Berufstätig - Kind in Kita = Schlecht?

vom 01.10.2008, 23:03 Uhr

Ich bin nun eine Mutter eines 3 Jährigen Sohnes. Da ich nun aber, nach der Karenz wieder arbeiten muss / darf, kann ich meinen Kleinen nicht mehr den ganzen Tag, so wie ich es gerne hätte, bei mir haben. Also bleibt nur ein Hort oder eine Kita für den ganzen Tag. Soweit kein Problem. Aber ich denke mir, dass ein Kind schon bei der Mutter aufwachsen sollte, weshalb ich mir Sorgen mache.

Wenn der da den ganzen Tag bleibt, verliert er vielleicht die Bindung zu mir? Ist das Ganze also schlecht? Oder macht das nicht viel aus? Hat da vielleicht jemand eigene Erfahrungen?

» Cubus » Beiträge: 5 » Talkpoints: 0,00 »



Für deinen Sohn ist eine Kita sicher nicht verkehrt. Denn dort lernt er auch soziale Bindungen aufzubauen und eben auch gewisse Dinge allein zu regeln ohne das Mama gleich eingreifen kann. Meine beiden Damen sind ab 2 1/2 Jahren in die Kita gegangen. Ich hab zwar da noch nicht gearbeitet, aber für sie war das Zusammensein mit anderen Kindern doch sehr wichtig. Hier in der Nachbarschaft waren zu dem Zeitpunkt keine Kinder, die vom Alter her passend waren als Spielkameraden.

Das die Bindung zu mir dadurch geringer geworden ist, kann ich nicht sagen. Denn ich habe mir ja trotzdem genug Zeit für sie genommen. Zumal ich auch von Anfang an die Kinder gefördert habe, das sie mir von der Kita erzählen. Und da bin ich überzeugt, das es die Bindung noch stärkt, denn man zeigt ihnen, das ihre kleinen Problemchen beachtet werden. Besonders wenn sie sich ausweinen, das ein Kind nicht mehr ihr Freund wäre.

Ich kenne aber auch Kinder, die erst mit 5 Jahren in die Kita kamen, damit sie Vorschule mitmachen konnten. Diese Kinder haben dann kaum Freundschaften zu anderen Kindern aufgebaut, weil es ja schon ein gewisses Gefüge in der Gruppe gab und Freundschaften schon 2 bis 3 Jahren bestanden.

Du würdest also deinem Kind nicht unbedingt einen Gefallen tun, wenn du mit ihm weiterhin zu Hause bleibst. Für die soziale Entwicklung ist der tägliche Umgang mit gleichaltrigen Kindern enorm wichtig.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Quatsch. Sage ich jetzt einfach einmal lapidar! Mein Sohn ist seit er 13 Monate alt ist in einer Krippe und wir haben eine sehr starke Mutter-Kind-Bindung. Er hat halt nur außer mir noch 2-3 andere Bezugspersonen dort, die er gerne mag, aber wenn seine Mama da ist, um ihn abzuholen und er freudestrahlend angerannt kommt, dann rücken diese doch in den Hintergrund.

Ich an deiner Stelle würde mir keine Sorgen machen, Mama bleibt in der Regel immer die Nummer eins. Ein Kind braucht aber zusätzlich auch Kontakt mit Gleichaltrigen. Die Krippe bekommt meinem Sohn, der jetzt knapp 2,5 Jahre alt ist, sehr gut, er hat in letzter Zeit auch sprachlich einen Riesensprung gemacht und lernt dort auch in dieser Hinsicht viel Neues. Er singt daheim gerne Lieder, die er dort gelernt hat und überhaupt habe ich den Eindruck, dass er dort nicht nur "verwahrt" wird, sondern gut aufgehoben ist.

Ein Kind braucht seine Mutter, aber nicht 24 Stunden am Tag. Mein Sohn klammert mir sogar trotz Krippe zuhause noch zu viel, er folgt mir auf Schritt und Tritt, schläft neben mir im Bett, etc., so dass unsere Mutter-Kind-Bindung mir persönlich manchmal sogar ein wenig zu stark ist. :lol:

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Meine Kinder kamen auch beide mit knapp drei Jahren in den Kindergarten, weil ich wieder arbeiten gehen wollte, mein Sohn war unter der Woche jeden Tag etwa 4 Stunden im Kindergarten, meine Tochter geht jetzt immer so um die fünf Stunden dort hin.

Unserer Mutter - Kind - Bindung hat es nicht geschadet, die ist nach wie vor sehr gut. Ich glaube auch nicht, dass es für die Kinder förderlich ist wenn man ständig 24 Stunden um sie herumspringt.

Ich selbst bin schon mit zwei jahren in den Kindergarten gekommen, meine Mutter ist sogar direkt acht Wochen nach meiner Geburt wieder arbeiten gegangen und ich war bei der Oma. Mit zwei Jahren bin ich dann schon in den Kindergarten gegangen, und auch dasds hat unserer Mutter - Kind - Bindung nicht geschadet. Meine Mama hat mich jeden Mittag angerufen, nachdem ich sprechen konnte natürlich. Und ich habe mich immer gefreut wie ein Schneekönig wenn sie am Nachmittag von der Arbeit kam.

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» Himbeereis » Beiträge: 917 » Talkpoints: 10,01 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo!

3 Jahre ist ein super Alter um in die KiTa zu gehen. Denn in dem Alter brauchen sie den Kontakt zu gleichaltrigen Kindern und auch mal zu anderen Bezugspersonen. Sie werden deswegen nicht die Mutter-Kind Bindung verlieren und werden sich jedesmal riesig freuen, wenn Mama wieder da ist und sie abholt.

Für die Kinder ist der Kindergarten oder die KiTa in dem Alter ein wichtiger und riesiger Schritt in die Selbsständigkeit. Denn dort ist nicht eine Person, die sich um ein Kind kümmert. Dort müssen auch die Kinder mal was selber machen, was zu Hause die Mutter machen würde. Kinder lernen unter gleichaltrigen oder Kindern, die etwas älter sind viel mehr, als sie von zu Hause mitbringen können.

Mache dir keine Sorgen. Dein Kind wird dich auch noch lieben , wenn es in die KiTa geht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich bin während meiner Ausbildung schwanger geworden und gleich nach der 8 Wochen "Schonfrist" wieder arbeiten gegangen. Während meiner Arbeitszeit sollte eigentlich der Vater des Kleinen, der arbeitslos war, auf ihn aufpassen.

Nach einiger Zeit habe ich erfahren, dass er sein Kind immer bei Bekannte abstellt und lieber mit seiner Freundin alleine etwas unternimmt. Die babysittenden Bekannten kannte ich und hätte mein Kind dort niemals auch nur für ein paar Minuten freiwillig dort gelassen, schon gar nicht 8 Stunden am Stück.

Deshalb habe ich mich schweren Herzens entschieden, meinen Kleinen (damals 9 Monate alt) in einer Kinderkrippe betreuen zu lassen. Als ich der Leiterin meine Notlage geschildert hatte hat sie nach Rücksprache mit der Diakonie einen eigentlich nicht vorhandenen Betreuungsplatz neu geschaffen.

Die Kinderkrippe war in der Nähe meiner Arbeitsstelle und die erste Woche hatte ich Urlaub genommen, damit die Eingewöhnung langsam erfolgen kann. Für die folgenden Wochen hatte ich mit meinem Ausbilder vereinbart, dass ich zwischendurch immer mal wieder weg kann, um bei meinem Kind vorbeizuschauen.

Allerdings war mein Sohn bereits in der ersten Woche absolut selig, hatte gleich spontan eine Lieblingskindergärtnerin und hat sich in dem ganzen Kindertrubel pudelwohl gefühlt. Ich habe ihn dann bereits nach einer Woche um halb acht gebracht und kurz vor fünf wieder abgeholt. Die Mittagsruhe von 2 Stunden gab uns die Möglichkeit, am Abend noch ein wenig Zeit gemeinsam zu verbringen und zu spielen. Meinen Haushalt habe ich eben erst nachts erledigt, wenn der Kleine fest geschlafen hat.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch eine Ganztagesbetreuung den Kindern nicht unbedingt schadet, wenn es denn eine gute Einrichtung ist und die Kinder dort auch persönliche Zuwendung durch die Erzieher(innen) haben. Weitere wichtige Voraussetzung ist aber auch, dass man die wenige verbleibende Zeit mit seinem Kind auch wirklich intensiv nutzt und nicht nebenher noch 1000 andere Dinge erledigt.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe mein Kind mit 12 Monaten in die Krippe gegeben und da das damals viele Mütter in der Stillgruppe betraf, war das dann auch einmal Thema dort. Damals erfahrenere Mütter sagten, dass Fremdbetreuung der Mutter-Kind-Bindung nicht unbedingt schaden muss. Wichtig ist, dass man sich als Mutter dann nach der Betreuung zu Hause noch Zeit für das Kind nimmt. Bei meinem Sohn war und ist es so, dass er am Nachmittag und auch jetzt noch am Abend immer noch mal Mama auftankt und dann gern in den Kindergarten geht.

Soziale Kontakte sind sicher für Kinder wichtig. Dafür kann man zwar selbst sorgen, allerdings ist das gerade für introvertierte Eltern nicht so einfach. Ein anderer schöner Nebeneffekt: wenn es eine gute Einrichtung ist, dann lernen die Kinder spielerisch verschiedenste Dinge in der Gruppe, die man daheim eher weniger gut vermitteln könnte.

So lange die Einrichtung eine gute Betreuung bietet und nicht nur die Kinder aufbewahrt, ist ein Kindergarten durchaus eine gute Möglichkeit, das Kind während der eigenen Arbeitszeit gut untergebracht und versorgt zu wissen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also meine Tochter ist mit 1 Jahr in den Kindergarten gekommen, in eine altersgemischte Gruppe. In dieser Gruppe sind Kinder von 1 Jahr - 6 Jahren. Ich komme gebürtig aus der ehemaligen DDR und dort war es normal sein Kind mit 3 Monaten in die Krippe zu geben und es hat mir nicht geschadet und ich denke den anderen Kindern auch nicht.

Ich bin heute der Meinung das es ein bisschen zu früh ist das Kind mit 3 Monaten in die Krippe zugeben. Wir haben uns entschieden meine Tochter mit 1 Jahr in die Kita zugeben, was sich im nachhinein auch als sehr richtig erwies. Zum jetzigen Zeitpunkt ist sie nun schon 2 Jahre in dieser Kita und wir sind rundum zufrieden.

Achso, was ich vergessen habe. Ich arbeite 32 h die Woche und mit Fahrtzeit bin ich 37 h ausser Haus. Meine Tochter geht seit 2 Jahren ganztags in den Kindergarten und hat überhaupt nicht ihre Bindung zu mir und ihrem Papa verloren, sie ist eher noch intensiver und man nimmt jede Zeit die man mit ihr verbringt noch intensiver wahr.

» Habelsylvia » Beiträge: 6 » Talkpoints: 1,28 »


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