Lesende Väter in der Minderzahl

vom 25.02.2009, 00:16 Uhr

Laut einer von der Deutschen Bahn durchgeführten Studie lesen gerade einmal 8 Prozent der deutschen Väter ihren Kindern vor. Das heißt also, dass in den meisten Fällen die Mütter das Vorlesen übernehmen. Eine weiteres Ergebnis der Studie: Ca. 37 Prozent der Kinder bekommen absolut gar nichts vorgelesen. Ich finde, dass das zumindest in jungen Jahren ein absolutes Unding ist.

Mein Mann liest auch nur selten vor, aber zumindest tut er es, auch wenn es eher auf Betteln meines Sohnes erfolgt. Ich finde das aber auch okay, Papazeit ist halt zu 95% Tobezeit und nur zu 5% Lesezeit. Was ich hingegen gar nicht verstehen kann, ist, wie man seinen Kindern absolut nichts vorlesen kann. Das ist ja auch immens wichtig für den Spracherwerb.

Wie ist das denn bei euch so? Lest ihr eueren Kindern vor? Liest auch der Papa gelegentlich etwas vor oder sogar am Ende häufiger als die Mama?

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo!

Da ich alleinerziehend war, als meine Kinder klein waren kann ich zum Lesen der Väter nicht viel sagen. Wenn sie am Wochenende bei Papa waren, dann hat er ihnen nichts vorgelesen. Dann war Tobezeit angesagt und Geschenkezeit. Oft kamen die Kinder mit Bilderbüchern nach Hause. Aber vorgelesen hatte er noch nicht aus den Büchern. Also denke ich mal, dass diese Studie auf meinen Exmann doch passte.

Ich habe meinen Kindern sehr viel vorgelesen. So viel, dass sie schon im Alter von 3 Jahren die meisten Bücher auswendig konnten und so taten, als wenn sie selber lesen würden. Beide meiner Kinder haben auch sehr früh gesprochen. Wenn auch meine Tochter sehr sprachfaul war und nur , wenn sie alleine war in die Bücher schaute und so tat, als wenn sie gelesen hat. Unterhalten hat sie sich erst mit uns, als sie ca 3 Jahre alt war in ganzen Sätzen. Mein Sohn hingegen sprach mit 1 1/2 Jahren schon sehr gut und verständlich.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Also ich als Papa gehöre eindeutig zu der Vorlesefraktion. Toben und Co. ist auch mein Gebiet, aber ich finde, das Vorlesen darf niemals zu kurz kommen.

Allerdings bin ich auch selber eine Leseratte und lese nahezu täglich, ich konnte auch schon lesen, als ich in die Schule kam. Das fanden die Lehrer zwar nicht so gut, aber ich erst recht nicht, weil mir das Lesenlernen der anderen auf die Senkel ging.

Bei uns wird daher jeden Tag vorgelesen, möchte auch sagen, dass ich dabei den größeren Teil übernehme. Im Winter sind die Vorlesezeiten auch ausgedehnter, als im Sommer. Da gibt es nix Schöneres für mich, als mich mit meinem Sohn auf die Couch zu kuscheln und ihm was vorzulesen und er ist auch ein begeisterter Zuhörer.

Im Bekanntenkreis gibt es allerdings auch Kinder, denen nicht oder selten vorgelesen wird. Wenn die mal zu Besuch sind und ich frage, was wir machen wollen, werde ich zur Couch geschoben, ein Buch geholt und dann kuscheln sich mehrere Kinder an mich und hören zu. Scheinbar vermissen sie das schon, nur die Eltern merken es nicht oder wollen es nicht merken.

Im Kindergarten gibt es auch eine Kuschelecke, die bei Regenwetter zum Vorlesen genutzt wird. Und die Erzieherin, die vorliest hat meistens mehr Zulauf als die beiden anderen, die basteln oder spielen.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Interessant waere noch zu erfahren, wie das generelle Leseverhalten der Personen aussieht, also ob die Leute sowieso viel lesen oder nicht. Mich wuerde schon interessieren, ob Eltern jetzt "nur" wegen der Kinder mit dem (vor)lesen angefangen haben oder ob es da einen Zusammenhang zum fuer-sich-lesen gibt, was ich jetzt vermuten wuerde.

Ich kann mich an Vorlesen leider nicht mehr erinnern, entweder war ich zu klein oder meine Eltern haben das nicht gemacht - das werde ich auf jeden Fall beim naechsten Besuch in Erfahrung bringen. Da ich aber selbst von frueh an viel gelesen habe, vermute ich mal dass meine Eltern mich auch zum Lesen animiert haben, also vorgelesen haben.

Die Zahlen der Studie finde ich schon sehr erschreckend, dass insgesamt so wenig vorgelesen wird. Viele Eltern setzen ihre Kinder wohl stattdessen lieber vor die Glotze, ist ja auch viel einfacher weil sie dann selbst nichts tun muessen und 'frei' haben.

Dass Vaeter weniger vorlesen als Muetter wuerde ich teilweise damit erklaeren, dass Vaeter in der wenigen Zeit, die sie ja meistens nur mit dem Kind verbringen, lieber aktiv mit dem Kind spielen als vorzulesen. Waehrend die Mutter viel mehr Zeit fuer das Kind aufwendet und dabei eben auch das Vorlesen nicht zu kurz kommt.

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» misspider » Beiträge: 1964 » Talkpoints: 6,69 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das Lesen wird bei uns sehr groß geschrieben. Mein Sohn ist nun knapp sechs Jahre alt und besucht seit seinem fünften Lebesjahr die erste Klasse. Er konnte schon bereits lesen, als er eingeschult wurde. Ich denke, daß sein Interesse an den Buchstaben durch die gemeinsamen Vorlesestunden geweckt wurde.

Bei uns laß ich immer tagsüber vor, weil ich im Halbdunkeln nur schlecht sehen kann. Jetzt will mein Sohn lieber alleine seine Bücher wälzen. Nur abends kommt er noch mit dem Wunsch, sich eine Geschichte anhören zu dürfen. Obwohl mein Mann tagsüber im Geschäft ist und er erst zur späten Stunde nach Hause kommt, ist es für ihn kein Problem seinem Kind etwas vorzulesen.

Ich finde es schade, wenn Väter sich nicht genug Zeit für ihre Nachkommenschaft nehmen. Aber aus meinem Bekanntenkreis weiß ich, daß die meisten gerne mit ihren Kindern spielen und auch Geschichten vorlesen.

Für uns als Eltern war es von Anfang an selbstverständlich, unserem Kind abwechselnd ein Buch vorzulesen. Bei ihm und mir war das ebenfalls in der Kindheit an der Tagesordnung. Ich hoffe, daß wir unserem Sohn auf dem Weg geben konnte, daß er sich später keinen Zacken aus der Krone bricht, wenn er mit einem Buch in der Hand Kindergeschichten zum Besten gibt.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Mein Mann ist eigentlich für sich selber ein Lesemuffel. Aber leider auch deshalb weil er nicht die Zeit dafür hat. Er muß dagegen eine längere Strecke zur Arbeit fahren und hört dann viele Hörbücher. So wird ihm vorgelesen. Er liebt es heute noch wenn man ihm vorliest.

Aber das heißt nun nicht, dass mein Mann den Kindern nichts vorliest. Wir haben zwei Kinder und abends wechseln wir uns immer ab. Einer fängt z.B. beim großen Sohn an zu lesen und der andere beim kleinen Sohn. Dann wird gewechselt.

Ab und an spielen wir auch gemeinsam was abends ein Spiel oder so. Aber lesen tun wir schon immer. Mein Mann liest dann auch den Kindern vor. Er murrt dann auch gar nicht. Er kann ja lesen. Das hat er ja auch in der Schule gelernt. Sehe es als Frau auch nicht ein, dass das Lesen nur uns vorbehalten sein soll.

Ich halte meine Söhne jetzt schon zum lesen an und sie lieben die Bücherei sehr und wir kommen immer mit einem riesengroßen Stapel wieder raus. Der Papa muß mich dann schon unterstützen. Sonst wäre ich wohl auch mit der Dauer mehr als heißer.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hallo,
mein Mann liest unseren Kindern gerne was vor. Seine Stimme ist viel beruhigender als meine, und somit möchte unser Sohn eh meist nur von Papa was vorgelesen bekommen.

Unsere Tochter ist 2,5 Jahre alt, und hört auch schon aufmerksam zu. Ich finde Vorlesegeschichten toll, denn sie regen die Phantasie an und lassen die Kinder Abends schneller " runter " kommen.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Also erstmal, dass Kindern gar nicht vorgelesen wird finde ich richtig schlimm. Ich finde es gehört wenigstens dazu den Kindern abends vor dem zu Bett gehen eine Geschichte vorzulesen.

Bei uns ist es zwar auch so, dass ich doch mehr Vorlese, aber ich muss meinen Freund nicht erst dazu überreden es auch mal zu machen. Er macht es doch relativ oft obwohl er selbst von sich sagt. dass er sich das nicht so wirklich zutraut. Er liest auch so eigentlich nicht sehr gerne. Die Kinder dagegen meinen er macht das toll und deswegen hat er damit auch kein Problem ihnen abends eine Geschichte vorzulesen.

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» kity » Beiträge: 157 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mein Mann liest unserem Sohn fast gar nicht vor. Aber er kümmert sich generell nicht sehr viel um das Kind. Also liest er auch nicht oft vor. Halt nur manchmal, wenn es nicht anders geht, weil ich nicht da bin oder so. Sonst bin ich dafür zuständig.

Ich finde das vorlesen auch total wichtig und lese gerne vor. Vor allem, bevor man ins Bett geht. Und mein Sohn guckt sich auch gerne noch ein Buch im Bett an, wenn er nicht schlafen kann. Das find ich schön.

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» ich-bin-ich » Beiträge: 639 » Talkpoints: 9,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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