Leben gerettet! Ihr auch schon mal?

vom 08.07.2008, 17:42 Uhr

Es begann im Februar 2008. Als Lehrling war ich im Labor zugeteilt und fing morgens um 05 Uhr pünktlich an. Alles verlief bis cirka 10:20 Uhr normal ab, habe die Wareneingänge kontrolliert und protokolliert.

Der Mitarbeiter schickte mich dann zur Pause, also ging ich aus dem Labor raus. Durch ging es durch ein Rolltor, als ich durch war drehte ich mich um und sah meine Arbeitskollegin im gleichen Lehrjahr. Darauf hielt ich an und es kam zu ein Gespräch, nach cirka 1/2 Minute schaute ich mal über ihre Schulter und sah was seltsames. Eine Person lag am Boden und zitterte so komisch.

Ich dachte erst der Mitarbeiter Thomas hat sich hingelegt und tut so als wenn er nichts zu tun hat.Also ich Ihr sagte guck mal Thomas liegt aufn Boden guckte sie hin und rief. "Hol Hilfe beeil dich".Bin dann schnell im Labor rein gerannt und habe Stefan bescheid gesagt es liegt einer aufn Boden und er bewegt sich nicht mehr. Und jetzt habe ich erst realisiert das es kein spaß war. Schnell bin ich ans Telefon gerannt und habe die Interne Notrufnummer XXX angerufen, mein Schichtleiter ging ran und ich schilderte ihn den Fall.

Er kam dann sofort runter gerannt und fing mit der Wiederbelebung an. Ruckzuck bin ich eine Etage runter und habe schnellstens noch paar freiwillige Ersthelfer geholt.

Nun war mir bewusst, er ist tod! Blau im Gesicht, ich wünsche keinen sowas zu sehen. Mein Schichtleiter sagte ich soll den Notruf absetzen. Bin dann schnell ins Labor und habe den Pförtner angerufen und gesagt wie brauchen ein Notarzt und den Rettungswagen. Als er fragte was denn passiert ist legte ich auf. Nur wieso? Ich habe die W-Fragen garnet beantwortet. Inzwischen riefen schon mehre Leute den Notruf an.

Der Stefan im Labor wurde nun aufgedordert schnell den Defibrillator (Wiederbelebungsgerät) zu holen. Als er das Gerät geholt hat ging es los ihn damit wiederzubeleben. Ich wurde im Labor geschickt und wartete mit der Arbeitskollegin die unter Schock stand, bis der Notarzt und die Rettungssanitäter kamen.

Nun wurde er behandelt und keiner wusste ob er es schaffen wird. Unser Schichtleiter lies uns nun mit dem Firmenwagen nach Hause fahren.Ab dem Vorfall war der ganze Tag nicht mehr so schön , nur Erinnerungen kamen hoch.

Am nächsten Tag hat die Firma 2 Psychologen bestellt die uns und die Ersthelfer dann geholfen haben mit dem Vorfall klar zu kommen. 3 Wochen später kam eine Einladung von dem Werksleiter , wir haben zusammen Kaffee getrunken, drüber erzählt und als dankeschön für die Rettung ein Präsentkorb bekommen.

Was hatte er? Er habe auf Arbeit einen Schlaganfall erhalten und das im Alter von 55 Jahre. Wie geht es ihn jetzt? Er konnte gerettet werden, die Häfte vom Gehirn ist abgestorben.Alleine Essen und Trinken ist nicht mehr möglich. Es wäre wohl besser gewesen wir wären nicht an Ort und Stelle gewesen.

Habt ihr auch schon Erfahrungen mit sowas gemacht?

» Stephan89 » Beiträge: 79 » Talkpoints: 1,91 »



In einem solchen Ausmaß, wie du es beschrieben hast, zum Glück nicht. Mein Beileid an dich, der du eine solche Situation durchleben musstest und natürlich auch an deinen Kollegen.

Den 80. Geburtstag meiner Großmutter feierte sie bei uns und hatte einige Gäste eingeladen. Die Stimmung war sehr lahm und trostlos für alle, die gerade mal ein Viertel der Lebenserfahrung hinter sich hatten. Aus Spaß scherzten wir noch, dass die Stimmung wie auf einer Beerdigung sei und das nur noch ein Toter fehle. Später musste sich eine Freundin meiner Oma übergeben. Noch scherzten wir darüber im Sinne sie würde nichts vertragen. Als es jedoch nicht besser wurde haben wir sicherheitshalber den Notarzt gerufen, was uns letztlich von einer oben beschrieben Situation gerettet hat. Im Krankenwagen wurde sicherheitshalber ein Karteter gelegt.

Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass eine Ader in ihren Kopf geplatzt ist weswegen sie in der Nacht 2 mal operiert wurde. Sie ist nach über einem Jahr immer noch nicht fit, ob sie immer noch in der Reha ist, kann ich nicht sagen, jedoch ist sie nicht mehr wie früher. Sie nimmt kaum etwas wahr und ist nur noch ein Pflegefall. Ohne die schnelle Behandlung sehe es nun aber deutlich schlimmer aus.

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» mich » Beiträge: 665 » Talkpoints: 2,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wir haben vor ein paar Jahren Silvester gefeiert und als wir irgendwann so gegen 4 Uhr in Eiseskälte nach Hause gehen wollten, fiel uns ein sehr stark alkoholisierter Mann auf. Er hatte sich "zum schlafen" einfach auf den Fußweg gelegt, was natürlich bei Minusgraden eine sehr dumme Idee war. Eine andere Frau war in dem Moment auch schon auf den Mann aufmerksam geworden und hat ihn geweckt.

Er ist dann so halbwegs wach geworden und wollte aufstehen und gehen aber als er gerade stand, ist er plötzlich wie ein nasser Sack umgefallen und voll mit dem Gesicht auf den Asphalt geknallt. So schnell wie das passiert ist, konnte die Frau auch gar nicht handeln, um ihn eventuell aufzufangen.

Wir sind dann sofort hingelaufen und haben versucht, den Mann anzusprechen. Er war aber nicht mehr ansprechbar, seine Nase war offensichtlich gebrochen und er blutete ziemlich stark. Wir haben dann sofort einen Rettungswagen gerufen und uns solange so gut es ging um den Mann gekümmert. Haben ihn in eine Iso-Decke aus dem Erste Hilfe Kasten im Auto gewickelt und seine Vitalfunktionen wie Atmung und Herzschlag weitesgehend überprüft. Er war zwar die meiste Zeit nicht bei Bewusstsein aber Atmung und Puls haben zum Glück nicht ausgesetzt.

Nun blieb uns nur noch zu warten und das hat wirklich lange gedauert denn es war Silvesternacht und die Rettungswagen waren in der ganzen Stadt verteilt. Irgendwann nach endlosen Minuten kam dann der Rettungswagen und der Mann wurde mitgenommen. Am nächsten Tag hat bei meinem Freund, der den RTW gerufen hatte noch die Kripo angerufen, um den Tathergang zu rekonstruieren. Der Mann hatte wohl einen Schädelbasisbruch und es sah eine Zeit lang recht kritisch aus.

Allerdings hat er es dann doch alles gut überstanden und seine Mutter hat sogar noch mal meinen Freund angerufen und sich bei ihm bedankt, dass wir uns um ihren Sohn gekümmert haben und deshalb nichts noch Schlimmeres passiert ist.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Der Stefan im Labor wurde nun aufgedordert schnell den Defibrillator (Wiederbelebungsgerät) zu holen. Als er das Gerät geholt hat ging es los ihn damit wiederzubeleben. Ich wurde im Labor geschickt und wartete mit der Arbeitskollegin die unter Schock stand, bis der Notarzt und die Rettungssanitäter kamen.

Dann mach dich erst mal über die Begriffe schlau, auf einem Rettungswagen sitzen Rettungsassistenten. Das habe ich schon ausführlich gepostet gehabt, erstmal lesen bevor hier weiter Müll geredet wird, oder möchtest du als Laborratte bezeichnet werden weil du in diesem arbeitest ?! Und nach 19 Jahren seit es diesen Beruf gibt, kann ich auch eine richtige Bezeichung erwarten.

Nicht-ärztliche Ausbildungen im Rettungsdienst
Rettungsdienst - Überblick über verschiedene Rettungsmittel

Ansonsten wurde das Thema schon mehrfach angesprochen und im übrigen wer nicht hilft, der macht sich Strafbar der unterlassenen Hilfeleistung. Und das fängt schon bei einer Verwirrten Person in der Fussgänger Zone an, wenn der niemand hilft, das wird leider immer vergessen sondern nur auf Blut und Reanimation abgewertet.

Kontakt mit dem Rettungsdienst
Erste Hilfe leiste
Unfall - steigt ihr aus dem Auto und helft?

Ach ja, und zur Eingangsfrage und der Threadüberschrift - Ja habe ich schon mehrfach, denn es ist mein Job. Würde ich das hier alles reinposten, dann würden wir morgen die Serverkapazität erreicht haben und niemand anderes könnte mehr etwas schreiben. Einige Dinge könnt ihr bereits hier im Fourm nachlesen, gerade Sachen die mich zum Nachdenken gebracht haben.

Wieso unbedingt im Bett rauchen ?

mich hat geschrieben:Im Krankenwagen wurde sicherheitshalber ein Karteter gelegt.

Und auch dir empfehle ich die ganz oben genannten Threads, das war kein Krankenwagen und das dort ein Katheter gelegt worden sein soll bezweifele ich sehr stark. Zum einen arbeite ich lange genug in diesem Beruf und es wird dort nicht gemacht da 1. das nicht auf dem Fahrzeug vorgehalten wird und 2. kein Arzt Präklinisch einen Katheter legt, höchstens einen i.v. Zugang und das ist nichts besonderes, aber das hört sich nicht so wahnsinnig aufregend an wie Katheter den man übrigens so schreibt. Rechtschreibung lässt grüßen !

Liebe Grüße
Sorae

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich hab noch nicht wirklich jemandem das Leben gerettet, ich hab nur mal nen Hund von der Straße geholt :lol:

Allerdinge spende ich Blut seit ich 18 bin und seit 1 Jahr bin ich eingetragener Knochenmarkspender, ich hoffe mal das ich damit (also mit Blut und Knochenmark) jemandem helfen konnte und eventuell mal ein Leben retten werde.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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