Falsche Freunde woran festmachen?

vom 27.07.2008, 19:32 Uhr

Ich muss mal meinen Ärger ein wenig Luft machen. Kennt ihr das, wenn ihr in eurem Freundeskreis mehrere Leute dabei habt, die einfach nur falsch sind? Ich sage das bewusst, auch um denjenigen das zu unterstellen, weil es teilweise schon so auffällig ist, dass man wirklich nicht weiß, ob man lachen oder weinen muss. Ich habe das schon immer gehabt, dass die meisten meiner "Freunde" richtig falsch waren. Wenn sie mit dir zusammen sind, dann sind sie humorvoll und hilfsbereit, aber kaum drehen sie sich um wird gelästert bis zum Abwinken, und man erfährt das letzten Endes wieder über 10.000 Ecken. Ich bin aber dann auch noch so ein guter Mensch und gebe nicht viel darauf, und denke mir, dass das sicher nicht stimmt. Bis man dann irgendwann wirklich erfahrt, wie falsch und verlogen derjenige ist. Aber dann ist man schon so weit, dass die Freundschaft eigentlich sehr gefestigt war, und trotzdem alles erstunken und erlogen. Das ärgert mich immer so dermaßen, ich habe schon einige "Freunde" deswegen abserviert, aber ich denke mir langsam, dass es so etwas wie "wahre Freunde" nicht mehr gibt. Denke ich da zu pessimistisch?

Es passiert mir in letzter Zeit natürlich wieder häufiger. Am Anfang, wo man dachte, das sind Freunde auf die man sich verlassen kann, fallen einem nach und nach in den Rücken. Es ist immer das gleiche: Mir gegenüber verhalten sie sich lieb, freundlich und total nett, und kaum ist man mal nicht da wird wieder gelästert. Und das beste ja, man wird vorne und hinten ausgenutzt. Ich mache wirklich viel für meine Freunde, bin immer gerne da, aber wenn ich mal etwas brauche oder ich mal gerne etwas unternehmen möchte, ist es meistens so, dass niemand Zeit hat. Da sind sie alle schwerst beschäftigt. Aber wehe ich mache etwas nicht, dann sind sie tödlichst beleidigt und letzten Endes muss ich mich wieder entschuldigen. Tut mir leid, vielleicht schreibe ich etwas wirr, aber es regt mich tatsächlich schon so sehr auf, dass ich am liebsten sagen würde: Verzieht euch alle, lieber habe ich keinen einzigen Freund als tausend falsche! Aber das wäre natürlich jetzt auch übertrieben, weil nicht alle schlecht sind, aber mein Freundeskreis hat sich bereits reduziert. Ich bin auch nicht so der soziale Mensch, der irrsinnig viele Freunde hat, und dessen Telefonbuch gleich überquillt. Ich war immer schon jemand, der sich gedacht hat, dass er lieber eine handvoll gute Freunde hat, als hunderte Bekanntschaften, die man eh selten sieht. Aber das Problem ist einfach, dass ich zu gutmütig bin, und mich gerne ausnutzen lasse. Und das nutzen selbst Freunde von mir aus, die ich jahrelang kenne, und von denen ich das eigentlich nicht gedacht habe.

Vorallem finde ich es einfach schlimm, dass ich meine Zeit opfere um für die Leute dazu sein, aber dann niemand bereit ist, für mich sich mal Zeit zu nehmen. Und wenn man das mal anspricht, ist man gleich der Buh-Mann. Schließlich stimmt das ja nicht und ich bilde es mir nur ein. Aber ich habe das jetzt bei mehreren längere Zeit verfolgt, und ich täusche mich definitiv nicht. Ich bin einfach nur enttäuscht und langsam reicht es mir auch wirklich. Ich habe definitiv kein Glück beim Freunde aussuchen. Mein Wunsch wäre einfach mal jemand, der mich nicht nur ausnutzt, sondern meine Gutmütigkeit vielleicht doch auch mal wertschätzt und auf den ich mich vielleicht auch mal wirklich verlassen kann. Aber ich habe bis jetzt einfach nicht wirklich das Glück gehabt und irgendwie bin ich schon total genervt deswegen, weil es immer wieder das gleiche ist. Ich bin eigentlich optimistisch und gehe auch mit optimistischen Gefühlen in eine Freundschaft, wenn ich jemanden neues kennenlerne, aber irgendwie habe ich immer das Pech, an die falschen zu geraten. Ich weiß nicht warum, aber manchmal kommt es mir wirklich so vor, als würde ein Fluch auf mir liegen.

So, jetzt habe ich mal aufgeregt und jetzt gehts mir auch schon besser. Wollte einfach nur fragen, ob ihr das auch kennt oder kanntet, und wie ihr dann mit solchen "falschen" Freunden umgegangen seid? Wie ihr es erkannt habt, was ihr getan habt? Vielleicht hat ja der eine oder andere Lust seine Erfahrungen hier zu berichten. Würde mich freuen!

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» fantastique » Beiträge: 576 » Talkpoints: -8,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mich wundert es zuerst einmal das du diese Menschen "Freunde" nennst. Es sind doch höchstens mal Bekannte. Mir ist so etwas noch nie passiert, was aber auch daran liegen kann, das ich die meisten Menschen als Bekannte sehe und nicht als Freunde, denn Freunde machen so etwas nicht. Deshalb nenne ich nur einige Menschen um mich herum "Freunde". Das solltest du auch tun, denn nur wenige Menschen meinen es wirklich ernst mit dir, und in deinem Bekannten Kreis sieht es ja wirklich übel aus, also am besten neue Menschen als Freunde gewinnen. :wink:

» herrmausi » Beiträge: 916 » Talkpoints: -0,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo, herrmausi,

danke für deine Antwort! Ja ich weiß, ich bin nunmal viel zu gutmütig, das nutzen die meisten ja auch aus, und deswegen nehme ich wahrscheinlich das Wort "Freunde" auch noch in den Mund, weil ich es selbst wahrscheinlich nicht wirklich wahrhaben möchte, was für falsche Menschen ich in meinen Freundeskreis habe. Aber das immer schon irgendwie so, irgendwie ziehe ich solche Menschen an. Ich verstehe es auch nicht. Und ja, ich habe mir auch schon oft gedacht, dass ich einfach mal mich nach neuen "Freunden" umsehen sollte - aber darin bin ich nicht gut. Ich habe wirklich kein Problem, zum Beispiel an der Uni, mich mit Leuten zu unterhalten (auch fremde Leute) und mit denen ins Gespräch zu kommen. Meistens bleibt es aber bei Studienkollegen, nur wenige lernt man dann doch näher kennen. Ich weiß nicht, anscheinend bin ich nicht so gut, Freundschaften aufrecht zu erhalten, bzw. aus Bekanntschaften Freundschaften werden zu lassen (ist das verständlich?). Ich weiß nicht, was ich falsch mache, aber naja, ist auch irgendwie schwer einzuschätzen.

Bekanntschaften habe ich natürlich auch einige, aber naja, zu Freunden zähle ich eben jene Personen, die ich schon seit Jahren kenne und auch viel gemacht habe mit denen. Aber letzten Endes haben sich die meisten als Lügner, Hintergeher oder einfach nur Ausnützer herausgestellt. Leider! Wenn ich denke, wieviel Zeit ich vergeudet habe, wieviel Geld ich geborgt habe ohne es je wiederzusehen, und und und, dann wird mir - ehrlich gesagt - richtig schlecht. Ich bin ein herzensguter Mensch und lasse mich ausnutzen. Darauf bin ich dann gekommen. Und das muss ich schleunigst ändern, so kann es definitiv nicht weitergehen! Deswegen habe ich auch schon einige "Freunde" die Freundschaft gekündigt, sprich, sie aus meinem Leben geworfen. Da kommen aber sicher noch einige dazu. Und dann versuchen, neue Kontakte zu knüpfen... aber darin bin ich leider wirklich eine Null. Und irgendwie kommt das dann auch so bei den Leuten an. Bekanntschaften okay, aber richtige Freundschaften haben sich daraus dann leider nie entwickelt. Die meisten Freunde die ich habe, sind noch aus dem Jugendalter / Schulzeit. Naja, vielleicht sollte ich es einfach mal probieren, schadet ja schließlich nicht. Und auch einfach mal vorsichtiger sein, wen ich wirklich als Freund bezeichne und wen nicht...

Jedenfalls vielen Dank für deine Antwort! Tut echt gut, mal darüber zu sprechen.

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» fantastique » Beiträge: 576 » Talkpoints: -8,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Leider hat wohl jeder irgendwann mal mindestens einen falschen Freund (bzw. Bekannten). Ich persönlich glaube eigentlich immer an das Gute im Menschen und versuche solche Vorfälle, die auf diese Falschheit hinweisen, zu vergessen oder zumindest den Kontakt nicht komplett abzubrechen. Ich denke, dass dies ein viel besserer Weg ist als es immer behauptet wird. Oft wird ja gesagt, dass man solche Leute vergessen oder ihnen aus dem Weg gehen sollte. Dies erweist sich in der Regel jedoch schwieriger als man denkt, da man ihnen oft in der Schule/ Uni bzw. auf der Arbeit begegnet.

Da man sie letztendlich doch nicht völlig aus seinem Leben verdrängen kann, sollte man sie schließlich auf das entsprechende Thema ansprechen und versuchen mit ihnen darüber zu reden. Leider ist dies jedoch auch nicht immer möglich oder führt einfach nicht zu einer Besserung der Person in dieser Hinsicht. Erst dann, wenn wirklich jedes Gespräch nutzlos war, würde ich den Kontakt abbrechen.

Einen "falschen Freund" erkennt man in der Regel jedoch erst über eine dritte Person, was dann oft auch sehr schmerzhaft sein kann.

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» Tim92 » Beiträge: 325 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich weiß einfach, dass man sich gerne auch die Leute aussucht, die einem nicht gut tun. Ich habe das auch durch, ich war zu jemandem, der ansonsten keine Freunde hat und auch insgesamt sehr verachtet wird, einmal zu viel nett und hatte diese Person daraufhin an den Hacken kleben, mit 25 Anrufen am Tag, weil der Hund gepupst hat etc von morgens um 6.30 bis abends um 23 Uhr. Letztlich war die Person dann sogar eifersüchtig auf meine Partnerschaft. Ich sollte immer alles bezahlen und Geld geben für alles mögliche, weil sie ja nur eine arme Person ist und mein Mann ja so gut verdient, aber wehe, ich wollte mal was. Da war ich dann auf einmal die Böse, denn dass das Leben geben und nehmen ist, ist wahrscheinlich nur für Fortgeschrittene.

Tja, da habe ich irrtümlich gedacht, sie hätte von dem, was ich ihr vermitteln wollte, irgendwas kapiert, aber es war nur alles nett, solange ich nett war. Letztlich artete das aus. Bei mir führte das dazu, dass ich erst einmal in eine Art Schockstarre fiel und überhaupt keinen mehr kennenlernen wollte! Dieser Mensch hat wirklich sämtliche offenen Kanäle geschlossen, bevor ich noch mal so eine Erfahrung mache, lasse ich lieber alles zu.

Falsche Freunde sind zum abgewöhnen, ich finde es im Moment noch ganz nett, nur ganz langsam und behutsam neue Leute kennenzulernen, nichts zu überstürzen und keinem irgendwelche sozialen Dinge zuzugestehen

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also dazu möchte Dir gerne auch mal etwas schreiben. Erstmal kann man von solchen oberflächlichen Menschen nicht behaupten, dass sie Freunde sind. Wie definierst Du selbst denn Freundschaft?

Entscheidend finde ich dabei immer, wie lange man sich denn wirklich schon kennt, welche Gemeinsamkeiten, welche verbindlichen Erlebnisse, Schicksale gibt es zwischen den Personen. Richtige Freunde sind garantiert nicht beleidigt, wenn die Zeit mal rar ist, außerdem lästern sich nicht, sondern helfen, beraten und kritisieren auch.

Wie verhältst Du selbst Dich denn? Gehörst Du auch zu denjenigen, die immer gleich HIER schreien und überall in der ersten Reihe stehen wollen? Ich möchte Dich nicht beleidigen, aber ich habe eine Kollegin, die genau so ein Kandidat ist. Zu jedem ist sie nett, freundlich und offensiv - auf mich wirkt das mittlerweile sehr oberflächlich, zumal IMMER die selben Fragen gestellt werden. Überall muss sie dabei sein, besonders da wo es interessanter zu geht. Sie selbst grenzt sich kein bisschen ab.

Weißt Du, es ist total unheimlich, wenn jemand immer super gut drauf und extrem anhänglich ist. Ich finde das absolut nicht authentisch, außerdem ist es ganz normal, das man sich vielleicht nur wenigen Leuten anvertraut, aber nicht gleich allen. Versuche mal Dich selbst zu reflektieren und erwarte nicht von allen das Maximum, dann wirst Du vielleicht weniger enttäuscht. Ich rate Dir auf Distanz zu gehen und sehr genau zu selektieren, wer es wirklich ernst mit Dir meint.

» -adrenalin- » Beiträge: 21 » Talkpoints: 0,15 »


Ich habe einen sehr großen Bekanntenkreis. Aber mir ist ganz klar, dass darunter nur ein paar Freunde sind. Da ich auch sehr großzügig und hilfsbereit bin, werde ich um Hilfe und Rat gebeten. Das mache ich gern. Aber ich erwarte nichts dafür. Enttäuscht werden kann man nur, wenn man etwas erwartet. Wenn man allerdings seine Versprechen nicht einhält oder schlimmer noch, mich belügt, dann werde ich auch böse.

Nun habe ich das Glück, dass wir solche Sachen meist klären können. Aber oft schränke ich dann mein Entgegenkommen oder die Hilfe auch etwas zurück. Wenn ich dann doch mal enttäuscht werde, habe ich meine echten Freunde, die bauen mich dann wieder auf. Es schön einen großen Bekanntenkreis zu haben. So ist immer was los. Langeweile gibt es selten. Aber viel schöner ist es wahre Freunde zu haben.

» whitebird » Beiträge: 51 » Talkpoints: 0,18 »



Hallo!

Ich danke euch für eure Antworten. Es erleichtert mich in eine gewisse Art und Weise, dass ich damit nicht alleine dastehe. So, wie ich das von euch lese, dürftet ihr ja schon dasselbe miterlebt haben, und teilweise auch ziemlich extrem. Sowas tut mir natürlich leid, und ich kann mich wirklich in euch auch hineinversetzen, weil es mir eben ähnlich geht.

Ich bin auch ein Mensch, der wirklich an das Gute im Menschen glaubt und auch nicht zweifelt. Ich bin ein herzensguter Mensch, der gerne für andere da ist, aber in meinen Augen ist eine Freundschaft nicht nur ein Geben, sondern auch ein Nehmen. So dumm das jetzt klingt. Aber ich könnte doch auch nicht von meinen Freunden verlangen, ständig da zu sein, wenn ich Probleme habe, ständig Geld zu verlangen, ständig zuzuhören, oder ständig zu helfen, ohne selbst irgendwas zu machen. Klingt jetzt vielleicht doof, aber ich mache gerne was für meine Freunde, aber wenn ich selbst dann immer nur abgewimmelt werde, dann ist das doch irgendwann zuviel des Guten.


@Karen1

Das, was du erzählst, kommt mir verdammt bekannt vor. So ähnlich ging es mir auch schon desöfteren (Auch was zum Beispiel den Neid auf den Partner betraf, das sich dann so zeigte, dass diese gewisse Person uns sogar auseinander bringen wollte - mit Lügen und Intrigen). Kann dich da sehr gut verstehen, dass du dann erstmal verschlossen warst!

@Adrenalin

-adrenalin- hat geschrieben:Hallo,

also dazu möchte Dir gerne auch mal etwas schreiben.

Erstmal kann man von solchen oberflächlichen Menschen nicht behaupten, dass sie Freunde sind.
Wie definierst Du selbst denn Freundschaft?

Freundschaft ist eigentlich schwer zu definieren. Für mich ist es einfach wichtig, dass ich mit dieser Person eine gute Basis habe, sprich, dass wir zum Beispiel auch gemeinsame Interessen haben (daraus resultierend natürlich auch eine gemeinsame Gesprächsbasis), dass wir aufeinander vertrauen können (ohne Lästereien und Lügen), und dass wir füreinander da sind, wenn der andere Hilfe benötigt, oder jemanden zum Reden, oder so halt. Ein Geben und Nehmen eben.

Natürlich ist es entscheidend, wie lange man sich schon kennt und welches Schicksal einem verbindet. Manche Dinge schweißen einen auch wirklich zusammen, das ist aber für mich kein Garant für eine Freundschaft, wenn man trotzdem nichts hat, was man gemeinsam machen kann, also wenn man keine Gemeinsamkeiten miteinander hat.

-adrenalin- hat geschrieben:Wie verhältst Du selbst Dich denn?


Natürlich, als allererstes, beleidigst du mich nicht und ich bin dir dankbar, dass du dir die Zeit nimmst, um dich mit mir darüber zu unterhalten. Um auf die Frage zurückzukommen: Ich denke eigentlich, dass ich eine gute Freundin bin. Ich bin direkt und ehrlich (manchmal auch zu ehrlich), und bin eigentlich auch immer da, wenn mich meine Freunde benötigen. Ob das beim Umziehen ist, oder einfach nur Zuhören bei Problemen. Ich muss aber auch sagen, dass ich mich nicht aufdränge, und auch absolut kein Problem habe, wenn mal eine Woche Funkstille ist.

Ich bin auch nicht so ein Mensch, der überall dabei sein muss. Und naja, nett bin ich auch nicht immer, wie man es sieht. Wenn mich etwas stört dann sage ich es auch direkt, und lüge denjenigen auch nicht an, auch wenn es dann erstmal eventuell zu Streit kommt, aber danach ist die Sache meistens auch wieder gut.

-adrenalin- hat geschrieben:Weißt Du, es ist total unheimlich, wenn jemand immer super gut drauf und extrem anhänglich ist.
Ich finde das absolut nicht authentisch, außerdem ist es ganz normal, das man sich vielleicht nur wenigen Leuten anvertraut, aber nicht gleich allen.
Versuche mal Dich selbst zu reflektieren und erwarte nicht von allen das Maximum, dann wirst Du vielleicht weniger enttäuscht.
Ich rate Dir auf Distanz zu gehen und sehr genau zu selektieren, wer es wirklich ernst mit Dir meint.

Alles Gute für Dich, LG


Also naja, ich bin nicht immer super gut drauf, und anhänglich schon gar nicht. Ich kenne Leute, mit denen treffe ich mich alle paar Monate mal, und die zähle ich zu meinen Freunden - wahren Freunde - weil ich da sicher sein kann, dass sie mich nicht anlügen, und nicht lästern. Aber trotzdem sind sie dann für mich da, wie zum Beispiel eine Freundin von mir, die ich wirklich nur alle paar Monate mal sehe, die überhaupt nicht gezuckt hat, als ich sie mal gefragt habe, ob sie mir in einer Uni-Angelegenheit helfen kann. Und auch sie kann dann jederzeit damit rechnen, dass ich ihr helfe. Und wenn wir uns mal treffen, was halt selten ist, haben wir auch viel zu bequatschen und das Gespräch ist auch offen und ehrlich.

Und naja anvertrauen... ich vertraue mich so gut wie niemanden richtig an. Nur meinem Partner, der weiß alles von mir, bei Freundschaften gehe ich generell eher lieber auf Distanz.

Naja, ich habe schon oft über mich selbst nachgedacht, adrenalin, und auch mich selbstkritisch betrachtet. Schließlich sage ich nicht von vornherein, dass alle anderen schuld sind und ich die Heilige. Natürlich mache ich Fehler. Aber ich muss ehrlich sein, dass ich wirklich nicht fordernd bin. Ich habe schon oft nachgegeben und wenn jemand mal keine Zeit hat, ist das auch absolut kein Problem. Meistens ist es ja so, dass ich frage, ob XY Zeit hat (XY kann für jeden sozusagen "falschen" Freund stehen in meinem Freundeskreis), und ich nur fadenscheinige Ausreden erhalte (die sich zum Teil schon bewiesenermaßen als Lüge herausgestellt haben). Ich habe schon so oft gesagt: Hey, wenn du keine Lust hast, dann sags frei heraus. Wenn du keine Zeit hast, dann sags frei heraus. Nur Lügen ist absolut bescheuert! Und damit haben die meisten kein Problem, aber halten tun sie sich nicht daran. Ich hasse es einfach angelogen zu werden, und dann auch noch wird gelästert, und ich erfahrs wieder hinterrücks. Ich kann sowas nicht leiden.

Freundschaft ist für mich weiters, wenn man ehrlich sein kann. Ich bin ehrlich und sage meine Meinung. Wenn ich mal keine Lust habe, dann sage ich das. Wenn ich finde, dass etwas nicht gut ist, dann sage ich das. Aber ich lüge nicht und lästere nicht. Und das macht für mich Freundschaft aus: Ehrlichkeit und Vertrauen. Das hat nichts mit Anhänglichkeit zu tun, ich bin nicht anhänglich und brauche auch genügend Zeit für mich. Und wie gesagt, ich habe sogar Freunde, die sehe ich nur ein paar Mal im Jahr und es sind Freunde. Eben weil sie ehrlich sind, weil ich ihnen vertraue und wir Gemeinsamkeiten haben, die wir teilen.

Aber falsche Freunde sind für mich jene, die Gutmütigkeiten ausnutzen, die immer nur nehmen und nehmen, und selbst wenn man mal was braucht (was bei mir auch selten vorkommt) keine Zeit haben und wieder lügen, und dann wieder irgendwas hinterrücks lästern. Das kann ich nicht ab.

Wie gesagt, danke für deine Antwort Adrenalin, ich hoffe ich habe deine Fragen ausführlich beantwortet. Ich sehe mittlerweile nicht mehr das Problem bei mir, glaube mir, ich habe mir lange genug darüber den Kopf zerbrochen. Aber ich denke, ich bin ein Mensch und mache natürlich auch Fehler, aber ich bin sicher kein schlechter Freund, denn ich bin ehrlich und vom Lästern halte ich so aber gar nichts.

Aber ja, du hast auch wirklich recht. Ich gehe bei einigen schon auf Distanz, und verhalte mich dementsprechend, und warte erstmal ab. Ich muss einfach alles mal ordnen. Ich bin nur so frustriert zurzeit deswegen, ich musste das einfach mal loswerden. Ich danke euch alle wirklich fürs Zuhören!

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» fantastique » Beiträge: 576 » Talkpoints: -8,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo fantastique,

das was du da beschreibst ist im Prinzip das, was jeder Mensch mindestens einmal in seinem Leben erfährt: Betrug und Verrat. Denn nichts anderes ist es, was deine "Freunde" da machen.

Sicher, es gibt Sachen, was nicht so ernst ist, zum Beispiel, wenn meine Freunde sich nicht direkt trauen, mir zu sagen, dass ich morgens verschlafen aussehe oder sonstiges. Aber direkt lästern tun sie nicht, denn sowas machen FREUNDE nicht. Das was du da teilweise deine Freunde nennst, sind für mich bestenfalls nur Abschaum, denn ich vertrete die Meinung: "Liebt mich... oder hasst mich, denn was dazwischen gibt es für mich nicht." Und so bin ich bisher gut durchs Leben gekommen. Klar, es gab hier und da ein paar Ecken, die ich für meinen Lebensweg einreißen musste, Menschen stehen lassen und auch Menschen, die ich geliebt habe, aber letzten Endes ist doch jeder für sich selbst der Nächste und es wird immer so sein, da der Mensch ein Wettbewerbstier ist und dem Andren immer im Vorteil sein will.

Doch zurück zum Thema, das was du da sagst, erinnert mich an einen Vorfall in meinem Leben. Es geht dabei um meine Ex-Freundin, die ich vor meiner jetzigen Freundin hatte. Diese wa mit mir mehr als 8 Monate zusammen und wir waren soweit auch glücklich, nur das Problem belastete uns, dass wir immer wenn wir uns gesehen haben (was so gut wie jeden Tag war) miteinander geschlafen haben. Und irgendwann waren wir beide so traurig drüber, dass wir keinen Tag ohne "Anmachen" durchgehalten haben, dass wir eine Paus eingelegt haben. Das war etwa nach 4 Monaten. Doch als wir wieder zusammenkamen, merkte ich, dass es nichtmehr so ist, wie es war... und daraufhin sollte ich auch bald Gewissheit erfahren. Denn einen Tag nach unserem 6monatigem hat sie mich in einer Disco betrogen. Nicht nur mit einem Anderen rumgeknutscht - nein, sie hatte Sex mit ihm. Auf dem Disco-Klo, neben der Disco in einem Waldstückchen und dann auch noch bei ihr daheim. In ihrem Bett.

In dem Bett, indem sie am gleichen Tag, etwa 13Stunden später, mit mir auch Sex hatte ungeschützt, genau wie mit dem Anderen. Doch das große Problem war, dass der andere AIDS hat. Das ganze kam dann auch etwa 1,5 Monate nach dem Vorfall raus und ich versuchte es zu verdängen und zu vergessen. Da Anfangs nur die Rede von "Rumknutschen" und "miteinander tanzen" war. Doch ihre beste Freundin sagte mir dann, was wirklich geschehen ist, da sie mich nicht so verarscht sitzen lassen wollte.

Ich denke, daran kann man sehen, dass das Phänomen, was du beschreibst, nicht nur auf Freunde zurückzuführen ist, sondern meistens auch auf die Menschen, die man liebt. Und dass diese einem meist mehr wehtun, als jeder Andere es könnte. Deshalb: Kopf hoch und reg dich nicht drüber auf. Denn nur die Leute, die es dir sagen, was sie denken, sind deine wahren Freunde. Und wenn du das Gefühl hast, dass du keinem mehr trauen kannst, dann entferne dich erstmal von deinem Freundeskreis. Ohne jemandem was zu sagen solltest du den Kontak reduzieren und sehen, wer dann auf dich zukommt.

Denn meistens sind das sie Leute, die wirkliches Interesse an dir haben ;)

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» Dark_Shogun » Beiträge: 173 » Talkpoints: -2,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo, Dark_Shogun!

Ich muss ehrlich sagen, ich bin geschockt von dem was du beschreibst. Das ist ja wirklich unglaublich, was du erlebt hast. Und da stimmt deine Theorie definitiv, es ist nunmal leider so, dass man sich selbst immer am Nächsten ist. Wenn ich sowas durchmachen müsste, dann wüsste ich ehrlich gesagt nicht mehr, ob ich überhaupt noch jemanden vertrauen kann. Hut ab, dass du wieder Vertrauen zu einer anderen Frau gefasst hast! Ist wirklich unfassbar, was deine ExFreundin da gemacht hat. Nicht nur, dass sie dich betrogen hatte, sondern dass sie das auch noch so rücksichtslos macht und dann auch noch mit dir schläft. Und dann eben auch noch ungeschützt! Finde ich wirklich unfassbar, mir fehlen wirklich fast die Worte. Aber wie gesagt, Hut ab, dass du dann wieder Vertrauen fassen könntest, für mich wäre das glaube ich extrem schwer gewesen.

Es ist wirklcih so, wie du sagst. das kann man wirklich auf alle Menschen zurückführen, die einem nahestehen, ob das jetzt die Liebe zu Freunden oder die Liebe zum Partner, oder auch die Liebe zur Familie ist. Immer kann es irgendwelche schwarzen Schafe geben, leider Gottes.

Ich danke dir für deinen guten Zuspruch, ich versuche mich nicht darüber so aufzuregen. Aber ich bin sonst eigentlich immer ein ruhiger Mensch, der eben sehr viel über sich ergehen lässt ohne großartig Aufzumucksen, aber irgendwann platzt einem der Kragen und deswegen musste ich das einfach mal loswerden. Tat auch gut, dass mal so offen anzusprechen und sich mit anderen darüber auszutauschen und vorallem zu wissen: Das ist normal, überall gibt es falsche Menschen, und ich bin damit definitiv nicht alleine. Das beruhigt mich schon ein bisschen und gibt mir auch die nötige Kraft um das jetzt durchzustehen.

Und du hast auch absolut recht, was ich an meisten an Menschen schätze ist, wenn sie mir ihre Meinung ehrlich und direkt ins Gesicht sagen können. Und wenn es nur Kleinigkeiten sind. Wenn meine Freundin denkt, dass mir zum Beispiel ein total hässliches Top nicht steht, und sie dann hinter meinen Rücken darüber lästert - mir aber sagt es sieht toll aus - dann finde ich das mehr als falsch und gemein. Wenn dann soll sies mir ins Gesicht sagen oder ganz bleiben lassen. Sowas kann ich einfach nicht ab. Wenn mich jemand nach meiner Meinung fragt bin ich acuh ehrlich. Das, muss man ja auch sagen, hat mich auch einige Freundschaften im Laufe meines Lebens gekostet, weil viele mit Ehrlichkeit und Direktheit nicht klar kommen. Natürlich bin ich nicht gemein und sage auch nicht dann zu jedem meiner Freunde: Boah siehst du heute scheiße aus. Meistens ist das auch gar nicht so wichtig. Aber es kann halt durchaus vorkommen, dass ich dann einfach nachfrage, ob man zu wenig geschlafen hat, oder ne anstrengende Nacht hatte, etc. was auch oft zutrifft, aber die meisten einfach nicht abkönnen und beleidigt sein. Frage mich nur warum, mich fragen die Leute auch, wenn ich mal scheiße aussehe, ob was passiert ist. Ich nehme das auch nicht persönlich, ich denke ja sonst nicht, dass ich generell schlecht aussehe, aber es können nunmal auch Tage sein, wo man eben nicht so gut aussieht wie sonst. Darin sehe ich auch nichts verwerfliches. Und da verstehe ich die Leute auch nicht... zu mir sagen, dass ich gut aussehe, und hinterrücks dann mit anderen darüber ablästern, wie scheußlich ich aussehe. Und dann erfährt mans wieder über 18 Ecken. Furchtbar sowas...

Ach ja, ich danke dir für deine Rückmeldung und deinem Zuspruch, das hilft mir schon enorm weiter. Ich werde jetzt bei den meisten einfach einmal abwarten und schauen, wie sich das weiterentwickelt. Was ich mir einfach auch gedacht habe ist, dass ich sicherlich nichts mehr für diese Personen machen werde, bzw. dass ich mich definitiv nicht mehr ausnutzen lassen werde, mal sehen ob die Freundschaft nur darauf beruhte oder ob wirklich mehr dahinter steckt. Möchte jetzt auch nicht mutwillig irgendwelche Freundschaften beenden, sondern erstmal abwarten und ein wenig "analysieren". Vielleicht sehe ich das auch bei einigen etwas zu "streng", deswegen warte ich ab. Aber ein paar richtig schwarze Schafe habe ich wirklich darunter, und ich denke, da lasse ich den Kontakt einfach im Sand verlaufen, sprich: Ich werde mich einfach nicht mehr melden und wenn ich mal wieder helfen soll, werde ich einfach nichts mehr tun. Sehe das auch nicht ein, mich ausnutzen zu lassen... und wie gesagt, da lasse ich die Freundschaft dann einfach langsam zu Ende gehen. Ist glaube ich auch das Beste. Und wenn ich nicht mehr so hilfsbereit bin und kein Geld mehr gebe, oder meine Hilfe nicht anbiete, dann verläuft die Freundschaft sowieso im Sand. Ich werde jetzt erstmal abwarten und mich auch nicht mehr so darüber ärgern.

Ich danke dir, dark_shogun!

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» fantastique » Beiträge: 576 » Talkpoints: -8,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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