ADHS vermutet wurde. Ist es aber nicht, sondern mein Kind ist lediglich sehr bewegungsfreudig. Da es bei uns für unter 5-Jährige keine Sportangebote gibt, habe ich halt zugesehen, dass ich selbst etwas tue, meinem Sohn aber auch mehr Möglichkeiten zur Bewegung gebe als andere Kinder das brauchten. Vielleicht hilft das ja auch im beschriebenen Fall, denn ich habe auch den Eindruck, dass Kinder insgesamt heute viel ruhiger sein sollten als sie es nun mal von Natur aus sind.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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